Moin,
ich möchte wissen ob hier Interesse zu einem allgemeinen Artikel zu 'Glauben/Glaube' besteht.
Die beiden Artikel die dazu bei Wikipedia bestehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glaube
http://de.wikipedia.org/wiki/Glauben
decken zwar einen Teil ab, aber sind imo in weiten Teilen schwurbelig. Und wenn ich so was lese
"Zur Abgrenzung zwischen Glaube und Wahn ist festzustellen, dass Wahn sich inhaltlich auf innerweltliche, also zumindest prinzipiell sinnlich wahrnehmbare, und damit überprüfbare Gegebenheiten bezieht. Religiöser Glaube hat transzendente Sachverhalte zum Objekt und ist damit grundsätzlich nicht falsifizierbar. ..."
schüttelt's mich.
'Glaube' ist imo aber ein wichtiges Thema, denn dieses Phänomen liegt so gut wie allen Themen von Esowatch zugrunde - neben dem Thema 'Geldgier'
Besteht Interesse? Und wenn ja, welche Aspekte findet ihr besonders wichtig?
Ich möchte besonderes Augenmerk auf die biologische Seite und den derzeitigen Stand der (Gehirn)Forschung legen. Ausserdem die Überlegungen die es von evolutionär-biol. Seite gibt.
Weiter dachte ich, wäre auch ein Abschnitt über die Mechanismen die bei Glaubensgebäuden wirken interessant - egal ob an einen Gott oder an Homöopathie geglaubt wird.
Bei einer, vor kurzem hier gelaufenen, Diskussion die mich ziemlich erstaunt hat, wurde geäußert, dass es hier Konsens wäre, den religiösen Glauben ... wie soll ich sagen 'zu schonen?' (http://forum.psiram.com/index.php?topic=4130.0)
Dann würde ich so einen Artikel eher nicht schreiben wollen. Daher stelle ich lieber die Idee hier erst mal zur Diskussion.
Gruß...humty
Ich finde das Thema spannend. Allerdings hätte es wohl eine Kettenreaktion zur Folge. Was ist mit dem Begriff "Wahrheit" ?
Zitat von WikiSysop
Zitat
Das mit der Religion ist tatsächlich ein wunder Punkt, in dem auch die Macher von Esowatch sich nicht einig sind. Zwar sind die meisten Atheisten, aber eben nicht alle. Wir haben uns mühsam auf folgenden Kompromiss geeinigt Wir kritisieren konkrete Misstände, aber nie die Idee eines Gottes an sich.
Ich finde das Thema durchaus wichtig, eben weil das Bedürfnis vieler Menschen, zu glauben, ohne sich selber viele Gedanken zu machen genau der Punkt ist, an dem alle "irrationalen Überzeugungssysteme" ansetzen.
Die Frgage ist wohl eher, wie das Thema bearbeitet wird.
Zitat von: 71hAhmed am 20. August 2010, 21:37:17
Zitat von WikiSysop
Zitat
Das mit der Religion ist tatsächlich ein wunder Punkt, in dem auch die Macher von Esowatch sich nicht einig sind. Zwar sind die meisten Atheisten, aber eben nicht alle. Wir haben uns mühsam auf folgenden Kompromiss geeinigt Wir kritisieren konkrete Misstände, aber nie die Idee eines Gottes an sich.
Ich finde das Thema durchaus wichtig, eben weil das Bedürfnis vieler Menschen, zu glauben, ohne sich selber viele Gedanken zu machen genau der Punkt ist, an dem alle "irrationalen Überzeugungssysteme" ansetzen.
Die Frgage ist wohl eher, wie das Thema bearbeitet wird.
Es gibt schon viele Artikel dazu. Allerdings ist das aber auch sehr viel Arbeit zu einem Thema, das eigentlich ein eigenes Wiki erfordern würde. Wir sind dran, aber es dauert.
Zitat von: humptydumpty am 20. August 2010, 18:57:24
"Zur Abgrenzung zwischen Glaube und Wahn ist festzustellen, dass Wahn sich inhaltlich auf innerweltliche, also zumindest prinzipiell sinnlich wahrnehmbare, und damit überprüfbare Gegebenheiten bezieht. Religiöser Glaube hat transzendente Sachverhalte zum Objekt und ist damit grundsätzlich nicht falsifizierbar. ..."
