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Was haltet ihr von der Piratenpartei?

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Begonnen von G5, 07. Juli 2012, 21:14:09

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Belbo zwei

Zitat
Alleine bis die mit ihren LF die ganze Pseudomedizin durch haben werden vergehen 100 Jahre.... und dann gehts wieder von vorne los.

Vielleicht wäre das ja was für den Blog.

Auf jeden Fall ist dieser Antrag für den BPT 2012.2 der Piratenpartei in Bochum klasse, ich hoffe er geht auf den 1400 Seiten Antragsbuch nicht unter!
Julitschka beantragt:

Antrag:Bundesparteitag 2012.2/Antragsportal/PA395
http://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2012.2/Antragsportal/PA395


ZitatDer Bundesparteitag der PIRATEN möge diesen Antrag im Grundsatzprogramm der Piratenpartei Deutschland nach dem zu beschließenden Programmbereich Gesundheitspolitik (PA140) mit dem Titel Evidenzbasierte Medizin beschließen und einfügen oder alternativ zwischen den Programmbereichen Für die Vielfalt in der Gesellschaft und Drogenpolitik in einem Programmbereich Gesundheit:

Die Piratenpartei steht für einen rationalen und wissenschaftlichen Umgang mit allen Problemfeldern der Politik. Die Piratenpartei setzt sich dafür ein, dass versorgungsrelevante Entscheidungen auf dem Gebiet der Gesundheitspolitik nach umfangreichen Recherchen in den verfügbaren Quellen des Wissens getroffen werden.

Die Piratenpartei setzt sich dafür ein, dass nur belastbare Studien zur Beurteilung der Wirkung von Therapien und Medikamenten Grundlage der Entscheidungen über die Erstattung der Kosten durch die Krankenkassen sind. Die Nachweismethoden sind kritisch zu hinterfragen und geeignete Rahmenbedingungen zu fördern, um die Risiken u.a. ökonomisch motivierter Fehlbewertungen zu verringern. Therapien und Medikamente, deren Wirksamkeitsnachweis nicht erbracht wurde, dürfen nur dann zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen erbracht werden, wenn für das zu behandelnde Krankheitsbild keine kurativen (1) Therapien zur Verfügung stehen oder eine wissenschaftliche Bewertung mit höchster Evidenz (2) sich aus ethischen Gründen verbietet. Therapien zur Linderung sind in die zu erstattenden Versorgungsformen einzubeziehen.

Die Piratenpartei setzt sich für die Aufklärung der Menschen hinsichtlich der Therapien und Medikamente ein, für die ein Wirksamkeitsnachweis nicht erbracht wurde. Dabei geht es ihr darum, die Menschen vor vermeidbarem wirtschaftlichen sowie gesundheitlichen Schaden zu schützen. Die Therapiefreiheit bleibt in den erwähnten Grenzen gewährleistet. Bei der Aufklärung sind stärker vorhandene, von Leistungserbringern unabhängige Angebote zu nutzen sowie diese und weitere dahin zu entwickeln, dass deren Arbeit auch vom Einfluss von Kostenträgern unabhängig wird.

Medizinische Lehren, die nachweislich zu vermeidbaren Schmerzen und Leid bei Patienten führen, sind nicht durch die Therapiefreiheit geschützt.


Hildegard

Für mich als Urhebende sind die Piraten nicht wählbar.
[url="http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com"]http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com[/url]

The Doctrix

Zitat von: Marlene am 14. November 2012, 15:39:49
Für mich als Urhebende sind die Piraten nicht wählbar.

Kann ich verstehen.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Onkel Heinz

Zitat von: Marlene am 14. November 2012, 15:39:49
Für mich als Urhebende sind die Piraten nicht wählbar.

