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Deutsch => Andere Webseiten oder Medien => Thema gestartet von: cohen am 24. Juli 2010, 08:21:39

Titel: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: cohen am 24. Juli 2010, 08:21:39
http://antischarlatan.blogspot.com/2010/07/homoopathie-ist-schwachsinn-in-zucker.html

http://antischarlatan.blogspot.com/2010/07/am-raucherbein-sind-die-arzte-schuld.html
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: WikiSysop am 26. Juli 2010, 07:36:37
Sollen wir ihn verlinken?
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: cohen am 26. Juli 2010, 07:41:21
Wir können noch ein bisschen warten, oder?
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: WikiSysop am 26. Juli 2010, 07:42:40
Ja, aber er kommt auf die Liste der Anwärter...
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: rincewind am 26. Juli 2010, 07:46:37
Zitat von: WikiSysop am 26. Juli 2010, 07:36:37
Sollen wir ihn verlinken?

Ich weiß ja nicht ...

http://antischarlatan.blogspot.com/2010/07/apotheker-sind-uberflussig-wie-ein.html (http://antischarlatan.blogspot.com/2010/07/apotheker-sind-uberflussig-wie-ein.html)
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 07:46:51
Ich find ihn ganz gut.

Nebenbei: Rhetorisch gut finde ich übrigens den Hinweis von Singh (wars der?), der betont, Hahnemann hat beschlossen, dass ...
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 07:47:37
Zitat von: rincewind am 26. Juli 2010, 07:46:37
Zitat von: WikiSysop am 26. Juli 2010, 07:36:37
Sollen wir ihn verlinken?

Ich weiß ja nicht ...

http://antischarlatan.blogspot.com/2010/07/apotheker-sind-uberflussig-wie-ein.html (http://antischarlatan.blogspot.com/2010/07/apotheker-sind-uberflussig-wie-ein.html)

O!  8)

Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: rincewind am 26. Juli 2010, 08:08:08
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 07:46:51
Ich find ihn ganz gut.

Er ist mir fast zu polemisch  ;D

Zitat
Nebenbei: Rhetorisch gut finde ich übrigens den Hinweis von Singh (wars der?), der betont, Hahnemann hat beschlossen, dass ...

Stimmt.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: Daggi am 26. Juli 2010, 08:11:35
ja, bis auf weiteres. Wir haben ja auch "Stationäre Aufnahme" verlinkt.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: cohen am 26. Juli 2010, 08:13:36
Der hat ja bisher nur drei Beiträge geschrieben. Den mit der Homöopathie habe ich im Blog schon verlinkt.

Den dritten über die Apotheker halte ich für einen blöden und frustrierten Sinnlosrundumschlag.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 08:20:51
Zitat von: cohen am 26. Juli 2010, 08:13:36
Der hat ja bisher nur drei Beiträge geschrieben. Den mit der Homöopathie habe ich im Blog schon verlinkt.

Den dritten über die Apotheker halte ich für einen blöden und frustrierten Sinnlosrundumschlag.

Apothekerkritik gibts doch zuhauf. Wie wärs, wenn sich einmal ein solchener darstellen würde, was er den ganzen Tag über so macht?
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: T-M am 26. Juli 2010, 08:47:42
Ich finde es ehrlich gesagt ganz gut, dass Medikamente von leuten verkauft werden, die auch Ahnung davon haben, und nicht im Supermarkt im Regal stehen. (Allein die Vorstellung, Irgendwo zwischen Waschmittel und Zahnbürsten Atibiotika neben Homöpatischen Zuckerkügelchen ... :kotz:)

Aber selbst wenn man das anders sieht: Sie in eine reihe mit Homöopathen und anderen Scharlatanen zu stellen, haben sie nicht verdient (schließlich heißt der Blog antischarlatan.blogspot.com), schon allein weil es die Scharlatane aufwertet. Ein Apotheker hat ein abgeschlossenes Studium, ein Homöopath oft nur einen Heilpraktiker-Schein (wenn man Glück hat).

Von momentan drei Beiträgen zwei gute und ein mieser ist kein wirklich gutes Verhältnis, außerdem besteht bei so neuen Blogs (bisher 3 Beiträge) die Gefahr, dass sie nicht lange durchhalten, daher würde ich dem Blog (momentan) keine größere Bedeutung einräumen.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: Adromir am 26. Juli 2010, 18:06:20
Zitat von: T-M am 26. Juli 2010, 08:47:42
Ein Apotheker hat ein abgeschlossenes Studium, ein Homöopath oft nur einen Heilpraktiker-Schein (wenn man Glück hat).
Was es um so schlimmer macht, daß man fast keine Apotheke mehr findet, die sich nicht "Homöopathie" auf die Fahnen (respektive Fensterscheiben und Schilder) schreibt.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: T-M am 26. Juli 2010, 18:23:46
Zitat von: Adromir am 26. Juli 2010, 18:06:20
Was es um so schlimmer macht, daß man fast keine Apotheke mehr findet, die sich nicht "Homöopathie" auf die Fahnen (respektive Fensterscheiben und Schilder) schreibt.

Das stimmt natürlich. Wobei das aber kein apotekenspezifisches Problem ist. Es gibt ja leider z. B. auch mehr als genug Ärzte, die für Homöopathie oder ähnliche Dinge offen sind. :(
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 18:25:58
Zitat von: T-M am 26. Juli 2010, 18:23:46
Zitat von: Adromir am 26. Juli 2010, 18:06:20
Was es um so schlimmer macht, daß man fast keine Apotheke mehr findet, die sich nicht "Homöopathie" auf die Fahnen (respektive Fensterscheiben und Schilder) schreibt.

Das stimmt natürlich. Wobei das aber kein apotekenspezifisches Problem ist. Es gibt ja leider z. B. auch mehr als genug Ärzte, die für Homöopathie oder ähnliche Dinge offen sind. :(

Was aber auch damit zu tun hat, dass sowohl Ärzte als auch Apotheker Marktteilnehmer sind.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: T-M am 26. Juli 2010, 18:32:56
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 18:25:58
Was aber auch damit zu tun hat, dass sowohl Ärzte als auch Apotheker Marktteilnehmer sind.

Das stimmt zwar vermutlich nicht für alle, aber sicherlich für einige. Wobei es nicht besser wird, wenn es nicht aus dummheit, sondern schlicht und einfach aus Geldgier geschieht.

Letztendlich ließe sich aber dem Treiben nur durch Aufklärung der Bevölkerung Einhalt gebieten, denn was nicht mehr nachgefragt wird wird vom Markt auch nicht mehr angeboten, jedenfalls nciht von denen, die es aus wirtschaftlichen Gründen tun und nicht aus überzeugung. Aber auch die letzteren könnten kaum noch Schaden anrichten, wenn keiner mehr darauf reinfiele.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 18:39:55
Zitat von: T-M am 26. Juli 2010, 18:32:56
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 18:25:58
Was aber auch damit zu tun hat, dass sowohl Ärzte als auch Apotheker Marktteilnehmer sind.

