In der SZ gefunden: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/oekologische-landwirtschaft-der-bio-mythos-1.1458076-2
Bei Spiegel Online steht da heute auch ein Artikel.
http://anonym.to/?http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/bioprodukte-sind-kaum-gesuender-als-konventionelle-lebensmittel-a-853617.html
Die Diskussion dazu ist auch wieder lustig. Die Studie ist natürlich von der Pharma-, äh, Agrarmafia gekauft. Und die ungesunden, ausgelaugten Böden und sowieso. 8)
Öko-Test hat bei 21 Reisprodukten mal genauer hingesehen:
Ergebnis: Zwei Sorten waren derart mit Schadstoffen belastet, dass der Verkauf im Anschluss gestoppt worden ist.
Diese Reissorten fielen komplett durch:
- die Sorte "Bio Sonne Naturreis" von Norma (Hersteller Agrover). Das Pestizid bzw. Biozid Dichlorethan konnte in zu hoher Konzentration nachgewiesen werden. Hieran überrascht zunächst, dass der Einsatz von Pestiziden in Bio-Produkten eigentlich verboten ist. Das Schädlingsbekämpfungsmittel 1,2-Dichlorethan ist in der EU wegen seiner wahrscheinlich krebserregenden Wirkung schon seit Langem verboten. Übrigens konnte in Normas "Bio Sonne Naturreis" auch ein erhöhter Arsen-Gehalt nachgewiesen werden.
- Der "Langkorn Spitzenreis natur" von Rapunzel enthielt so viel Cadmium, dass der von der EU festgelegte Grenzwert um mehr als das Doppelte überschritten wird.
Quelle: https://www.oekotest.de/essen-trinken/Reis-im-Test-Oft-mit-Schadstoffen-belastet--Norma-Rapunzel-stoppen-Verkauf_14105_1.html
@Daggi
Zu dem Thema kann ich auch noch etwas beitragen.
Zitat- Wir haben 20 Packungen Kartoffelchips mit Geschmacksrichtung Paprika getestet, darunter sieben Bio-Produkte.
- Nur ein Produkt schneidet mit "sehr gut" ab.
- Der Test zeigt: Viele Kartoffelchips sind mit Schadstoffen belastet – besonders Bio-Produkte fallen negativ auf.
Was hat es genau mit den Schadstoffen auf sich? Das von uns beauftragte Labor hat in acht Produkten Gehalte an Acrylamid gefunden, die wir abwerten. Der Stoff hat sich im Tierversuch als krebserregend erwiesen. Obwohl kein überprüftes Produkt acrylamidfrei ist, haben die konventionellen Hersteller das Problem besser im Griff als die Bios.
Eine mögliche Erklärung: Im Öko-Anbau ist der Einsatz von Keimhemmern verboten. Um die Kartoffeln trotzdem lange lagern zu können, sind Temperaturen von zwei bis vier Grad Celsius nötig. Die kalte Umgebung führt allerdings dazu, dass sich Zucker wie Glukose oder Fruktose in der Knolle anreichern. Diese wiederum können dazu beitragen, dass sich beim Frittieren höhere Gehalte an Acrylamid bilden.
Die schwierigen Lagerbedingungen für Bio-Kartoffeln können aber keine Entschuldigung dafür sein, dass manche Bio-Chips sogar den derzeit geltenden EU-Richtwert für Kartoffelchips überschreiten.
https://www.oekotest.de/essen-trinken/Chips-voller-Schadstoffe-Noch-ungesuender-als-gedacht_14106_1.html
Zitat von: Daggi am 21. September 2023, 16:48:33Übrigens konnte in Normas "Bio Sonne Naturreis" auch ein erhöhter Arsen-Gehalt nachgewiesen werden.
Das Problem mit Arsen (As) bei Reis ist alt und es kommt immer mal wieder hoch. Es wird aber auch gerne mal etwas übertrieben, vor allem, wenn man es mit anderen Expositionen vergleicht. As ist definitiv krebserregend, da gibt es auch keine Unbedenklichkeitsschwelle, jeder Bissen ist ein Schlag auf den Sargnagel ::) Aber gemach, das ist im Vergleich zu anderen - ganz natürlichen Krebsrisiken - auch vernachlässigbar. Ich empfehle ja immer einen Blick zum BfR, die lassen aus der Panikblase schnell die Luft: https://bfr.bund.de/cm/343/arsen-in-reis-und-reisprodukten.pdf
Das Zeugs von Norma ist mir auch schon vor die Linse gekommen, aber ich futtere überhaupt nur den
Industrie- geschälten Reis, das Vollkornzeugs schmeckt mir nicht. Das war wahrscheinlich seit jeher Instinkt, findet man bei dem Vollkornzeusg auch deutlich höhere As-Wert (weil sich das an der Schale anreichert).
Funfakt: es gibt in D auch "Heilquellen", die auf den besonders hohen As-Gehalt verweisen. Man soll halt nur nicht zu viel davon schlucken :ohnmacht:
Zitat von: RPGNo1 am 21. September 2023, 17:15:49Zu dem Thema kann ich auch noch etwas beitragen.
Gutes Beispiel. Es ist halt nicht so, dass das Ökozeugs automatisch gesünder ist. Da gibt es viele andere Beispiel. Verzichtet man auf Fungizide, finden sich in den Produkten häufiger Aflatoxine (Schimmelgifte). Ganz ohne Schädlingsbekämpfung entstehen neue Risiken. Nicht nur für den Menschen. Die "Kontaminationen" könnten tatsächlich auf Nagerbekämpfung beruhen. Das ist leider kaum vermeidbar, mal will ja, dass Menschen das Zeugs futtern, nicht die Nager (das betrifft übrigens auch die Veggies).
Wenn man so die Verbraucher-Warnungen mal durchklickt, sind da jede Menge Bio-Produkte dabei.
https://www.produktwarnung.eu/rubrik/produktrueckrufe-und-verbraucherwarnungen/baby-kind/babynahrung/page/4
Da gibt es nicht nur Warnungen vor Aflatoxinen sondern auch diversen Alkaloiden.
Das ist letztlich wohl auch eine Folge des Verzichts auf Pestizide. So kann diverses Kraut munter nebenher seine mitunder giftigen Pflanzenbestandteile unterjubeln.
Zitat von: NvRBlF am 05. Oktober 2023, 09:48:07sondern auch diversen Alkaloiden
Das waren meist sog. Pyrrolizidinalkaloide aus Greiskräutern (bekanntestes Bsp.: Johanneskreuzkraut). Das sieht halt auf der ersten Blick aus wie Rucola oder wie eine harmlose Wiesenpflanze. Bin mir nicht sicher, ob das nur ein Modethema war (höre davon seit Jahren nichts mehr) oder ob man das Problem in den Griff bekommen hat. Ich achte jedenfalls streng darauf, dass mein Tee auch möglichst pestizidbelastet ist. Sicher ist sicher ::)
Die Schimmelgift-Belastung ist aber ein Opfer, das man halt bei Biozeugs bringen muss. Früher war ja auch alles Mögliche verschimmelt. Und früher war alles besser.