Ich – ebenfalls als Urhebender – hatte sie sogar gewählt, in der Hoffnung, dass (auch) in diesem Bereich neuer Wind und ein faireres Konzept auf die Beine kommen.
Mittlerweile ist die Euphorie aber verflogen und die Mädels und Jungs kämpfen v.a. ums Überleben im politischen Fahrwasser, wie mir scheint. Vielleicht kriege ich aber auch einiges nicht mit.

Mögen solche Standpunkte vielleicht nicht repräsentativ sein … dieser hier ist platt, zynisch und arrogant. Und von einem Piraten. So was macht mich wütend:
ZitatDritte Überraschung: Ich lebe von meiner Arbeit als Urheber, vor allem als Journalist, mit Artikeln, die zu 100 % frei im Internet zu lesen sind. So leid es mir tut, das schon wieder sagen zu müssen, aber die Industrie-Ära ist vorbei, und mit ihr das Geschäftsmodell der massenproduzierten Kulturdatenträger. Viele Musiker auf der Welt leben inzwischen von neuen Geschäftsmodellen. Mach das doch auch, bitte.
http://www.piraten-schwaben.de/schwabenblogs/2012-22/sven-regener-du-erzahlst-unsinn-und-ich-erklar-dir-warum/

edit – der Vollständigkeit halber:
http://11k2.wordpress.com/2012/04/01/und-sven-regener-hat-doch-recht/
ZitatDas müssen wir ändern, aber die Prohibition der Privatkopie ist dazu kein geeignetes Mittel. Die Diskussion über geeignete Wege der Kompensation für Urheber muss gesamtgesellschaftlich weitergeführt werden.
Ja, und ich erwarte, dass die Piraten da ganz vorne mit praktikablen und fairen Konzepten ganz an der Spitze sind.
Das sind aber nur dieselben "Wir müssen das ändern"-Plattitüden, da kann ich mir auch Anne Will angucken.

Zitat von: ebd.Es gibt kein Eigentum am Geistigen. Die Gesellschaft gewährt dem Urheber ein beschränktes kommerzielles Nutzungsrecht, mehr nicht.
Der hat sie doch nicht mehr alle. Selber schuld, wenn die Idioten Kunst machen, oder wie?

Belbo zwei

Zitat von: Noddy am 15. November 2012, 09:27:29
Zitat von: Marlene am 14. November 2012, 15:39:49
Für mich als Urhebende sind die Piraten nicht wählbar.

Ich – ebenfalls als Urhebender – hatte sie sogar gewählt, in der Hoffnung, dass (auch) in diesem Bereich neuer Wind und ein faireres Konzept auf die Beine kommen.
Mittlerweile ist die Euphorie aber verflogen und die Mädels und Jungs kämpfen v.a. ums Überleben im politischen Fahrwasser, wie mir scheint. Vielleicht kriege ich aber auch einiges nicht mit.

Mögen solche Standpunkte vielleicht nicht repräsentativ sein ... dieser hier ist platt, zynisch und arrogant. Und von einem Piraten. So was macht mich wütend:
ZitatDritte Überraschung: Ich lebe von meiner Arbeit als Urheber, vor allem als Journalist, mit Artikeln, die zu 100 % frei im Internet zu lesen sind. So leid es mir tut, das schon wieder sagen zu müssen, aber die Industrie-Ära ist vorbei, und mit ihr das Geschäftsmodell der massenproduzierten Kulturdatenträger. Viele Musiker auf der Welt leben inzwischen von neuen Geschäftsmodellen. Mach das doch auch, bitte.
http://www.piraten-schwaben.de/schwabenblogs/2012-22/sven-regener-du-erzahlst-unsinn-und-ich-erklar-dir-warum/

edit – der Vollständigkeit halber:
http://11k2.wordpress.com/2012/04/01/und-sven-regener-hat-doch-recht/
ZitatDas müssen wir ändern, aber die Prohibition der Privatkopie ist dazu kein geeignetes Mittel. Die Diskussion über geeignete Wege der Kompensation für Urheber muss gesamtgesellschaftlich weitergeführt werden.
Ja, und ich erwarte, dass die Piraten da ganz vorne mit praktikablen und fairen Konzepten ganz an der Spitze sind.
Das sind aber nur dieselben "Wir müssen das ändern"-Plattitüden, da kann ich mir auch Anne Will angucken.

