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Quarks und Co

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Begonnen von Conni, 10. März 2009, 20:23:31

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Adromir

Also ganz so eine radikale Aussenseiterposition ist es wohl nicht. Mir wurde das schon ca. 2006 im Wahlpflichtfach Genetik und auch in der Zellbiologie so erklärt. Mit dem Hinweis auf Versuche mit Telomerase bei irgendwelchen Würmern.

Roland K.

Der Main-Stream kommt aber ohne zusätzliche Elemente aus (ist deshalb gemäß Ockhams Rasiersmesser zu bevorzugen) und hätte zumindest vorgestellt werden müssen.

Also noch einmal: Telomere sind zu Kugeln geformt. So wie ein kleines Kind nichts von einem großen festen Apfel abbeißen kann, so können die RNA- und DNA-abbauenden Enzyme nichts von einer ringförmigen DNA abbauen, oder von einer DNA die an beiden Enden große Kügelchen hat.

Nach einigen Zellteilungen sind die Kügelchen grenzwertig klein. Es wird gemäß der vorgestellten Außenseiterposition vermutet, dass dadurch Gene geschädigt werden können, die sich in der Nähe zu den Telomeren befinden. Ich kenne aber kein einziges Forschungsergebnis, das diese Hypothese stützen würde. Ich wüsste auch keinen plausiblen Mechanismus, wie das geschehen könnte. Dagegen kommt der Main-Stream ohne dieses zusätzliche Element aus. Je länger es von Zellteilung zu Zellteilung dauert, umso mehr Schäden hat eine Zelle in den Membranen und Organellen angesammelt. Die neusynthetisierten Membranen und Organellen der Tochterzelle sind wieder schadensfrei. Die alte ursprüngliche Tochterzelle begeht Apoptose.

Das hat man Dir, sehr geehrter Adromir, doch wohl auch beigebracht. Versuch Dich mal zu erinnern.

Roland K.

Die Main-Stream Theorie ist meines Wissens mit allen bisher bekannten Seneszenz-Phänomen verträglich. Z.B. in
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=titel_04_2003
Zitat:
,,Ist es wirklich so einfach? Einige Forscher glauben, dass die Zusammenhänge weitaus komplexer sind. Gegen die Telomerase-Theorie sprechen jüngste Untersuchungen an Pflanzen, deren Lebensfähigkeit trotz Schäden an den Telomeren kaum eingeschränkt ist. Dies zeigten kürzlich US-Wissenschaftler bei der Hauspflanze der Gentechniker, dem Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana). Das Forscherteam um Dorothy Shippen von der Texas A & M University stellten gentechnisch Arabidopsis-Mutanten her, die die Telomerase nicht mehr bildeten (14). Die Telomere in den Mutanten gingen nach und nach verloren. Trotzdem blieben die Pflanzen beinahe uneingeschränkt weiter lebensfähig. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zu den bisherigen Erkenntnissen an tierischen Zellen, für die die Telomere als molekulare Uhren erachtet werden."

Gemäß der Main-Stream Theorie überleben diese Pflanzen relativ lange, weil ihre DNA-abbauenden Enzyme einfach nicht die Kernmembran durchdringen können. Bei fehlendem Telomer wird bei jeder Mitose das Gen am 5´-Ende des Chromosoms (genauer Chromatids) um die Länge eines RNA-Primers verkürzt, was sich nicht sonderlich dramatisch auswirken sollte.