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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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sailor

Fight fire with fire *sing* :)

Ist nur zwangsläufig, Emotionalisierung ist der krasse Stoff der Gegenwart. Warum Fakten wenn man fühlen kann? Geht in alle Richtungen... besonders nice fand ich die Schülergruppe mit den grünen Halstüchern, da hab ich gleich mal meinen Jungpionierausweis gesucht :D


Sauropode

ZitatDer Kohlenstoff, den die Pflanzen dann beim Wachstum an der Meeresoberfläche aufnehmen, würde auf den Meeresboden sinken, wenn die Algen später absterben. Dort könnte er langfristig isoliert bleiben.

Neues aus dem Lehrbuch ,,Wie bastelt man sich anoxische Zonen in Gewässern".  :o :(

Typee

Zitat von: Sauropode am 02. Oktober 2019, 16:04:50
ZitatDer Kohlenstoff, den die Pflanzen dann beim Wachstum an der Meeresoberfläche aufnehmen, würde auf den Meeresboden sinken, wenn die Algen später absterben. Dort könnte er langfristig isoliert bleiben.

Neues aus dem Lehrbuch ,,Wie bastelt man sich anoxische Zonen in Gewässern".  :o :(

Dort entsteht dann genau das, was zum Beispiel in neu angelegten Stauseen aus der untergegangenen Flora auch entsteht: Methan. Ein Treibhausgas, nicht?
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

sailor

Nur mal für mich: Wieso sollen dadurch anoxische Zonen entstehen? Da entstehen keine Algenteppische, der Eintrag von Eisen und anderem ist marginal (7000kg auf eine Fläche mit dem Durchmesser von 14 km). Dazu ist es dort tief und anhand der "Blüte" bis in 100m Tiefe scheint es eine überdurchschnittliche Durchmischung der Schichten zu geben (normalerweise gibts die erste Sprungschicht zwischen 40 und 70 m). Wenn die Zersetzung der Biomasse ausreichend tief stattfindet, dann kann das Methan nicht entweichen (Siehe auch Methaneis)... oder es findet überhaupt keine Zersetzung statt sondern Sedimentierung (Öl/Gas für die Generation 2mio plus :D ).

Sauropode

Anoxische Zonen gab bzw. gibt es zahlreiche und sie entstehen auch neu.

https://www.spektrum.de/news/dem-ozean-geht-die-luft-aus/1603974

Das ganze ist halt sehr komplex und mit einfachen Lösungen verschlimmbessert man das ganze nur noch.

sailor

Die anoxischen Zonen im (sub-)tropischen Bereich sind mir bekannt, das Experiment fand aber ganz woanders (Zwischen Südamerika und der Antarktis) statt. In den Tropen hat die Sauerstoffarmut mit den Temperaturen und der Wasserschichtung zu tun, das leichte, warme Wasser legt sich wie ein Deckel aufs mehr, eine Durchmischung findet nach unten nicht mehr statt. In Küstennähe ist das Wasser teilweise bis zum Grund warm und sauerstoffarm. In den polaren Regionen mit kalten Meeresströmen ist in der Regel genug Sauerstoff vorhanden.

Nachtrag: Bei dem "Dünge"-Experiment wurde nicht mit Stickstoff gedüngt, sondern mit Eisen und Kalk. Damit werden nicht die "Killer"-algen gepusht, sondern Protoplankton, welche Algen verstoffwechseln.

Sauropode

Ähm, Du meinst Zooplankton?

Das assimiliert aber kein CO2.  Und jedwede Form photosynthetisierender Algen stirbt und gammelt irgendwie weg. Killeralgen sind jetzt auch nicht unbedingt ein Fachbegriff.....

Und wenn sich die Wasserschichten gut durchmischen, entsteht auch keine Kohlenstoffsenke, da der Kohlenstoff wieder in den Kreislauf einfließt und irgendwann wieder freigesetzt wird, als CO2. Bildet sich hingegen eine Kohlenstoffsenke,  dann kann die nur bestehen, wenn der Kohlenstoff in reduzierter Form vorliegt, also als elementarer Kohlenstoff oder bspw. Methan. Und das geht nur anaerob.

Zur Eisendüngung: Eisen ist ein limitierender Faktor. Damit wird das Algenwachstum angeregt. Stickstoff würde das auch tun, wird aber bei Mangel eines anderen Nährstoffs irgendwann keinen Effekt mehr haben. Eigentlich ist es aber wurscht, womit man das Algenwachstum anregt, irgendwann stirbt das Zeug ab und sinkt zu Boden.

