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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: Groucho am 20. Juli 2015, 17:05:54

Titel: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Groucho am 20. Juli 2015, 17:05:54
Es geht um die braune Vergangenheit, um die Geschichte der HP:

http://news.doccheck.com/de/94736/heilpraktiker-ins-rechte-licht-gerueckt/ (http://news.doccheck.com/de/94736/heilpraktiker-ins-rechte-licht-gerueckt/)

Interessant ist der Aufschrei in den Kommentaren. Statt sich des Themas anzunehmen, wie es die Ärzteschaft schon seit längerem tut, wird in dünkelhafter Selbstgerechtigkeit rumgegiftelt, dass es eine Freude ist. Selbst der Hinweis auf die Tatsache, dass die HP-Zulassung ein besserer Witz ist und sich von einem Jodeldiplom kaum unterscheidet, wird abgestritten - statt das im eigenen Interesse endlich mal ernst zu nehmen. Es ist nicht eine Spur von Selbstreflektion zu sehen. Vor diesem Volk kann es einem wirklich grauen.

edit: ein besonders schöner Kommentar:

ZitatAusbildung der Ärzte besser? Erlebe häufiger, dass im Medizinstudium Grundlagen fehlen, die ein Heilpraktiker um die Prüfung zu schaffen, wissen muss.
Außerdem fehlt dort viel Wissen der Ärzte aus früheren Zeiten, die noch ohne Computer eine Diagnose stellen konnten, wussten wie über z.B. Zunge Ursachen finden konnte.

Die leben in einer anderen Welt.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Typee am 20. Juli 2015, 20:12:04
Zitat von: Groucho am 20. Juli 2015, 17:05:54
Die leben in einer anderen Welt.

Man sollte ihnen die Komplementär-Kranken überlassen.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: MrSpock am 21. Juli 2015, 07:36:11
Warum leben sie in einer anderen Welt? Was führt zu diesen Überzeugungen? Da habe ich mal einen Blick auf die Homepage der "Deutschen Heilpraktikerschule" in Fulda geworfen. Alleine der erste Blick auf die Startseite lässt böses ahnen:

Angebote des Monats:

ZitatPraxisseminar Schröpfmassage in Fulda
ZitatFachseminar Der Diagnostische Blick in Fulda
ZitatKursstart Heilpraktiker für Psychotherapie in Fulda

Wer steckt dahinter:

Die Leiterin der Heilpraktikerschule hat eine Bankausbildung. Das passt zum Thema "Schröpfen".

Die medizinische Fachkraft ist ein gewisser Dr. med. Jürgen Freiherr von Rosen, mittlerweile 78 Jahre alt und bekennender Schwulen-Hasser:

http://osthessen-news.de/n11497109/%C3%A4u%C3%9Ferungen-gegen-homosexuelle-in-reformhaus-zeitung-erzeugen-massive-proteste.html

ZitatWörtlich heißt es in seinem Beitrag: "Wenn heute auf die Homosexualität so großer Wert gelegt wird und sogar 'Ehen' zwischen Homosexuellen geschlossen werden, so ist das ein Verstoß gegen das universelle Gesetz von Yin und Yang bzw. das Gesetz der Polarität. Ein Verstoß gegen ein Universalgesetz führt immer zu einer Gegenreaktion der Natur. Also wird auch bei diesem Verstoß eine entsprechende Gegenreaktion auftreten, wobei wir noch nicht wissen, wie diese aussehen wird". Mit der unverhohlenen Drohung, der "Gegenausschlag des Pendels" werde "irgendwann kommen", fährt er fort.

Dann folgen als Dozenten eine MTLA, eine Krankenschwester, ein Buchbindemeister und Betriebswirt, eine Sozialpädagogin, eine Dr. rer. physiol., eine Physiotherapeutin, ein Krankenpfleger, eine Hebamme, noch eine Sozialpädagogin, ein Pädagoge und eine Industriekauffrau.

Da passt auch die Einstellung des Dr. Jürgen Freiherr von Rosen zur braunen Vergangenheit.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Habra am 23. Juli 2015, 11:43:26
Warum wundert es mich so wenig, dass bei diesem Artikel ein Shitstorm diverser Heilpraktiker auftaucht?

Zitat von: Groucho am 20. Juli 2015, 17:05:54

http://news.doccheck.com/de/94736/heilpraktiker-ins-rechte-licht-gerueckt/ (http://news.doccheck.com/de/94736/heilpraktiker-ins-rechte-licht-gerueckt/)


Meiner Erfahrung nach gilt bei einigen (leider zu vielen) Leuten: je geringer meine geprüfte Qualifikation in einem Beruf, desto überlegener bin ich gegenüber denjenigen, die diesen Beruf mit Mühe und Zeitaufwand gelernt haben. So ist es klar, dass ich als HP jedem Arzt überlegen bin, der hat ja 10 Jahre gebraucht (und nur deswegen (auch noch kostenlos)  studieren können, weil der Abiturnotendurchschnitt < 1,1 (elender Streber) oder der Papa bereits Arzt war), ich dagegen habe 1 oder 2  Jahre an einer renommierten Schule  für Heilpraktiker verbracht - und dazu noch selbst gezahlt - und die schwierige Prüfung  - mit einer Durchfallquote von fast 80% - bestanden!

Und wenn man so nach dem "Beruf" Heilpraktiker unter Bekannten fragt, was die davon halten, hört man in 3/4 aller Fälle, dass diese ja wie Ärzte arbeiten. Und dann soll es einen wundern, dass die meisten Heilpraktiker bezüglich ihrer Kenntnisse eine Arroganz an den Tag legen, als wären sie die Einzigen, die jeder Krankheit Einhalt bieten könnten?

Dies sieht man natürlich auch an anderen Beispielen: Jetzt bin ich Wissenschaftsjournalist oder Mitarbeiter bei Greenpeace, PETA oder ...  und kann die Machenschaften der Aluminiumindustrie oder von Monsanto oder von ... aufdecken, die dort Beschäftigten sind ja alle von Monsanto, der Aluminiumindustrie oder der ... beeinflußt und sagen grundsätzlich die Unwahrheit nur um ihre Arbeit zu behalten. Und wehe dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wenn er meine Meinung und meine Feststellung nicht mindestestens gleichberechtigt neben die des BfR stellt. Denn das BfR ist ja von der der Aluminiumindustrie, Monsanto und ... unterwandert und arbeitet ausschließlich für diese.

Ich wüsste aber nicht, was gegen eine derartig wissenschaftsfeindliche Einstellung unternommen werden kann, außer mit regelmäßigem Kommentieren in den Medien (sofern man dort zu Wort kommt) und im kleinen Maßstab im eigenen Bekanntenkreis.

Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Groucho am 23. Juli 2015, 11:53:08
Zitat von: Habra am 23. Juli 2015, 11:43:26
- und die schwierige Prüfung  - mit einer Durchfallquote von fast 80% - bestanden!

Das ist ähnlich zu den Meldungen, die eine Zunahme der Verschreibungen von Medi xy grundsätzlich als schlimm bewerten. Auf die Idee, dass es auch daran liegen könnte, dass vorher nicht ausreichend behandelt wurde, kommt man aus Prinzip nicht.

So bedeutet 80% Durchfallquote grundsätzlich, dass die Prüfung total schwer sein muss. Auf die Idee, dass es ev. an dem Niveau der Prüflinge liegen könnte - niemals!
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: pelacani am 23. Juli 2015, 12:06:27
Zitat von: Habra am 23. Juli 2015, 11:43:26
Shitstorm diverser Heilpraktiker

Nun ja, vielleicht nicht als storm, aber als Sturm im Wasserglas können wir auch einen Auftritt der Heulpraktiker i. e. S. bieten. Zu unserem Blog-Beitrag
https://blog.psiram.com/2015/07/wenn-heilpraktiker-ihr-unwesen-treiben-ein-horror-erlebnisbericht-einer-krebspatientin/
(eine Übernahme) hatten wir auf unserer Facebook-Seite u. a. die folgenden Kommentare:

ZitatDas hier ist Betroffenheitsgekochtes á la BILD.
...
wozu denn die ad hominem bemerkungen statt substantieller Kritik?
...
boulevardeske Art und Weise, mit der Sie hier unzulässig induktiv und selektiv eine Verallgemeinerung ableiten.
...
in diesem Bericht zunächst mal einen sehr einseitigen Bericht einer kranken Ehe sehen
...
weder schlüssig noch wissenschaftlich noch skeptisch gedacht, sondern sehr eindimensional und enttäuschend stammtischmäßig. Ich denke, da könnte man von Psiram mehr erwarten. Auch in anderen Berufen gibt es Psychopathen, die sich so aufführen.
...
das Problem nicht der Beruf war - hier zufällig heilpraktiker, sondern die Psyche (beider).
...
nach der struktur, in die ihr hier logisches denken biegt, ... es kann doch nicht wirklich sein, dass euch der denkfehler, die verzerrung, nicht auffällt, die euch hier unterläuft und an der ihr recht krampfhaft festhaltet. was bitte soll das?
...
... billigste kindergartendiffamierung zu betreiben? "heulpraktiker" wäre ein beispiel dafür.
...
und fällt euch eure tendenz auf, argumente einfach zu ignorieren, wenn sie nicht widerlegbar sind?
...
Ich finde es ebenfalls erstaunlich, wie halbseitig blind sich Psiram hier in lauter kleine Privatgemetzel mit jedem stürzt und dabei sehr psersönlich und gereizt wirkt, der, obwohl selbst Skeptiker, dagegen argumentiert, daß man diesen Fall so generalisieren kann, wie es Psiram hier tut.
entweder ist der Psiram-Account gehackt worden und es schreiben Stammtischler oder die Redaktion ist fort zu ner Heilpraktikerausbildung und läßt sich von Volonären vertreten.
So: Das war jetzt ad hominem ,,grin"-Emoticon
Aber den ganzen Sachargumenten gegenüber, hat sich selten ein Homöopath so borniert verhalten, wie Psiram hier.
Bedenklich. Höchst bedenklich.

In der Tat: bedenklich,  wenn auch nicht überraschend. Wenn ich Heilpraktiker wäre, ich wäre mucksmäuschenstill und würde hoffen, dass sich das verzieht; nur nicht drin rühren. Das ist denen aber nicht gegeben.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Groucho am 23. Juli 2015, 12:13:50
Zitat von: Pelacani am 23. Juli 2015, 12:06:27
Das ist denen aber nicht gegeben.

Die paar HP, die ich persönlich kenne, zeichnen sich allesamt durch ein äußerst stabil erscheinendes Selbstbewusstsein aus. Ist wohl immanent.

Edit: Der Kommentarbereich wurde geschlossen:
ZitatVielen Dank für Ihre Beiträge. Wir mussten leider zahlreiche persönliche und teilweise beleidigende Angriffe auf den Autor löschen. Es mag sein, dass Heilpraktiker und Homöopathen keinen Nachholbedarf sehen, sich mit der Vergangenheit ihrer Zunft auseinanderzusetzen. Beim Thema Toleranz und Netiquette besteht er aber – eindeutig.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Warze am 23. Juli 2015, 13:35:31
Schröpfen ist ohnehin wunderbar doppelsinnig.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: duester am 28. Juli 2015, 13:39:55
Zitat von: Matthias R., Heilpraktiker

Lieber Heilpraktiker- Kollegen, bitte lasst euch nicht provozieren und diskutiert nicht auf dem gleichen niedrigen Niveau.
Wenn wir so schlecht wären wir hier suggeriert werden soll, hätte uns der Markt längst weg reguliert. Für schlechte Leistungen würde kein Patient bezahlen.
M.R.

#233 | 21. Juli 2015 um 11:54   

Na, sowas. Nicht nur, dass so eine HP-Ausbildung das Medizin-Studium um Längen schlägt, das WE-Seminar "Buchführung für den Kleinstunternehmer" fasst auch so ein ganzes VWL-Studium handlich zusammen.  :o
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: sumo am 15. August 2015, 06:38:40
übrigens, nicht nur bei dem Wort "schröpfen" habe ich zweierlei Bedeutungen im Sinn, auch das schöne Wort "Durchfallquote" hat mich auf den Gedanken gebracht, daß da möööööglicherweise auch nur Sch***** gelehrt wird.....
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Habra am 15. August 2015, 08:50:10
Statt die Tätigkeit des Heilpraktikers zu verbieten, sollte dem Gesetzgeber vielleicht empfohlen werden, andere Praktiker in bestimmten Berufen zuzulassen (mit gewissen Einschränkungen natürlich, wir wollen ja nicht alles fordern): z.B. den Rechtspraktiker, der komplementär zum Rechtsanwalt arbeitet, den Steuerpraktiker, den Wirtschaftsprüfpraktiker, den Baupraktiker usw.  Vielleicht zeigt dieses Verlangen dem Gesetzgeber die Sinnlosigkeit der HP-Regelung und dass der HP eigentlich eine Tätigkeit ist, ohne die das Gesundheitswesen auch nicht zu Grunde geht. Im schlimmsten Fall - wenn dieses Ansinnen beim Gesetzgeber Anklang finden würde - hätten wir es allerdings dann  mit einer Flut anderer "Praktiker" zu tun, dann hülfe nur noch Auswandern. :teufel
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Belbo am 15. August 2015, 09:49:13
Zitat von: Habra am 15. August 2015, 08:50:10
Statt die Tätigkeit des Heilpraktikers zu verbieten, sollte dem Gesetzgeber vielleicht empfohlen werden, andere Praktiker in bestimmten Berufen zuzulassen (mit gewissen Einschränkungen natürlich, wir wollen ja nicht alles fordern): z.B. den Rechtspraktiker, der komplementär zum Rechtsanwalt arbeitet, den Steuerpraktiker, den Wirtschaftsprüfpraktiker, den Baupraktiker usw.  Vielleicht zeigt dieses Verlangen dem Gesetzgeber die Sinnlosigkeit der HP-Regelung und dass der HP eigentlich eine Tätigkeit ist, ohne die das Gesundheitswesen auch nicht zu Grunde geht. Im schlimmsten Fall - wenn dieses Ansinnen beim Gesetzgeber Anklang finden würde - hätten wir es allerdings dann  mit einer Flut anderer "Praktiker" zu tun, dann hülfe nur noch Auswandern. :teufel

Wäre es da nicht konsequent gleich den Politkraktiker einzuführen, ach so,  haben wir ja schon, keine fachgerechte Ausbildung, organisiert in Sektenaehnlichen Gruppen, aber ne große Klappe.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Groucho am 15. August 2015, 12:20:32
Zitat von: Habra am 15. August 2015, 08:50:10
Statt die Tätigkeit des Heilpraktikers zu verbieten, sollte dem Gesetzgeber vielleicht empfohlen werden, andere Praktiker in bestimmten Berufen zuzulassen (mit gewissen Einschränkungen natürlich, wir wollen ja nicht alles fordern): z.B. den Rechtspraktiker, der komplementär zum Rechtsanwalt arbeitet, den Steuerpraktiker, den Wirtschaftsprüfpraktiker, den Baupraktiker usw.  Vielleicht zeigt dieses Verlangen dem Gesetzgeber die Sinnlosigkeit der HP-Regelung und dass der HP eigentlich eine Tätigkeit ist, ohne die das Gesundheitswesen auch nicht zu Grunde geht. Im schlimmsten Fall - wenn dieses Ansinnen beim Gesetzgeber Anklang finden würde - hätten wir es allerdings dann  mit einer Flut anderer "Praktiker" zu tun, dann hülfe nur noch Auswandern. :teufel

Ich fand den Flugpraktiker immer ein spannendes Konzept. Prüfung: Autopilot auf Höhe und Richtung einstellen. 
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Sauropode am 15. August 2015, 16:34:23
Ob der Flugpraktiker auch eine alternative Aerodynamik betreibt? So, wie diese Dame Ansichten zur Tumorentstehung beim Hund?