Also auf meiner Arbeit habe ich so einige, deren wahnhaften Ideen sich auf transzendente Sachverhalte beziehen. Und auch wenn ich nicht falsifizieren kann, daß er nicht zu Erzengel Michael funkt, um herauszufinden, wann sich Neptuns Garten öffnet und die Herrschaft der Nazi- Homöopathen beendet, so bringe ich ihm trotzdem seine Bedarfsmedikation und das, obwohl der Wahn schon irgendwie was sympathisches hat.. Ich krieg den Finger nur nicht auf den Punkt gelegt, was es ist ;D
Zitat von: Adromir am 20. August 2010, 23:19:31
Ich krieg den Finger nur nicht auf den Punkt gelegt, was es ist ;D
Frag halt. Welche Farbe hat Transzendenz? Hoppelt es, wen man über ein transzendentes Thema spricht und man gerade Leberknödel isst?
(Worüber man sprechen kann, sollte man Schweigen.
(Rincewind))
Zitat von: Daggi am 20. August 2010, 20:31:02
Ich finde das Thema spannend. Allerdings hätte es wohl eine Kettenreaktion zur Folge. Was ist mit dem Begriff "Wahrheit" ?
Ja klar, das (kann) andere Artikel nach sich ziehen. Und man könnte auch bei einigen Artikel (vielen? :grins2: ) verweisen.
Zitat von: 71hAhmed am 20. August 2010, 21:37:17
Zitat von WikiSysop
Zitat
Das mit der Religion ist tatsächlich ein wunder Punkt, in dem auch die Macher von Esowatch sich nicht einig sind. Zwar sind die meisten Atheisten, aber eben nicht alle. Wir haben uns mühsam auf folgenden Kompromiss geeinigt Wir kritisieren konkrete Misstände, aber nie die Idee eines Gottes an sich.
Ich finde das Thema durchaus wichtig, eben weil das Bedürfnis vieler Menschen, zu glauben, ohne sich selber viele Gedanken zu machen genau der Punkt ist, an dem alle "irrationalen Überzeugungssysteme" ansetzen.
Die Frgage ist wohl eher, wie das Thema bearbeitet wird.
Ja, genau, den Satz meinte ich, ich habe damit Schwierigkeiten, muss ich gestehen. Denn warum wird die Idee an Medizin zu glauben in der nix drin ist wohl kritisiert - die Idee eines Gottes 'an sich' dagegen nicht?
Was macht einen 'Gott' (welchen) so 'unantastbar'? und warum ist der Akupunkturgott das nicht?
Ich denke die Frage, wie das Thema bearbeitet wird ist genau soweit beantwortet wie bei jedem anderen Thema auch: darstellen was die Sachlage ist, aufzeigen wie Glauben instrumentalisiert wird, Religionen auseinanderpflücken und versuchen die Hintermänner deutlich zu machen.
Zitat von: Conni am 20. August 2010, 21:41:37
Es gibt schon viele Artikel dazu. Allerdings ist das aber auch sehr viel Arbeit zu einem Thema, das eigentlich ein eigenes Wiki erfordern würde. Wir sind dran, aber es dauert.
Warum ein eigenes Wiki? Und welche Artikel meinst du? Im Prinzip doch wohl so gut wie alle, oder? Und warum würde dieses Thema ein eigenes Wiki erfordern? Und ja, klar es ist 'sehr viel Arbeit'. Worauf zielt dieses Argument? Das erschließt sich mir nicht so ganz.
Außer du willst damit sagen: "Solche Artikel wollen wir hier nicht" -
Ganz einfach: wegen des Umfangs an Artikeln.
Zitat von: humptydumpty am 21. August 2010, 11:30:48
Ja, genau, den Satz meinte ich, ich habe damit Schwierigkeiten, muss ich gestehen.
Verständlich.
Zitat
Denn warum wird die Idee an Medizin zu glauben in der nix drin ist wohl kritisiert - die Idee eines Gottes 'an sich' dagegen nicht?
Was macht einen 'Gott' (welchen) so 'unantastbar'? und warum ist der Akupunkturgott das nicht?
Seh es einfach mal aus einem anderen Blickwinkel. EsoWatch ist eher eine Art Verbraucherschutzportal. Eine Dokumentation über Dinge und Methoden, wo es offensichtlich ist, dass mit falschen Karten gespielt wird. Wo Wissenschaftlichkeit vorgegaukelt wird, obwohl sie nicht da ist.
"Glaube" hingegen beruft sich nicht auf Wissenschaftlichkeit. Insofern ist es fast schon müßig, das kritisieren zu wollen. Ich meine, die Hauptaufgabe von EsoWatch ist es, hier für Trennschärfe zu sorgen.
