Mission unter Falscher Flagge

[alliance1979]

Die ARD Doku, Mission unter Falscher Flagge - Radikale Christen in Deutschland, scheint hohe Wellen bei der ARD geschlagen zu haben.
Offenbar haben sich extrem viele Menschen über die Dokumentation beschwert. Fand die Stellungnahme der Redaktion dazu äußerst lesenswert. Vorallem weil die Art der Reaktion der Menschen zeigt, wie diese für mich erschreckend fanatischen Gläubigen eigentlich denken, wie sie sich selber sehen und wie gut sie organisiert sind.

http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/ndr/stellungnahme-mission-unter-falscher-flagg-100.html

Stellungnahme der ARD Redaktion

http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/die-story-im-ersten-mission-unter-falscher-flagge-100.html

Die Dokumentation

[gesine2]

Das Dolle ist ja, daß diese Stellungnahme an vielen Orten á la "ARD rudert zurück" großtönend angekündigt wird, ein schnelles "'Alles Lüge' bestätigt" hinterher und was bot/bietet sich nach dem klick? Eine einzige mißlungene Formulierung, nichts, aber auch gar nichts sachlich Falsches.

Eindeutiger kann von den Betroffenen doch gar nicht ihre Realitätsferne demonstriert werden...

[MrSpock]

Der passende Song dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=EprQGmZ3Imw&list=PLsCm885ruWsD18bvFzKt7fb2QHBo6zqdV

[Antitainment]

Spannend ist die Tatsache, dass der Verband deutscher Zeitungsverleger der Irren und ihrem Verein "Mission Freedom", trotz Kenntnis vom Betrug, einen Bürgerpreis verliehen hat. 
(http://www.spiegel.de/panorama/justiz/zwangsprostitution-die-dubiosen-methoden-von-mission-freedom-a-937704.html)

Solange das Deckmäntelchen Religion heißt, kommt man immer noch mit dem größten Schwachsinn durch.

P.S.
Obwohl der Pfarrer im Stuttgarter Klinikum recht sinnvolle Dinge von sich gegeben hat, finde ich es ein wenig verwunderlich, Opfer von religiösen Sekten von einem kirchlichen Religionsvertreter in dieser Funktion betreuen zu lassen.
Macht das Sinn, ist es nebensächlich oder liegt das an mir?

[alliance1979]

Spannend ist die Tatsache, dass der Verband deutscher Zeitungsverleger der Irren und ihrem Verein "Mission Freedom", trotz Kenntnis vom Betrug, einen Bürgerpreis verliehen hat. 
(http://www.spiegel.de/panorama/justiz/zwangsprostitution-die-dubiosen-methoden-von-mission-freedom-a-937704.html)

Solange das Deckmäntelchen Religion heißt, kommt man immer noch mit dem größten Schwachsinn durch.

P.S.
Obwohl der Pfarrer im Stuttgarter Klinikum recht sinnvolle Dinge von sich gegeben hat, finde ich es ein wenig verwunderlich, Opfer von religiösen Sekten von einem kirchlichen Religionsvertreter in dieser Funktion betreuen zu lassen.
Macht das Sinn, ist es nebensächlich oder liegt das an mir?

Ehrlich gesagt wundert mich beim Journalismus in Deutschland nur noch äußerst wenig und irgendwie wirft das dann doch ein Schlaglicht auf die recherche Kompetenzen deutscher Leitmedien  .

Was deine letzte Frage angeht. Die Schäfchen müssen halt wieder ins trockene Gehohlt werden. Sonst fangen die Glaubensgeschädigten noch an zu denken (!), das die Bibel vieleicht doch nur ein schlecht erzähltes Märchenbuch ist, auf dem man aus mir unerfindlichen Gründen eine Weltreligion aufbauen konnte.

MfG

[Antitainment]

Was deine letzte Frage angeht. Die Schäfchen müssen halt wieder ins trockene Gehohlt werden. Sonst fangen die Glaubensgeschädigten noch an zu denken (!), das die Bibel vieleicht doch nur ein schlecht erzähltes Märchenbuch ist, auf dem man aus mir unerfindlichen Gründen eine Weltreligion aufbauen konnte.