ZitatBeispiel: Wieviele Hunde leiden unter einem chronischen Vorhautkatarrh? Möglicherweise mit gelblichgrünem Sekret. Dick und klebrig? Was meint Ihr? Ich denke ziemlich viele.
Es wird einfach bei Rüden als ,,normal" gesehen. Schliesslich markiert er ja häufig und ist ständig mit Keimen konfrontiert.... das mag schon sein, für uns Homöopathen jedoch zusätzlich ein Zeichen, dass der Organismus dabei ist, eine ihm zur Verfügung stehenden Ausscheidungsformen zu benutzen. Nehmen wir ihm diese weg, findet er manchmal keinen andere Möglichkeit, als in der Folge verhärtetes Sekret als Steine oder Tumore zu bilden.

http://www.peggyschmah.de/tier.html?file=files/downloads/Tumorerkrankungen-beim-Tier.pdf
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Krebskandidat am 15. August 2015, 17:09:04
Zitat von: Habra am 15. August 2015, 08:50:10
Statt die Tätigkeit des Heilpraktikers zu verbieten, sollte dem Gesetzgeber vielleicht empfohlen werden, andere Praktiker in bestimmten Berufen zuzulassen (mit gewissen Einschränkungen natürlich, wir wollen ja nicht alles fordern): z.B. den Rechtspraktiker, der komplementär zum Rechtsanwalt arbeitet, den Steuerpraktiker, den Wirtschaftsprüfpraktiker, den Baupraktiker usw.  Vielleicht zeigt dieses Verlangen dem Gesetzgeber die Sinnlosigkeit der HP-Regelung und dass der HP eigentlich eine Tätigkeit ist, ohne die das Gesundheitswesen auch nicht zu Grunde geht. Im schlimmsten Fall - wenn dieses Ansinnen beim Gesetzgeber Anklang finden würde - hätten wir es allerdings dann  mit einer Flut anderer "Praktiker" zu tun, dann hülfe nur noch Auswandern. :teufel

Bin stark dafür. Dann könnten wir mit Alternativphysikern und Komplementäringenieuren endlich ein Perpetuum mobile bauen!  :rock
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Sauropode am 15. August 2015, 17:09:52
Du meinst solche, wie die Jocelyne?
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: duester am 15. August 2015, 19:50:25
Zitat von: Habra am 15. August 2015, 08:50:10
Statt die Tätigkeit des Heilpraktikers zu verbieten, sollte dem Gesetzgeber vielleicht empfohlen werden, andere Praktiker in bestimmten Berufen zuzulassen (mit gewissen Einschränkungen natürlich, wir wollen ja nicht alles fordern): z.B. den Rechtspraktiker, der komplementär zum Rechtsanwalt arbeitet, den Steuerpraktiker, den Wirtschaftsprüfpraktiker, den Baupraktiker usw.  Vielleicht zeigt dieses Verlangen dem Gesetzgeber die Sinnlosigkeit der HP-Regelung und dass der HP eigentlich eine Tätigkeit ist, ohne die das Gesundheitswesen auch nicht zu Grunde geht. Im schlimmsten Fall - wenn dieses Ansinnen beim Gesetzgeber Anklang finden würde - hätten wir es allerdings dann  mit einer Flut anderer "Praktiker" zu tun, dann hülfe nur noch Auswandern. :teufel

Find ich super!!! Richtig groß wird der Spaß bei "Kinderbetreuungspraktikern" (haben durch eine Prüfung nachgewiesen, dass sie Kinder davon abhalten können, sich mit Tollkirschen vollzustopfen) oder bei "Autowerkstattpraktikern" (können kaputte Bremsleitungen korrekt als solche identifizieren).
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Habra am 15. August 2015, 20:09:42
Das mit den Alternativphysikern und Komplementäringenieuren wäre endlich eine Lösung für Grouchos Flugpraktiker, die wegen der Einführung der Schwerkraft durch Newton und dem Verbot der freien Energie durch die Energiemafia immer wieder zu Landemanövern gezwungen werden, die die Anzahl der Flugpraktiker nahezu auf Null halten.  :teufel

Könnte sich PSIRAM die Idee des Praktikerwesens nicht honorieren lassen? Immerhin spart der Staat damit irrsinnig hohe Ausbildungskosten. :grins
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Sauropode am 15. August 2015, 20:25:50
Ich frage mich gerade, ob ein Zahnpraktiker (früher:Barbier) ebenso viel Kundschaft hat, wie der Heilpraktiker.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: sumo am 16. August 2015, 09:43:58
hießen die nicht zeitweise "Zahnbrecher"?
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Sauropode am 16. August 2015, 09:51:59
Zitat von: sumo am 16. August 2015, 09:43:58
hießen die nicht zeitweise "Zahnbrecher"?

(http://www.redensarten.net/Bilder/zahnbrecher3a.jpg)

Und das Ganze dann auf einer Bühne auf dem Marktplatz zur Vorlksbelustigung.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: duester am 16. August 2015, 10:46:26
Zitat von: Habra am 15. August 2015, 20:09:42Könnte sich PSIRAM die Idee des Praktikerwesens nicht honorieren lassen? Immerhin spart der Staat damit irrsinnig hohe Ausbildungskosten. :grins
Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber wie viele brilliante Ideen wird auch diese an der PR scheitern. Da Psiram leider das pure, unverdünnte ÜbelTM ist, werden die Heerscharen von potentiellen Nutznießern dieser Neuregelung des Grundgedanken der Ausbildungsqualität die Idee leider nicht zu schätzen wissen. Die studieren eher aus Protest was Ordentliches.  :grins
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Gamma am 16. August 2015, 13:33:48
Zitat von: Sauropode am 15. August 2015, 20:25:50
Ich frage mich gerade, ob ein Zahnpraktiker (früher:Barbier) ebenso viel Kundschaft hat, wie der Heilpraktiker.
'Heiler', die die Ursache allerlei Übels in den Zähnen verorten, haben sogar besonders viel Kundschaft.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Groucho am 16. August 2015, 14:20:45
Zitat von: Gamma am 16. August 2015, 13:33:48
'Heiler', die die Ursache allerlei Übels in den Zähnen verorten, haben sogar besonders viel Kundschaft.

Das Schlimme, es ist ja im Prinzip was dran. Ein chronisch vereiterter Zahn hat schon viele vorzeitig ins Grab gebracht. Das scheint oft so zu sein, aus einem Korn Wahrheit wird eine ganze Landschaft modelliert.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Sauropode am 16. August 2015, 14:22:04
Das ist eine Masche vieler Spinner.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: sumo am 16. August 2015, 15:21:19
als bekennender Zahnarzt-Angstpatient habe ich mir dieses Bild nur mit größtem Mißfallen angesehen.....
Ich bin durchaus froh, daß es heutzutage Dinge gibt, die man mittels kleiner Injektion neben den Zahn spritzt und und die Zahnbrecherei dadurch zu einem weitgehend schmerzarmen Prozeß wird.
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Diese irrsinnige Heilpraktiererei hat aus meiner Sicht auch deshalb Erfolg, weil niemand so richtig weiß, was eigentlich getan werden muß, um Heilpraktiker zu werden. Ich habe Bekannte, die in ihrem weiteren Verwandtenkreis auch Heilpraktiker haben, und diese Bekannten sprechen dann recht ehrfurchtsvoll davon, daß die ja eine "...echte und komplette Heilpraktikerausbildung haben..." und nunmehr "...fast wie Ärzte praktizieren dürfen, so richtig mit eigener Praxis ..."
Wenn man dann noch eine Sendung wie "hart aber fair" ansieht, in welcher Dr.v. Hirschhausen gegen Impfgegner wetterte und die anwesende Heilpraktikerin Herrn Hirschhausen voller Hybris als Kollegen ansah, dann kommt ein Bild vom Heilpraktiker zustande, welches suggeriert, daß ein Heilpraktiker fast ein Arzt sei.

Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: TV am 20. August 2015, 11:52:41
Zitat von: sumo am 16. August 2015, 15:21:19
Diese irrsinnige Heilpraktiererei hat aus meiner Sicht auch deshalb Erfolg, weil niemand so richtig weiß, was eigentlich getan werden muß, um Heilpraktiker zu werden.

Dabei ist das ganz leicht rauszufinden: die Informations- oder Einführungsveranstaltungen der HP-Schulen sind oft kostenlos. Vor vielen Jahren war ich mal bei so etwas. Fazit: Über das "Heilen" oder Behandeln lernt man in der Schule nichts. Sondern nur das formale Wissen, um die Prüfung beim Gesundheitsamt zu machen.

Auf meine damalige Frage, wo ich denn das Eigentliche lernen würde, also wie ich den Patienten helfen könnte, sagte man mir explizit: Da müssen Sie sich selbst einen Schwerpunkt suchen und über externe Seminare bei anderen Veranstaltern (Homöopathie, Geistheilen, Krumpfbumpf-Therapie,...) Wissen aneignen. Müssen Sie aber nicht, wenn Sie so schon genug Heilfähigkeiten haben. ...

