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Schmidt und sein "Cafe Holunder" auf "Revival"-Tour

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von P.Stibbons, 10. Dezember 2009, 21:20:56

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P.Stibbons

Der mysteriöse Mr. Schmid...

http://forum.mysnip.de/read.php?3772,876225,876282#msg-876282
Zitat

Was ich ja höchst interessant finde: "Dr.J Schmid" ist bei der Domainregistrierung gar kein "J.Schmid", sondern ein "H.Schmid"


Domain name:
adhs-schweiz.ch
Holder of domain name:
Psychologische ADHS Therapie
Schmid H.
Stansstaderstrasse 64
CH-6370 Stans
Switzerland
Contractual Language: German

Domain name:
zappelphilipp.ch Holder of domain name:
Psychologische ADHS Therapie
Schmid H.
Stansstaderstrasse 64
CH-6370 Stans
Switzerland
Contractual Language: German

Domain name:
psychologische-adhs-therapie.ch
Holder of domain name:
Psychologische ADHS Therapie
Schmid H.
Stansstaderstrasse 64
CH-6370 Stans
Switzerland
Contractual Language: German

Domain name:
zappelphillipe.ch
Holder of domain name:
Psychologische ADHS Therapie
Schmid H.
Stansstaderstrasse 64
CH-6370 Stans
Switzerland
Contractual Language: German

Domain name:
mehr-vom-tag.ch
Holder of domain name:
Psychologische ADHS Therapie
Schmid H.
Stansstaderstrasse 64
CH-6370 Stans
Switzerland
Contractual Language: German

Domain name: adhs-netzwerk.com
ADHS Schweiz (ADHSSCHW894)
Stansstaderstrasse 64
Stans, , 6370

http://forum.mysnip.de/read.php?3772,876225,876569#msg-876569
Zitat
Es gibt noch mehr...! (67 Zugriffe)
geschrieben von xy
Datum: 20. April 2007 19:10

...nämlich:

zappelphilipp.li (Li= Liechtenstein)
adhs-schweiz.com
add-online.ch (---> Riesen Frecheit!!!)
adhs-therapie.ch
Zitat
add-online.ch (---> Riesen Frecheit!!!)

Umdefinieren von Begriffen eben...

Und da werden noch mehr Domain-Namen gedoubled:

http://forum.mysnip.de/read.php?3772,876225,876288#msg-876288

ZitatDomain name:
    mehr-vom-tag.ch
    Holder of domain name:
    Psychologische ADHS Therapie
    Schmid H.
    Stansstaderstrasse 64
    CH-6370 Stans
    Switzerland
    Contractual Language: German



Das ist ja spannend!!
Mehr-vom-Tag ist meines Wissens (zumindest hier in Deutschland) eine Seite von Janssen-Cilag.

http://www.mehr-vom-tag.de/

http://forum.mysnip.de/read.php?3772,876225,876292#msg-876292

ZitatDatum: 19. April 2007 15:46

Nochmal Hallo!

Nach einem Telefonat mit Cilag-Janssen wurde mir mitgeteilt, dass der Mutterkonzern der Firma, mit Sitz in den USA, bereits die Verwendung dieses Slogans rechtlich prüfen lässt.
Wie das Ganze weitergeht wird man zu gegebener Zeit auf der HP von C-J lesen können.

Ich habe auch das ausdrückliche Okay, den obigen Text hier so zu posten.

P.Stibbons

http://www.wesseling.de/verwaltung/presseservice/pressemitteilungen/106150100000034138.php

Zitat
25.05.2010: Neuer Leiter der Familienberatungsstelle
Bürgermeister Hans-Peter Haupt dankte Hans-Reinhard Schmidt

Seit 1972 leitete Diplom-Psychologe Hans-Reinhard Schmidt die Brühl-Wesselinger Erziehungs- und Familienberatungsstelle, die seit 2003 ihren Sitz in der Kölner Straße in Wesseling hat. Jetzt ging der 65jährige in den wohlverdienten Ruhestand.

Hier kann man ihm dazu einen Kommentar hinterlassen:

http://www.tv-wesseling.de/neuer-leiter-der-familienberatungsstelle/

P.Stibbons

Hier noch mal Matthias Wenke im sympathischen O-Ton:

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&t=2937802&pg=1&r=threadview
Zitat
Matthias
   » 02.11.06 12:47 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM47 · Melden

Hallo bertram,

prinzipiell finde auch ich das erfreulich, dass die ganze Problematik einmal politisch thematisiert wird - allerdings frage ich mich, was in vielen solcher sich "kritisch" gebärdenden Nachfragen die immer wieder gehörte Forderung nach "flächendeckender Versorgung mit Kinder- und Jugendpsychiatern" eigentlich soll? Ist das nicht genau das, was wir hier befürchten? Ist das nicht die Monopolisierung des Expertentums durch die medizinische Psychiatrie und damit die Auslieferung solcher Kinder an die biologistische Seite inklusive deren "Standardtherapie", der Medikation? Spricht hier nicht wieder das Interesse der medizinischen Lobby? Man erinnere sich: wer hat diese Diagnose erfunden und durchgesetzt, wer hat die Hand auf dem DSM-Katalog? Genau: die APA = American Psychological Association (http://www.apa.org), und da finden sich die allerhärtesten Vertreter einer genetisch-biologistischen Ideologie, die suchen wahrscheinlich sogar "Gene" für "unamerikanische Einstellungen".
Ich meine: die allermeisten Kinder gehören überhaupt nicht in die Hände von "Psychiatern", auch nicht solchen, die auf Kinder spezialisiert sind, sondern in die Hände von einfühlsamen Familienberatern und Psychotherapeuten, von verstehenden und systemisch denkenden Menschen, sie sollten Leuten begegnen, die ihnen neue Erfahrungen eröffnen, nicht Leuten, die ihnen eine Diagnose und ein Medikament verpassen und wenn man Glück hat noch etwas "Verhaltenstraining" empfehlen.
Also Vorsicht vor solchen unter dem Deckmantel der Besorgnis erscheinenden Forderungen - unter Umständen geht es hier gar nicht darum, dass Kinder vor einer willkürlichen Medikation geschützt werden sollen, es geht vielleicht nur darum, dass die "richtigen" Experten diese Medikationsmacht sich nicht von "einfachen" Ärzten aus den Händen nehmen lassen wollen. Und nur wenn man Glück hat, nutzen sie diese Macht verantwortlicher als die anderen Ärzte.
In solchen Papieren ist komischerweise auch nie die Rede von einer radikalen Beschränkung der Medikamentenverordung, sondern im Gegenteil, oft wird hier sogar die Freischaltung des gesetzeswidrigen "off-label-use" gefordert.
Also Vorsicht vor vollmundigen Forderungen nach politischer Untersuchung - den Kern des Problems berührt so etwas oft gar nicht, nämlich, dass die "Diagnose ADHS" prinzipiell nicht haltbar ist. Es geht meist nur um die Verteilung der Privilegien, wer die Verwaltung dieser "Diagnose" übernehmen darf.

