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Fünf Sätze, die die Welt nicht braucht (bei der Berufswahl)

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Begonnen von Bloedmann, 05. Oktober 2012, 09:42:22

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Dr. Ici Wenn

Zitat von: The Doctor am 05. Oktober 2012, 16:22:10
Das stelle ich mir gerade vor - solche Sensibelchen im knallharten OP-Alltag.    :aleck:

Weil wir gerade dabei sind, aber den kennst Du sicher:

Wie nennt man das grüne Tuch bei der OP zwischen Chirurg und Anästhesist?

Cosmo Kramer

Die Frau beschäftigt sich übrigens in keiner Weise (wobei ich den Artikel nur quer gelesen habe. Die Autorin erscheint relativ anstrengend. Das Bild von ihr verstärkt den Eindruck noch) mit den möglichen Ursachen. Warum verhalten sich ihre Klienten so?

Ladislav Pelc

Ein etwas bösartiger, aber um so treffenderer Artikel (auch wenn ich nach eigenen Erfahrungen von Berufsberatern im Allgemeinen wenig halte).

Ich möchte allerdings zu Bedenken geben, dass " Ich will einen Beruf, der Sinn macht" und "Ich möchte anderen helfen" meiner Ansicht nach durchaus zulässige Motivationen für die Wahl eines Berufes darstellen können. Nicht jeder erwartet von einem Beruf nur möglichst viel Geld für möglichst wenig Anstrengung.

Ein ehemaliger Mitschüler von mir hat sich entschieden, Medizin zu studieren und Arzt zu werden, weil er festgestellt hat, dass er mit einem Beruf, der lediglich genug Geld bringt nicht zufrieden ist, sondern etwas machen möchte, wo er Menschen helfen kann. Und er gehört garantiert nicht zu der hier kritisierten Kuschel-Fraktion, sondern hält von Weltverbesserern, die ständig mit der rosaroten Brille, die so schön die böse Realität ausblendet, durch die Gegend laufen und am liebsten "was mit Menschen" machen würden, wo man ohne große Anstrengung das eigene Ego streicheln und zwischen drin am besten noch mit kleinen süßen Tieren kuscheln kann, ebenso wenig wie wir hier.

sumo

oha, das Grüne Tuch....
Ist das nicht die Blut-Hirn-Schranke???

duck und weg.....

Antitainment

ZitatEin etwas bösartiger, aber um so treffenderer Artikel (auch wenn ich nach eigenen Erfahrungen von Berufsberatern im Allgemeinen wenig halte).

Jep, sehe ich auch so. In meinem Berufsalltag tummeln sich all die überspitzt gezeichneten Vertreter, die da so angeführt wurden. (Die kürzesten Arbeitsauftritte hatten dann auch immer die Idealisten, die gerne die Welt retten wollten und irgendwie die Realität meist nur knapp 2 Wochen weggesteckt haben, um danach zu kündigen)
Die bisher besten Supervisoren mit denen ich arbeiten durfte, waren ausgebildete Fachkräfte auf ihrem Gebiet, z.B. ein Psychiater und ehemaliger Leiter einer KJP, der bei entsprechendem Klientel Fallsupervisionen übernommen hat.

Daneben gibt es dann noch tonnenweise Mediatoren, interkulturelle Coachs, Erziehungsberater, systemischer Familienberater etc. pp. (sind dann irgendwann mal alle, wenn sie durch die Fortbildungen gerutscht sind - Ist ein wenig wie ein Reikiseminar; Kohle blechen, absitzen und Zertifikat abgreifen; später kann man dann noch ein Ausbilderzertifikat im Austausch gegen Geld erwerben) - Kaum überraschend, dass genau aus der Abteilung dann zum Beispiel die Zappelphilippdiagnosen für ADHS-Erkrankte kommen...

Es gibt zwar sicher einige Kompetente darunter (ich vermute mal die waren das dann aber schon davor), aber der Großteil, soviel Nestbeschmutzung muss sein, will halt gerne viele neu erfundene Titel und mäßig bis gar nicht geprüfte Zusatzbezeichnungen vor dem Namen stehen haben, bei denen ich meistens noch nicht mal weiß, was sie denn überhaupt bedeuten sollen - Das ist so ne Art Fortbildungstitelmühle.

