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Homöopatie bewiesen, fast

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Begonnen von Belbo zwei, 02. Januar 2012, 14:23:02

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HansDampf

Viel origineller finde ich das:

Die Rolle der lokalen subkutanen Injektionen von unbedenklichen Substanzen wie Wasser und Salzlösung (also die Placebo-Therapie; A.d.V.) für Schmerzen im unteren Rücken-Management sollte weiter untersucht werden.

Witt fordert also den Einsatz von Placebo, die Carstens-Stiftung macht daraus die Forderungen, Disci/Rhus tox. weiter zu untersuchen; und irgendwie hört es sich bei denen so an, als sei genau dieses das Ergebnis der Wittschen Studie.   


Graf Zahl

Stimmt, weitere HÖ-Forschung fordert sie gar nicht. Oder sie verwechselt es selbst schon mit normalem Wasser.  ;D

HansDampf

Ohne jetzt allzu sehr ins Spekulative zu verfallen: Ich glaube, es gibt zwei Erklärungen - die eine so schlecht wie die andere. 

- Witt und Co. geht die Muffe, was deren akademische Zukunft angeht, wenn keine Alimentierung durch die Parallelmedizin-Lobbyisten mehr stattfindet.
Deshalb ziehen sie die richtigen Schlußfolgerungen, stellen - wie in anderen Zusammenhängen schon mehrfach zu lesen war - auf den Placebo-Effekt ab, und erklären unspezifische Wirkungen zur gezielten therapeutischen Intervention. Damit haben sie a) für die wissenschaftliche Gemeinde so etwas wie Seriosität bewiesen, und  b) etablieren sie die Placebo-Therapien - gleich welcher Art.


- Witt und Co. sind sich der Tatsache bewußt, dass sich keine Sau für die Ergebnisse von Studien interessiert, wenn diese mit wissenschaftlicher Präzision die Legenden der Parallelmedizin zerlegen - weder die Privatheilerin Mütterchen Mü, die ohnehin nur solchen Quatsch glaubt, in dem rosafarbige Einhörner eine wesentliche Rolle spielen, noch die Berufsquacksalber, die Wissenschaft ausschließlich dann gut finden, wenn diese das Universum aus Selbsttäuschung, Schönfärberei und Selbstgerechtigkeit ,,voll inhaltlich" bestätigt. Die nämlich schreiben sich einfach die Studienergebnisse um.

Schließlich hat Lüdtke schon vor Jahren im Zusammenhang mit Zückerli gegen Brummschädel, (Forschende Komplementärmedizin, 2004)  den Kollegen von der Parallelmedizin in Poesiealbum für rosafarbige Einhornforscher geschrieben:
Zitat
(...) Aus Sicht der Pharmafirma dürfte eine Hochglanzbroschüre das therapeutische Verhalten der interessierten Ärzte wesentlich mehr beeinflussen als eine Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift.
Der Impact der Publikation ist gleich Null.
Schließlich hat auch die bisherige Datenlage nicht dazu geführt, dass Homöopathen oder homöopathisch arbeitende Ärzte ihre Migräneprophylaxe umgestellt haben.

Die Carstens-Stiftung und der ganze andere Lobby-Haufen, sieht mit jeder weiteren Null-Nummer - welche die dafür besoldeten CAM-Forscher abliefern -  die angestrebte Wissenschaftlichkeit in den Orkus verschwinden. Und sie wissen, dass sie sich in Zukunft nicht mehr auf fehlende Daten berufen können.

Ich prognostiziere mal, was zugegeben nicht besonders schwierig ist, dass Witt und Co. immer mehr versuchen werden, den gesamten alternativ-komplementär-integrativen Müllhaufen unter dem Placebo-Mäntelchen eine warme Zukunft zu garantieren, die Homöopathie-Lobbyisten werden wieder und weiterhin auf die Dumm- und Borniertheit ihres Klientels vertrauen und dieses auch in Zukunft verarschen, was das Zeug hält.

Genau das sollte ständig publiziert werden, vor allem dann, wenn sie so schöne Steilvorlagen liefern.         


           






merdeister

Es kann sein, dass ich den Link hier bereits eingestellt habe.

In den USA sind die CAM Jungs und Mädels wohl schon länger auf dem Trichter.

http://www.sciencebasedmedicine.org/index.php/the-rebranding-of-cam/


HansDampf

Guter Artikel, merdmeister, präzise Analyse. Da wird klar, woher und wohin der Zeitgeist weht.

Graf Zahl

Ja, schließe mich an. Danke für den Hinweis auf diese treffsichere Analyse.

merdeister

Gern!

Vielleicht ist es an der Zeit sich darauf vorzubereiten, dass diese Welle langsam hier herüberschwappt. In den Diskussionen beim Freitag habe ich immer wieder gehört "Wenn es der Placeboeffekt ist, ist es doch gut". Der wird eben mystisch aufgeladen und gleichgesetzt mit "Selbstheilungskräften".

Wenn ich mich von meiner Homöopathieserie erholt habe (morgen kommt der letzte Teil), plane ich was dazu. Langfristig muss man das aber vermutlich häufiger wiederholen ;-)

JustMe

Prinzipiell ist ja auch nichts dagegen zu sagen den Placeboeffekt auszunutzen. Aber mit dem Überbau totaler Unsinn und unnötiger Aufwand/Kosten.

Adromir

Hier ist noch ein toller "Beweis" der Homöopathie: http://www.homoeopathiepraxis-gienger.de/
Sie funktioniere angeblich mit Duftstoffen und als Kronzeuge wird zum einen irgendein unbekannter Professor herangezogen, der mit dieser Frau verwandt sein soll, als auch das Buch "Das Parfum" von Patrick Süßkind, der da auch irgendwie mit in den Stammbaum geraten sein soll..