Viele Grüße

Matthias

Großes rhetorisch-demagogisches Potenzial....meine Fresse!!

Galadriel

ZitatJetzt ging der 65jährige in den wohlverdienten Ruhestand.

Wohlverdient, dass ich nicht lache. Aber wenigstens wird er dort nicht mehr auf die Kinder losgelassen.

ZitatGroßes rhetorisch-demagogisches Potenzial....meine Fresse!!

Zumindest das kann man ihm nicht absprechen. Das ist ein klarer Fall von Übertragung - seiner eigenen Gedanken, seine Pfründe sichern zu müssen auf die unterstellten Absichten anderer.

Galadriel

Ach so, was ich bei Breggin noch zu erwähnen vergaß:
Er war ein Schüler von Szasz.
http://www.psychotherapy.net/article/The_Psychiatric_Repression_of_Thomas_Szasz
ZitatThe mental patient survivors and self-help movement is autonomous and driven by its own motives, but it has, over the years, been inspired and supported by Szasz, Peter Breggin(16) (a student of Szasz's and me at Syracuse), me, and other critics of coercive medical psychiatry. This has contributed to the psychiatric anger toward Szasz and his supporters.
(Steht im unteren Drittel des Textes.)

Szasz wiederum war Mitbegründer der CCHR.
http://en.wikipedia.org/wiki/Citizens_Commission_on_Human_Rightshttp://en.wikipedia.org/wiki/Szasz#Relationship_to_Citizens_Commission_on_Human_Rights

Szasz ist natürlich auch kein Scientologe.
http://www.lichtblick99.de/so-kvpm14.html

P.Stibbons

Aus dem Holler-Forum:

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&r=threadview&t=2264693&pg=1
Zitat
Kassandra
   » 16.11.04 09:20 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM20 · Melden

Hallo Gast_005,
du weißt vielleicht nicht, dass der Gründer der Scientology Church, L. Ron Hubbard, seinerzeit in einer US-Klinik mit Elektroschocks behandelt wurde, was sich anschließend als ein schwerer Kunstfehler der behandelnden Psychiater herausstellte.
Der Mann wurde völlig umsonst gequält.
Von daher kann man seine spätere Ablehnung der Psychiatrie verstehen.

Gestern Abend lief im Fernsehen eine Serie über die Nazi-Ärzte bzw. Nazi-Psychiater. Ich denke, es wird Zeit, dass die schrecklichen Vorgänge von damals ins Gedächtnis gerufen werden und auch einer breiteren Bevölkerung bekannt gemacht werden.

Man hatte damals ca. 500 000 Deutsche sterilisiert bzw. auch kastriert, damit sie keinen "erbkranken Nachwuchs" mehr entstehen lassen könnten.

Man hat in der Aktion T4 ca. 100 000 "erbkranke" geistig Behinderte getötet, in der Regel durch Vergasen und Verbrennen. Zulieferer waren die Anstalten aus ganz Deutschland, auch viele christliche Heime und Anstalten.

Dabei galten auch Alkoholismus oder Arbeitsscheu als erblich bedingt. Die Gen-Biologie feierte Triumphe.

Meine Angst: Ich könnte einmal solchen herzlosen "Frankensteins" in die Hände fallen. Ein Alptraum.

Grüße
K.

Klingt schon ein bisschen sehr nach verinnerlichter Antipsychiatrie- Argumentation a la KVPM, die gute Kassandra!

KVPM: http://www.psiram.com/ge/index.php?title=KVPM

P.Stibbons

"Kassandra" erwähnt in diesem Posting, sie sei von Prof. Otto Kernberg unterwiesen worden:

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&t=2264693&pg=3&r=threadview

ZitatKassandra
   » 19.11.04 18:47 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM47 · Melden

Liebe Gästin005,
deine Schilderungen habe ich - wie ich hoffe - aufmerksam gelesen.
Deine Offenheit ist bewundernswert. Hut ab!

Mir fällt nur auf - bitte verzeihe mir das - dass du deinen Vater nie erwähnst.

Liegt hier ein besonders wunder Punkt?

Gibt es in deinem Kopf einen verborgenen "Zensor", der hier eingreift, ohne dass es dir bewusst ist?

Ich bitte dich um Verzeihung, wenn ich dir eine unangenehme Frage stelle. Aber ich bin von Prof. Otto Kernberg angeleitet worden, solch unangenehmen Fragen nicht auszuweichen, sondern sie sachbetont zu stellen, weil sie nicht ausgespart werden dürfen.

Gibt es auf sexuellem Gebiet etwas, über das du eigentlich sprechen solltest, aber nicht sprechen willst?

Du musst darauf selbstverständlich nicht antworten.

Viele Grüße
Kassandra

Prof. Otto Kernberg:     http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_F._Kernberg

Zitat
Professor Otto F. Kernberg
Präsident der
Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA)
von 1997-2001,
bis ins Jahr 2008 mit Sitz im ,,wissenschaftlichen Beirat"
der ,,Lindauer Psychotherapiewochen"

In diesem Rahmen trat seiner Zeit auch Gerald Hüther auf.