Das stimmt zwar vermutlich nicht für alle, aber sicherlich für einige. Wobei es nicht besser wird, wenn es nicht aus dummheit, sondern schlicht und einfach aus Geldgier geschieht.
Wir wollen hier doch nicht den Fehler jener begehen, dessen Handlungs- und Denkweisen wir angreifen, deshalb: wie viel bleibt denn so einem Allgemeinarzt im Geldbörsel, um (nicht) von Geldgier zu sprechen?
Und wie viele sind "alle" bzw "einige"?
Was würdest du denn als Arzt, der du offensichtlich nicht bist, machen, wenn dich deine Patienten ständig mit Homöo etc belabbern?


ZitatLetztendlich ließe sich aber dem Treiben nur durch Aufklärung der Bevölkerung Einhalt gebieten, denn was nicht mehr nachgefragt wird wird vom Markt auch nicht mehr angeboten, jedenfalls nciht von denen, die es aus wirtschaftlichen Gründen tun und nicht aus überzeugung. Aber auch die letzteren könnten kaum noch Schaden anrichten, wenn keiner mehr darauf reinfiele.
Das ist lieb.
Und du denkst, die Leut wollen aufgeklärt werden?
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: T-M am 26. Juli 2010, 19:28:58
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 18:39:55
Wir wollen hier doch nicht den Fehler jener begehen, dessen Handlungs- und Denkweisen wir angreifen, deshalb: wie viel bleibt denn so einem Allgemeinarzt im Geldbörsel, um (nicht) von Geldgier zu sprechen?
Und wie viele sind "alle" bzw "einige"?
Was würdest du denn als Arzt, der du offensichtlich nicht bist, machen, wenn dich deine Patienten ständig mit Homöo etc belabbern?

Ich weiß nicht, wie viel so ein Arzt verdient, aber ich glaube nicht, dass sie unbedingt darauf angewiesen sind, den Patienten unwirksames Zeug anzudrehen.

Aber vielleicht hast du recht und ich mache tatsächlich den gleichen Fehler wie die "Gegner": Ich will bei Dingen mitreden, von denen ich nicht genügend Ahnung habe, um mitreden zu können.

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 18:39:55
Das ist lieb.
Und du denkst, die Leut wollen aufgeklärt werden?

Vermutlich nicht, zumindest nicht alle. Aber da muss ich doch eine Gegenfrage stellen: Was sollen wir deiner Meinung nach dann tun?
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: 42 am 26. Juli 2010, 19:43:55
Mir ist an dem Blog unangenehm aufgestoßen, dass beim "Typ mit dem Raucherbein" zum Schluss mal wieder suggeriert wird, Hartz-IV-Bezieher seien faule Sozialschmarotzer die nebenher schwarz arbeiten.

Dass es praktisch keine Apotheke ohne Homöopathie & Co. mehr gibt, ärgert auch mich. Dass sie darauf angewiesen zu sein glauben, es vorrätig zu haben, weil die Kunden es nachfragen, ist unschön, aber nachvollziehbar. Doch es gibt auch etliche, die es massiv bewerben und sogar Vorträge, Kurse oder ähnliche Veranstaltungen dazu anbieten.

Ich bin auch kein Arzt, aber wenn ich einer wäre, würde ich den Patienten zumindest nicht ungefragt solchen Kram anbieten und wenn ich gefragt würde, darauf hinweisen, dass es Humbug ist. Wenn sie dennoch darauf bestehen, es zu bekommen, ist es verständlich, wenn man dem Verlangen entspricht, um den Patienten nicht zu verlieren. Aber ich vermute, es könnte sich mittlerweile sogar als erfolgversprechende Marktlücke erweisen, wenn man ausdrücklich damit wirbt, solchen Hokuspokus seinen Kunden bzw. Patienten nicht aufzuschwatzen.
Ich jedenfalls würde bei einem solchen Arzt sofort auflaufen, sofern er auch sonst etwas taugt. Ich möchte als Patient ernst genommen und ehrlich behandelt und nicht mit sinnlosem Wischiwaschi und wirkungslosem Klimbim abgespeist werden.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: Conni am 26. Juli 2010, 19:50:28
Ich hab wohl ein seltenes Exemplar von Hausarzt. Wenn Zeit ist, lästern wir gerne mal über solchen Humbug ab.....
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:55:06
Zitat von: T-M am 26. Juli 2010, 19:28:58
Ich weiß nicht, wie viel so ein Arzt verdient, aber ich glaube nicht, dass sie unbedingt darauf angewiesen sind, den Patienten unwirksames Zeug anzudrehen.
Das Einkommen der Allgemeinärzte sollte sich recherchieren lassen.
Unbedingt darauf angewiesen sein, ist ja nicht die Frage. Die Situation der Allgemeinärzte ist generell nicht sonderlich rosig, was du etwa am geringen Interesse an diesen Job ablesen kannst. Dies rechtfertigt natürlich trotzdem nicht, den Leuten Unsinn aufzuquatschen. Es ist - wie angedeutet - idR doch so, dass die Patienten dies wollen! Wenn du dann dem Ansinnen entsprichst, giltst du als guter, fortschrittlicher, aufgeschlossener Arzt. Und wer sich damit brüsten kann, ein Zusatz"ausbildung" in Homöo & Co vorzuweisen, dessen Einkommen kann als gesichert gelten.

Dazu kommt, dass ärztliche Behandlung, sagen wir mal so, auch immer einen Placeboanteil hat. Hier kann Homöo durchaus wirksam sein. Ich habe Leute, die mir erklären, seit sie Kugerl schlucken, ginge es ihnen besser. Was will ich mehr, wenn ich die Krankheit gar nicht heilen, sondern nur mildern kann?

Du siehst, es ist nicht immer nur Frage des Geldes.

ZitatAber vielleicht hast du recht und ich mache tatsächlich den gleichen Fehler wie die "Gegner": Ich will bei Dingen mitreden, von denen ich nicht genügend Ahnung habe, um mitreden zu können.
;D, nein, das passt schon. Wir sollten aber - gilt auch für mich - weniger spekulieren und unsere Meinung mit Fakten in Übereinstimmung bringen.

ZitatAber da muss ich doch eine Gegenfrage stellen: Was sollen wir deiner Meinung nach dann tun?
So weitermachen. Die Alternativszene hat ihre Anfänge in den 70er Jahren, ist also eher eine gesellschaftliche Bewegung, denn ein Ausgeburt an Verblödung. Die Gegenbewegung kommt bestimmt, ist nur eine Frage der Zeit.

Aufklärung ist wichtig, im gegenteiligen Fall würde ich (hier) nicht mitmachen. Aber Menschen funktionieren nicht nach dem Nürnberger Trichter und jene, die wissen wollen, sind eine rare Minderheit. Aber es muss im Netz auch die Vernunft sprechen können und so kann durchaus etwas erreicht werden. Viele Leute lesen immer mehr im Netz und diese kritische Aufklärungsarbeit, die wir hier und andere Leute leisten, kommt an. Das merk ich, wenn ich gefragt werde, ob es richtig sein könnte, dass - wie im Internet behauptet - Homöo nur Placebo sei. Diesen letzten Schritt muss aber dann doch ich setzen.

Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:58:00
Zitat von: 42 am 26. Juli 2010, 19:43:55
Mir ist an dem Blog unangenehm aufgestoßen, dass beim "Typ mit dem Raucherbein" zum Schluss mal wieder suggeriert wird, Hartz-IV-Bezieher seien faule Sozialschmarotzer die nebenher schwarz arbeiten.

Dass es praktisch keine Apotheke ohne Homöopathie & Co. mehr gibt, ärgert auch mich. Dass sie darauf angewiesen zu sein glauben, es vorrätig zu haben, weil die Kunden es nachfragen, ist unschön, aber nachvollziehbar. Doch es gibt auch etliche, die es massiv bewerben und sogar Vorträge, Kurse oder ähnliche Veranstaltungen dazu anbieten.

Ich bin auch kein Arzt, aber wenn ich einer wäre, würde ich den Patienten zumindest nicht ungefragt solchen Kram anbieten und wenn ich gefragt würde, darauf hinweisen, dass es Humbug ist. Wenn sie dennoch darauf bestehen, es zu bekommen, ist es verständlich, wenn man dem Verlangen entspricht, um den Patienten nicht zu verlieren. Aber ich vermute, es könnte sich mittlerweile sogar als erfolgversprechende Marktlücke erweisen, wenn man ausdrücklich damit wirbt, solchen Hokuspokus seinen Kunden bzw. Patienten nicht aufzuschwatzen.
Ich jedenfalls würde bei einem solchen Arzt sofort auflaufen, sofern er auch sonst etwas taugt. Ich möchte als Patient ernst genommen und ehrlich behandelt und nicht mit sinnlosem Wischiwaschi und wirkungslosem Klimbim abgespeist werden.

Nun, dann gibt es auch noch jene Patienten, die mit einem Wehwechen kommen a la 7 Tage oder eine Woche. Der braucht nix, will aber was, schließlich zahlt der Versicherungsbeiträge. Geht der mit leeren Händen von mir weg, kommt er nie wieder. Geb ich ihm aber Kugerl, bekomm ich einen Orden von ihm.  ;D
Und: es schadet ihm nicht.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:59:39
Zitat von: Conni am 26. Juli 2010, 19:50:28
Ich hab wohl ein seltenes Exemplar von Hausarzt. Wenn Zeit ist, lästern wir gerne mal über solchen Humbug ab.....

Conni, so sehen das die meisten Ärzte. Kennst du übrigens einen Apotheker, der das Klump nicht verscherbelt?  :D
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: 71hAhmed am 26. Juli 2010, 20:07:56
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 18:39:55
Was würdest du denn als Arzt, der du offensichtlich nicht bist, machen, wenn dich deine Patienten ständig mit Homöo etc belabbern?

Es ist eine Sache, einem Kunden(Marktteilnehmer) auf konkrete Nachfrage und nach Information zum Thema z.B. homöopathische Mittel zu geben. Etwas anderes ist es, mit der entsprechenden "Weiterbildung" auf dem Praxisschild/Apothekenschild aktive Überzeugungsarbeit für solche Mittel zu leisten und diesen den Anschein der Seriosität zu verleihen.
Dass ein Arzt auch manchmal bewusst zu einem Placebo greift, um gezielt etwas zu bewirken, gestehe ich ihm durchaus zu.
Ich bin übrigens auch kein Arzt, kenne aber vergleichbare Situationen aus meinem Arbeitsbereich und versuche da, den Kunden klar zu sagen, wenn sie sich z.B. irgendwo ein schwachsinniges Wasserbelebungsgerät gekauft haben und das angeschlossen haben wollen (gab auch schon Ärger mit einem Chef deswegen).

Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: cohen am 26. Juli 2010, 20:08:06
Ich kenn einen, der es nie empfiehlt und bei blickigen Patienten sogar abrät.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 20:10:40
Zitat von: cohen am 26. Juli 2010, 20:08:06
Ich kenn einen, der es nie empfiehlt und bei blickigen Patienten sogar abrät.

Ja, von diesem seltenen Exemplar hab ich auch schon gehört. Man stelle sich vor, die Apotheker würden allesamt den Verkauf dieses Zuckerl einstellen ...

Ach ja, noch einer gehört zu dieser seltenen, aussterbenden Spezies; der Oberösterreicher aus Lenzing!
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 20:14:13
Zitat von: 71hAhmed am 26. Juli 2010, 20:07:56
Etwas anderes ist es, mit der entsprechenden "Weiterbildung" auf dem Praxisschild/Apothekenschild aktive Überzeugungsarbeit für solche Mittel zu leisten und diesen den Anschein der Seriosität zu verleihen.


Nja. Der Arzt ist per se so wenig Forscher/Wissenschafter wie der Physiklehrer am Gymnasium und somit nicht den Wissenschaften, sondern dem Patienten verpflichtet. Und wenn ich weiß, dass viele Patienten gar keine Medis brauchen, dann hätte diese Zusatz"ausbildung" schon Sinn. Meine Sache ist das natürlich auch nicht, ich habe mich blau geärgert, mich über diesen Unsinn auch noch informieren zu müssen. Hat mir genug sinnlose Zeit gefordert.  >:(
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: Conni am 26. Juli 2010, 20:31:47
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:59:39
Zitat von: Conni am 26. Juli 2010, 19:50:28
Ich hab wohl ein seltenes Exemplar von Hausarzt. Wenn Zeit ist, lästern wir gerne mal über solchen Humbug ab.....

Conni, so sehen das die meisten Ärzte. Kennst du übrigens einen Apotheker, der das Klump nicht verscherbelt?  :D

Jo, da steht einiges im Regal, vor allem Schüssler-Zeugs. Das habe ich aber noch niemand kaufen sehen. Aber seit ich das:

ZitatIch war eben mit einem klapperalten Kleintier bei der Tierärztin - Urlaubsvertretung für unseren Haus- und Hofveterinär. Gut, das Tierchen hat Krebs, angesichts des methusalischen Alters ist nichts mehr machbar, solls halt noch seine restliche Zeit leben.

Nun zückte die gute Frau ein Fläschchen und meinte, dass sie etwas "Alternatives" zur Unterstützung hätte. Ich horchte auf und fragte, was das denn sei. Antwort: "Etwas Homöopathisches". Ich erwiederte, dass ich davon nichts halte und sie das Fläschli wieder wegstecken kann. Sie meinte draufhin:

"Bei bestimmten Umständen kann das sehr wohl helfen..."

erlebt habe, wundert mich gar nichts mehr.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: 71hAhmed am 26. Juli 2010, 20:51:48
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 20:14:13
Zitat von: 71hAhmed am 26. Juli 2010, 20:07:56
Etwas anderes ist es, mit der entsprechenden "Weiterbildung" auf dem Praxisschild/Apothekenschild aktive Überzeugungsarbeit für solche Mittel zu leisten und diesen den Anschein der Seriosität zu verleihen.