Da sind wir uns wahrscheinlich einig, aber ich glaube nicht, dass das Stuttgarter Klinikum diesen Auftrag zu erfüllen hat. (soweit ich verstanden habe, ist er als Pfarrer beim Klinikum angestellt)
Er ist wohl generell für die Seelsorge (gläubiger) Patienten der Psychatrie (und evtl. mehr) zuständig.
http://www.krankenhausseelsorge-stuttgart.de/seelsorge-in-den-kliniken/buergerhospital/

Das Ganze gibt's auch in der katholischen Variante.
Kann ja auch seinen Sinn erfüllen, zumindest für die gläubigen Patienten. (Für muslimische Patienten scheint es noch Engpässe zu geben: http://www.welt.de/regionales/stuttgart/article113281606/Kliniken-fehlen-165-islamische-Seelsorger.html)

Hach ja...
Wer bezahlt eigentlich konfessionelle Seelsorge? Die Krankenkassen? Der Steuerzahler? Oder die Schäfchen selbst?
(Zitat: "Da sind die Kliniken gefordert, einen Beitrag zu leisten, aber auch die Moscheen." - Ob das Geld da nicht an anderer Stelle sinnvoller investiert wäre?!)

[gesine2]

Wer bezahlt eigentlich konfessionelle Seelsorge?

Sämtliche Steuerzahler, zumindest größtteilig.

[MrSpock]

So, jetzt habe ich mir in der Mediathek den Bericht auch angesehen. Was mir gefehlt hat: Die Hintermänner, die den ganzen Unfug finanzieren. Denn nur durch den "Zehnten" der Gemeindemitglieder können solche Missionierungsfeldzüge nicht stattfinden. Da reicht die Kohle nicht. So ein Milliardär wie der Unternehmer Friedhelm Loh aus dem mittelhessischen Haiger kommt da gerade recht:

Christliches Engagement

Friedhelm Loh ist Vorstand im Bibellesebund und Stiftungsratsmitglied der Stiftung Volkenroda. Er engagiert sich für evangelikale christliche Veranstaltungen, z. B. im Kuratorium der zum theologisch konservativen Spektrum[7] zählenden Veranstaltung ProChrist[8], der Veranstaltung Christival, die laut Spiegel Teil einer ,,konservative Welle" der weltweiten evangelikalen Bewegung ist[9] und tritt als Redner auf, u.a. beim Kongress christlicher Führungskräfte.[10] Er ist Vorsitzender der Stiftung Christliche Medien und engagiert sich im Kuratorium der Internationalen Martin Luther Stiftung.[11]

Im Jahr 2007 belegte er in einer Aufstellung des Manager Magazins Platz 84 der 300 reichsten Deutschen[2] und 2008 Platz 1062 der Liste der weltweit reichsten Menschen, die vom Forbes Magazine erstellt wurde.[3] 2011 stieg Loh auf der Forbes-Liste mit einem geschätzten Vermögen von 2,7 Milliarden Dollar auf Platz 420 auf.[4] Unter den reichsten Deutschen verbesserte sich Friedhelm Loh auf Rang 29.

http://de.wikipedia.org/wiki/Friedhelm_Loh

Weiter geht's:

Die SCM Stiftung Christliche Medien ist eine gemeinnützige kirchliche Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Witten. Ihr gehören der SCM-Verlag, der Bundes-Verlag und das Dienstleistungsunternehmen ICMedienhaus an.[2] Damit ist die SCM nach eigenen Angaben die größte evangelikale Verlagsgruppe in Deutschland.[3][4] Ziel ist es, ,,die christliche Verlags-, Medien-, und Öffentlichkeitsarbeit zu fördern und für alle publizistisch tätigen Organisationen offen zu sein, die auf der Basis der Deutschen Evangelischen Allianz arbeiten".[

Die Stiftung wurde im Juni 2000 gegründet. Im November desselben Jahres traten zunächst der Bundes-Verlag, der R. Brockhaus Verlag und Oncken-Verlag in die Stiftung Christliche Medien ein. Letztere zwei standen bereits seit 1970 in enger Kooperation und waren seit 1998 mit dem Bundes-Verlag zusammengeschlossen. Im Dezember 2001 trat der ERF-Verlag des Evangeliums-Rundfunks in Wetzlar sowie zuletzt der Hänssler-Verlag im Mai 2002 in die Verlagsgruppe ein.[6

So schließt sich der Kreis zur evangelischen Allianz, dem ERF und Konsorten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Christliche_Medien