Beunruhigend dagegen diese Quelle zu Kernberg:      http://www.oedipus-online.de/kernberg.htm

P.Stibbons

Noch ein Mal Kassandra:

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&t=2264693&pg=4&r=threadview
Zitat
Kassandra
   » 23.11.04 09:05 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM05 · Melden

Liebe Gästin 005,
hinsichtlich der Traumatisierung durch Erlebnisse in der Kindheit denke ich mir das genau so wie du:

Wenn ein Kind von Geburt an unter ADS leidet, dann ist es reizoffener, gefühlsmäßig ansprechbarer und heftiger reagierend (emotional responsivity), und auch verletzlicher als andere (vulnerability).
Es hört sozusagen die Flöhe husten und das Gras wachsen.

Diese erhöhte Verletzlichkeit bewirkt, dass dieses Kind auf bestimmte Erlebnisse bereits mit Traumatisierungen reagiert, die von anderen mühelos weggesteckt werden können. Das scheint auch bei dir der Fall gewesen zu sein.

Ich kenne eine ADS-lerin, die auf Grund ihrer Hypersensibilität mit der Gabe ausgestattet ist, Menschen auf den ersten Blick intuitiv erfassen und beurteilen zu können. Ihr ist oft selber unheimlich dabei, wenn sie die Handlungen bestimmter Menschen - und damit deren Zukunft - voraussagen kann. Sie erkennt sozusagen einen Mörder bereits bevor dieser die Tat ausgeführt hat.

Viele Grüße
Kassandra

Na so was!

Kassandra bemerkenswert differenziert!

Eine zwiespältige Persönlichkeit scheint sie zu sein:

Erkennt mit dieser Formulierung doch irgendwie an, dass ADHS von Geburt an vorhanden sein könnte.

Dann aber dies hier:

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&t=2264693&pg=5&r=threadview

ZitatKassandra
   » 09.12.04 16:54 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM54 · Melden

Besonders bedrückend ist der Umstand, dass diejenigen, die hier vehement gegen die Selbsthypnose zu Felde ziehen, gar nicht wissen wollen, wie diese funktioniert.

Sie wissen es nicht und wollen es gar nicht wissen.

Stattdessen werden von diesen Leuten mit einer geradezu beispiellosen Ignoranz Therapiemöglichkeiten madig gemacht, die geeignet wären, eine Medikation mit Psychostimulantien zu ersetzen.

Die als ferngesteuerte Spielfiguren hier von durchsichtigen Interessen her gesetzten "Pharmavertreter" Dossner und Helen kann man in dieser Hinsicht sowieso nicht ernst nehmen. Ihr Angriff geht als "Schuss nach hinten" los.

Es ist zutiefst erschreckend, aus welcher Unkenntnis heraus hier mit billigsten Argumenten für Ritalin & co. geworben wird.

K.

als Antwort auf diesen Beitrag:

Zitat
Bernhard W. Dossner
   » 08.12.04 23:40 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM40 · Melden

Das Ärzteblatt ist ganz wie Sie schreiben, selbstverständlich "unverdächtig". Ich wüßte auch nicht, welchen Tatbestandes es man auch verdächtigen sollte. Wissen Sie vielleicht mittlerweile einen?

Bitte lesen Sie, bevor Sie irgendwelche falschen Behauptungen anstellen, den Hinweistest (-text) direkt auf der zitierten Webseite im "Ärzteblatt". Dort heißt es: "In der Rubrik PP Forum werden werden psychotherapeutische Verfahren oder Methoden vorgestellt, die (noch) nicht wissenschaftlich evaluiert sind, gleichwohl nach Meinung von Fachleuten in bestimmten Bereichen Wirkung zeigen. Die Redaktion möchte damit die Diskussion anregen."

Es handelt sich noch darüber hinaus nur um die singuläre Meinung der Autorin Marion Sonnenmoser und nicht um eine etwaige Zusammenfassung des Diskussionsstandes um das Thema der Hypnotherapie.

Der Nutzen von Hypnotherapie ist bei ADHS nicht einmal anekdotisch belegt.
Es verbietet sich von daher, mit diesem Heilverfahren unbegründete Hoffnungen bei den Betroffenen zu wecken. Der Nutzen von Hypnotherapie ist lediglich in einem sehr engen Spektrum belegt, wie bereits schon in meinem anderen Beitrag erwähnt. Die Untersuchungen zur Effektivität in anderen Anwendungsfeldern steckt derzeit noch "in den Kinderschuhen".

Bernhard W. Dossner

P.Stibbons

Kassandra bildet sich fort:

Sie besucht einen Vortrag der "hiesigen Psychiatrischen Universitätsklinik":

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&r=threadview&t=2845236&pg=1


Zitat
Kassandra
   » 29.06.06 15:06 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM06 · Melden

Hallo,
ich habe hier an der Psychiatrischen Universitätsklinik einen Vortrag von Prof. Aldenhoff mit dem Titel "Neurobiologische Veränderungen unter Psychotherapie" gehört.

Hier kurz einige Stichworte aus dem Vortrag:

Aldenhoff hat zahlreiche Studien zur Behandlung von Depressionen durchgeführt und dann die entsprechenden Marker in den Gehirnzellen (CREB) untersucht.

Die Behandlung von Depressionen ist nahezu gleich erfolgreich, ob man nun Medikamente gibt (SSRI, MAO-Hemmer etc) oder Placebo oder Psychotherapie. Die Wirkung von Psychotherapie setzt allerdings erst mit einer Zeitverzögerung von etwa einem halben Jahr ein.
Manche Patienten brauchten überhaupt nicht behandelt zu werden - sie waren unmittelbar nach der Aufnahme in der Klinik geheilt.  Ja, die spontanen Remissionen von Depressionen geben immer wieder Rätsel auf...

Der Behandlungserfolg setzt allerdings eine intakte Neuroplastizität des Gehirns voraus.


Nach E. Kandel bewirkt Psychotherapie eine Veränderung in der Gen-Expression.
(Das ist m. E. eine wichtige Aussage auch für sogenannte ADHS-Patienten. Selbst wenn diese von ihren Vorfahren schadhafte (polymorphe) Gene mitbekommen haben, ist ja noch lange nicht gesagt, dass diese schadhaften Gene auch exprimiert werden, d. h. sich in ADHS-Symptomen zeigen. Für Babys und Kleinkinder käme es in dieser Hinsicht wohl auf eine möglichst optimale Familie und Umwelt an.)