Scipio 2.0

Ich bin jetzt einfach mal provokativ und sage Klimaschutz wirkt, vor allem gegen Arbeitsplätze:

Aus der Tagesschau:

https://www.youtube.com/watch?v=2BTet1TyYEQ

ZitatDie deutsche Stahlindustrie hat zu kämpfen: Nicht nur billige Konkurrenz aus dem Ausland, sondern auch der Klimaschutz macht ihr zu schaffen. Die Produktion von Stahl ist extrem CO2-intensiv. Mit 50 Millionen Tonnen pro Jahr bläst sie mehr Kohlenstoff-Dioxid in die Luft als ganz Dänemark. Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung, das heute verabschiedet wurde und vorsieht, klimaschädliche Brennstoffe wie Öl und Kohle zu verteuern, um den CO2 Ausstoß zu senken, belastet die Produzenten entsprechend. Umweltfreundlicher Stahl ist zwar möglich, aber teuer und könnte auf Kosten der deutschen Arbeitnehmer gehen.

sailor

@sauropode: Eine Antwort kommt noch, ich muss nur mal Zeit finden, da besser zu recherchieren. Mein bisheriges Geschreibsel beruhte auf vorhandenem Wissen und schnellster Suche..

@scipio: Die Stahlindustrie stirbt in D seit Jahren, nicht erst mit dem Klimschutz. Dafür sorgt China. Allgemein gilt, dass jeder gesellschaftliche Paradigmenwechsel auch wirtschaftliche Auswirkungen hat. Die Industrielle Revolution hat ganze Berufsgruppen vernichtet und ganze Zweige neu geschaffen. Handwerk starb erst aus, jetzt kommen die ganzen "Manufakturen" wieder. Der Klimaschutz wird div. Berufe schrumpfen oder ganz verschwinden lassen. Er wird aber auch neue schaffen... schliesslich haben wir trotz fortschreitender Automatisierung in Produktion und Dienstleistung nicht (mehr) die prophezeite Massenarbeitslosigkeit, die angeblich bei der Entwicklung von Fertigungsautomaten eintreten sollte (Zum Glück kam auch nicht Skynet ;) ). Wichtiger als das künstliche Bewahren nicht konkurrenzfähiger Berufe ist die Vorbereitung der Menschen auf Veränderungen, Schaffung von Anreizsystemen und die Etablierung altersgemäßer Weiterbildungsmethoden. Da sollte man aus der Wiedervereinigung eigentlich massiv gelernt haben^^

PeterPan

In Kalifornien wüten zurzeit Waldbrände und der lokale Stromversorger PG&E stellt den Strom ab um zusätzliche Brandquellen und Schäden an Stromleitungen zu vermeiden. Dabei wird ein Knackpunkt der "dezentralen" Stromversorgung (ein manchmal gebrachtes Argument für Solarenergie) im Hinblick auf Solarmodule deutlich. Nur wenige Solarmodule funktionieren da sie auf ein Stromnetz angewiesen sind. Batterien im eigenen Haushalt sind notwendig um dezentral Solarmodule zu nutzen.

https://news.bloombergenvironment.com/environment-and-energy/californians-learning-that-solar-panels-dont-work-in-blackouts

Schwuppdiwupp

Man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass es die steinzeitlichen Stromleitungen in den USA sind, die mehrere Waldbrände verursacht haben.
Ach, was weiß denn ich ...

sailor

Infrastruktur allgemein ist in den USA ein Thema für sich. Das ist das schlechteste Beispiel für deregulierte Märkte im Grundversorgungssektor gleich nach Nordkorea ;)

Scipio 2.0

Ich habe gestern einen Beitrag im dlf gehört, dass die deutsche Autoindustrie (samt Zulieferern etc.) wegen des Wandels hin zur Elektroindustrie sowie des drucks durch Techkonzeren wie Alphabet, Googel etc. sowie dem "Wandel der Mobilität" unter Druck steht.

Ist die Schnapsidee von E-Auto dabei die Deutsche Autoindustrie zu erledigen oder hat die d. Autoindustrie da einfach zu lange geschlafen?

sailor

@scipio: Jein :) Den Motorenbau wirds schwer erwischen, nachvollziehbarerweise. Der "Rest" (Getriebe, Fahrwerk, Karosserie, Peripherie, Ausstattung) wird bleiben und sich verändern/an E oder h2 anpassen. Allerdings schon peinlich für die "oldschool" Autoriesen: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/elektroauto-von-daimler-ein-bolzen-wird-fuer-mercedes-zur-blamage-16459289.html Schwacher Bolzen im Differential ist etwas, was auch Verbrenner das Fahrwerk bricht ;)