Damit war das HP-Thema für mich aktiv und passiv komplett durch. Na ja, ab und an, wenn ich wegen gesundheitlicher Schwäche zusätzliche psychische Streicheleinheiten brauche, gönne ich mir eine menschlich sympathische HP. Aber da bestimme ich klar die Diagnose und den Behandlungswunsch (Entspannungssachen z.B.).
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: MrSpock am 05. September 2019, 14:14:15
Zeit für einen neuen Eintrag in diesem Thread:

https://www.welt.de/regionales/nrw/article199743960/Heilpraktiker-redet-Patientin-unter-Hypnose-ein-beide-seien-Pornostars.html?wtrid=socialmedia.socialflow....socialflow_facebook&fbclid=IwAR3Sxk6aDufVpnKCE14PUTOQ9yLkzCH7PnzeQsTKauU9VR0rVKWM_rR-LhE
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 14. September 2019, 09:29:14
Heilpraktiker sind total harmlos. Wenn es nichts nützt, schadet es wenigstens nicht. Oder?

ZitatEine Frau erhält die Diagnose Brustkrebs. Das will sie sich von einem zweiten Spezialisten bestätigen lassen. Doch statt zu einem Mediziner zu gehen, vertraut die Frau auf einen Heilpraktiker. Der behauptet, sie hätte keinen Krebs und verschreibt homöopathische Mittel. Heute ist die Frau tot. Der Heilpraktiker steht dafür nun vor Gericht.

https://www.focus.de/gesundheit/news/gefaehrliches-spiel-mit-pseudo-medizinern-heilpraktiker-schloss-krebs-durch-pendel-test-aus-jetzt-steht-er-dafuer-vor-gericht_id_11138182.html
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 14. September 2019, 09:50:33
Vom letzten Jahr, eine Instanz vorher:

ZitatEin 66-jähriger Heilpraktiker aus Langquaid ist heute vom Amtsgericht Kelheim wegen fahrlässiger Tötung einer Krebspatientin zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem darf er für fünf Jahre seinen Beruf nicht mehr ausüben.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/fahrlaessige-toetung-heilpraktiker-muss-ins-gefaengnis,QloNaop

Ob er nach fünf Jahren Auszeit wohl ein besserer Heilpraktiker sein wird?
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 04. November 2019, 16:16:18
https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Bundesregierung-zieht-Abschaffung-des-Heilpraktiker-Berufs-in-Betracht,heilpraktiker126.html

ZitatDas Bundesgesundheitsministerium erwägt nach Informationen von Panorama und dem Onlinemagazin MedWatch einschneidende Veränderungen beim Berufsstand der Heilpraktiker - inklusive einer möglichen Abschaffung der Profession. Vergangene Woche hat das Ministerium eine Ausschreibung für ein Rechtsgutachten veröffentlicht, das mögliche Optionen ausloten soll.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 04. November 2019, 16:27:29
Joseph Kuhn zu dem wie immer unterirdischen Kommentaren aus der Heulpraktiker-Ecke:

http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2019/11/04/toedliche-wagenburgmentalitaet-im-heilpraktikermilieu/

Was antwortet man eigentlich auf das übliche "aber Ärzte machen auch Fehler !!11!"?

ZitatWenn Ärzt/innen überwiegend nur Fehler machen würden und wenn es zudem bessere Alternativen gäbe, von mir aus Geistheiler, sollte man in der Tat die Ärzte abschaffen. Aber ist das konditionale ,,wenn" durch die Wirklichkeit gedeckt? Oder bewegt sich der ,,Ärztepfusch" in der Gesamtmenge der ärztlichen Behandlungen in einem Umfang, der statt Abschaffen vermehrte Bemühungen um Patientensicherheit angemessen erscheinen lässt?

ZitatAber was folgt daraus für die Debatte um die Heilpraktiker/innen? Dass Missstände hier Missstände dort rechtfertigen?
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: eLender am 04. November 2019, 19:35:53
Zitat von: celsus am 04. November 2019, 16:16:18
ZitatDas Bundesgesundheitsministerium erwägt nach Informationen von Panorama und dem Onlinemagazin MedWatch einschneidende Veränderungen beim Berufsstand der Heilpraktiker - inklusive einer möglichen Abschaffung der Profession. Vergangene Woche hat das Ministerium eine Ausschreibung für ein Rechtsgutachten veröffentlicht, das mögliche Optionen ausloten soll.

Gibt es etwa doch noch Hoffnung für die Menschheit? Man weis es nicht. Was ich etwas merkwürdig finde: es ist eine Ausschreibung für ein externes Rechtsgutachten. Da stelle ich mir mal wieder die Frage, warum man solch - nach des Laien's Meinung - trivialen Sachen nicht selbst beantworten kann. Eine totale Abschaffung halte ich für unwahrscheinlich, aber eine strengere Reglementierung und starke Einschränkung der Befugnisse (invasive Therapien, Hallo?!) liegen doch auf der Hand. Spätestens nach der Sache mit dem Bromopyruvat. Es steht ja scheinbar schon in der Ausschreibung, dass die jetzige Praxis ein katastrophaler Missstand ist. Wer Würstchen verkaufen will, bekommt die volle Härte der Reglementierungswut ab. Aber bei so einer heiklen Sachen wagt man sich nicht, auch nur die offensichtlichsten Gefahren zu verhindern - mit einem kleinen Reglementierungsanfall.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: duester am 04. November 2019, 19:42:05
Zitat von: eLender am 04. November 2019, 19:35:53
Da stelle ich mir mal wieder die Frage, warum man solch - nach des Laien's Meinung - trivialen Sachen nicht selbst beantworten kann.

Das Rechtsgutachteb soll die Frage beantworten, wie das so gemacht werden kann, dass es mit dem GG vereinbar ist. Wahrscheinlich wird die Antwort Bestandsschutz sein - dann bleiben sie uns noch 30, 40 Jahre erhalten.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 04. November 2019, 20:15:41
Zitat von: duester am 04. November 2019, 19:42:05
Das Rechtsgutachteb soll die Frage beantworten, wie das so gemacht werden kann, dass es mit dem GG vereinbar ist. Wahrscheinlich wird die Antwort Bestandsschutz sein - dann bleiben sie uns noch 30, 40 Jahre erhalten.

War auch meine erste Befürchtung, aber es bleibt ja noch die Enschränkung der Befugnisse und eine geänderte oder überhaupt erst mal geschaffene Ausbildungsverordnung.

Klar, im dümmsten Fall lässt man die noch lebenden Heulpraktiker bis an ihr Lebensende weiterwurschteln wie bisher.

Mir fällt da gerade etwas zu ein: Die größte Hürde bei allen möglichen Unternehmungen scheinen Versicherungen zu sein. Ständig darf irgendjemand irgendwas nicht machen (z.B. dürfen hier in der Gegend die Patienten einer Schmerzklinik aus Versicherungsgründen nicht einkaufen gehen, außer sie tragen Nordic-Walking-Stöcke bei sich, dann gilt das als Reha), weil irgendeine Versicherung etwas dagegen haben darf. Auf die Art könnte man die Heilpraktiker doch auch aussterben lassen: Man erfindet eine Versicherungspflicht, die noch teurer und komplizierter als jene für Hebammen ist und ruckzuck wird der Beruf einfach unwirtschaftlich.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: duester am 04. November 2019, 20:23:48
Zitat von: celsus am 04. November 2019, 20:15:41
Klar, im dümmsten Fall lässt man die noch lebenden Heulpraktiker bis an ihr Lebensende weiterwurschteln wie bisher.

Das wird sich nicht vermeiden lassen - das BVerfG wird es niemals zulassen, dass einer ganzen Berufsgruppe, die irgendwann legal ihre Berufsberechtigung erworben hat, die Existenzgrundlage entzogen wird. Da wiegt der Erhalt des Vertrauens in den Rechtsstaat einfach schwerer. Was ja irgendwie auch gut ist.

Der dümmste Fall wäre mE ein typischer Spahn: Verbot, Bestandsschutz, so dass sogar noch ein paar Jahre lang welche neu losschwurbeln können  - und dann hüpft er typisch aufmerksamkeitsdefizitär von dannen und vergisst, die Ausbildungs- und Prüfungsbedingungen zu verschärfen. Dann haben wir nicht nur noch 35, 45 Jahre was von denen - wir haben sie auch 35, 45 Jahre auf dem heutigen Subzero-Ausbildungsniveau.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: duester am 04. November 2019, 20:55:59
Zitat von: celsus am 04. November 2019, 20:15:41
Auf die Art könnte man die Heilpraktiker doch auch aussterben lassen: Man erfindet eine Versicherungspflicht, die noch teurer und komplizierter als jene für Hebammen ist und ruckzuck wird der Beruf einfach unwirtschaftlich.

:schreck "Hebammen" ... er hat "Hebammen" gesagt. Eine Berufsgruppe, die ich fast so gefressen habe wie HP.