Psychotherapie verbessert die Bedingungen für einen Therapieerfolg - die Heilung wird aber vom psychischen System selber bewirkt! Stichwort: SELBSTHEILUNGSKRÄFTE des Organismus aktivieren!

Prof. Aldenhoff hat soweit ich mich erinnere einige sehr lesenswerte Beiträge im Internet veröffentlicht, in welchen er vor vorschnellen Medikationen bei psychischen Erkrankungen warnt. Wenn ich mal mehr Zeit habe, suche ich für interessierte Formunsteilnehmer und -teilnehmerinnen einen neueren Artikel heraus.

Kassandra

Auch wieder: recht differenziert...im Grunde mit ähnlichem Duktus wie Grawe.

Unbeantwortet bleibt aber die Frage, ob das Argument der Veränderung der Genexpression tatsächlich bei ADHS greift - hier zieht Kassandra voreilig optimistische Schlüsse!

http://wwwuser.gwdg.de/~ukyk/Links2007/mittwochsreihe.html

Dieser Vortrag wird, obwohl er offenbar statt gefunden hat, in der Mittwochsreihe nicht mehr gelistet...
Zitat
Kinder- und Jugendpsychiatrie Göttingen
... Psychopharmakotherapie der ADHS
- welchen Beitrag leistet neurobiologische Forschung? 03. Mai 2006, Prof. .... (Abtstract J. Aldenhoff, Psychobiologie der Depression - ein Update. ..... Wirkfaktoren in der Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen ... aber man könne die Neurobiologie nicht mehr ignorieren. ...
wwwuser.gwdg.de/~ukyk/.../mittwochsreihe.html

P.Stibbons

Na-na, Kassandra!!

Nahrungsergänzungsmittel als Ersatz für MPH??
Irgendwie scheint dich deine Fortbildung damals nicht wirklich weiter gebracht zu haben...

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&r=threadview&t=3225615&pg=1
Zitat
Kassandra
   » 07.12.07 10:44 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM44 · Melden

Hallo mama,
deine Überlegung "Warum denn so viel Geld für teure Nahrungsmittelergänzungen ausgeben?" ist genau die Überlegung, die auch viele fehlgeleitete Mütter anstellen, wenn sie ihrem Kind dann Ritalin verschreiben lassen - denn das zahlt ja weitgehend die Kasse.

Nahrungsergänzungsmittel sind gewiss auch kein Allheilmittel bei "ADHS", und sie können auch gute Ernährung nicht ersetzen.

Aber sie könnten ein wichtiger Baustein sein, der die Chancen des Kindes auf eine wirksame Psychoedukation und Psychotherapie verbessern hilft.


Ich würde einen Versuch mit dem Präparat wagen und zusätzlich etwas Magnesium und SAMe geben.

Viele Grüße
Kassandra

P.Stibbons

ADHS und Borderline - interessantes Thema!

Kassandra schaut sich um...:

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&r=threadview&t=2863449&pg=1

ZitatKassandra
   » 27.07.06 23:46 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM46 · Melden

Hallo Preiser,
genau davon bin auch ich überzeugt:
Es gibt keine ADS-Spezifität, vielmehr wird in den großen Topf dieser Modediagnose heute alles mögliche hineingeworfen - und unter anderem auch eine mehr oder minder schwere Störung aus dem Bereich des Borderline-Spektrums.

Ich habe darüber hinaus nicht behauptet, dass das, was man heute mit ADS etikettiert, in jedem Fall eine Borderline-Störung ist, sondern nur in manchen Fällen. Das kann man oben wörtlich so nachlesen.

Ich weiß durchaus, was man unter einer Störung aus dem weiten Feld der Borderline-Symptomatik versteht. Ich hatte die Chance, diese Störung in Theorie und Praxis bei Prof. Buchheim an der Psychiatrischen Klinik in München zu studieren. Auch die Forschungsliteratur hierzu ist mir wohlbekannt.

Viele Psychiater gehen heute tatsächlich davon aus, dass der Borderline-Störung eine Aufmerksamkeitsstörung zu Grunde liegt, dass somit eine - genetisch bedingte - ADS ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung einer Störung aus dem Borderline-Spektrum ist und dass auch zwischen den beiden Erkrankungen Komorbiditäten bestehen. Diese Ansicht ist jedoch bislang von der Wissenschaft nicht mit ausreichenden Dokumentationen untermauert.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass es ein spezifisches ADS nicht gibt und dass man jeden der sogenannten ADS-Fälle, wenn man genau hinsieht, mit einer bereits bekannten anderen psychischen Störung erklären kann. Unter anderem auch mit Borderline.

Sorry, aber die bisherigen Forumsbeiträge geben mir bislang noch keinen Anlass, meine Meinung zu revidieren.

Kassandra
Zitat
Kassandra
   » 29.07.06 09:39 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM39 · Melden

Hier ein wissenschaftlicher Bericht der McGill University, in welchem nachgewiesen wird, dass chronischer Stress die Gehirnfunktionen - insbesondere das Lernen, die Konzentration und die Merkfähigkeit - stark beeinträchtigt. Chronischer Stress vermindert auch das Wachstum und die Ausreifung des Gehirns - so des Hippocampus um etwa 14 Prozent.
Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass es sich bei sogenannten ADS-Störungen oft nicht um genetisch Bedingtes handelt, sondern um die Auswirkungen einer wie auch immer "gestressten" Kindheit und Jugend - bis hin zu einem "scattered Mind" - sei es nun als ADS oder z.B. auch als Borderline-Erkrankung bezeichnet.

Kassandra

Oder nach Grawes Inkongruenztheorie:

Chronischer Stress aufgrund Reizüberflutung, chronischem Erleben von Selbstunwirksamkeit....