Zitat von: rincewind am 21. August 2010, 11:55:48
Zitat von: humptydumpty am 21. August 2010, 11:30:48
Ja, genau, den Satz meinte ich, ich habe damit Schwierigkeiten, muss ich gestehen.
Verständlich.
Zitat
Denn warum wird die Idee an Medizin zu glauben in der nix drin ist wohl kritisiert - die Idee eines Gottes 'an sich' dagegen nicht?
Was macht einen 'Gott' (welchen) so 'unantastbar'? und warum ist der Akupunkturgott das nicht?
Seh es einfach mal aus einem anderen Blickwinkel. EsoWatch ist eher eine Art Verbraucherschutzportal. Eine Dokumentation über Dinge und Methoden, wo es offensichtlich ist, dass mit falschen Karten gespielt wird. Wo Wissenschaftlichkeit vorgegaukelt wird, obwohl sie nicht da ist.
"Glaube" hingegen beruft sich nicht auf Wissenschaftlichkeit. Insofern ist es fast schon müßig, das kritisieren zu wollen. Ich meine, die Hauptaufgabe von EsoWatch ist es, hier für Trennschärfe zu sorgen.
Na ja, ich sehe diese Trennschärfe ehrlich gesagt nicht. Zum einen beruft sich auch viel Eso-geschwurbel nicht auf 'wissenschaftlich'.
Zum andern, wenn Esowatch eine Art 'Verbraucherschutzportal' ist - Leute also aufklären will, damit sie vielleicht vorsichtiger sind wofür sie Geld ausgeben gehören imo die Religionen ganz entschieden dazu. Denn da wird eindeutig mit 'falschen Karten gespielt'
Aber ich akzeptiere natürlich, dass hier 'Glauben an einen Gott' ausgeklammert wird - das gute Recht der Betreiber. Daher bitte ich, meinen Account zu löschen. Mein Problem - mir gelingt dieser geistige Salto rückwärts nicht, ich hätte andauernd das Gefühl hier wird eine grundsätzliche Frage bei allen Artikeln ausgeklammert.
Ich wünsche allen hier weiter viel Erfolg und Spaß.
Evolutionäre Grüße. humpty
ZitatNa ja, ich sehe diese Trennschärfe ehrlich gesagt nicht.
Ich sehe das auch nicht voneinder getrennt. Aber wie schon erwähnt, ist das Thema z.Z. nicht zu stemmen. Da muss alles rein wie: Gottesvorstellungen, Wunderglaube, Reliquien, Rituale, Unerdrückungsmechanismen, das ganze zum Thema Einmischung in die Politik usw. usf. und dann bitte auch noch nach den verschiedenen Religionen getrennt. Oder wie sollte das aussehen?
Und nicht vergessen: Einiges ist dazu ja schon da.
Glaube beruft sich sehr wohl auch auf Wissenschaftlichkeit, warum gäbe es sonst ein Studium der Theologie? Und sogenannte Wissenschaftlichkeit zB. bei Kreationisten bezieht sich explizit auf den Glauben an eine unantastbare göttliche Offenbarung als Grundlage allen menschlichen Wissens und Forschens.
Ausserdem sind die Übergänge vom "Religiösen" zum "Esoterischen" doch häufig fliessend, so dass eine Definition des Unterschiedes und eine Definition des Phänomens "Glauben/Glaube" als zugrundeligendem Phänomen sinnvoll erscheint.(etwa wie die verlinkten Wikipedia-Artikel zum Thema).
Zitat von: humptydumpty am 21. August 2010, 13:10:02
Aber ich akzeptiere natürlich, dass hier 'Glauben an einen Gott' ausgeklammert wird - das gute Recht der Betreiber. Daher bitte ich, meinen Account zu löschen. Mein Problem - mir gelingt dieser geistige Salto rückwärts nicht, ich hätte andauernd das Gefühl hier wird eine grundsätzliche Frage bei allen Artikeln ausgeklammert.
Ich wünsche allen hier weiter viel Erfolg und Spaß.
Evolutionäre Grüße. humpty
Gute Güte. Sei doch mal nicht so empfindlich. Das Thema Religion haben wir schon x-mal durchgekaut. Und ja, klar, Religion gehört zu Esoterik. Was sonst. Nur, wenn man sowas wie EsoWatch langfristig betreiben will, gehört Pragmatik als auch ein Konzept dazu.