Zitat von: ebd.Es gibt kein Eigentum am Geistigen. Die Gesellschaft gewährt dem Urheber ein beschränktes kommerzielles Nutzungsrecht, mehr nicht.
Der hat sie doch nicht mehr alle.

Ich hatte es so verstanden dass am Anfang der Gedanke stand, da es  nicht mehr zu verhindern sei dass kopiert wird müsse man andere Bezahlungsmodelle entwickeln (also mal zumindest ein pragmatischer Ansatz), inzwischen haben aber die ganzen pubertierenden Freiheitskämpfer in der Partei die böse Verwertungsindustrie als Feindbild entdeckt und bauen im Kampf gegen diese ihre Freiheitsideologie auf......

Onkel Heinz

Zitatinzwischen haben aber die ganzen pubertierenden Freiheitskämpfer in der Partei die böse Verwertungsindustrie als Feindbild entdeckt und bauen im Kampf gegen diese ihre Freiheitsideologie auf......

Das Schlimme ist, dass sie damit diese doch bemerkenswerte Haltung zur Kultur sogar noch salonfähig machen (könnten).
Nur weil denen jetzt die Konzepte fehlen, ist es ok, dass Kulturschaffende am Existenzminimum hängen bleiben. Die "Leute" scheißen halt auf dich als Künstler, is so... such dir doch ne ordentliche Arbeit... – Da hatte ich deutlich mehr erwartet, aber meine Naivität hat zumindest kurzzeitig Spaß gebracht.

Onkel Heinz

ZitatDie "Leute" scheißen halt auf dich als Künstler, is so... such dir doch ne ordentliche Arbeit...
Die Gesellschaft kann froh sein, dass "Künstler" in der Masse so eben nicht ticken.

P.Stibbons

Als  "normaler" freier Kunstschaffender kannst du eigentlich nur dann einigermaßen klarkommen, wenn du gleichzeitig unterrichtest/ Kurse gibst, oder einen Brotberuf fürs Grundeinkommen hast.

Mittlerweile muss ein Veranstalter sogar für Benefizveranstaltungen satte GEMA-Gebühren zahlen.
Da wirds völlig absurd.

Spruch: "Ich bin Musiker." - "Toll, und was machst du beruflich ?"  :gruebel

Belbo zwei

Zitat von: Noddy am 15. November 2012, 10:19:19
ZitatDie "Leute" scheißen halt auf dich als Künstler, is so... such dir doch ne ordentliche Arbeit...
Die Gesellschaft kann froh sein, dass "Künstler" in der Masse so eben nicht ticken.


Yepp, aber war das jemals anders, wann konnte schon der Grossteil der Künstler von ihrer Kunst leben, abseits der staatlichen Subventionen?
Ich halte das zwar für nicht durchsetz- und finanzierbar, in diesem Zusammenhang entfaltet das BGE auf jeden Fall durchaus seinen Charme  ;D

The Doctrix

Zitat von: Belbo zwei am 15. November 2012, 09:43:03
Ich hatte es so verstanden dass am Anfang der Gedanke stand, da es  nicht mehr zu verhindern sei dass kopiert wird müsse man andere Bezahlungsmodelle entwickeln (also mal zumindest ein pragmatischer Ansatz), inzwischen haben aber die ganzen pubertierenden Freiheitskämpfer in der Partei die böse Verwertungsindustrie als Feindbild entdeckt und bauen im Kampf gegen diese ihre Freiheitsideologie auf......