ZitatDie Frau beschäftigt sich übrigens in keiner Weise (wobei ich den Artikel nur quer gelesen habe. Die Autorin erscheint relativ anstrengend. Das Bild von ihr verstärkt den Eindruck noch) mit den möglichen Ursachen. Warum verhalten sich ihre Klienten so?

Sie ist ja auch Berufsberaterin und nicht Psychologin oder Soziologin. Sie leitet aus ihrer Berufserfahrung Beobachtungen ab. Fertig, das war's. Muss man nicht für zutreffend halten, kann man aber. Eine Studie ist das deswegen nicht, aber, je nach Arbeitsbereich, subjektiv durchaus zutreffend.
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Cosmo Kramer

Zitat von: Antitainment am 05. Oktober 2012, 17:50:54
Das ist so ne Art Fortbildungstitelmühle.

Dies kommt ja auch nicht von ungefähr. Irgendeine Plakette muss man (glaubt man zu müssen) sich ja regelmäßig anheften, und sei es nur zum Schein.

Dass sich (zu) wenige an die "richtigen" Qualifikationen trauen, spiegelt meiner Ansicht nach gewisse Versagensängste wieder.

Antitainment

ZitatDass sich (zu) wenige an die "richtigen" Qualifikationen trauen, spiegelt meiner Ansicht nach gewisse Versagensängste wieder.

Ohhh Kopfologie. Ich schau mal schnell nach Oma Wetterwachs... :angel:
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Cosmo Kramer

Zitat von: Antitainment am 05. Oktober 2012, 18:09:55
ZitatDass sich (zu) wenige an die "richtigen" Qualifikationen trauen, spiegelt meiner Ansicht nach gewisse Versagensängste wieder.

Ohhh Kopfologie. Ich schau mal schnell nach Oma Wetterwachs... :angel:

Jetzt musste ich wieder google bemühen...  ???

The Doctrix

Zitat von: sumo am 05. Oktober 2012, 17:19:50
oha, das Grüne Tuch....
Ist das nicht die Blut-Hirn-Schranke???

duck und weg.....

Ja mei, der Witz hat jetzt aber sowas von einem laaaangen Bart.

Meine beiden Lieblings-Arztwitze:

1.
Was ist der Unterschied zwischen einem Epileptiker und Milchreis?

Der Milchreis liegt in Zucker und Zimt.
Der Epileptiker liegt im Zimmer und zuckt.    :rofl2

(Hat mir mal ein Epileptiler erzählt - deshalb darf ich ihn auch weitergeben.)

2.
"Herr Doktor, ich habe einen Knoten in der Brust!" - "Wer macht denn sowas?"    :rofl
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Antitainment

@Cosmo
ZitatJetzt musste ich wieder google bemühen...

Ich übersetze mal:
Die küchenpsychologische Ferndiagnose der "Versagensängste" hat mich ein wenig stutzig gemacht.

@The Doctor
Zitat"Herr Doktor, ich habe einen Knoten in der Brust!" - "Wer macht denn sowas?"
:rofl2 Alt und gut; könnte ich mich immer wieder drüber beömmeln  :rofl2
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Cosmo Kramer

Zitat von: Antitainment am 05. Oktober 2012, 18:49:20
@Cosmo
ZitatJetzt musste ich wieder google bemühen...

Ich übersetze mal:
Die küchenpsychologische Ferndiagnose der "Versagensängste" hat mich ein wenig stutzig gemacht.

Ach....ich schwankte noch, ob du diese "Diagnose" für zu laienhaft, oder für zu offensichtlich hältst.

Ich habe mir erlaubt, hier mal meine ganz persönliche Meinung preiszugeben.  ;)

Bloedmann

Zitat von: Cosmo Kramer am 05. Oktober 2012, 15:59:29
Zitat von: Bloedmann am 05. Oktober 2012, 11:43:59
Wenn ich den ganzen Tag mit solchen Spackos zu tun hätte, würde ich im Optimalfall nur zynisch werden...