Zur Pragmatik sei gesagt, dass das Thema Religionskritik von EsoWatch unmöglich zu stemmen ist im Sinne einer besseren, weitergehenden Aufklärung. Dazu gibt es bereits hunderte Seiten, die sich intensiv damit auseinandersetzen.
Gleichzeitig ist mir mein Nachbar kein Idiot, nur weil er ab und an in die Kirche geht, aber andererseits die Quacks als das erkennt, was sie sind.
Zum Konzept: Die Sysops haben sich bereit erklärt, ein ReliWatch aufzumachen.
Mach mit, tue das, ansonsten jammer nicht rum.
Ansonsten sag ich es nochmal: EsoWatch versucht in erster Linie, pseudowissenschaftlichen Quack aufzudecken. Bei Religion gibt es wenig aufzudecken. Wer glaubt, der glaubt. Wenn aber einer derjenigen meint, das wissenschaftlich fundieren zu müssen, hat er einen Eintrag bei EsoWatch. Ist nun wirklich nicht so, dass wir Religiöses ausklammern.
Edit: Und ich sage das als jemand, der massiv unter einem religiösen Elternhaus gelitten hat. Ich weiss, was sowas für einen Schaden anrichten kann.
Ich wollte mich eigentlich hier nicht einmischen, damit nicht wieder so eine endlose Religionsdiskussion entsteht, wie damals, als ich gekommen bin. Andererseits habe ich mich in diesem Forum angemeldet in der Absicht, hier meine Meinung sagen zu können, auch zu umstrittenen Themen. Ich sehe daher keinen Grund, hier eine Ausnahme zu machen.
Zitat von: rincewind am 21. August 2010, 11:55:48
Seh es einfach mal aus einem anderen Blickwinkel. EsoWatch ist eher eine Art Verbraucherschutzportal. Eine Dokumentation über Dinge und Methoden, wo es offensichtlich ist, dass mit falschen Karten gespielt wird. Wo Wissenschaftlichkeit vorgegaukelt wird, obwohl sie nicht da ist.
"Glaube" hingegen beruft sich nicht auf Wissenschaftlichkeit. Insofern ist es fast schon müßig, das kritisieren zu wollen. Ich meine, die Hauptaufgabe von EsoWatch ist es, hier für Trennschärfe zu sorgen.
Dem würde ich (größtenteils) zustimmen.
Glaube ist keine (pseudo)wissenschaftliche Theorie, die sich widerlegen ließe. Wegen mir können die Leute im religiösen Sinne glauben, was sie wollen, solange sie nicht meinen, auf dieser Grundlage "Wissenschaft" treiben oder die Wissenschaft ersetzen zu müssen.
Ich habe nicht vor, zu verschweigen, dass ich kein Atheist bin. Sollte ich deswegen hier unerwünscht sein, fände ich das zwar bedauerlich, aber ich würde es akzeptieren und gehen und nie wieder kommen.
Ich habe mich (nach langem Zögern) hier angemeldet, weil ich davon ausgehe, dass Esowatch in erster Linie dazu dient, über pseudowissenschaftliche Unsinn aufzuklären. Sollte es statt dessen ein Missionierungsportal des Atheismus sein, würde ich es ebenso bedauerlich finden und auch gehen und nie wieder kommen.
Ich habe nichts gegen Atheisten. Wie schon erwähnt sehe ich Religionsfreiheit als ein wichtiges Grundrecht an, und dazu gehört es natürlich auch, dass man Atheist sein darf. Ich mag es aber nciht, wenn man jemand versucht, mich zu missonieren, egal wer.
Gegen einen Artikel, der aus wissenschaftlichwer Sicht die "biologische Seite und den derzeitigen Stand der (Gehirn)Forschung" darstellt, hätte ich allerdings nichts, auch wenn ich nciht weiß, ob das ein Thema für Esowatch wäre.
ZitatIch habe nicht vor, zu verschweigen, dass ich kein Atheist bin. Sollte ich deswegen hier unerwünscht sein, fände ich das zwar bedauerlich, aber ich würde es akzeptieren und gehen und nie wieder kommen.
Du bist deswegen NICHT unerwünscht. In diesem Thread stellt sich auch wieder einmal sehr gut dar, wieso wir uns auch relativ zögerlich diesem Thema zuwenden.
Humptydumpty schrieb:
ZitatAber ich akzeptiere natürlich, dass hier 'Glauben an einen Gott' ausgeklammert wird - das gute Recht der Betreiber. Daher bitte ich, meinen Account zu löschen.
und Du schriebst das oben zitierete. Und nun? Wie erwähnt, ist meine Meinung darüber anders, aber ehe man mit einem Grundsatzstreit vieles kaputt macht, konzentrierten wir uns erst einmal aufs Kerngeschäft. Der relig. Extremismus ist ja z.Z. im Arbeit und das wird auch in Deinem Sinne sein.