Nja. Der Arzt ist per se so wenig Forscher/Wissenschafter wie der Physiklehrer am Gymnasium und somit nicht den Wissenschaften, sondern dem Patienten verpflichtet. Und wenn ich weiß, dass viele Patienten gar keine Medis brauchen, dann hätte diese Zusatz"ausbildung" schon Sinn. Meine Sache ist das natürlich auch nicht, ich habe mich blau geärgert, mich über diesen Unsinn auch noch informieren zu müssen. Hat mir genug sinnlose Zeit gefordert.  >:(

Soweit stimme ich sogar zu, aber ich habe schon gelegentlich in Diskussionen über Homöopathie das Argument gehört:" Wenn Ärzte dafür eine Zusatzausbildung machen, muss das ja ein medizinisches FACHGEBIET sein, und dann kann das auch kein Blödsinn sein".
Wie gesagt, ich habe nichts gegen den bewussten Einsatz von ungewöhnlichen Methoden im Einzelfall, aber muss das als Zusatzausbildung geadelt werden?

Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 20:57:49
Zitat von: 71hAhmed am 26. Juli 2010, 20:51:48
Soweit stimme ich sogar zu, aber ich habe schon gelegentlich in Diskussionen über Homöopathie das Argument gehört:" Wenn Ärzte dafür eine Zusatzausbildung machen, muss das ja ein medizinisches FACHGEBIET sein, und dann kann das auch kein Blödsinn sein".
Wie gesagt, ich habe nichts gegen den bewussten Einsatz von ungewöhnlichen Methoden im Einzelfall, aber muss das als Zusatzausbildung geadelt werden?
Nun, diese Ausbildungen werden (in Ö) von den Ärztekammern angeboten. Und diese Kammern sind Interessensvertretungen der Ärzte, sonst nichts. Die Vorstellung vieler Leute, die Kämmerer seien für die Patienten da, ist eben irrig.
Unangenehmer ist da schon der Einwand, dass es Unis gibt, die ebenfalls Homöo in welcher Form auch immer anbieten.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:00:46
Und nochmals: warum stehen Ärzte im Focus der Kritik? Was ist nun mit den Apothekern? Dort erhält man (übrigens auch ohne Arzt) dieses Zeugs.

Die Pharmazie ist eine recht anspruchsvolle Ausbildung, denen müsste es ja die geschnittenen Zehennägel aufrollen, wenn sie diese Kugerl in die Hand nehmen: "Je verdünnter, desto wirksamer".
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: T-M am 26. Juli 2010, 21:02:29
Puh, da sind ja einige Beiträge geschrieben worden, wärend ich gerade am Essen bin.

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:55:06
Das Einkommen der Allgemeinärzte sollte sich recherchieren lassen.
Unbedingt darauf angewiesen sein, ist ja nicht die Frage. Die Situation der Allgemeinärzte ist generell nicht sonderlich rosig, was du etwa am geringen Interesse an diesen Job ablesen kannst.

Ich habe nie behauptet, dass man als Arzt besonders viel verdient, insbesondere wenn man bedenkt, das seine Ausbildung (zum Glück) doch etwas "langwieriger" ist als z. b. die eines Automechanikers (ohne dadurch Automechaniker abwerten zu wollen).

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:55:06
Dies rechtfertigt natürlich trotzdem nicht, den Leuten Unsinn aufzuquatschen.

Da sind wir doch einer Meinung.

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:55:06
Es ist - wie angedeutet - idR doch so, dass die Patienten dies wollen! Wenn du dann dem Ansinnen entsprichst, giltst du als guter, fortschrittlicher, aufgeschlossener Arzt. Und wer sich damit brüsten kann, ein Zusatz"ausbildung" in Homöo & Co vorzuweisen, dessen Einkommen kann als gesichert gelten.

Natürlich ist es letztendlich Entscheidung des Patienten, was er tut und was nicht. Wenn er unbedigt Homöopathie will, wird der Arzt ihn kaum davon abbringen können. Aber wenn der Arzt einfach sagt: "Kein Problem, nehmen Sie XY", bestätigt er ihn dadurch darin, dass Homöopathie richtig ist. Schließlich hat der Arzt dem zugestimmt, und der muss es wissen. Das dem wirtschaftliche Interessen seitens des Artstes entgegenstehen, ist mir durchaus bewusst, aber falsch bleibt auch dann falsch, wenn es Geld bringt.

(Das ist keine Moralkeule, ich bin auch käuflich und ich stehe dazu.)

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:55:06
Dazu kommt, dass ärztliche Behandlung, sagen wir mal so, auch immer einen Placeboanteil hat. Hier kann Homöo durchaus wirksam sein. Ich habe Leute, die mir erklären, seit sie Kugerl schlucken, ginge es ihnen besser. Was will ich mehr, wenn ich die Krankheit gar nicht heilen, sondern nur mildern kann?

Du siehst, es ist nicht immer nur Frage des Geldes.

Ja, der Placeboeffekt tritt sicherlich auch bei der Homöopathie auf, insoweit kann sie kurzfristig durchaus nützen. Es spricht sicherlich auch nichts dagegen, den Placebo-Effekt medizinisch zu nutzen. Homöopathie hat allerdings einen ziemlich wirren Theorieunterbau, und kann auf lange sicht durchaus gefährlich sein: Wenn es bei Erkältung wirkt und der Arzt dem sogar zustimmt, warum nicht auch bei Krebs? Es gibt Leute, die so denken, und durch Unterstützen der Homöopathie unterstützt man sie mit und damit die Ablehnung der "Schulmedizin". Das ist meiner Meinung nach die Gefahr der Homöopathie.

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:55:06
;D, nein, das passt schon. Wir sollten aber - gilt auch für mich - weniger spekulieren und unsere Meinung mit Fakten in Übereinstimmung bringen.

Kritik ist angekommen. Es ärgert mich, die gleichen Fehler zu machen, die ich eigentlich bekämpfen will. Aber letztendlich bin ich auch ein Mensch, und Menschen sind nicht unfehlbar (auch wenn einige Leute im Bezug auf einen gewissen Herrn Ratzinger da vielleicht anderer Meinung sind).

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:55:06
So weitermachen. Die Alternativszene hat ihre Anfänge in den 70er Jahren, ist also eher eine gesellschaftliche Bewegung, denn ein Ausgeburt an Verblödung. Die Gegenbewegung kommt bestimmt, ist nur eine Frage der Zeit.

Wie weitermachen? Dagegen ankämpfen oder abwarten bis es von selbst vorbei geht?

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 19:55:06
Aufklärung ist wichtig, im gegenteiligen Fall würde ich (hier) nicht mitmachen. Aber Menschen funktionieren nicht nach dem Nürnberger Trichter und jene, die wissen wollen, sind eine rare Minderheit. Aber es muss im Netz auch die Vernunft sprechen können und so kann durchaus etwas erreicht werden. Viele Leute lesen immer mehr im Netz und diese kritische Aufklärungsarbeit, die wir hier und andere Leute leisten, kommt an. Das merk ich, wenn ich gefragt werde, ob es richtig sein könnte, dass - wie im Internet behauptet - Homöo nur Placebo sei. Diesen letzten Schritt muss aber dann doch ich setzen.