Funzt leider nicht. Es würde funktionieren, wenn wir hier in den stäits wären. Patient tot -> Strafverfahren -> Zivilverfahren -> Strafschadensersatz -> Berufshaftpflicht geht hoch.

In Deutschland gibt's bei Toten oder Geschädigten aufgrund von Schwurbel-Medizin meist schon kein Strafverfahren. Hat Jutta Hübner in dem Panorama-Beitrag auch so gesagt: Die sind dann tot. Es müsste bewiesen werden, dass der Patient nicht auch aus anderen Gründen gestorben wäre. Deswegen war die Strafe im 3BP-Fall so gering. Die Angehörigen können nicht so einfach ein Zivilverfahren anstrengen und selbst wenn, gibt es keine "punitives damages", sondern nur einfachen Schadensersatz. Und der is' läppisch. Wenn man bedenkt, dass die meisten HP-Kunden gesundheitsbewusste Wohlstandsbürger mit robuster Konstitution sind, dann fallen die ein, zwei Morde unter Freunden kaum ins Gewicht. Und die Verbände poolen die Risiken, indem sie Gruppenversicherungen anbieten. Der Hamer-Jünger wird dann mit denen, die in Ohren Kerzen stecken zusammengepackt und die Prämie für die Berufshaftpflicht orientiert sich am mittleren Risiko.

Die Regierung wollte den Hebammen übrigens bei den Haftpflichtprämien helfen, unter der Bedingung, dass sie auf die Hausgeburten verzichten. Die sind genauso riskant wie elektive Kaiserschnitte und der Grund dafür, dass die Prämien bei den Hebammen so hoch sind.

Das wollten'se nicht, die Hebammen. Anna Rockl-Loenhoff's legacy is alive and well.  $)
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Belbo am 04. November 2019, 21:19:22
Zitat von: duester am 04. November 2019, 20:55:59
Die Regierung wollte den Hebammen übrigens bei den Haftpflichtprämien helfen, unter der Bedingung, dass sie auf die Hausgeburten verzichten. Die sind genauso riskant wie elektive Kaiserschnitte und der Grund dafür, dass die Prämien bei den Hebammen so hoch sind.

Das wollten'se nicht, die Hebammen. Anna Rockl-Loenhoff's legacy is alive and well.  $)

Hast Du mir dafür bitte eine Quelle, die könnte ich sehr gut brauchen.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: duester am 04. November 2019, 21:25:44
Zitat von: Belbo am 04. November 2019, 21:19:22
Zitat von: duester am 04. November 2019, 20:55:59
Die Regierung wollte den Hebammen übrigens bei den Haftpflichtprämien helfen, unter der Bedingung, dass sie auf die Hausgeburten verzichten. Die sind genauso riskant wie elektive Kaiserschnitte und der Grund dafür, dass die Prämien bei den Hebammen so hoch sind.

Das wollten'se nicht, die Hebammen. Anna Rockl-Loenhoff's legacy is alive and well.  $)

Hast Du mir dafür bitte eine Quelle, die könnte ich sehr gut brauchen.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2015-07/hebammen-elternprotest-versicherung

Das Meiste findest Du, wenn Du "Hebammenhilfevertrag Hausgeburten Verband 2017" googelst. Da finden sich z.B. Gutachten zu den Risiken von Hausgeburten und Berichte über die Auseinandersetzung. Es waren auch gar nicht "die Hebammen", sondern ein Berufsverband, der quergeschossen hat.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: duester am 13. November 2019, 14:37:32
Es fällt minütlich leichter, Heilpraktiker nicht zu mögen.

https://freieheilpraktiker.com/verband/aktuelle-berufspolitik/314-panorama-schwerwiegende-recherchefehler-und-zahlreiche-inhaltliche-maengel
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: MrSpock am 18. November 2019, 09:55:18
Interessant ist, dass immer wieder gebetsmühlenartig auf die Prüfung durch den Amtsarzt (Gesundheitsamt) hingewiesen wird. Abgesehen von dem Inhalt  der Prüfung (es darf keine Gefahr ausgehen) und das somit faktisch nicht die medzinische Qualifikation geprüft wird, haben die zuständigen Ärzte auch andere Aufgaben. Dass sie dabei auch noch schlechter bezahlt werden und intern oft als "Ärzte zweiter Klasse" bezeichnet werden, stärkt nicht gerade das Vertrauen in diese Prüfungen. Anders gesagt: Welche Motivation hat ein Amtsarzt, der von dem System der Heilpraktiker nicht überzeugt ist und die Prüfungen nur vornimmt, weil er es muss? Während auf der anderen Seite die wirklich wichtigen Aufgaben sich nur so stapeln?

https://www.aerzteblatt.de/archiv/64718/Aerzte-im-Oeffentlichen-Gesundheitsdienst-Keine-Aerzte-zweiter-Klasse
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Habra am 18. November 2019, 20:29:10
Zitat von: MrSpock am 18. November 2019, 09:55:18
Interessant ist, dass immer wieder gebetsmühlenartig auf die Prüfung durch den Amtsarzt (Gesundheitsamt) hingewiesen wird. Abgesehen von dem Inhalt  der Prüfung (es darf keine Gefahr ausgehen) und das somit faktisch nicht die medzinische Qualifikation geprüft wird, haben die zuständigen Ärzte auch andere Aufgaben. Dass sie dabei auch noch schlechter bezahlt werden und intern oft als "Ärzte zweiter Klasse" bezeichnet werden, stärkt nicht gerade das Vertrauen in diese Prüfungen. Anders gesagt: Welche Motivation hat ein Amtsarzt, der von dem System der Heilpraktiker nicht überzeugt ist und die Prüfungen nur vornimmt, weil er es muss? Während auf der anderen Seite die wirklich wichtigen Aufgaben sich nur so stapeln?

https://www.aerzteblatt.de/archiv/64718/Aerzte-im-Oeffentlichen-Gesundheitsdienst-Keine-Aerzte-zweiter-Klasse
Und wenn er den Prüfling durchfallen läßt, hat er eventuell mit dem Beisitzer (das soll doch ein HP sein?) Diskussionen und notfalls hat der Prüfling einen hartnäckigen Rechtsanwalt an der Hand. Wieso sich unnötig Ärger machen, wenn so ein Prüfling notfalls sowieso alle 6 Monate zur Überprüfung kommt?
Die einzigen Einschränkungen, die Heilpraktikern das Geschäft versauen würden, wären das Verbot invasiver Behandlungen (auch Akupunktur ist invasiv) und der Beratung in Bezug auf Medikamente, Scheinmedikamente und sonstigen als Medikament bezeichneten Chemikalien. Dann bliebe nicht mehr viel übrig zum Geldscheffeln. Und eine Aufzeichnungspflicht wie bei Ärzten wäre natürlich durchaus kritisch für das Heilpraktikergewerbe.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Sauropode am 22. November 2019, 09:07:11
https://www.nzz.ch/zuerich/zuerich-alternativmediziner-loest-bei-junger-frau-schlaganfall-aus-ld.1522599

ZitatSo hatten sich eine damals 33-jährige Mutter und ihre Familie das erste Weihnachtsfest mit der Anfang Dezember 2014 geborenen Tochter nicht vorgestellt: Statt gemeinsam mit ihren Lieben zu feiern, musste die Frau aus dem Zürcher Oberland nach einem Hirninfarkt die Festtage im Spitalbett verbringen und um ihre dauerhafte Gesundheit bangen. Ausgelöst worden war der Schlaganfall mit grosser Wahrscheinlichkeit durch eine nicht sachgemäss durchgeführte osteopathische Behandlung.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Daggi am 27. November 2019, 17:31:26
Der Behandler war ein belgischer Osteopath. Er wurde inzwischen wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung und unterlassener Nothilfe zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 14 Monaten verurteilt. Damit wurde das vorinstandliche Urteil des Bezirksgerichts Hinwil bestätigt. Der Osteopath praktiziert aber weiter rum.

Geschehen ist alles am 23. Dezember 2014. Die Frau kam zu ihrer dritten Behandlung. Sie litt unter starken Muskelverspannungen im Schulterbereich, klagte über Kopfschmerzen und Schwindel und hatte Probleme, den Kopf aufrecht zu halten. Der Osteopath hätte hier nicht behandeln dürfen sondern zu einem Facharzt schicken müssen.