Zitat von: T-M am 21. August 2010, 14:18:08
Glaube ist keine (pseudo)wissenschaftliche Theorie, die sich widerlegen ließe. Wegen mir können die Leute im religiösen Sinne glauben, was sie wollen, solange sie nicht meinen, auf dieser Grundlage "Wissenschaft" treiben oder die Wissenschaft ersetzen zu müssen.
Genau.
Zitat
Ich habe nicht vor, zu verschweigen, dass ich kein Atheist bin. Sollte ich deswegen hier unerwünscht sein, fände ich das zwar bedauerlich, aber ich würde es akzeptieren und gehen und nie wieder kommen.
Du bist nicht unerwünscht, im Gegenteil. Sag ich mal als Atheist. Obwol das Wort Scheisse ist. Ich bin nicht gegen Gott, Ich glaube bloß nicht. Aber das macht ja nix, enscheidend sind die Arumente, die man so bringt, und da bist Du gerne wilkommen, bringst ja auch anregende Beiträge.
Ich persönlich habe (Agnostiker) kein Problem mit dem Glauben an einen Gott. Ich habe allerdings ein Problem mit organisierter Religion. Das sind für mich Großbetriebe, die die Menschen ausnutzen. Ich habe ein Problem mit religiösen "Ideen" die den Menschen schaden. Sei es das Kondomverbot des Papstes, sei es der Kreationismus Schwachsinn oder ganz allgemein die verlogene Moral die z.B. in den USA an den Tag gelegt wird. Man hat völlige Religionsfreiheit, solange man Christ ist...
Sobald man ein wenig tiefer bohrt, hat jede religiöse Organisation Dreck am Stecken. Und ich denke, die extremeren Gruppen wie Opus Dei, Zeugen Jehovas, Scientology usw. haben hier durchaus etwas zu suchen.
Ich weis zwar so einiges über christliche Gruppierungen, aber z.B. im Islam kenne ich mich praktisch gar nicht aus...
Darüber würde ich schon gerne einiges hören, ist aber sicher ein schwieriges Thema.
Danke für die Rückmeldungen. Vielleicht habe ich etwas überreagiert, aber ich hatte humptydumptys "Abschiedsandrohung" gelesen und ich will niemanden vergraulen (auch nicht indirekt), lieber gehe ich selbst. Ich weiß, dass das vermutlich eine meiner Schwächen ist, hängt aber auch mit meiner Vergangenheit zusammen ...
Aber andererseits will ich hier meine Meinung auch sagen, wo ich es für angebracht halte, ich habe lange genug brav die Klappe gehalten "um des lieben Friedens Willen" und muss es teilweise immernoch außerhalb der (zumindest teilweisen) Anonymität des Internets. (Ich weiß, es mag feige sein, sich hinter der Anonymität zu verstecken, aber ich habe leider meine Gründe dafür, und ja, ich bin manchmal feige.)
@ rincewind:
Ich habe schon mehrfach bemerkt, dass der Begriff Atheist bzw Atheismus teilweise ewas unbeliebt zu sein scheint (auch wenn ich nciht weiß, warum), aber ich kenne keinen besseren, und irgendwie muss man es schließlich nennen. Das Wort bedeutet allerdings soweit ich weiß nicht, dass man "gegen Gott ist", das wäre dann ja eher "Antitheismus" oder so etwas. Wobei es es sicherlich auch Leute gibt, die der Ansicht sind, dass Religion und Glaube belämpft werden müssten, im Extremfall vielleicht sogar mit Gewalt. Das wäre dann wohl so etwas wie atheistischer Fundamentalismus (und für Fundamentalismus habe ich nciht viel übrig). (Auch wenn Atheismus vermutlich nicht als Religion angesehen werden kann, gibt es meiner Meinung nach bei genauerer Betrachtung durchaus einige interessante Parallelen.)
@ crabel:
Ich denke, ich kann dir im großen und ganzen durchaus zustimmen. In deiner Liste vermisse ich allerdings die Evangelikalen, obwohl die ja soweit ich weiß auch zu den Kreationisten zählen. Im Konfirmandenuntericht durfte ich damals miterleben, was in einer De-facto-Staatskirche teilweise so geredigt wird, und da rollt es einem echt die Zähennägel hoch. :kotz:
Meinem Vertrauen in die "Amtskirche" als Institution hat das natürlich auch nicht gerade gut getan, zumindest teilweise habe ich da doch arge Zweifel (wobei ich die auch schon vorher hatte).