Ja, man kann niemanden zur Vernunft zwingen. Aber man kann durch Aufklärung und Information die Grundlagen dazu schaffen.

Aus deinen Beiträgen schließe ich, dass du Arzt bist? Was antwortest du dann, wenn du gefragt wirst ob es richtig sein könnte, dass - wie im Internet behauptet - Homöo nur Placebo sei?
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: Conni am 26. Juli 2010, 21:10:03
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:00:46
Und nochmals: warum stehen Ärzte im Focus der Kritik? Was ist nun mit den Apothekern? Dort erhält man (übrigens auch ohne Arzt) dieses Zeugs.

Die Pharmazie ist eine recht anspruchsvolle Ausbildung, denen müsste es ja die geschnittenen Zehennägel aufrollen, wenn sie diese Kugerl in die Hand nehmen: "Je verdünnter, desto wirksamer".

Apotheker sind auch Verkäufer. Da kann man neben Medikamenten auch Cremes, Tees, Welnness-Zeugs usw. eben auch Kügelchen kaufen. Das Angebot wird durch die Nachfrage bestimmt, ein alltägliches Geschäft. Der Arzt wird immer noch als eine Art Rundum-Versorger gesehen, und wenns einem dämmert, dass auch er Geld mit seinem Beruf verdient, sind alle entsetzt. Das kommt wohl auch von daher, in der Apotheke bezahlt man eben vieles selber, wie in jedem Laden, beim Arzt fehlt das Preis-Leistungs-Verständnis.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: Campari am 26. Juli 2010, 21:15:56
Also von den Apothekern weiß ich, dass sie das Zeugs auch nicht unbedingt im Regal haben. Wenn ein Patient kommt und unbedingt was homöopathisches haben will, dann wird das beim Großhändler bestellt.
Auch wenn er studiert ist, in erster Linie ist er erst mal Verkäufer.
Beim Arzt ist es nicht viel anders (hab ein paar Jahre beim Internisten gearbeitet): wenn ein Patient drauf besteht, dann kann er zwar ein Rezept ausstellen, aber es wird halt von der Krankenkasse nichts übernommen und der Patient trägt die vollen Kosten.
Vom Internisten weiß ich auch, dass das mit den Patienten und Aufklärung nicht so eine leichte Sache ist, sie vom Gegenteil zu überzeugen, wenn die Freundin einer Freundin das doch auch genommen hat und drauf schwört.
Und man glaubt nicht, wieviele Patienten in die Praxis mit einer fertigen Diagnose kommen ;)
Im Grunde steht er immer zwischen Patient, Krankenkassenvorschriften und der eigenen Überzeugung. Wenn er im Quartal 15 Herzpatienten, 15 Diabetiker und 15 Rheumapatienten behandeln darf aber nur 5 Herzpatienten kommen und der 20. Rheumapatient vor der Tür steht, dann kann er mit dem Jonglieren anfangen.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:18:46
Zitat von: T-M am 26. Juli 2010, 21:02:29
Puh, da sind ja einige Beiträge geschrieben worden, wärend ich gerade am Essen bin.
Das ist ein schwerwiegender Fehler und widerspricht den hiesigen Forenregeln. Merke: während des Postens isst man nicht. Ich müsste dies eigentlich dem Admin melden, will aber in meiner unbegrenzten Barmherzigkeit eine Ausnahme machen. Wie bin ich?

ZitatAber wenn der Arzt einfach sagt: "Kein Problem, nehmen Sie XY", bestätigt er ihn dadurch darin, dass Homöopathie richtig ist. Schließlich hat der Arzt dem zugestimmt, und der muss es wissen. Das dem wirtschaftliche Interessen seitens des Artstes entgegenstehen, ist mir durchaus bewusst, aber falsch bleibt auch dann falsch, wenn es Geld bringt.
Nun, als Arzt weiß ich, was der Patient braucht. Wenn ich ihm Zuckerkugerl (zusätzlich) "verordne", sollte ich schon wissen, was ich tu - anders könnte ich mir dies beim HP vorstellen und ich hoffe, die Apotheker sind kompetent genug, fragende Kunden zum Arzt zu schicken.
Ich bin Klinikarzt und habe übrigens kein finanzielles Interesse in dieser Richtung, außerdem trägt in Ö die Kasse die Kosten für Homöo nicht.

ZitatJa, der Placeboeffekt tritt sicherlich auch bei der Homöopathie auf, insoweit kann sie kurzfristig durchaus nützen.
Nein, Homöo wirkt nicht besser als Placebo, dies hat mit Kurz- und Langfristigkeit wenig zu tun. Wenn ich also überzeugt von diesem Zeugs wäre, würde dies die Wirkung der Kugerl sogar verbessern, vielleicht.

ZitatWenn es bei Erkältung wirkt und der Arzt dem sogar zustimmt, warum nicht auch bei Krebs? Es gibt Leute, die so denken, und durch Unterstützen der Homöopathie unterstützt man sie mit und damit die Ablehnung der "Schulmedizin". Das ist meiner Meinung nach die Gefahr der Homöopathie.
Wird bei Krebs auch "komplementär" gegeben, klar. Ist ja wurscht, bewirkt ja nix und kann uU auch die Compliance erhöhen.

Zitat(auch wenn einige Leute im Bezug auf einen gewissen Herrn Ratzinger da vielleicht anderer Meinung sind).
Auf diesen Herrn bin ich nicht gut zu sprechen.

ZitatWie weitermachen? Dagegen ankämpfen oder abwarten bis es von selbst vorbei geht?
Natürlich weitermachen. Wo denkst du hin?  ;D

ZitatJa, man kann niemanden zur Vernunft zwingen. Aber man kann durch Aufklärung und Information die Grundlagen dazu schaffen.
Dein Wort in Darwins Ohrwaschl. Allein mir fehlt der Glaube - nicht nur beim Ratzi.

ZitatWas antwortest du dann, wenn du gefragt wirst ob es richtig sein könnte, dass - wie im Internet behauptet - Homöo nur Placebo sei
Die Wahrheit
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: Conni am 26. Juli 2010, 21:20:58
ZitatWenn er im Quartal 15 Herzpatienten, 15 Diabetiker und 15 Rheumapatienten behandeln darf aber nur 5 Herzpatienten kommen und der 20. Rheumapatient vor der Tür steht, dann kann er mit dem Jonglieren anfangen.

Das ist lebensfremder, menschenverachtender Schwachsinn, der da praktiziert wird (von denen, die sowas festlegen).
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: 71hAhmed am 26. Juli 2010, 21:26:07
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 20:57:49
Nun, diese Ausbildungen werden (in Ö) von den Ärztekammern angeboten. Und diese Kammern sind Interessensvertretungen der Ärzte, sonst nichts. Die Vorstellung vieler Leute, die Kämmerer seien für die Patienten da, ist eben irrig.
Unangenehmer ist da schon der Einwand, dass es Unis gibt, die ebenfalls Homöo in welcher Form auch immer anbieten.