Nach Manipulationen im Halswirbelbereich ohne vorangegangene Zwischenanamnese erlitt die Frau dann einen Hirninfarkt. Laut Richter habe der Behandler "den Schlaganfall klar verursacht". Der medizinische Gutachter stellte im Nachhinein fest, vor jenem 23. Dezember seien in den Wirbelarterien der Frau die inneren Gefässwände gerissen. Dadurch bildete sich ein Thrombus, also ein Blutgerinnsel. Dieses löste sich laut Gutachten «mit grösster Wahrscheinlichkeit anlässlich der Behandlung vom 23. Dezember». Es kam zu einem Verschluss der Arterie und damit zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff und zum Hirnschlag mit Symptomen die der Ostheopath nicht erkannte (Schwindel, Sprechschwierigkeiten, Übelkeit, Lähmungsgefühle). Er rief auch nicht sofort den Notarzt sondern gab der Frau einen Kaugummi und rief erst den Ehemann der Frau an, der den Arzt rief.

Er ging dreimal nicht zur interkantonalen Osteopathen-Prüfung und wurde dann dafür gesperrt. Im Prüfungsbericht verwiesen die Experten auf mangelnde Kenntnisse und Fähigkeiten. Er selbst machte Sprachprobleme geltend.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 28. Juli 2020, 22:23:44
ZitatViele Jahre lang schöpfte niemand Verdacht. Ein Heilpraktiker aus Greven im Kreis Steinfurt soll seine Patienten in dem Glauben gelassen haben, er sei Arzt. Und nicht nur das: Er soll ihnen sogar verschreibungspflichtige Medikamente gespritzt haben - was er nicht durfte. Ab Mittwoch (9 Uhr) muss sich der 63-Jährige in Münster vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: gefährliche Körperverletzung.

https://www.wn.de/NRW/4241502-Prozess-um-gefaehrliche-Koerperverletzung-Heilpraktiker-soll-als-Arzt-aufgetreten-sein
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 28. Januar 2021, 09:47:07
ZitatDer Landshuter Maik Spiering geht davon aus, dass die Heilpraktikerin aus der Nähe von Passau seiner an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Lebensgefährtin dazu riet, eine Strahlentherapie abzubrechen. Die Beklagte weist den Vorwurf zurück.

ZitatAls Spierings Sohn im April 2015 geboren wurde, war die Mutter des Kindes schon krank. Eine Strahlentherapie brach sie aber nach einigen Wochen ab, von ihrer Heilpraktikerin wurde sie unter anderem mit Präparaten aus Schlangengift, sogenannten Horvi-Präparaten, behandelt. Sie habe, so stellt es die Klägerseite dar, schulmedizinische Ratschläge angezweifelt und "massiv auf die Geschädigte eingewirkt", sagte Spierings Anwalt Marcel Vachek.

ZitatDie Gegenseite sieht die Sache anders. Es sei der freie Wille der Patientin gewesen, die Strahlentherapie abzubrechen, die Heilpraktikerin habe ihr im Gegenteil sogar gefragt, ob sie sich nicht vorstellen könne, diese Therapie wieder aufzunehmen: "Fühl' mal in Dich rein." Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen die Naturheilerin wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung wurde eingestellt.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/prozesse-muenchen-schlangengift-statt-medizin-prozess-gegen-heilpraktikerin-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210127-99-195230
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: kosh am 29. Januar 2021, 22:59:09
ZitatGeneralbundesanwalt Peter Frank erhebt Anklage gegen die  55-jährige Susanne G., die eine Natur- und Sportheilpraxis im Nürnberger Land betreibt und verdächtigt wird, terroristische Anschläge geplant zu haben. Sie verschickte als Glückwunschkarten getarnte Drohbriefe an Politiker, einen Moscheeverein und einen Verein für Flüchtlingshilfe. Sie soll sich bereits Utensilien zum Bombenbau besorgt haben. Benzin, Gaskartuschen, Feuerwerkskörper und Zündschnüre hatte sie schon gekauft. Außerdem soll sie rund ein Dutzend Polizisten ausgespäht haben (Wohnungen und Autos der Polizisten),  was für Rechtsterroristen wohl eher selten ist. Sie sei seit vielen Jahren als Rechtsextremistin bekannt und in der Szene vernetzt. Nach SZ-Informationen soll sie der rechtsextremistischen Organisation ,,Der III. Weg" angehört haben.
https://www.sueddeutsche.de/politik/susanne-g-rechtsterrorismus-anklage-1.5187871

Wenn man die "Gemse" Gemein hardt-Sei tz  mal bisschen recherchiert- das war ein ganzes Netz von Wellness, Fitness und blabla Websites -> archive.org ist dein Freund. Nicht nur,
dass so Verticken von Blödsinnsprodukten wie dem im Wiki lange dokumentiertem Memon dokumentiert ist- auch der Abbruch der ganzen Aktivitäten ~ Anfang 2019 ist in der Timeline klar abzulesen.

Fazit: Blödsinn vertickt, keinen Erfolg gehabt -> Ausländer und Politiker sind SCHULD!!!!
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: sailor am 30. Januar 2021, 15:38:46
Wurde nicht auch eine Heulpraktikerin wegen mehrfachen Mordes/Todschlags verurteilt, weil sie sich als Anästhesistin ausgegeben hat?

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/mordprozess-gegen-falsche-aerztin-von-fritzlar-fuenf-patienten-tot-a-f2166e93-a3b7-487a-975f-b1682cfa81c3 (https://www.spiegel.de/panorama/justiz/mordprozess-gegen-falsche-aerztin-von-fritzlar-fuenf-patienten-tot-a-f2166e93-a3b7-487a-975f-b1682cfa81c3)

Scheint ne fiese Mischung zu sein, Geltungsdrang, Eso-Gläubigkeit (ok, bei der Mörderin nicht), Geldgeilheit und die Vorstellung "zu Höherem berufen" zu sein. Dieses Nazigesetz muss weg.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: kosh am 30. Januar 2021, 20:44:08
Hab heute diese Doku gesehen:
https://www.ardmediathek.de/ard/video/betrifft/heilpraktiker-quacksalber-oder-sanfte-alternative/swr-fernsehen/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEzOTI2NDE/

Gleiche Stoßrichtung- dieses Gesetz muss weg. Laut der Darstellung in der Doku war es ohnehin zum "Ausleiten" dieses "Berufsstandes" gedacht.

Was ich noch vermisst habe: mM nach sind viele dieser Heilpraktiker selber Opfer- durch allerlei idiotische "Fortbildungen" zu absurden Preisen. Das ganze ist eine Nahrungskette- ganz unten das Plankton (leicht-) gläubiger Kunden, dazwischen die Heiltaktiker, die das Plakton abernten und selber von großen Anbietern hirnverbrannter Methoden und Geräte gefressen werden. Unser Wiki ist voll davon.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 10. Februar 2021, 08:48:42
ZitatAber selbst vielen Kritikern des Heilpraktiker Berufs ist nicht bekannt, dass Heilpraktiker nicht nur bizarre Therapie, sondern auch ausgiebigste Labordiagnostik betreiben - und bestens daran verdienen. In Hamburg gibt es z.B. eine "Laborgemeinschaft für ganzheitliche Medizin". Sie wurde von Heilpraktikern für Heilpraktiker im Februar 1999 gegründet. Geleitet wird sie von drei Betriebswissenschaftlern. Die Arbeit wird von mehreren Medizinisch-Technischen Assistentinnen (MTA)  gemacht. Einen Facharzt für Labor Medizin gibt es dort nicht (diese Ausbildung dauert 11 Jahre, 6 Jahre Medizinstudium und 5 Jahre Facharztausbildung). Heilpraktiker aus ganz Deutschland können für 200 Euro Anteile am Labor erwerben, und das Ganze dann als "selbsterbrachte Leistung im ausgelagerten Teil meiner Praxis" abrechnen, egal ob die Praxis in Hamburg oder Berchtesgaden liegt. Das Labor berechnet für ein Profil ~50 Euro, dass dann für ~200 - 300 Euro als eigenerbracht dem Patienten in Rechnung gestellt wird.

ZitatAls einfacher Arzt mit 6 Jahren Studium kennt man sich da kaum aus. Aber Heilpraktiker können ja in einer Wochenendausbildung die ,Naturheilkundliche Labordiagnostik' erlernen  – ,,von der naturheilkundlichen Diagnostik über die ganzheitliche Beurteilung der Laborwerte zum Rezept und den regenerativen therapeutischen Ansätzen."