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&t=2863449&pg=2&r=threadview

ZitatKassandra
   » 29.07.06 23:01 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM01 · Melden

Hallo Gast005,
wenn ich lese, welche Psychiater-Odyssee Du schon hinter Dir hast, könnte ich wütend werden. Ich bin wirklich sehr traurig darüber, was offensichtlich unfähige oder schlampig arbeitende Fachärzte so alles anrichten und das Leiden ihrer Patienten eher noch verschärfen und verlängern als es zu mildern.

Wie Gunderson einmal warnend zu einem seiner jungen Nachwuchs-Psychiater sagte: Borderliners are more complicated than you can imagine! Und nicht jeder ist ein Gunderson oder Kernberg - im Gegenteil: Solche Psychiater sind eher die Ausnahme.

Ich bin froh, dass Du jetzt das Gefühl hast, an der richtigen Adresse zu sein.

Aber bist Du wirklich sicher, dass es sich nicht auch bei Deinem "ADS" um eine recht oberflächliche Diagnose handelt?

Was oft wie ein sogenantes ADS aussieht, kann auch eine verdeckte Borderline-Störung sein, die auf den ersten Blick nur schwer erkannt werden kann. Im Übrigen musst Du nicht alle Kriterien dafür erfüllen, wie sie im Statistischen Manual DSM IV stehen. Hier gibt es tatsächlich ein breites Spektrum von Symptomen, die auch noch der Stärke nach sehr unterschiedlich sein können.
Darüber hinaus ist die Borderline-Störung nicht als kategoriales Krankheitsbild zu verstehen, sondern dimensional zu sehen - also nicht als einzelner Berg, sondern als ganzes Gebirgsmassiv. Man spricht daher vom Borderline-Spektrum, welches neben der eigenlichen Borderline-Störung auch narzisstische, aggressive, zyklothyme, histrionische, schizoide, paranoide, antisoziale und sogar sadomasochistische Züge aufweisen kann.
Du kannst das in dem oben genannten Manual zur Diagnose und Therapie der Borderline-Störung nachlesen.

Du kannst ja nun nicht nach Boston oder New York fahren, um Dich am Institut von Gunderson oder Kernberg untersuchen zu lassen. Aber Prof. Buchheim in München ist meiner Meinung nach eine gute Adresse. Zu diesem Mann habe ich volles Vertrauen.

Viele Grüße
Kassandra
Zitat
Kassandra
   » 31.07.06 20:37 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM37 · Melden

Hallo Night-Surfer,
wenn Du viele Ärzte kennst, welche eine Borderline-Persönlichkeitsstörung vorwiegend oder ausschließlich medikamentös behandeln, so sind das keine guten Ärzte.

Eine Persönlichkeitsstörung kann durch Medikamente nicht beseitigt werden (dies trifft auch für das sogenannte ADS zu).

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung wird von guten Psychiatern in der Regel nach zwei Therapiemodellen behandelt:

Erstens: mit der Transference-Focused-Psychotherapy (TFP) nach Kernberg, Clarkin und Yeomans;

Zweitens: mit der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) nach Linehan.

Medikamentös werden allenfalls Komorbiditäten der Störung behandelt, wie zum Beispiel eine Depression.

Da bei Borderline-Patienten oftmals ein Hang zur Suizidalität vorliegt, dürfen nur kleine Mengen an Medikamenten (angemessene, sogenannte nicht-tödliche Mengen) verordnet werden. Bei der Verordnung von Medikamenten hat der verschreibende Arzt also mit allergrößter Sorgfalt vorzugehen und auch daran zu denken, dass sich Patienten das Medikament mehrfach verschreiben lassen oder auch den Arzt über die Schwere ihrer Leiden täuschen, also diese übertreiben, um an höhere Dosierungen von Medikamenten zu gelangen.

Was ich mir wünschen würde: Dass bei der Diagnose und Therapie von "AD(H)S" genauso sorgfältig vorgegangen würde wie dies bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung von kundigen Spezialisten auf diesem Gebiet der Fall ist.

Kassandra

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&t=2863449&pg=3&r=threadview

Gute Frage:

ZitatGast005
   » 01.08.06 01:26 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM26 · Melden

Kassandra:
die Borderline-Persönlichkeitsstörung wird von guten Psychiatern in der Regel nach zwei Therapiemodellen behandelt:
Erstens: mit der Transference-Focused-Psychotherapy (TFP) nach Kernberg, Clarkin und Yeomans;
Zweitens: mit der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) nach Linehan.
Medikamentös werden allenfalls Komorbiditäten der Störung behandelt, wie zum Beispiel eine Depression.



Eine persönliche Frage:
Warum stehst du so auf Borderlinestörungen und Psychotherapie? Hast du selbst damit zu tun? Eigene Krankheit oder Beruf?


Irgendwas muß da dran sein, ansonsten kann ich mir nicht erklären, dass du so drauf fixiert bist.

Ach ja:
bei einem Psychiater, der auf manisch-depressive Erkrankungen spezialisiert ist, ist man sehr schnell manisch-depressiv.

bei Kassandra, die wohl auf Borderlinestörungen spezialisiert ist, ist man wohl sehr schnell ein Borderliner.


Allerdings:
Da ja sowieso die meisten Ärzte (nicht nur Psychiater) nicht gut sind, sollte man sich eben einen guten Arzt suchen.

Übrigens: bei einem guten Psychiater kommt es auch vor, dass einer gar kein ADHS hat, obwohl er ihn aufsuchte, um rauszufinden, ob er eines hat.

gewissensfrage:
Weil x Ärzte saumäßíg schlecht sind, manche aber gut - wollen wir deshalb behaupten, das das die anderen schlecht diagnostizieren gäbe es gar nicht, obwohl es einige gibt, die gut diagnostizieren?

P.Stibbons

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&t=2863449&pg=3&r=threadview

ZitatKassandra
   » 02.08.06 00:36 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM36 · Melden

Stigmatisierend sind wohl beide "Diagnosen": sowohl Borderline als auch Missbrauchsopfer.

Bei Borderline fallen vielen sofort die Filme "Eine verhängnisvolle Affäre" mit Michael Douglas und "Durchgeknallt" mit Angelina Jolie und Winona Ryder ein. Ferner die Namen Marylin Monroe und Prinzessin Diana - und auch, dass am Ende von jedem dieser "vier Fälle" entweder ein Mord, ein Selbstmord oder ein tödlicher Unfall steht.