Welcher normale Patient weiss das schon so genau?


Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:00:46
Und nochmals: warum stehen Ärzte im Focus der Kritik? Was ist nun mit den Apothekern? Dort erhält man (übrigens auch ohne Arzt) dieses Zeugs.

Die Pharmazie ist eine recht anspruchsvolle Ausbildung, denen müsste es ja die geschnittenen Zehennägel aufrollen, wenn sie diese Kugerl in die Hand nehmen: "Je verdünnter, desto wirksamer".

Ich habe genauso ein Problem mit Apothekern, deren erste Wahl bei kleineren Beschwerden ohne Nachfrage Zuckerkügelchen sind. Ausserdem, die Ärzte stehen in der Wahrnehmung der meisten Menschen oben in der Medizinhierarchie, Apotheker sind da etwas tiefer angesiedelt (eher so eine Art Fachverkäufer)und bei denen stehen ja auch schon lange Heilkräuter und Hustenbonbons im Regal.
Dass die Ausbildung recht anspruchsvoll ist, machen sich viele gar nicht klar.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: T-M am 26. Juli 2010, 21:45:13
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:00:46
Und nochmals: warum stehen Ärzte im Focus der Kritik? Was ist nun mit den Apothekern? Dort erhält man (übrigens auch ohne Arzt) dieses Zeugs.

Die Pharmazie ist eine recht anspruchsvolle Ausbildung, denen müsste es ja die geschnittenen Zehennägel aufrollen, wenn sie diese Kugerl in die Hand nehmen: "Je verdünnter, desto wirksamer".

Naja, es ist in der Regel so, dass der Arzt hauptsächlich die Beratung des Patienten übernimmt, der dann in der Apotheke einfach bekommt, was der Arzt ihm empfohlen hat (oder aber, was er selbst für richtig hält).

Natürlich beraten die Apotheker teilweise auch, zumal viele nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt gehen. Deswegen ist es ja sinnvoll, dass Apotheker Ahnung davon haben, was sie da verkaufen.

Ich werfe den Apotheken nicht vor, dass dort homöopathische Mittel zu bekommen sind, wenn man sie möchte. Natürlich wäre es positiv, wenn ein Apotheker sagt: So einen Unsinn verkaufen wir nicht. Aber letztendlich kaufen die, die es wollen, es dann halt woanders und bekommen es dann trotzdem. Wer es will, bekommt es auch, insoweit ist es wohl nicht wirklich verwerflich, wenn die Apotheke es dann selbst verkauft.

Was ich aber beiden gleichermaßen vorwerfen würde, ist, wenn sie auf welche Weise auch immer Werbung dafür machen oder es den Patienten empfehlen und sei es auch nur, dass sie wenn sie gefragt werden behaupten, dass Homöopathie wirkt.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: T-M am 26. Juli 2010, 21:59:00
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:18:46
Das ist ein schwerwiegender Fehler und widerspricht den hiesigen Forenregeln. Merke: während des Postens isst man nicht. Ich müsste dies eigentlich dem Admin melden, will aber in meiner unbegrenzten Barmherzigkeit eine Ausnahme machen. Wie bin ich?

Oh, dann muss ich dir wohl auf ewig Dankbar sein. ;D

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:18:46
Nun, als Arzt weiß ich, was der Patient braucht. Wenn ich ihm Zuckerkugerl (zusätzlich) "verordne", sollte ich schon wissen, was ich tu - anders könnte ich mir dies beim HP vorstellen und ich hoffe, die Apotheker sind kompetent genug, fragende Kunden zum Arzt zu schicken.

Deine Kompetenz als Arzt will ich nicht in Frage stellen.

Heilpraktiker sind da schon wieder ein Kapitel für sich. :-\

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:18:46
Nein, Homöo wirkt nicht besser als Placebo, dies hat mit Kurz- und Langfristigkeit wenig zu tun. Wenn ich also überzeugt von diesem Zeugs wäre, würde dies die Wirkung der Kugerl sogar verbessern, vielleicht.

Ja, das meinte ich doch.

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:18:46
Wird bei Krebs auch "komplementär" gegeben, klar. Ist ja wurscht, bewirkt ja nix und kann uU auch die Compliance erhöhen.

Problematisch wird es aber, wenn das Vertrauen in die "Schulmedizin" verloren geht. Das würde isch vermutlich eher negativ auf die Compliance auswirken. Außerdem wirkt der Placeboeffekt soweit ich weiß ja auch in "umgekehrter" Richtung (Nocebo-Effekt)

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:18:46
Zitat(auch wenn einige Leute im Bezug auf einen gewissen Herrn Ratzinger da vielleicht anderer Meinung sind).
Auf diesen Herrn bin ich nicht gut zu sprechen.

Keine Angst, ich gehöre auch nicht unbedingt zu seinen Fans (wei man vielleicht schon gemerkt hat).

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:18:46
Natürlich weitermachen. Wo denkst du hin?  ;D

Du weichst der Antwort absichtlich aus. ;)

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:18:46
ZitatJa, man kann niemanden zur Vernunft zwingen. Aber man kann durch Aufklärung und Information die Grundlagen dazu schaffen.
Dein Wort in Darwins Ohrwaschl. Allein mir fehlt der Glaube - nicht nur beim Ratzi.

Mir auch manchmal, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. (Die Hofnung auf die Vernunft der Mitmenschen, nicht auf den Ratzi, versteht sich.)

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 26. Juli 2010, 21:18:46
ZitatWas antwortest du dann, wenn du gefragt wirst ob es richtig sein könnte, dass - wie im Internet behauptet - Homöo nur Placebo sei
Die Wahrheit

Das freut mich. Ich fürchte nur, dass da vielleicht nicht alle Ärzte so ehrlich sind.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: 42 am 27. Juli 2010, 01:15:39
Mir scheint, die Verhältnisse sind nicht überall gleich. Ich habe schon seit vielen Jahren keine Apotheke mehr gesehen, in der Homöopathie und der ganze andere alternative Kram nicht nur gleich vorne im Regal griffbereit stehen, sondern zusätzlich sondern durch Broschüren und Plakate, Schaufensterdekorationen usw. in den Vordergrund gerückt und oft auch durch ausdrückliche mündliche Empfehlungen aktiv beworben werden. Und zwar selbst dann noch, wenn man sagt, dass man den Krempel nicht will, weil er nichts taugt. So ähnlich wie bei Connis Vertretungs-Tierärztin.