Die werte Frau hat sich das selber ausgesucht. Eine Zusatzqualifikation im Bereich Mediation lässt zumindest den Vorsatz erkennen, das Verständnis füreinander stärken zu wollen.

ZitatEs spricht nichts dagegen, einen Beruf "mit Beraten" zu machen. Ich bin selbst Berufsberaterin, und mir macht der Job Spaß
Jeder wie er mag. :P Frau Glaubitz hat halt Spaß im Umgang mit Spinnern.

Zitat von: Cosmo Kramer am 05. Oktober 2012, 15:59:29
Ich kann nichts Negatives daran erkennen, dass Menschen Werkzeuge zur Konfliktlösung an die Hand bekommen.
Das kommt doch immer auf die Situation drauf an. Bei Deiner Mutter ist eine derartige Weiterbildung mit Sicherheit nicht verkehrt. Wenn sie nicht gerade Mordsprozesse gegen die Hells Angels abhalten muß. (Da wäre vielleicht eine hier schon erwähnte Zusatzausbildung an der Guillotine ganz praktisch.)

Neulich bei einer Geburtstagsparty einer 3-jährigen "kloppen" sich 2 Knirpse um einen Bagger. Verstrahlte Glucken-Super-Mama (ev. sogar mit Mediationskurs an der VHS gedopt) stürzt auf diese harmlose Rangelei zu, reißt die 2 Streithähne auseinander und sprach mit ernster Miene: "Ich möchte, daß Ihr beide jetzt über eure negativen Gefühle nachdenkt und mit mir darüber spricht!"

Der völlig verständnislose Blick der Racker war göttlich. Ich mußte auch schnell den Raum verlassen, akuter Lachanfall drohte.


Zitat von: Cosmo Kramer am 05. Oktober 2012, 15:59:29
Dir täte Mediationsunterrricht vielleicht auch ganz gut (Stichwort: "Spackos")
Sorry, schweres Schreibtourette. So gut wie unbehandelbar.


Zitat von: Cosmo Kramer am 05. Oktober 2012, 15:59:29
Zitat von: Bloedmann am 05. Oktober 2012, 11:43:59
Aber gegen Mediation im Justizwesen sagt die Autorin doch gar nichts.

Ein Anwalt kostet eine Menge Geld (auch für eine Mediation). Das kann sich gar nicht jeder leisten. Da ist es gut, wenn es konstenlose oder kostengünstige Alternativen gibt.
Wenn Du den Artikel nicht nur quer gelesen hättest, hättest Du vielleicht auch erkannt, daß die Autorin die Mediation nicht völlig ablehnt, sondern sie z.B. bei Justitia sinnvoll findet. Daß sie den Beruf Richter nicht explizit erwähnt, mag eventuell damit zusammenhängen, daß die keinen Roman schreiben wollte.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

anka

Mmh, finde den Text etwas zynisch. Es trifft schon zu, dass es gewisse Weiterbildungsschneeballsysteme in einigen der genannten Bereiche gibt, wo die weitergebildeten Leute scheinbar nur wieder Leute dafür weiterbilden, dass sie weiterbilden können, und wo das keiner offen sagt, dass man da kaum anderswo einen Job mit findet.

Aber ich finde es nicht schlimm, wenn man z.B. weiß, dass man eher mit Menschen arbeiten möchte. Wer eher Misanthrop ist und Kinder hasst, sollte vielleicht nicht unbedingt Lehrer werden, selbst wenn er im Fach top ist.

Ach, ich hab übrigens einen der bösen genannten Berufe (nach einem richtigen(TM) Studium  ;) ) und bin trotzdem kein Eso.  :P

Bloedmann

Man/frau sollte den Artikel nicht auf die Goldwaage legen... und sich nicht eigenhändig in einen Topf mit den Lillifees schmeißen. ;)
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

bayle

Ich finde, das eigentliche Problem ist eher:
Die Schule bemüht sich einen Scheißdreck darum, was die Kinder mal werden sollen, und die Eltern haben auch wenig Ahnung :gruebel. Kein Wunder, dass ihre Vorstellungen so völlig diffus sind. - Um Gottes Willen, fragt mich bloß nicht, wie man das ändern könnte. Ich mein ja nur ...