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Wie schädlich ist Zucker wirklich?

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Begonnen von Hildegard, 19. Dezember 2012, 11:55:08

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Harald12321

Aus dem Sommerloch-Glutamat-Thread; passt aber besser hier rein:

Zitat von: GrouchoAus dem SpON-Forum ein bemerkenswerter Kommentar, der es auf den Punkt bringt:
ZitatVor etwa 2 bis 3 Jahren gab es hier auch mal eine Diskussion über Zucker. Eine Foristin schrieb, dass selbst hergestellter Zucker gesund wäre und Industriezucker aber giftig. Auf meine Frage, wieso Industriezucker giftig wäre, obwohl da absolut nichts anderes drin ist, erhielt ich zur Antwort: "weil ihn die Industrie macht".

Der Kopp-Verlag weiß genau, warum Industriezucker schädlich ist:
ZitatWarum ist raffinierter weißer Zucker so gesundheitsschädlich? Weil er ein »Anti-Lebensmittel« ist, dem fast alle Nährstoffe entzogen worden sind. Zucker wird aus Zuckerrohr, einem großen Süßgras, raffiniert. Roher Zuckerrohrsaft ist eine dunkelgrüne Flüssigkeit von unglaublich süßem, reichem Aroma. Bei der Verarbeitung von rohem Zuckerrohrsaft zu Zucker gehen fast alle Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe verloren. Übrig bleiben nur leere weiße Kalorien, die für die Säugetier-Biologie wie Gift wirken.

Deshalb sind »gehärtete Zuckerrohrsaftkristalle« gesund, obwohl »raffinierter weißer Zucker« schädlich ist. Zuckerrohrsaft ist ein Breitband-Süßstoff, der alle möglichen Mineralstoffe und Nährstoffe liefert, die helfen, den Blutzucker nach dem Zuckerverzehr unter Kontrolle zu halten.

Da raffinierter Zucker ein Anti-Nährstoff ist, plündern Menschen, die ihn regelmäßig essen, ihre eigenen Nährstoffreserven, um den Zucker zu »verarbeiten«. Die Folge ist ein Netto-Nährstoffdefizit im Körper. Bei einem Mangel an den notwendigen Spurenelementen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen versagen Systeme und Organe des Körpers nach einiger Zeit. Ärzte geben den Symptomen dann Namen wie »Diabetes« oder »ADHS« oder »Krebs«. (Krebszellen lieben raffinierten Zucker!)

Doch die wahre Ursache der meisten Krankheiten ist ein Nährstoffmangel durch regelmäßigen Verzehr von nährstoffleeren, verarbeiteten und raffinierten Lebensmitteln.

Zum Anlass des Artikels (James S. Ruff et al., Universität Utah - Zuckerfütterungsversuche an Mäusen) ist dieser Link ein wenig seriöser:
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/gesundheit/-/journal_content/56/12054/1982947/Kleine-Dosis,-gro%C3%9Fer-Effekt/


Groucho

Auf den Kopp-Verlag kann man sich halt verlassen. Was für ein wunderbarer Schwachsinn!

fenkt

Etwas seriöser:
Beim WDR gibts im Moment noch ne Doku "Wie gefährlich ist Zucker wirklich" unter http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2013/0812/zucker.jsp

gesine2

Schönen Dank für den rechtzeitigen Tip, fenkt.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Harald12321

Weiter geht's bei Kopp:
Wie Sie Ihre Zuckersucht in einer Woche loswerden
ZitatRaffinierter Zucker ist eine Droge, die ähnlich abhängig machen kann wie Opiate. Die Zeitschrift Journal of Psychoactive Drugs schrieb in einer 2010 veröffentlichten Studie, Zucker führe bei manchen Menschen zu einer Freisetzung von euphorisierenden Endorphinen im Gehirn, ganz ähnlich wie abhängig machende Drogen. Doch zum Glück kann die »Zuckersucht« durch einen einwöchigen Entzug von den weißen Kristallen gestoppt werden.

MrSpock

Der ist ja ganz schön raffiniert, der Zucker!
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

H2SO4

Der unraffinierte Zucker macht natürlich nicht abhängig. Der ist natürlich also per se gut.

Wiesen-Sohle

Bei mir wurde 2007 ein beginnender Typ-II-Diabetes festgestellt, woraufhin ich mich mit dem Thema Zucker zwangsläufig befassen musste. Hier gibts jetzt die ganz kurze und die kurze Zusammenfassung der Fakten.

Ganz kurz: Wie immer macht die Dosis das Gift.

Kurz:
Typ-II-Diabetes entsteht aus dem Zusammenwirken von Adipositas und genetischer Veranlagung. Vermutlich können auch beide Faktoren für sich allein Diabetes auslösen. Folglich ist Zucker dann gefährlich, wenn man die Veranlagung zum Diabetes hat. Seinen Flüssigkeitsbedarf nur über stark Zuckerhaltige Limonaden zu decken, dürfte aus den verschiedensten Gründen nicht angeraten sein, ob Diabetes-Veranlagung oder nicht. S.o.: Die Dosis macht das Gift...

Industriell hergestellter Fruchtzucker ist natürlich nicht "gefährlicher" als natürlicher. Allerdings gibt es Anzeichen, daß Fruktose in Großen Mengen konsumiert, das Diabetes-Risiko steigert. Man forscht noch daran. Das bedenkliche ist nun, daß vor allem in den USA der aus Mais gewonnene Hochfruktose-Sirup in allen möglichen Ferig- und Halbfertigprodukten landet, in denen man Süßes nicht so ohne weiteres Vermutet oder schmeckt, z.B. in Mayonaise. Folglich fehlt dem Verbraucher die Kontrolle über seinen Zuckerkonsum, und es wird wesentlich mehr Fruktose aufgenommen als aus natürlichen Fruktosequellen wie z.B. Obst.
Ergo: S.o., die Dosis macht das Gift...

Ansonsten ist die Hatz auf den Zucker mal wieder ein Beispiel, was passiert, wenn wissenschaftlich unbeleckte Leute was hören, die komplexeren relativen Zusammenhänge dann aber nicht mehr verstehen, und sich ein Schwarz-Weiß-Bild des Sachverhaltes machen: Zucker ist dann prinzipiell böse. Betrachtet man die Fakten, liegt die Wahrheit wie immer in der Mitte...

Gruß,
Wiesensohle

Bloedmann

Zitat von: fenkt am 18. August 2013, 19:31:06
Etwas seriöser:
Beim WDR gibts im Moment noch ne Doku "Wie gefährlich ist Zucker wirklich" unter http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2013/0812/zucker.jsp
So was kann einem aber auch ganz schön den Appetit verderben. :-\
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Robert

ZitatAllerdings gibt es Anzeichen, daß Fruktose in Großen Mengen konsumiert, das Diabetes-Risiko steigert. Man forscht noch daran. Das bedenkliche ist nun, daß vor allem in den USA der aus Mais gewonnene Hochfruktose-Sirup in allen möglichen Ferig- und Halbfertigprodukten landet, in denen man Süßes nicht so ohne weiteres Vermutet oder schmeckt, z.B. in Mayonaise. Folglich fehlt dem Verbraucher die Kontrolle über seinen Zuckerkonsum, und es wird wesentlich mehr Fruktose aufgenommen als aus natürlichen Fruktosequellen wie z.B. Obst.

Danke!

Das habe ich schon an anderer Stelle kritisiert. Fructosesirup ist billig und hat mehr Süßkraft als Saccharose.  Das Beste ist, so wenig Fertigprodukte zu essen, wie möglich.