Doch auch bei Ärzten habe ich vielfach ähnliche Erfahrungen gemacht.
@ General Stumm v. Bordwehr, mir ist das Dilemma vollkommen klar, in dem Ärzte da stecken. Aber es sind wirklich nicht wenige, die nicht nur dann, wenn der Patient darauf drängt, Globuli verschreiben, sondern ihm auch dann welche aufnötigen wollen, wenn er ganz klar sagt, dass er sie nicht will.
Oder ersatzweise irgendwelche Igelleistungen.  ::)
Oder wohne ich etwa in einer Hochburg der esoterisch veranlagten Ärzte?  :o  :laugh:

Richtig, viele Patienten erwarten, dass der Arzt etwas verschreibt, und sind empört, wenn er es nicht tut, so verrückt das auch ist. Aber müssen es dann Globuli sein, die den Glauben an die Homöopathie weiter festigen (oder Schüsslersalze oder Bachblüten oder sonstwas aus der Ecke)? Wie T-M darlegte, sie schaden eben doch. Kann man dem Patienten nicht mit ärztlicher Autorität und sorgenvoller Miene raten, wie er sich auf andere Weise die Situation etwas erleichtern kann? Natürlich kommt es darauf an, was ihm jeweils gerade fehlt, aber irgendwas passt doch sicher fast immer, was man ihm als Verhaltensanweisung "verordnen" könnte (Überanstrengung meiden, sich warm halten, ausreichend trinken, Kamillentee schlürfen etc. ) und es gibt doch zur Not wohl auch Placebos, die wie echte Medikamente aussehen, ohne welche zu sein. Gegebenenfalls kann man den Apotheker ja ein Fläschchen mit bitter schmeckenden Tropfen oder ein paar Kapseln mit einem Pülverchen drinnen speziell zubereiten lassen, mit einem individuell auf den Patienten abgestimmten "Medikament" und einer unleserlichen Beschriftung, dann fühlt er sich auch gut behandelt und sein Vertrauen in die echte Medizin steigt. Ärzte können doch oft so schön unlesbar kritzeln.  ;)

ZitatIch fürchte nur, dass da vielleicht nicht alle Ärzte so ehrlich sind.
Ich weiß, dass nicht alle Ärzte so ehrlich sind. Und dass es leider auch welche gibt, die zu glauben scheinen, das Zeug sei mehr als ein Placebo.

Zum Glück gibt es (noch?) auch andere, aber man muss teils lange suchen, um sie zu finden. Das scheint allerdings auch von der jeweiligen Fachrichtung abzuhängen, manche scheinen da schneller in Versuchung zu kommen als andere.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: General Stumm v. Bordwehr am 01. August 2010, 21:02:48
Zitat von: T-M am 26. Juli 2010, 21:59:00
Deine Kompetenz als Arzt will ich nicht in Frage stellen
Kannst du auch nicht, weil du mich nur als anonymen Poster kennst. Sei mir nicht bös, dies würde mich auch nicht tangieren. Ich schöpfe mein Selbstbewusstsein aus anderen Quellen.  :P

ZitatProblematisch wird es aber, wenn das Vertrauen in die "Schulmedizin" verloren geht.
Der Arzt, die Ärzte sind ja nur ein Teil des Geschehens. Wie ich schon anführte, ist dieses Alternativtreiben ein gesellschaftliche Bewegung mit einer Menge von Playern. Warum gerade hier die Ärzte (genauer: manche Ärzte) als Protagonisten herhalten sollen, verschließt sich mir. Darauf habe ich hingewiesen. Ein weiterer Hinweis bestand darin, dass die Motivation für das "Verschreiben" von Kugerln & Co verschieden sind.

ZitatDu weichst der Antwort absichtlich aus.
Nein, lies sie nach.

ZitatIch habe schon seit vielen Jahren keine Apotheke mehr gesehen, in der Homöopathie und der ganze andere alternative Kram nicht nur gleich vorne im Regal griffbereit stehen, sondern zusätzlich sondern durch Broschüren und Plakate, Schaufensterdekorationen usw. in den Vordergrund gerückt und oft auch durch ausdrückliche mündliche Empfehlungen aktiv beworben werden. Und zwar selbst dann noch, wenn man sagt, dass man den Krempel nicht will, weil er nichts taugt. So ähnlich wie bei Connis Vertretungs-Tierärztin.
Stimmt. Und was machst du dagegen? Heulst du auf, wenn eine Apothekerin einem Kunden (Kundin!) diesen Quatsch anbiedert? Also, bitte: nicht in einem Forum gegen Ärzte & Co wettern, sondern Zivilcourage zeigen und in der Apo einen Wirbel veranstalten. Und natürlich auch mit dem Arzt Klartext reden.

ZitatAber es sind wirklich nicht wenige, die nicht nur dann, wenn der Patient darauf drängt, Globuli verschreiben, sondern ihm auch dann welche aufnötigen wollen, wenn er ganz klar sagt, dass er sie nicht will.
Aufnötigen kann er ja gar nicht, ich würde ,,aufdrängen" sagen.
Das ist bzw kann (!) natürlich schlimm sein. Wie viel dokumentierte Fälle sind dir bekannt?
Wenn ich beim Chinesen ein Wiener Schnitzl verlang, bin ich dort natürlich falsch.

Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: Conni am 01. August 2010, 21:11:43
Zitat,,aufdrängen"

Schwierig. Meine neustes Erlebnis beim Tierarzt hat mir wieder gezeigt, dass dies sehr subtil geschieht. Wenn der Kunde nicht definitiv weiß, dass es Humbug ist, schnappt die Falle zu: Man möchte ja nichts auslassen, was helfen könnte. Es ist die Wortwahl, die eigene Situation und der Wunsch, etwas machen zu wollen. Die Argumentation schrammt ganz hart vorbei, dass gesagt wird, man sei ein Tierquäler. Zum Glück hab ich seit langer Zeit die Rhetorik solcher Leute genau analysiert, dass ich nicht mehr darauf reinfalle, und voller Überzeugung gesagt, dass ich das nicht will.

Jemand anderes hätte sich womöglich einwickeln lassen.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: 71hAhmed am 01. August 2010, 21:31:05
Zitat von: Conni am 01. August 2010, 21:11:43

Schwierig. Meine neustes Erlebnis beim Tierarzt hat mir wieder gezeigt, dass dies sehr subtil geschieht. Wenn der Kunde nicht definitiv weiß, dass es Humbug ist, schnappt die Falle zu: Man möchte ja nichts auslassen, was helfen könnte. Es ist die Wortwahl, die eigene Situation und der Wunsch, etwas machen zu wollen. Die Argumentation schrammt ganz hart vorbei, dass gesagt wird, man sei ein Tierquäler. Zum Glück hab ich seit langer Zeit die Rhetorik solcher Leute genau analysiert, dass ich nicht mehr darauf reinfalle, und voller Überzeugung gesagt, dass ich das nicht will.

Jemand anderes hätte sich womöglich einwickeln lassen.

