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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Belbo am 22. Mai 2015, 13:23:54

Titel: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Belbo am 22. Mai 2015, 13:23:54
Doofe Ratschläge gibt es ja im Netz genug, weiß denn hier jemand Dinge wie man jemanden in der Zeit von Chemo und Bestrahlung helfen kann, Verhaltens - oder Ernährungstipps z.B.?
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: smartie am 22. Mai 2015, 13:30:40
Das würde ich vom aktuellen Befinden des Patienten in der aktuellen Situation abhängig machen. Sowohl Chemo wie auch Bestrahlung steckt jeder unterschiedlich gut oder schlecht weg - auch abhängig von seinem Gesamtzustand. Allgemeine Wohlfühltipps sind da echt schwierig.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: mossmann am 22. Mai 2015, 13:55:22
Alter, Kondition, ambulant oder stationär?
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Belbo am 22. Mai 2015, 15:06:13
76, Dank Herrn Hirnbeis und Kompagnons (.... Die Erde ist eine....) 2. Rezitiv eines Darmtumores,  8cm in Beckenboden, nach erstem Rezitiv vor drei Jahren 2 künstliche Ausgänge....8 Wirbel entfernt,.. Dafür ziemlich gut drauf, kocht, gartelt, fährt Auto ,Taub im  Lendenbereich......, erstmal ambulant Bestrahlungen dann Chemo 20 mal davon 5 Tage stationär dann wieder Bestrahlung.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: C12 am 22. Mai 2015, 16:19:25
Vielleicht auch mal auf www.krebs-kompass.de nachschauen. Als ich das letzte mal dort störberte war das Forum recht gut besucht und die Ratschläge/Tipps etc ziemlich frei von Esoterik und Scharlatanerie, dafür recht fundiert.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Hildegard am 22. Mai 2015, 19:51:26
Das Behandlungsschema klingt sehr heftig. Ich würde als erstes fragen, mit welchem Ziel die Behandlung durchgeführt wird. Wieviel Lebenszeit oder Lebensqualität soll das bringen?
Ansonsten schließe ich mich an, man kann nur versuchen, die individuellen Symptome zu lindern. Leider ist Nebenwirkungsmanagement oft nicht die starke Seite der Behandler. Man sollte dem Patienten sagen, dass er ruhig jammern darf und z. B. drauf bestehen, dass er auch als Kassenpatient das teure Anti-Emetikum bekommt.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Belbo am 23. Mai 2015, 00:13:06
Anti- Emetikum? Habe bisher mit den Ärzten selber nicht gesprochen, der Tumor liegt aber wohl sehr nah an der Dünndarmwand.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Groucho am 23. Mai 2015, 00:14:27
Zitat von: Belbo am 23. Mai 2015, 00:13:06
Anti- Emetikum?

Anti-Kotz.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Belbo am 23. Mai 2015, 00:15:53
Danke.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: duester am 03. Juni 2015, 12:59:57
Zitat von: Belbo am 22. Mai 2015, 13:23:54
Doofe Ratschläge gibt es ja im Netz genug, weiß denn hier jemand Dinge wie man jemanden in der Zeit von Chemo und Bestrahlung helfen kann, Verhaltens - oder Ernährungstipps z.B.?

Hmmm, stand auch mal vor dieser Frage (Freund, Mitte 20, Hodgkin). Da gibt es vermutlich keine Generalantwort drauf, weil die Krankheitsbewältigung sehr individuell ist. Manche wollen ständig reden, andere gar nicht. Manche wollen jammern, andere brauchen ein Selbstbild ohne Sprünge. Vielleicht hilft die Überlegung, wie man sich selbst befähigen kann, eine echte Unterstützung sein. Z.B. indem man bewusst einen Zeitraum festlegt (bis zum Abschluss der Chemo, ein Jahr, ...), in dem man sich selbst bewusst zurücknimmt. D.h. nicht, dass man sich alles bieten lässt (weil man eben in der Zeit auch zum Blitzableiter für Frust und Angst werden kann), sondern nur, dass man deutlich macht, dass die Krankheit als Ausnahmesituation betrachtet wird, die keinen Einfluss auf die eigentliche Beziehung (Ehe, Freundschaft, whatever) hat. Nach dem Motto: "Kotze, brülle, heule - ich komme morgen trotzdem wieder". Und nicht zuletzt: Die "Mama pustet die Wunde weg"-Tricks. Sch***-egal, ob Ingwer jetzt wirklich und evidenzbasiert gegen die Übelkeit hilft, eine Tüte Ingwer-Bonbons ist einfach ein nettes Signal.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Belbo am 03. Juni 2015, 20:59:45
AUch Dir vielen Dank, die Behandlung hat gestern angefangen und noch ist die Stimmung recht gut und gefasst, beim heutigen Besuch den Chemobeutel fotografiert gibt's da irgendwelche Erkenntnisse hier?