Gegen die Religionsauswüchse, die tatsächlich schaden anrichten, bin ich natürlich auch. (Einige würden jetzt vielleicht erwiedern, dass jede Form von religion und Glauben Schaden anrichte, das sehe ich jedoch anders.)
Ebenso bin ich für die strikte Trennung zwischen Staat und Kirche, die hierzulande leider doch nicht immer so stark ausgeprägt ist, wie ich es mir wünschen würde.
Im übrigen würde ich mich selbst durchaus als Agnostiker bezeichnen.
@T-M:
Warum solltest du hier unerwünscht sein? Ich glaube nicht, dass die Frage des Glaubens oder Nichtglaubens dafür die entscheidende Rolle spielt, eher ob eine vernünftige Diskussion mit jemandem führbar ist oder nicht. Wenn jemandem die pragmatische Einstellung der "Geschäftsleitung" ;), bestimmte Bereiche zunächst mal wegen fehlender Ressourcen auszuklammern, nicht passt, hat das nichts mit vergraulen zu tun.
Anonymität kann auch hilfreich sein, das hat nicht immer was mit Feigheit zu tun, es erleichtert auch mal die suche oder Festigung der eigenen Position, bevor man sich damit zu erkennen gibt. Und wer hat noch nicht mal den Mund gehalten oder weggesehen, aus welchen Gründen auch immer.
Die Begriffe Atheismus und Agnostizismus mag ich persönlich nicht, weil sie sehr unscharf sind, sich teilweise überschneiden und zumindest beim Atheismus auch etwas negativ besetzt sind.
Meine Ansichten zum Thema Religion und Amtskirchen kennst du ja aus der anderen Diskussion und die verdanke ich zum grossen Teil sieben Jahren auf einer höchst katholischen Schule.(Übrigens vieles vom Verständnis esoterischen Denkens auch, die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen und ineinem gewissen Alter braucht man auch ein Gegengewicht zu dem allerhöchstseligmachenden Stoff der Lehrer ;D).
@T-M: Warum du hier unerwünscht sein sollst verstehe ich auch nicht.
Die Liste war übrigens nicht als vollständig gedacht. Da säße ich ja nächste Woche noch da wenn ich alle radikalen Gruppen aller Religionen raussuchen wollte ;)
Ansonsten, werde ich auch den Teufel tun und mit meinen Großeltern und anderen Verwandten die Religionsdiskussion beginnen. Feige? Aber sicher. Den Stress brauche ich einfach nicht!
Und meinem besten Freund gegenüber, der glühender TCM Anhänger ist, halte ich auch lieber die Klappe. Wobei er meine Einstellung kennt, wir reden einfach nicht drüber.
Der Katholizismus ist mir von einem freundlichen Opus Dei Mitglied ausgetrieben worden. Und bei den Meldungen des Papstes im letzten Jahr :kotz:
usw.
Will nur sagen, du bist nicht allein.
Zitat von: T-M am 21. August 2010, 21:24:52
Ich habe schon mehrfach bemerkt, dass der Begriff Atheist bzw Atheismus teilweise ewas unbeliebt zu sein scheint (auch wenn ich nciht weiß, warum), aber ich kenne keinen besseren, und irgendwie muss man es schließlich nennen.
Hast schon recht, irgendwie muss man es ja benennen. Andererseit ist das halt doof, quasi über einen Nicht-Begriff definiert zu werden. Das ist ungefähr so, wie wenn man mich einen Aperuaner nennt. Weil ich nicht in Peru lebe. Das ist zwar formal richtig, gibt dem Ganzen aber eine Bedeutung, die überhaupt nicht vorhanden ist.
Ich finde, der Begriff "Glauben" passt eher in den Blog als ins Wiki.
Fürs Wiki ist der viel zu unscharf.
Da passen besser Sachen wie Placeboeffekt, Noceboeffekt, Versuchsleitereffekt oder die abergläubigen Tauben vom Jenner in eigene Artikel.
Nach ein wenig nachdenken: Glauben an Gott hat hier IMHO nichts zu suchen.
Sekten schon. Und damit meine ich auch Untergruppen der großen Religionen, die man zu den Sekten rechnen muss. Das sind im wesentlichen die radikalen Gruppen und/oder solche deren Inhalte die Menschen schädigen. Die Grenze zu ziehen ist zum Teil sicher schwierig.