Auch in dem neuen italienischen Film "La Bestia nel Cuore" wird die Thematik aufgegriffen, wobei hier die Familiengeschichte einen breiten Raum einnimmt. Der Film ist für den Oscar 2006 eingereicht. Ich sehe ihn mir zur Zeit an, habe aber damit gewisse Schwierigkeiten, weil er vorerst nur in italienischer Sprache vorliegt.

Weil diese Stigmatisierung der "Borderliner" besteht, habe ich ja schon die These aufgestellt, dass diese schwere Persönlichkeitsstörung bei Erwachsenen oftmals beschwichtigend als "ADS" diagnostiziert wird. ADS wird im öffentlichen Bewusstsein als eher harmlose "Kinderkrankheit" gesehen und ist somit sozusagen noch gesellschaftsfähig.

Das Stigma, welches der Borderline-Persönlichkeitsstörung anhaftet, ist in mehrfacher Hinsicht verheerend für den Betroffenen. Es führt nicht nur zu seiner gesellschaftlichen Ausgrenzung, sondern kann auch ein vermindertes Hilfsangebot von Seiten der Therapeuten nach sich ziehen.

Von einem renommierten auf Borderline spezialisierten Psychiater habe ich gelesen, dass an manchen Kliniken sofort einige Therapeuten die Flucht ergreifen, wenn sich ein Borderline-Fall anmeldet oder inständig hoffen, dass sie damit nicht betraut werden. Nur wenige möchten sich ein Problem mit diesen oft sehr schwierigen Patienten antun, die zudem oftmals noch suizidgefährdet sind oder auch Suiziddrohungen aussprechen, um sich den Therapeuten gefügig zu machen. Es wurde auch berichtet, dass Borderliner ihren Psychiater abwechselnd als hilfreichen Engel und zwei Minuten darauf als verfolgendes Monster sehen, und dass nach einer gelungenen Sitzung in der nächsten Sitzung oftmals die Rache des Borderliners auf dem Fuße folgt. Ich habe selber eine auf Video aufgezeichnetes Therapiegespräch von Prof. Otto Kernberg mit einer Borderline-Patientin gesehen, in welcher die Patientin drohte, sich vor den Zug zu werfen, wenn der Therapeut es wagen sollte, das Gespräch weiterhin auf die sexuelle Problematik der Patientin zu lenken und triumphierend den Mund verzog, als er nach dieser Drohung vorerst darauf verzichtete.

So gesehen verstehe ich in gewisser Weise, dass alle Beteiligten das Problem einfach umgehen, indem sie sich über ADS statt über Borderline unterhalten. Damit ist natürlich nichts gewonnen.

Kassandra

Jaja, immer ist es die "gute Freundin" und "gute Bekannte"... ;D
Zitat
Kassandra
   » 03.08.06 21:32 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM32 · Melden

Hallo Gast005,
du wolltest wissen, weshalb ich mich mit Persönlichkeitsstörungen aus dem Bereich des gesamten Borderline-Spektrums beschäftige.

Ich muss deine Vermutung leider enttäuschen: Ich betreibe das weder beruflich noch bin ich selber davon betroffen.

Ich habe vor einigen Jahren begonnen, mich dafür zu interessieren, weil eine meiner guten Bekannten unter Symptomen aus dem Spektrum dieser Erkrankung litt und die Diagnose "ADS" bekam. Je mehr sie mir von ihrer Kindheit und ihrer Familie erzählte, desto mehr zweifelte ich daran, dass die Diagnose ADS zutreffend war. Daraus wurde dann ein regelrechtes Studium von psychischen Erkrankungen - sozusagen als Hobby....


Aber das dann doch:

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&t=2863449&pg=4&r=threadview

ZitatKassandra
   » 06.08.06 00:55 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM55 · Melden

Hallo Gast005,
ich habe den sexuellen Missbrauch nur als Beispiel erwähnt. Sexueller Missbrauch - da stimme ich Herrn Schmidt zu - wird häufig als alleinige Ursache ins Visier genommen und somit auch in seiner Bedeutung für die Borderlinestörung überschätzt.

Weitaus wichtiger ist das, was in den ersten drei Lebensjahren passiert - und hier ist vor allem eine Bindungsstörung zwischen Mutter und Kind besonders ins Auge zu fassen.

Ich habe einmal an einem Seminar über frühe Bindungsstörungen als Ursache für Borderlinestörungen teilgenommen, wobei auch Videoaufnahmen gezeigt wurden
, aus welchen die Reaktionen von Kleinkindern auf ein bestimmtes Verhalten der Mutter (z. B. Weggehen und Wiederkommen) gezeigt wurden und auch das Explorations- und Spielverhalten der Kinder gezeigt wurde. In ca. 65 % der Fälle lagen sichere Bindungen vor, d. h. die Bezugspersonen reagierten in Stress- und Krisensituationen feinfühlig. In ca. 35 % der Fälle lagen aber gestörte Bindungen vor - sei es eine unsicher-ambivalente Bindung oder eine unsicher-vermeidende Bindung. Und aus dieser Gruppe können (aber müssen nicht in jedem Fall) sich dann später sogenannte Borderline-Persönlichkeiten herauskristallisieren.

"Am Anfang braucht das Kind die Mutter sehr" - das hat sogar der Kommunist Bertolt Brecht gewusst. Ich würde ergänzen: eine feinfühlige Mutter, die dem Kind nicht nur Nahrung und Kleidung, sondern Wärme und Geborgenheit gibt und die in Stress- und Krisensituationen adäquat und feinfühlig reagiert - die zum Beispiel, wenn das Kind sich verletzt hat und weint, zuerst einmal sich einfühlt und die Gefühle des Kindes spiegelt, und die dann erst dem Kind einen Ausweg aus seiner Situation aufzeigt.

Während meines Urlaubs am Strand hatte ich Gelegenheit, das Verhalten von Eltern hundertfach zu beobachten - und ich war oftmals entsetzt darüber, wie Eltern mit ihren kleinen Kindern umgehen. Diese Kinder taten mir sehr leid und ich hoffte nur, dass sie mental so stark sind, keine Störung zu erleiden.