Bei vielen braucht es dafür nicht viel Subtilität. Eine gewisse Hilflosigkeit, das Gefühl "da muss man doch was tun können", Vertrauen in die medizinische Ausbildung des Arztes reichen oft schon, um leise Zweifel zurückzudrängen.
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: T-M am 01. August 2010, 23:02:49
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 01. August 2010, 21:02:48
Der Arzt, die Ärzte sind ja nur ein Teil des Geschehens. Wie ich schon anführte, ist dieses Alternativtreiben ein gesellschaftliche Bewegung mit einer Menge von Playern. Warum gerade hier die Ärzte (genauer: manche Ärzte) als Protagonisten herhalten sollen, verschließt sich mir.
Du hast natürlich Recht damit, dass die Ärtzte bei weitem nicht alleinige Protagonisten der Alternativmedizin und vermutlich auch nicht die bedeutensten sind.

Andererseits sollten sie aufgrund ihrer Ausbildung wissen, dass homöopathische Mittel nur Placebos sind und die ganze "Theorie" da hinter nur pseudowissenschaftlicher Unsinn ist. Im Gegensatz dazu kann man bei einem Heilpraktiker, der bestenfalls eine entsprechende Prüfung abgelegt hat, schon eher davon ausgehen, dass er daran glaubt, wenn er Homöopathie empfielt, auch wenn sie dadurch natürlich nicht richtiger wird.

Es ist ja auch nicht so, dass hier im Forum nicht schon häufiger Heilpraktiker kritisiert wurden.

Apotheker sollten natürlich auch wissen, dass Homöopathsiche Mittel nur Placebos sind, sie haben schließlich auch studiert, und ich habe ja bereits gesagt, dass ich es ihnen genauso vorwerfe, wenn sie ihren Kunden homöopathische Mittel oder ähnlichen Kram aufschwatzen.

Aber im allgemeinen dürfte das Vertrauensverhältnis der meisten Leute zu ihrem Arzt stärker sein als zu ihrem Apotheker, sodass sie dem Arzt auch mehr glauben werden, wenn er ihnen irgendwas von potenzierten Zuckerkügelchen enrzählt.

Natürlich ist es nciht so, dass man alleine die Ärzte kritisieren sollte, aber andererseits kann man auch nicht sagen, sie sind aber nicht die einzigen, und darum dann gar keinen zu kritisieren.

Wenn einige (!) Ärzte zu unkritisch gegenüber der Alternativmedizin sind, darf man das durchaus kritisch sehen.

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 01. August 2010, 21:02:48
ZitatDu weichst der Antwort absichtlich aus.
Nein, lies sie nach.

Ich glaube, ich habe schon verstanden. ::)
Titel: Re: Neuer Blog: Medizin ohne Höflichkeit
Beitrag von: 42 am 01. August 2010, 23:03:47
@ Conni und Ahmed: Darin sehe auch ich ein ernstzunehmendes Problem.

@ General,
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 01. August 2010, 21:02:48
ZitatIch habe schon seit vielen Jahren keine Apotheke mehr gesehen, in der Homöopathie und der ganze andere alternative Kram nicht nur gleich vorne im Regal griffbereit stehen, sondern zusätzlich sondern durch Broschüren und Plakate, Schaufensterdekorationen usw. in den Vordergrund gerückt und oft auch durch ausdrückliche mündliche Empfehlungen aktiv beworben werden. Und zwar selbst dann noch, wenn man sagt, dass man den Krempel nicht will, weil er nichts taugt. So ähnlich wie bei Connis Vertretungs-Tierärztin.
Stimmt. Und was machst du dagegen? Heulst du auf, wenn eine Apothekerin einem Kunden (Kundin!) diesen Quatsch anbiedert? Also, bitte: nicht in einem Forum gegen Ärzte & Co wettern, sondern Zivilcourage zeigen und in der Apo einen Wirbel veranstalten. Und natürlich auch mit dem Arzt Klartext reden.

Ich weise laut und deutlich daraufhin, dass dies Humbug ist und wenn ich Zeit genug habe, diskutiere ich auch ausgiebig mitten in der Apotheke darüber, falls es das ist, was Du unter einem Wirbel verstehst. Nicht jedesmal, weil man nicht immer in der Verfassung dazu ist, aber doch immer wieder.
Auch bei Ärzten habe ich das Thema in besonders ärgerlichen Fällen schon mal nicht nur dezent im Sprechzimmer, sondern auch an der Empfangstheke angesprochen, damit die danebenstehenden Sprechstundenhilfen und Patienten die Argumente dazu mitbekommen und vielleicht ebenfalls nachzudenken beginnen. Natürlich sage ich Ärzten, die auf solchen Hokuspokus verzichten, auch ausdrücklich, dass ich ihnen dafür dankbar bin und dies mein Vertrauen in sie stärkt.
Ich habe auch schon Apotheken und Ärzte deshalb gewechselt. Ein Arzt z.B. hatte mich, wie ich sehen konnte, nach meinem (im Behandlungszimmer geäußerten) Protest als "schwierig" in seinem PC verzeichnet, was mein Vertrauen zu ihm natürlich nicht gerade erhöhte.
Ein Wechsel ist aber nicht immer möglich, wenn man aus anderen Gründen auf bestimmte Apotheken und/oder Ärzte angewiesen ist. Mir ist allerdings überhaupt keine Apotheke mehr bekannt, die diesen Müll nicht bewirbt, daher sehe ich bei Apotheken eigentlich gar keine Ausweichmöglichkeiten mehr. Drum sind die Apotheker an dem Zirkus insgesamt wesentlich stärker beteiligt als die Ärzte, da stimme ich Dir zu, aber andererseits finde ich es bei einem Arzt besonders schlimm, wenn er so unkritisch ist, weil ich bei ihm ja nicht nur etwas kaufen will, sondern darüberhinaus seinem Rat vertrauen können möchte.
Dass man ihrem Rat vertrauen kann, sollte man auch bei Apothekern erwarten können, völlig richtig, doch ist das Vertrauensverhältnis zu diesen bei mir ohnehin gleich Null. Die Ärzte habe ich da noch nicht ganz aufgegeben. ;)
Die Hemmschwelle, einen Arzt zu wechseln, liegt nach meinem Empfinden wesentlich höher als die, eine Apotheke zu wechseln, über die man sich ärgert.

Zitat
ZitatAber es sind wirklich nicht wenige, die nicht nur dann, wenn der Patient darauf drängt, Globuli verschreiben, sondern ihm auch dann welche aufnötigen wollen, wenn er ganz klar sagt, dass er sie nicht will.
Aufnötigen kann er ja gar nicht, ich würde ,,aufdrängen" sagen.
Das ist bzw kann (!) natürlich schlimm sein. Wie viel dokumentierte Fälle sind dir bekannt?
Wenn ich beim Chinesen ein Wiener Schnitzl verlang, bin ich dort natürlich falsch.


Ich habe nicht im Internet danach recherchiert, ob Fälle dazu dokumentiert sind, sondern ich beziehe das "häufig" hier auf meine persönlichen Erfahrungen. Die möchte ich hier im Forum natürlich ungern öffentlich ausbreiten, aber es sind nicht wenige. Mir ist klar, dass meine persönlichen Erfahrungen nicht repräsentativ sind und als Anekdoten zu werten wären. Mag auch sein, dass es da regionale Unterschiede gibt. Aber zu denken geben sie mir schon.