Sorry, aber mir war von Anfang an klar, dass bei diesem Laden jede Menge Leute dabei sind, die sich regelmässig Musik, Software etc. aus dem Web saugen und dies einfach nur legalisieren wollen.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Onkel Heinz

ZitatMittlerweile muss ein Veranstalter sogar für Benefizveranstaltungen satte GEMA-Gebühren zahlen.
Da wirds völlig absurd.
Genau in solchen Fällen hätten die Piraten ja mal was anbieten können.

Onkel Heinz

ZitatYepp, aber war das jemals anders, wann konnte schon der Grossteil der Künstler von ihrer Kunst leben, abseits der staatlichen Subventionen?
Das ist sicher richtig, war aber noch nie cool. Im Mittelalter durften die Bänkelsänger nicht mal in Städten leben – das hatte möglicherweise auch was romantisches...
Die Diskussion darum ist doch auch eine Frage, wie eine Gesellschaft aussehen soll, in der wir leben wollen.
Ich würde auch sagen, dass sich durch die digitale Revolution und durch das Internet jede Menge neue, interessante Möglichkeiten für Künstler ergeben. Aber die Problematik um die Fairness aller Beteiligten ist damit auch komplexer geworden.

Jeder Künstler, den ich kenne, findet sich letztlich ja auch irgendwie damit ab, dass das Leben als solcher (zumindest) finanziell i.d.R. eine Sackgasse ist. Auch dass sie ganz oft zur Avant-Garde gehören, wenn es darum geht "Hypes" für andere zu schaffen (siehe Gentrifizierung) und dann einen Tritt in den Arsch zu kriegen...
Gerade deshalb ist dieses "Deine-Kunst-gehört-dir-nicht" verdammt zynisch.

Belbo zwei

Ich finde es im Gegensatz zur Mehrheit der Bevölkerung gut, Kunst und Kultur zu subventionieren, (die Bevölkerung als Souverän schlüpft in die Rolle der alten Dispoten), man gönnt sich ja sonst nichts.

ZitatGerade deshalb ist dieses "Deine-Kunst-gehört-dir-nicht" verdammt zynisch
Wie gesagt ich glaube die haben andere Finanzierungskonzepte für die Künstler, u.a. eher sowas Richtung Fernsehgebühren.
Das meine ich ja mit dem Charme des BGE, Du darfst als Teil der Gesellschaft machen was du willst, wir vertrauen Dir, dass Du verantwortungsvoll damit umgehst...(obwohl ich nicht glaube dass das funktioniert)

P.Stibbons

ZitatIch finde es im Gegensatz zur Mehrheit der Bevölkerung gut, Kunst und Kultur zu subventionieren, (die Bevölkerung als Souverän schlüpft in die Rolle der alten Despoten), man gönnt sich ja sonst nichts.

Ich habe oft darüber nachgedacht, warum sich manche Herrscher früher sogar einen professionellen Narren (fool) gegönnt haben, der ihnen auf kauzige Weise den Spiegel vorhalten durfte...
Zitat
http://wiki.lspace.org/mediawiki/index.php/Fools_Guild
Annotation:
The appellation 'Fool' is actually a misnomer in many cases. Just as on Roundworld, the repartee of a fool is actually wisdom of the highest order (for proof, see the utterances of the fool in Shakespeare's King Lear, who speaks more sense - disguised as gibberish - than any other protagonist in the play).

Dr. Ici Wenn

Zitat von: P.Stibbons am 15. November 2012, 12:48:02
ZitatIch finde es im Gegensatz zur Mehrheit der Bevölkerung gut, Kunst und Kultur zu subventionieren, (die Bevölkerung als Souverän schlüpft in die Rolle der alten Despoten), man gönnt sich ja sonst nichts.

Ich habe oft darüber nachgedacht, warum sich manche Herrscher früher sogar einen professionellen Narren (fool) gegönnt haben, der ihnen auf kauzige Weise den Spiegel vorhalten durfte...

Gibts auch heute noch in hierarchischen Organisationen. Das heißt dann Stabsstelle. Hat seine Vorteile, dass damit der Informationsdurchlauf von unten nach oben ungefilterter ist.