Übrigens: Ich habe ja nicht behauptet, dass "ADHS" und Borderline dasselbe sei - mein Verdacht war nur, dass so manche Borderline-Störung als "ADHS" fehldiagnostiziert wird, weil man oberflächlich arbeitet oder sich selber und dem Patienten eine solche Diagnose ersparen will. Die möglichen Gründe hierfür habe ich genannt.

Kassandra

Was die alles macht und tut...nur für ihre Freundin!!
Das muss wahre Liebe sein!  ;D

Es folgen einige wichtigtuerische Wortwechsel zwischen "Kassandra" und "Matthias".
Letzterer hat sich schon an anderer Stelle als Matthias Wenke geoutet, indem er sein Buch im Forum ankündigte.

Sowohl "Nightsurfer" als auch "Gast005" sind offenbar Fachleute, die "Kassandra" auf den Zahn fühlen...das finde ich recht amüsant!

"Kassandra" - nun ja: Kuratorium der Konferenz ADHS kann vielleicht weiter helfen...

P.Stibbons

Zitat von: P.Stibbons am 29. Juni 2010, 18:07:44
Danke Nogro, daran wird gearbeitet  :D



Die Dunja liest hier ja wohl auch  manchmal mit.
Sie nimmt meinen Hinweis auf, dass man nicht umhin kommt, sich Grawes kritischen Anfragen zu stellen, wenn man als Psychoanalytiker  überhaupt noch Ernst genommen werden will.

Darum widmet sie ihm einen Blog-Beitrag:

http://www.medizin-im-text.de/blog/?p=6130#more-6130

Leider ist ihre Quellenlage etwas ältlich.
Das letzte Buch von Grawe , "Neuropsychotherapie", wurde 2004 veröffentlicht und ist als "der Klassiker" zu betrachten.
Grawes Auseinandersetzung mit der (Un-)Wirksamkeit von psychoanalytischen Langzeittherapien basiert auf einer Meta-Analyse (hier ist das Präfix "Meta" nun mal berechtigt...) der damaligen Studienlage.

In "Neuropsychotherapie" jedoch wird zum ersten Mal der Versuch gemacht, psychische Prozesse (und ihre Störungen) vor dem Hintergrund der Beobachtungen unterschiedlicher, sich ergänzender neurowissenschaftlichen Sichtweisen zu beschreiben.

Man könnte es als "Erste allgemeine Neuropsychologie und Neuro-Psychopathologie" betrachten.

Die Implikationen, die sich aus dieser genialen Synopsis ergeben, sind derart, dass man zum ersten Mal psychische Störungen nicht anhand  "äußerlicher Erscheinungsformen" und (entsprechend der jeweils zugrunde liegenden Lehrmeinung) willkürlicher Kategorien (also z.B. "Neurosen") beschreiben kann, sondern aufgrund ihrer pathophysiologischen (messbaren) gestörten Regelsysteme.

So muss jedes "psychoanalytische Konstrukt"   ;D ;D ;D seine Schlüssigkeit im Rahmen dieser Pathophysiologie neu (bzw überhaupt zum ersten Mal) unter Beweis stellen.

.....


Die Dunja hat auch beim Hans-Reinhard nicht so genau nachgelesen.
Der sagt nämlch auf einer seiner Seiten selbst, dass das mit den Langzeittherapien Quatsch ist und bezieht sich selbst auf Grawe:

http://www.psychometrix.de/KuNo.htm

ZitatKurz-Psychotherapie? Was ist das?

Zu Zeiten Sigmund Freuds und der Anfänge der Psychoanalyse war die Psychoanalyse noch eine Kurztherapie. Erst später entwickelten sich Langzeit-Psychoanalysen mit 3-5 Wochenstunden und theoretisch unendlicher Dauer.
Heute kann man aber aus wissenschaftlicher Sicht sagen, dass es keine positive Indikation für Langzeit-Psychotherapien über ca. 40 Sitzungen hinaus gibt.
In vielen Untersuchungen hat sich bestätigt, dass weniger als 20 Sitzungen zu erstaunlichen Verbesserungen führen. Patienten, die nach ca. 25 herkömmlichen Therapiesitzungen keine Besserung verspüren, sollten den Psychotherapeuten wechseln. Psychotherapeuten, die länger als 40 Sitzungen oder länger als ein Jahr brauchen, arbeiten wahrscheinlich nicht sehr effektiv (Grawe 1994).

Die Effektivität von Kurz-Psychotherapien mit nur 5 Sitzungen kann heute als nachgewiesen gelten (z.B. Bellak/Small 1972)
. Aus psychologischen Beratungs- und Behandlungsstellen weiss man, dass nicht selten bereits ein einziges Beratungsgespräch beeindruckende Erfolge erzielen kann. In einer Nachbefragung der Beratungs- und Behandlungsfälle einer großen Erziehungs- und Familienberatungsstelle gaben 86 Prozent der Familien an, dass sich das Problem, dessentwegen sie die Beratungsstelle aufgesucht hatten, teilweise oder ganz gelöst habe. Die Familien hatten durchschnittlich 5 Beratungs- und Behandlungssitzungen absolviert (Schmidt 1997).