Edzard Ernst auf Publikum https://publikum.net/labordiagnostik-durch-heilpraktiker/
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Juliette am 10. Februar 2021, 10:50:01
Hm, das ist ja wirklich wieder was zum  #). Wusste ich so genau auch noch nicht.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 25. März 2021, 16:35:48
Zitat von: celsus am 28. Januar 2021, 09:47:07
ZitatDie Gegenseite sieht die Sache anders. Es sei der freie Wille der Patientin gewesen, die Strahlentherapie abzubrechen, die Heilpraktikerin habe ihr im Gegenteil sogar gefragt, ob sie sich nicht vorstellen könne, diese Therapie wieder aufzunehmen: "Fühl' mal in Dich rein." Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen die Naturheilerin wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung wurde eingestellt.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/prozesse-muenchen-schlangengift-statt-medizin-prozess-gegen-heilpraktikerin-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210127-99-195230

Zitat»Die Beklagte hat ihrer Patientin nicht aktiv zum Abbruch der lebensrettenden Strahlentherapie geraten«, befand das auch das OLG. »Sie ist aber ihrer sich abzeichnenden Entscheidung nicht entgegengetreten, was als Heilpraktikerin ihre Aufgabe gewesen wäre.« Aus Sicht des Gerichts hätte sie ihrer Patienten raten müssen, die Chemotherapie wieder aufzunehmen. »Dieses über Wochen hinweg fortgesetzte Unterlassen der Beklagten war unverantwortlich und aus Sicht eines verantwortungsbewussten Heilpraktikers schlechterdings unverständlich.«

Neben dem Schmerzensgeld wurde sie unter anderem zur Zahlung von Schadensersatz für entgangenen Kindesunterhalt verurteilt. Revision gegen das Urteil ließ das Gericht nicht zu.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/muenchen-heilpraktikerin-muss-kind-nach-krebstod-der-mutter-schmerzensgeld-zahlen-a-3f268403-72f2-4123-8c93-06e8afadd8bc
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: sailor am 26. März 2021, 20:44:51
Bin ich allein mit der Meinung, dass die Betonung der Unterlassung durch das Gericht eine deutlichere Wirkung haben könnte als ein Urteil für ein etwaiges Tun? Damit gibt es ein Urteil allein zum Unterlassen, mithin die passive Art des "Widerstandes". Wenn jetzt ein Heulpraktiker/in/es nicht explizit zur wiederaufnahme der konventionellen Behandlung rät...
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 24. Mai 2021, 16:21:24
Warum sind Heilpraktiker eigentlich so überlegen in allen Bereichen und wissen viel mehr als die schnöden "Schulmediziner"?

Im Stern steht die Antwort:
ZitatWährend der Ausbildung wird die komplette Schulmedizin gelernt, das heißt die Pathologie und Physiologie der Organe und sämtliche Module wie Orthopädie, Urologie, Herz-Kreislauf-System, Niere, Gynäkologie, Onkologie und so weiter.
Und dazu kommt ja noch die ganze "Naturheilkunde", die exklusiv den Heilpraktikern zur Verfügung steht.

Und erst die Prüfung, die so unmenschlich hart ist, dass normale Wald- und Wiesen-Mediziner überhaupt keine Chance hätten:
Zitatweil das gesamte Wissen aus drei Jahren Ausbildung an zwei Tagen abgefragt wird und dementsprechend parat sein muss.

Aber woher kommt dann die ganz Kritik? Informationsmangel natürlich. Was sonst.
ZitatEs gibt viele, die kritisieren, aber sich nicht richtig informieren.

https://www.stern.de/wirtschaft/job/ausbildung--gehalt--kritik--elena-mattuschka--wie-wird-man-heilpraktiker-in--30523802.html
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: HAL9000 am 24. Mai 2021, 17:08:12
Zitat von: celsus am 24. Mai 2021, 16:21:24... Während der Ausbildung wird die komplette Schulmedizin gelernt, das heißt die Pathologie und Physiologie der Organe und sämtliche Module wie Orthopädie, Urologie, Herz-Kreislauf-System, Niere, Gynäkologie, Onkologie und so weiter...
Ah, ja. D.h., die Heilpraktiker sind in Wahrheit die viel besseren Heiler, weil die Schulmediziner so dumm sind und für ihre Ausbildung
im Schnitt deutlich über 10 Jahre benötigen. Ein Heilpraktiker macht das im zweiten Bildungsweg so nebenbei in drei Jahren.
Ich werden den Sternartikel nicht lesen (mir ist schon schlecht), aber ich muss wohl davon ausgehen, dass das ohne Gegenrede
einfach so stehen gelassen wurde.
Ob es einen Grund hat, dass der Artikel unter "Wirtschaft" und nicht unter "Gesundheit" erschien?
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: celsus am 24. Mai 2021, 17:28:19
Zitat von: HAL9000 am 24. Mai 2021, 17:08:12ich muss wohl davon ausgehen, dass das ohne Gegenrede
einfach so stehen gelassen wurde.
Natürlich. Keine einzige kritische Nachfrage. Wokämwerdenndahin.

Zitat von: HAL9000 am 24. Mai 2021, 17:08:12Ob es einen Grund hat, dass der Artikel unter "Wirtschaft" und nicht unter "Gesundheit" erschien?
Das scheint eine Serie über verschiedene Berufe zu sein. -> "Interview Ausbildung, Gehalt, Berufsbild"
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: HAL9000 am 24. Mai 2021, 17:37:18
Zitat von: celsus am 24. Mai 2021, 17:28:19... Das scheint eine Serie über verschiedene Berufe zu sein...
Da hamma schon den Kardinalfehler: Heilpraktiker ist kein Beruf, sondern ein Gewerbe.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Typee am 25. Mai 2021, 13:12:19
Zitat von: HAL9000 am 24. Mai 2021, 17:37:18
Zitat von: celsus am 24. Mai 2021, 17:28:19... Das scheint eine Serie über verschiedene Berufe zu sein...
Da hamma schon den Kardinalfehler: Heilpraktiker ist kein Beruf, sondern ein Gewerbe.

Na, so kann man das nicht sagen. "Berufe" im Sinne von Art. 12 GG z.B. sind natürlich auch gewerbliche Tätigkeiten. Der "Beruf" ist ja kein Naturphänomen, sondern das, was darunter zusammengefasst werden soll.

Aber mal am Rande gefragt: interessiert sich bei der HP-Prüfung eigentlich irgend jemand dafür, ob auf dem Weg zum Abschluss ein bestimmtes curriculum absolviert wurde? Ich gehe doch davon aus, dass gerade das nicht der Fall ist.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Typee am 25. Mai 2021, 13:24:22
Zitat von: sailor am 26. März 2021, 20:44:51
Bin ich allein mit der Meinung, dass die Betonung der Unterlassung durch das Gericht eine deutlichere Wirkung haben könnte als ein Urteil für ein etwaiges Tun? Damit gibt es ein Urteil allein zum Unterlassen, mithin die passive Art des "Widerstandes". Wenn jetzt ein Heulpraktiker/in/es nicht explizit zur wiederaufnahme der konventionellen Behandlung rät...

Bei Unterlassungen unterscheidet man "echte" von "unechten" Unterlassungsdelikten - wobei bei den "unechten" viel mehr die Post abgeht. Echte Unterlassungsdelikte gibt es nur sehr wenige, hauptsächlich ist es die unterlassene Hilfeleistung am Unfallort. Da ist jeder, der aktuell helfen kann, verpflichtet, das auch zu tun, sonst droht eine - eher mäßige - Strafe. Unechtes Unterlassen kommt bei jedem Vorsatzdelikt in Frage. Unechter Unterlassungstäter kann jeder werden, der eine besondere Pflicht hat, einen Schaden an einem geschützten Rechtsgut zu verhindern und dieser Pflicht nicht nachkommt. Diese besonderen Pflichten können entstehen aus

- gesetzlicher Bestimmung - das betrifft vor allem Personensorgepflichtige
- vertraglicher Übernahme
oder
-"Ingerenz" - darunter versteht man gefahrerhöhendes vorangegangenes Verhalten.

Die Strafe wird dem Tatbestand des Gesetzes entnommen, das auch für aktives Tun gilt. Hier müsste man die Entscheidung einmal anschauen, woher die Ingerenz hier kommen soll; ich vermute, aus Ingerenz.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: HAL9000 am 25. Mai 2021, 15:26:27
Zitat von: Typee am 25. Mai 2021, 13:12:19... Na, so kann man das nicht sagen...
Na, sagen kann man das schon so. Es ist halt eventuell nicht ganz richtig, oder gar falsch. ;-)
Was die gesetzlichen Definitionen angeht, wird mein Einwurf wohl falsch sein. Aber ich weigere mich,
die Heilpraktiker auch nur ein bisschen in Richtung Arzt zu heben.

