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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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MrSpock

Es gibt noch andere Möglichkeiten, die Population kurz- mittelfristig zu reduzieren. AfD wählen zum Beispiel.  8)
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Sauropode

Jetzt mal abgesehen davon, dass die AFD scheinbar für alles die Schuld hat, der Druck, der von den vielen verarmten, chancenlosen jungen Leuten kommt, kann durchaus zu ernsten Konflikten führen.

biomango

@sailor  Es is doch so dass die Einsicht, dass sich etwas ändern muss, schon lange Konsens ist, aber viel zu wenige auch  handeln danach . Es ist die normale Schizophrenie zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Jeder davon meint dass gerade z.B. sein Flugverzicht  doch nichts ändern würde. Keine Partei traut sich doch wirklich an die Themen zu gehen bei denen es wehtut. Fliegen , Fleischkonsum SUVs, usw.  Lediglich beim Bio Landbau bzw Glyphosat und Kernkraft  herrscht Einigkeit, aber das ist ein Milliardengeschäft einerseits und  ein griffiges und durch und durch populäres Feindbild andererseits. Es wird so weitergehen bis die Biosphäre praktisch am Rande der Unbewohnbarkeit anlangen wird z. B. durch mehrere Dürren nacheinander. Verbote heute  wären das Beste , aber sie lassen sich nicht  durchsetzen, und hätten populistische Mehrheiten zur Folge

Sauropode

Alarmismus löst auch kein Problem.

MrSpock

Wir brauchen einen neuen "Basta-Kanzler".
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

PeterPan

Da möchte ich aber schon gerne wissen was genau für Probleme bei niedriger Geburtenrate entstehen. Sind das nicht eher gesellschaftliche/familiäre Probleme? Wenn kein Interesse darin besteht Nichterwerbstätige (Rentner) zu versorgen, dann liegt das nicht an alten Menschen, sondern an der Verteilung von Ressourcen innerhalb der Gesellschaft. Glücklicherweise gibt es im Hinblick auf die Geschichte Verbesserungen (Altersarmut war im Mittelalter tödlich). Es ist schwieriger geworden die eigene Bevölkerung zu vernachlässigen. Wobei das in letzter Zeit schon weicher geworden ist wenn ich Richtung USA oder Großbritannien schaue.

Es gibt übrigens nicht nur Kontrolle, sondern auch Anreize für und gegen Geburten.

Ab wann ist es Alarmismus und wie könnte dieser vermieden werden? Tragen nicht Medien dazu bei mehr Effekthascherei hineinzukriegen. Wie würden gewisse Gesetzesänderungen um z.B. den Energieverbrauch zu senken medial propagiert werden? Wenn ich mir die Rhetorik von FAZ, NZZ und anderen konservativen Zeitungen (hauptsächlich bestimmte Kommentatoren) gegenüber Draghi und der EZB ansehe ist das gefühlt alles Alarmismus.

sailor

@biomango: Kernkraft ist einerseits kein Problem mehr (weil dank der Umweltbewegung sehr viel für die Sicherheit getan wurde), andererseits verengt dieses "Problem" die Lösungsoptionen für die größeren Herausforderungen. Auch Glyphosat ist kein Problem, dieses Thema hat den Bereich der Wissenschaftlichkeit schon lange verlassen (etwa so wie die Diskussion um die BT-Baumwolle). Da werden Emotionen getriggert für eine NGO-Aufmerksamkeitsindustrie, aber wirkliche Lösungen gibt es nicht. Im Gegenteil, ohne Glyphosat müsste auf invasive Bodenbearbeitungsmethoden zurückgreifen, die stärkere Traktoren und damit mehr CO2 bedeuten. Die meisten "Diskutanten" und "besorgten Bürger" haben kaum Ahnung von Landwirtschaft, von Methoden und vor allem Erzeugerpreisen. Man redet immer von regional und nachhaltig und dann kauft man Milch aus Polen bei Lidl^^ Auch die Kommentare zu Monokultur triggern bei mir regelmäßig Brechdurchfall: Wenn man auf Misch- bzw. Symbiosekultur umsteigt (wo es durchaus interessante "Naturverfahren von Indianern" gibt), wird immer vergessen, dass diese Dinge von Subsistenzkulturen erfunden wurden. Da hat nicht ein Bauer 135 andere Menschen ernährt, sondern jeder musste für sich selbst anbauen, hegen, pflegen, säen und ernten. Keine/Kaum Arbeitsteilung, kaum Überschüsse und vor allem keine Jobs ala "irgendwas mit Medien".

Was wirklich Not tut ist eine Betrachtung der größten CO2-Produzenten, eine Bewertung der Effizienz und der Notwendigkeit der Produktion und dann erst die Verbote. Das mit den Heizungen und Wärmeeffizienz ist ein erster guter Ansatz, weil mit einer maßvollen Kombo aus Förderung und erzwungener Förderung durchsetzbar bei hohem "Gewinn" ohne Einschränkungen für die Bevölkerung. Auch bei Industrie gibts Potentiale. Die Diskussion um Mobilität und Verbote in dem Bereich ist gefährlich, wenn den Verboten keine Alternativen gegenübergestellt werden. Dann profitieren die Ewiggestrigen davon. Und wenn Alternativen dann nicht son E-Roller-Hipsterspielkram, sondern Massenlösungen.

biomango

Da stimme ich mit dir völlig überein. Geschäftsmodell der Bio-Industrie ist die irrationale Angst vor "Chemie" die angeblich alles krank macht , obwohl die schlimmsten  Ursachen wie Rauchen, Bewegungsmangel. Alkohol usw  längst allen bekannt . Der Umsatz ist inzwischen doppelt so hoch wie der der üstungsindustrie. Das alles wird gefördert durch einen gewissenlosen grünen Populismus. Im Moment  funktioniert der Biolandbau vor allem weil 85 % der Bauern noch wirksam Pestizide einsetzen.