Nochmal ohne die Privatdaten  ;D $)
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Hildegard am 04. Juni 2015, 20:59:40
5-FU ist schon eins der Heftigeren (hatte auch mal das Vergnügen). Was hier steht, trifft es imho ganz gut : http://www.darmkrebs.de/behandlung/chemotherapie/nebenwirkungen/
Das mit der Infektionsanfälligkeit sollte man ernst nehmen. Die Leukozyten werden ja sicher regelmäßig kontrolliert, aber hustende Kinder etc. sollte man auf jeden Fall fernhalten.
Ansonsten kannst du dir auch in der Apotheke, aus der das Zeug an die Praxis geliefert wird, den Beipackzettel geben lassen. Zumindest mir haben sie den damals gern rausgerückt.
Dass man nach der ersten Behandlung noch nicht viel merkt, ist normal. Wird aber eher nicht so bleiben. Ich prophezeie allgemein höhere Empfindlichkeit, Hautirritationen, Mundinfektionen, Allergien und natürlich Müdigkeit, Schlappheit, Kurzatmigkeit.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Belbo am 04. Juni 2015, 21:23:02
.....nochmal vielen Dank. Ich frage ungern in diese Richtung, aber gibt es irgendwas worauf man als engagierter Laie achten müsste, Bereiche in denen Nachfragen bei den Aerzten Fehler minimieren könnten? Klassisch, heutige Visite einer neuen Aerztin..... Was die lassen die Chemo auch am Feiertag
Ohne Bestrahlung? So einen Unsinn kann sie sich ja gar nicht erklären......., nicht sehr vertrauensbildend...
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Groucho am 04. Juni 2015, 22:22:33
Zitat von: Belbo am 04. Juni 2015, 21:23:02
Klassisch, heutige Visite einer neuen Aerztin..... Was die lassen die Chemo auch am Feiertag
Ohne Bestrahlung? So einen Unsinn kann sie sich ja gar nicht erklären......., nicht sehr vertrauensbildend...

Sowas kommt nicht gut. Genau deswegen gibt es zumindest in den spezialisierten Kliniken entsprechend fachübergreifende Besprechungen bez. der Vorgehensweise. Solche Bedenken äußert man dann dort und klärt sie.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Hildegard am 05. Juni 2015, 22:40:13
Zitat von: Groucho am 04. Juni 2015, 22:22:33
Zitat von: Belbo am 04. Juni 2015, 21:23:02
Klassisch, heutige Visite einer neuen Aerztin..... Was die lassen die Chemo auch am Feiertag
Ohne Bestrahlung? So einen Unsinn kann sie sich ja gar nicht erklären......., nicht sehr vertrauensbildend...

Sowas kommt nicht gut. Genau deswegen gibt es zumindest in den spezialisierten Kliniken entsprechend fachübergreifende Besprechungen bez. der Vorgehensweise. Solche Bedenken äußert man dann dort und klärt sie.
Stimmt, und das heißt dann Tumorkonferenz. Normalerweise gibt es davon Protokolle, die man sich als Patient kopieren lassen sollte.
Titel: Re: Unterstützung bei Chemo und Bestrahlung
Beitrag von: Belbo am 16. Juli 2015, 09:19:04
Ein update... 10 Tage Chemotherapie und 20 Bestrahlungen sind jetzt gemacht und soweit ganz gut vertragen..... Die Nachsorge hat er in die Hände einer anthroposophischen Klinik gelegt und spritzt sich jetzt fleißig Mistelextrakt..... Ich bin so müde.