Online-Beratungen bzw. Behandlungen per E-mail sind eigentlich nichts anderes als schriftliche Psychotherapien. Therapeut und Patient sehen und sprechen sich nicht persönlich, sondern tauschen Briefe aus. Dieses Vorgehen erfodert eine angepasste psychotherapeutische Methodik. Erste Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Klienten, die nur eine einzige E-Mail-Beratung in Anspruch nahmen, die Frage, ob die Beratung erfolglos war, zu 93 Prozent verneinten und in 75 Prozent der Antworten angaben, die Beratung habe ihr Verhalten verändert (Schmidt, s."Sprechstunde" auf dieser website).
___________________________________________________

Literatur:
Bellak/Small: Kurzpsychotherapie und Notfallpsychotherapie. Suhrkamp 1972
Beck, D.: Die Kurzpsychotherapie. Huber 1974
Grawe/Donati/Bernauer: Psychotherapie im Wandel. Hogrefe 1994.
Grawe, K.: Psychologische Therapie. Hogrefe 1998

Dieses hier allerdings:
Zitat
Online-Beratungen bzw. Behandlungen per E-mail sind eigentlich nichts anderes als schriftliche Psychotherapien. Therapeut und Patient sehen und sprechen sich nicht persönlich, sondern tauschen Briefe aus. Dieses Vorgehen erfodert eine angepasste psychotherapeutische Methodik. Erste Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Klienten, die nur eine einzige E-Mail-Beratung in Anspruch nahmen, die Frage, ob die Beratung erfolglos war, zu 93 Prozent verneinten und in 75 Prozent der Antworten angaben, die Beratung habe ihr Verhalten verändert (Schmidt, s."Sprechstunde" auf dieser website)

ist dann wohl doch etwas überzogen!

Grawe weist sogar ausdrücklich darauf hin, dass die persönliche Interaktion zwischen Therapeut und Klient ein entscheidender Wirkfaktor ist - völlig unabhängig von der angewandten Therapierichtung.

Dem empathischen  Mitschwingen, das einen direkten Kontakt über  Mimik, Körpersprache, Augenkontakt, Stimmklang erfordert, ist dabei mit Sicherheit bedeutsam.
Sonst könnte sich ja jeder "Dr. Sommer" oder die Kummerkastentante von "Brigitte" oder "Bravo" konsequenter Weise auch ihre "empathischen" Antworten auf Leserfragen als Therapie vergüten lassen!

Aber die Dunja bietet ja selbst kostenpflichtig e-mail-Beratungen an (ohne Ausbildung offenbar, denn sonst würde sie ja ihre Qualifikation benennen...)

P.Stibbons

"Bertram" hält ein Plädoyer für  Bert Hellinger: 

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&r=threadview&t=2115842&pg=1
Zitat
Bertram
   » 20.07.04 11:33 «    Antworten · Zitieren · EmpfehlenM33 · Melden

PS: Wegen Prof. Ruppert habe ich mal recherchiert, schließlich kam der Link mit der Dipl.-Arbeit von mir.
Was die juristische Seite angeht, hat er den Prozess gewonnen, siehe hier:
http://www.franz-ruppert.de/In_eigener_Sache.doc

Des weiteren wurde ihm wohl nicht "verboten", Familienstelle in der FH zu praktizieren, siehe unter den einschlägigen Suchmaschinen (er habe Methodenfreiheit an der FH, und mache weiter, so seine Ausführungen).

Ich denke, das Problem ist quasi ein religionsphilophisches: Wenn der Dalai Lama oder tibetische Lamas sagen, man müsse seinen Feind lieben (hier die Chinesen), dann sind wir begeistert u. finden das Klasse. Auch im Sinne des Christentums ("Feindesliebe", Bergpredigt etc). Im Falle Hellinger und Anhänger wird mit einem anderen Maß gemessen, wenn sie sich ähnlich zu Hitler bzw. den Nazi-Tätern äußern.
Von einer politischen Ebene aus betrachtet, wird das nicht verstanden ... und kann es wohl auch nicht verstanden werden..., und als Pro-Hitler-Denken und als Holocaust-Verharmlosung interpretiert. Auf dieser Ebene ist es eben nicht "political correct".

P.Stibbons

ADHS-Konferenz Kuratoriumsmitglied Werner Gottschall:

http://www.burberg.de/test/wirueberuns.php

ZitatWerner Gottschall
1976 – 1991 Familientherapeut, Familienberater, Coach Institut für Psychohygiene, Brühl
Seit 1987 nebenberuflich tätig als Organisationsberater / Coach
1991 - 1999 Referent für Weiterbildung und Organisationsentwicklung, AOK Rheinland, Düsseldorf
Seit 1999 Berater / Trainer (zunächst) debis Systemhaus Training, Stuttgart, (in der Folge) Telekom Training, Bonn

Qualifikationen, Weiterbildung
2008 Trainer (DVWO DIN EN ISO 9001:2000)
2005 LIFO Lizenzierung, München
2003 Gruppendynamik, Leicester UK
seit 1996 Mitgliedschaft der "International Society for Psychoanalytic Studies of Organizations" (ISPSO), London/New York
1991 - 1993 Gruppendynamik, Tavistock Institute, London, Management School, Lancaster University, UK
1990 - 1992 Lehrsupervision / Rollenanalyse Prof. Dr. B. Sievers, DGSV, Wuppertal
1992 - 1994 Organisationsentwicklung, Bergische Universität, Wuppertal
1985 - 1988 Coaching, Rollenberatung, Bergische Universität Wuppertal, inscape, Coesfeld/Köln
1982 - 1985 Familientherapie (systemisch/analytisch), Institut für Psychohygiene Brühl, Institut für Angewandte Psychoanalyse Düsseldorf
1992 - 1997 Studium Management; Lancaster, UK
1970 - 1975 Studium Sozialwissenschaften / Psychologie, Köln

Schwerpunkte
Führung
Konzeption und Durchführung von Persönlichkeitsentwicklung Management-Nachwuchs-Programmen; Focus: Persönlichkeitsentwicklung
Durchführung von Führungsseminaren
Führungskräfte - Coaching (Einzelcoaching)
Lernbegleitung in verschiedenen Führungskräfteentwicklungsprogrammen
Change Management: Beraten und Begleiten von Veränderungsprozessen auf verschiedenen Hierarchieebenen bzw. unterschiedlicher Gruppen oder Teams
u.a. für den bundesweit größten Krankenversicherer vor dem Hintergrund der Gesundheitsreform
Lehrauftrag Bergische Universität, Wuppertal (Wirtschaftswissenschaften)

Kommunikation
erfahrener Berater / Trainer für Konfliktmanagement, ebenso für Rhetorik und Kommunikation
Professionelle Moderationen

Teamentwicklung
Durchführung bzw. Leitung verschiedenster Teamentwicklungsmaßnahmen zur Weiterentwicklung von Teams
oder zur Bearbeitung/Bewältigung in Krisensituationen (u.a. Teamcoaching)