Typee

Nochmal zum Thema Chemie: es gibt beim MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, wie ich jetzt gesehen habe, tatsächlich Arbeiten zur Frage, wie man CO² nutzbar machen könnte. Die Idee besteht darin, überschüssiges Kohlendioxid, das bei vielen technischen Anlagen anfällt, aufzufangen - theoretisch auch aus der Luft zu filtern - und mittels geeigneter Katalysatoren und zeitweilig überschüssig anfallenden Strommengen aus Wind und Solartechnik in neue Produkte einzubauen, etwa einfache organische, technisch nutzbare Verbindungen wie z.B. Ameisensäure oder sogar in Polymere, aus denen dann Schaumstoffe und ähnliche Dinge hergestellt werden. Für deren Produktion würde dann kein fossiler Ausgangsstoff mehr benötigt.

Der entscheidende Punkt ist aber auch hier: der Energieaufwand, der gebraucht wird, um dem notorisch schlafmützigen Kohlendioxid auf die Sprünge zu helfen. Und da sind wir wieder beim Punkt. Alles, was dafür abgezweigt wird, steht weder für Elektromobilität noch für sonstwas zur Verfügung.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Scipio 2.0

ZitatDer entscheidende Punkt ist aber auch hier: der Energieaufwand, der gebraucht wird, um dem notorisch schlafmützigen Kohlendioxid auf die Sprünge zu helfen. Und da sind wir wieder beim Punkt. Alles, was dafür abgezweigt wird, steht weder für Elektromobilität noch für sonstwas zur Verfügung.

Lasst dass doch die bakteriellen Experten (Cyanobakterien) machen, die das schon seit Milliarden von Jahren drauf habe.

Typee

Zitat von: Scipio 2.0 am 17. August 2019, 16:13:31
ZitatDer entscheidende Punkt ist aber auch hier: der Energieaufwand, der gebraucht wird, um dem notorisch schlafmützigen Kohlendioxid auf die Sprünge zu helfen. Und da sind wir wieder beim Punkt. Alles, was dafür abgezweigt wird, steht weder für Elektromobilität noch für sonstwas zur Verfügung.

Lasst dass doch die bakteriellen Experten (Cyanobakterien) machen, die das schon seit Milliarden von Jahren drauf habe.

Auch in dieser Richtung gibt es wohl Forschung. Der Punkt bei dem katalytischen Verfahren ist aber der, dass bei passendem Design des Katalysatormaterials gezielt sehr viel kompliziertere Moleküle zusammengebaut werden können als Ameisensäure, Methanol und Formaldehyd. Viel mehr haben die Cyanobakterien ja nicht im Angebot.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

sailor

Das Problem mit CO2 Filtern auf mikrobiologischer Basis ist, dass das zugeführte "Gasgemisch" immer konstant an die jeweilige Bakterien/Zellenkultur angepasst sein muss. Biochemie wie die künstliche Chemie benötigt für maximale Wirkungsgrade maximal stabile und definierte Konditionen... und wenn man diese Konditionen sowieso herstellen muss ist die künstliche Chemie einfach effizienter (Platz/Volumen, Input/Output). Eine Möglichkeit zur Effizienzsteigerung der Biochemie wäre genetische Verbesserung der Nutzbakterien, aber das ist ja BÄH! Gleiches gilt ja auch für biomining (finde ich persönlich sowas von cool), womit man ebenfalls die Schadstoffemmissionen des Bergbaus (und Recyclings) minimieren könnte. Aber diese Lösungen sind, wie Solar/Wind, Lösungen mit geringer, ich nenne es mal "Ergebnisdichte". Man bräuchte wahnsinnig viel davon, um signifikante Ergebnisse zu bekommen. Damit "hätte" man bereits vor 20 Jahren beginnen müssen. Jetzt brauchen wir "große Lösungen" um maximale Mengen CO2 zu binden und wenn möglich, aus dem Wirtschaftskreislauf rauszunehmen. Es nützt nix, das bereits freigesetzte CO2 erst zu binden und dann doch wieder freizusetzen (bspw. über künstliche Treibstoffe).

Scipio 2.0

Wenn also alles schieße ist, warum Pfeifen wir dann nicht gleich das Spiel ab?

sailor

Wer sagt bitte, dass alles scheisse ist?!

Wenn man einen Motorschaden hat, dann redet man nicht darüber, wie man ein paar Beulen aus der Karosserie rauskriegt. Es ist eine Kommunikationslücke bei der Bekämpfung des Klimawandels entstanden und zwar aufgrund der vermeintlichen Deutungshoheit der Umweltbewegung. Diese möchte im Rahmen der derzeit angelaufenen Aufmerksamkeit ihre "alten" Rezepte weiter hypen, obwohl diese nur einen marginalen Beitrag bringen können... oder in massive Einschränkungen münden. Zum Erreichen der Klimaziele müssen wenn schon alle Gruppen auf liebgewonnene "Errungenschaften" verzichten. Leider sehe ich gerade bei der Umweltbewegung da keine Kompromisbereitschaft, im Gegenteil, man instrumentalisiert die gesellschaftliche Aufmerksamkeit als Waffe gegen alles andere.