Zu deiner Frage: Nachdem es keine geregelte Ausbildung gibt, kann auch niemand danach fragen. Es interessiert die
Prufungskommission nur, ob der Prüfling keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt*), also weiß, oder zumindest behauptet,
wann er die Finger von seinen Kunden (ich weigere mich, hier von "Patienten" zu sprechen) lassen soll.
===========================================================================
*) Für die Ausübung der Heilpraktikertätigkeit ist aber keinerlei Ausbildung vorgeschrieben. [...]

Gleichwohl müssen im Rahmen der schriftlichen und mündlichen Kenntnisüberprüfung medizinische Fachkenntnisse nachgewiesen werden.
Diese Kenntnis- und Fähigkeitsüberprüfung dient aber allein dem Zweck, Gefahren für die ,,Volksgesundheit" abzuwehren, die entstehen könnten,
wenn die Heilkunde ohne hinreichende medizinische Fachkenntnisse ausgeübt wird.

Die Durchführung der Kenntnis- und Fähigkeitsüberprüfung und ihre Inhalte und Bestehensvoraussetzungen sind gesetzlich nicht geregelt.

Seit März 2018 gilt aber eine bundeseinheitliche Leitlinie zur Überprüfung von Heilpraktikeranwärterinnen und -anwärtern nach § 2 HPG in Verbindung
mit § 2 Absatz 1 i) DVO HPG, die aber keine Rechtsnormqualität hat.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Scipio 2.0 am 26. Mai 2021, 08:41:49
Was genau bringt eigentlich die Leute dazu zu Heilpraktikern und Konsorten zu gehen?
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Juliette am 26. Mai 2021, 09:23:29
Meine Erfahrungen:

1) Die Leute halten Heilpraktiker für eine Art "kleine Ärzte" und ihre Ausbildung für feststehend und überwacht.
2) Die Leute haben schlechte Erfahrungen mit der menschenverachtenden Fließband-Abfertigung in recht vielen Arztpraxen gemacht.
3) Die Leute haben Beschwerden, die durch die normale Medizin nicht behoben werden konnten.
4) Die Leute hoffen auf eine sanfte Medizin ohne Nebenwirkungen, weil sie nie gelernt haben, dass es Wirkung ohne mögliche Nebenwirkung nicht gibt.
5) Die Leute misstrauen der Pharma-Industrie durch die vielen aufgedeckten Skandale und halten die "sanfte" (Nicht-)Alternative für menschlicher.

Die Heilpraktiker tun alles, damit diese Illusionen erhalten bleiben und das aktuelle Gesundheitssystem lässt eben sehr viele Wünsche offen. Und es ist bei Ärzt*innen genauso wie bei den Handwerker*innen: Wenn man einen/eine gute gefunden hat, kann man sich glücklich schätzen.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Peiresc am 26. Mai 2021, 10:56:32
Ich halte insbesondere diesen Punkt für wesentlich (ohne dass ich Einwände zu den anderen hätte)
Zitat von: Juliette am 26. Mai 2021, 09:23:29
3) Die Leute haben Beschwerden, die durch die normale Medizin nicht behoben werden konnten.
und möchte noch einen ergänzen: wissenschaftliches Denken muss man erlernen, trainieren. Das kommt nicht von selber. Im Gegensatz zum Glauben, den gibt es umsonst. Jeder hat seine irrationalen Seiten, und in existentiell bedrohlichen Situationen werden sie virulenter.

ZitatThe default mode of the brain is not rational/critical thinking
https://sciencebasedmedicine.org/guiding-lights/
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Sauropode am 26. Mai 2021, 14:45:27
Zitat
Die Leute haben schlechte Erfahrungen mit der menschenverachtenden Fließband-Abfertigung in recht vielen Arztpraxen gemacht.

Naja, bei zwei Stunden Wartezeit für 5 Min Konsultation renne ich nicht gleich zu fragwürdigen Heilern, obwohl meine Geduld doch arg strapaziert wird. Aber verständlich ist es.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Juliette am 26. Mai 2021, 17:32:12
Zitat von: Sauropode am 26. Mai 2021, 14:45:27
Naja, bei zwei Stunden Wartezeit für 5 Min Konsultation renne ich nicht gleich zu fragwürdigen Heilern, obwohl meine Geduld doch arg strapaziert wird. Aber verständlich ist es.

Nein, natürlich ich auch nicht. Aber ich habe leider in den letzten sechs Jahren schon viel schlimmere Fließbandsituationen erlebt als die von Dir angeführte. Ich glaube, das Schlimmste, was einem im Alter passieren kann, ist allein und abhängig zu sein und dem heutigen System hilflos ausgeliefert. Ich habe jetzt schon 2 Leute in den Tod begleitet und musste jedesmal kämpfen wie eine Löwin, um die schlimmsten Katastrophen zu vermeiden und nicht an einer Mauer aus Unfähigkeit, Desinteresse und Hochmut zu zerschellen. Und die beiden hatten wenigstens jemanden, der für sie gekämpft hat. Meistens merkt man als Laie ja erst zu spät, was in dem Augenblick völlig schief läuft. Trotzdem würde ich nie im Leben zu Pseudomedizinern gehen. Eher Gift nehmen, bevor es soweit ist - aber das schaffen ja auch nur die wenigsten. Und keine Sorge, ich bin unerschütterliche Optimistin und liebe das Leben.
;) :grins:
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: PeterPan am 26. Mai 2021, 19:07:38
Zitat von: Juliette am 26. Mai 2021, 09:23:29
1) Die Leute halten Heilpraktiker für eine Art "kleine Ärzte" und ihre Ausbildung für feststehend und überwacht.

Ja, kann ich nur so unterstreichen. Und es wird auch so beworben im Kreise des Natürlichem und milder Heilendem.

Meine Eltern wussten nichts über Homöopathie und Phytotherapie, aber Meditonsin, Bachblüten und irgendwelche Kräuter haben meine Geschwister und Ich bei Erkältung und anderen Beschwerden erhalten. Durch Mundpropaganda und das die Mittel einfach in der Apotheke vorhanden sind gab es auch die Legitimierung das es etwas seriöses ist. Kein Hinterfragen, weil es doch der Heilpraktiker von der Nachbarin erzählt hat.


Heilpraktiker und Konsorten sind erfolgreich, weil Schwurbel allgegenwärtig ist. Und nicht nur das es wird ja regelmäßig versucht den Horizont/die Abzocke zu erweitern. Die müssen ja mit dem technologischen Fortschritt und den Buzzwords mithalten.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: sailor am 28. Mai 2021, 15:30:48
2) Die Leute haben schlechte Erfahrungen mit der menschenverachtenden Fließband-Abfertigung in recht vielen Arztpraxen gemacht.

Ich würde es so formulieren: Die Leute fühlen sich und ihre Google-Diagnosen bei akademischen Ärzten nicht ernstgenommen und sind sauer, weil sie für ne Erkältung keine Antibiotika und Pferdebetäubungsmittel gegen Migräne bekommen.

Deswegen gehen immer mehr Leute in die Notaufnahmen der Krankenhäuser, weil dort werden ja "Notfälle" behandelt und wenn man dort behandelt wird ist man ein "Notfall!!!!!1111111".  Oftmals reine Egotrips, sehr gern auch bei Rentnern^^
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Sauropode am 28. Mai 2021, 15:59:57
Diese Klientel neigt eher zu Ärztehopping. Zum Heiler gehen eher Leute mit höherer Bildung, die es exklusiv haben möchten und sich das auch leisten können und wollen.
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: Nogro am 28. Mai 2021, 16:23:05
Die höhere Bildung würde ich mal streichen (meine Erfahrung)
Titel: Re: Es fällt leicht, Heilpraktiker nicht zu mögen.
Beitrag von: drpsy am 29. Mai 2021, 10:08:11
Zitat von: Nogro am 28. Mai 2021, 16:23:05
Die höhere Bildung würde ich mal streichen (meine Erfahrung)
Denke Bildung alleine ist nicht hinreichend hier. Kenne studierte die zur Akupunktur oder zu Anthroposophie greifen und Yoga ist da sowieso extrem beliebt. Wobei auch ich glaube eher eine Korrelation zu geringer Bildung zu erkennen :angel: Finde es immer noch erschreckend, wie Jobs, der eine Krebsart hatte die gut heilbar gewesen wäre, für sein (Aber)glaube gestorben ist. Wie war das noch gleich bei Religion: https://en.wikipedia.org/wiki/Religiosity_and_intelligence