Ich halte auch wenig davon über die Sünden der Vergangenheit zu diskutieren, wenn sie keinen wirklichen Einfluss mehr haben. Man könnte der Kirche die politisch/monetär motivierten Kreuzzüge, die Inquisition, etc. vorwerfen. Davon hat nur keiner was.
Um gleich noch ein schwieriges Beispiel zu bringen:
Ich persönlich habe ein großes Problem mit dem Papst. Das Kondomverbot kommt Massenmord gleich. Ist sicher eine radikale Ansicht, aber ich empfinde so. Der Mann sollte einen Eintrag dafür erhalten.
Obwohl es hier nur peripher reinpasst, ich fand folgenden Blogeintrag eigentlich sehr schön, zum Unterschied zwischen Wissenschaft, Vertrauen und Glauben:
http://www.scienceblogs.de/geograffitico/2010/08/nochmal-wissenschaft-ist-keine-glaubenssache.php
Es wäre eigentlich stringent, Den Papst wegen des Verbotes bei EW aufzuführen. Finde ich gut. Dort, wo Glaube nachweisbar und definitiv massiven Schaden anrichtet, sollte das festgehalten werden.
Zitat von: 71hAhmed am 21. August 2010, 23:06:15
Warum solltest du hier unerwünscht sein? Ich glaube nicht, dass die Frage des Glaubens oder Nichtglaubens dafür die entscheidende Rolle spielt, eher ob eine vernünftige Diskussion mit jemandem führbar ist oder nicht. Wenn jemandem die pragmatische Einstellung der "Geschäftsleitung" ;), bestimmte Bereiche zunächst mal wegen fehlender Ressourcen auszuklammern, nicht passt, hat das nichts mit vergraulen zu tun.
Ja, das stimmt vermutlich, ich bin halt etwas überempfindlich in der Richtung. Es ist nur so, dass ich ja die Diskussion angestoßen hatte, die humptydumpty jahier auch verlinkt hatte und so wiederum zum "Stein des Anstoßes" wurde.
Zitat von: 71hAhmed am 21. August 2010, 23:06:15
Die Begriffe Atheismus und Agnostizismus mag ich persönlich nicht, weil sie sehr unscharf sind, sich teilweise überschneiden und zumindest beim Atheismus auch etwas negativ besetzt sind.
Ich finde nicht, dass der Begriff Atheismus "negativ besetzt" ist, ich verwende ihn jedenfalls nur als neutralen Begriff und möchte niemandem damit abwerten. Aber irgendwie muss man es nennen, und ich kenne keinen besseren Begriff dafür.
Es stimmt, dass Atheismus und Agnostizismus vielleicht etwas schwammig sind, aber ich finde doch, dass es bei genauerer Betrachtung einen deutlichen Unterschied gibt. Ich würde mich selbst durchaus als Agnostiker bezeichnen, bin allerdings kein Atheist.
Zitat von: crabel am 21. August 2010, 23:17:44
Die Liste war übrigens nicht als vollständig gedacht. Da säße ich ja nächste Woche noch da wenn ich alle radikalen Gruppen aller Religionen raussuchen wollte ;)
Das stimmt natürlich. Ich habe die Evangelikalen nur erwähnt, weil ich mit denen in meiner Kindheit (ist auch noch nicht so lange her) auf eher unfreiwillige Weie in Kontakt gekommen bin, was zur Folge hatte, dass ich einen ganz besondere Abneigung denen gegenüber entwickelt habe.
Zitat von: crabel am 21. August 2010, 23:17:44
Ansonsten, werde ich auch den Teufel tun und mit meinen Großeltern und anderen Verwandten die Religionsdiskussion beginnen. Feige? Aber sicher. Den Stress brauche ich einfach nicht!
Und meinem besten Freund gegenüber, der glühender TCM Anhänger ist, halte ich auch lieber die Klappe. Wobei er meine Einstellung kennt, wir reden einfach nicht drüber.
Das kann ich beides sehr gut nachvollziehen, darum freut es mich auch, hier im Forum (hoffentlich) meine Meinung schreiben zu können.
Wüsste meine Famile, was ich über gewisse Dinge denke, und noch schlimmer, hier sogar öffentlich schreibe, gäbe das sicherlich jede Menge sinnlosen Stress.
Zitat von: rincewind am 22. August 2010, 09:55:49
Hast schon recht, irgendwie muss man es ja benennen. Andererseit ist das halt doof, quasi über einen Nicht-Begriff definiert zu werden. Das ist ungefähr so, wie wenn man mich einen Aperuaner nennt. Weil ich nicht in Peru lebe. Das ist zwar formal richtig, gibt dem Ganzen aber eine Bedeutung, die überhaupt nicht vorhanden ist.
Naja, wenn es in irgendeinen Zusammenhang bedeutsam wäre, über die Eigenschaften all derer, die nicht in Peru leben, zu diskutieren, wäre es vermutlich sinnvoll, auch dafür einen Begriff zu definieren.
Allerdings leben die meisten Menschen, die nicht in Peru leben, irgendwo anders, und ist dann darüber definiert.
Atheisten sind hingegen nicht einfach alle, die z. B. keine Christen sind, insoweit braucht man da meiner Meinung nach schon einen eigenen Begriff für.
Mag sein, dass der Begriff nicht der beste ist, aber mir fällt kein besserer ein. Die einzige "Alternative" zu Atheist, die mir einfiele, wäre "Ungläubiger", aber das ist dermaßen negativ besetzt, dass selbst ich als "Gläubiger" mich dagegen sträube, irgendjemanden so zu bezeichnen.
Nachtrag: Den Argumenten von crabel würde ich übrigens im Großen und Ganzen zustimmen.
@rincewind:
Wenn du den Papst aus diesem Grund reinnimmst, dann müsstest du das ganze System mit reinnehmen, das in vielen Positionen nicht gerade mmenschenfreundlich ist und in vielen Bereichen Schaden anrichten kann, nicht nur körperlich.
Aber meiner Meinung nach haben Crabel und du da recht, die Ablehnung wirksamer Prophylaxe/Behandlung hat ja auch anderen zu ihren Artikeln verholfen, und das mit Recht.
@crabel:
Ich finde den Blogeintrag eigentlich ganz passend zur Abgrenzung und Orientierung. Was den Glauben an Gott angeht, zum einen ist er die Grundlage, auf die sich auch Paparatzi beruft, um seine Ansichten zu rechtfertigen, zum anderen, warum den Glauben an Gott aussen vor lassen, aber nicht den Glauben an ähnlich unfassbare Erscheinungen wie Kryon, die Engel oder die Feinstofflichen Energien.
@T-M:
Anstossende Steine können auch positives bewirken (nicht dass jemand geht, aber Diskussionen und Gedanken hervorrufen, eine neue Richtung einbringen oder auch mal mehr Ruhe).
Atheismus ist für viele, die ich kenne (auch eher glaubensferne) immer noch mit den alten Feindbildern verbunden (Atheist=Kommunist=Revolution), auch wenn das häufig nicht so ganz bewusst abläuft, kaum einer schaut ja mal ins Lexikon oder Wörterbuch. Aber wie du schon sagst, einen passenderen Begriff gibt es wohl nicht
Wegen Papst:
Du hast schon recht, man könnte das ganze System reinnehmen. Ich bin katholisch erzogen und kann den Haufen nicht leiden. Der kranke Umgang mit Sexualität der verklemmte, kleine Jungen bumsende Kretins heranzüchted, ist abscheulich.
Aber das hier thematisieren? Deckt sich nicht mit der Zielsetzung die ich mit diesen Seiten hier verbinde. Für etwas wie ReliWatch wäre es ganz klar im Fokus, aber hier nicht.
Was den Glauben an Gott oder Kryon angeht, kann ich nur mit den Achseln zucken. Von mir aus kann eigentlich jeder glauben was er will. Nur wenn er damit anderen schadet, habe ich ein Problem damit.
Ein Bekannter von mir, der strenggläubig ist, sagte zu mir mal bei einer Diskussion: "Ich glaube, dass das Christentum das beste ist, weil Jesus alle unsere Sünden auf sich genommen hat. Gott liebt uns und nimmt uns nach dem Tod auf, ohne Bedingungen. Wir müssen nur Jesus folgen und unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Der Rest sind unwichtige Details und Rituale." War ein wenig baff.
Ist prinzipiell eine Philosophie die ich akzeptieren kann. Ich wollte mit dem Beispiel nur sagen, dass Glauben an Gott nicht bedingunglos schlecht ist. Viele Leute brauchen ihn. Ein anderer Kollege meinte, er könnte als Atheist nicht leben.
Zitat von: crabel am 22. August 2010, 18:33:26
Ein anderer Kollege meinte, er könnte als Atheist nicht leben.
Bei so was frage ich dann gerne: Warum?