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[eLender]

wir hatten im März 2023 sogar wieder weniger Kohlestrom im Netz als noch im Juni 2022

Nuja, das wird sich jetzt auch wieder ändern. Der Atomstrom muss ersetzt werden (Grundlast), das geht momentan nur mit mehr Kohle. Das Gas ist zu teuer und zu knapp, damit wollte man ja "überbrücken". Andere Länder (z.B. Schweden) machen das anders, obwohl sie ein sehr hohes Potential an EE haben.

Habe neulich eine Ankündigung vom Stromversorger bekommen: Arbeitspreis soll sich mehr als verdoppeln   Man wird mehr Gaskraftwerke bauen müssen, um von der Kohle wegzukommen. Habeck sagt, man baue diese, damit man dann später mit Wasserstoff zur Grundlast beitragen kann. Ich fange jetzt schon an, dafür zu sparen.

[zimtspinne]

Nun, ich bin Laie und verwirrt – ich schätze dabei wird es bleiben, denn mir fehlt das Hinterland, wirklich zu verstehen, worum es geht.

Ich kann mich nur an Äußerlichkeiten orientieren, so wie der ahnungslose Kunde an der Freundlichkeit der Verkäufer. Eines meiner Kriterien ist: wenn mir etwas komisch vorkommt, wo kann ich dazu genaueres finden? Hier werden einfach nachprüfbare Fakten referiert.

Freundlichkeit bei Verkäufern macht mich (manchmal) misstrauisch.

Vielleicht sind beide Quellen nicht gerade ideal, weil sie jeweils natürlich ihre ureigenen Interessen vertreten und man von Objektivität und Neutralität eher nicht ausgehen kann. Von Unabhängigkeit erst recht nicht.
Sie schildern natürlich jeweils besonders intensiv die Schokoladenseiten (bei sich selbst) bzw beleuchten besonders intensiv die Schattenseiten (beim Gegner).

evtl hilft das ein bisschen weiter:

https://correctiv.org/faktencheck/2022/09/29/faktencheck-sind-kernkraftwerke-in-frankreich-wegen-wassermangel-abgeschaltet/

auch interessant:

https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2022/08/17/energiekrise-strompreise-gas-nordstream-2-heizen-alle-faktenchecks-zum-thema/

das mit der Steckdose würde ich der Frau B. (oder anderen Politikern) durchaus zutrauen.

Man sollte mal eine Liste aller Falschaussagen und Problemaussagen der Politik, Konzerne und sonstigen Machthabern zusammenstellen.

Ich finde das unschön, wie sich Correctiv fast durchweg nur mit dem Pöbel befasst.

[eLender]

evtl hilft das ein bisschen weiter:

Das ist ungefähr das gleiche, wie auf Nuklearia. Scheinbar hat Göring-Eckhardt gestern in einer Talkshow das schon wieder behauptet. Naja, einmal verblendet, immer verblendet. Warum muss man eigentlich immer Fake verbreiten, um seine gerechte Sache zu verteidigen? Hat man Probleme mit der Realität?

So sieht der "saubere" Strom aktuell aus (nein, das ist keine Ausnahme, das sieht fast immer so aus, nur der Solaranteil ist heute relativ groß). Und daran wird sich so schnell nichts ändern. Der Gasanteil soll erhöht werden, damit wir irgendwann nicht mehr eins der dreckigsten Länder der Welt sind (weil Gas ja sooo sauber ist). Aber das Gas ist momentan der Grund, warum die Strompreise explodieren. Aber Hauptsache der Atomtod ist weg.

[eLender]

Achso, auch der ÖRR hat es mal gewagt, in paar Fakten zu zeigen:

[Scipio 2.0]

So langsam habe ich den Eindruck, dass Deutschland nen ordentlichen wirtschaftlichen Bauchklatscher hinlegen wird.

Die Energiepolitik ist einer der offensichtlichsten Gründe aber man hat sich meiner Meinung nach zu lange ausgeruht und wichtige Neuerungen verschlafen.

Ich sehe das allerdings auch nicht so kritisch, vielleicht muss das einfach mal sein um alte Strukturen aufzubrechen und Platz für neues zu schaffen.

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Edit: Zur Diskussion um Atomstrom passt vielleicht auch das Video noch:

[Schwuppdiwupp]

So langsam habe ich den Eindruck, dass Deutschland nen ordentlichen wirtschaftlichen Bauchklatscher hinlegen wird.

Das ist unwahrscheinlich. Ich ahne, dass derjenige, der das ernsthaft glaubt, der allgegenwärtigen Panikmache auf den Leim geht.

Die Energiepolitik ist einer der offensichtlichsten Gründe aber man hat sich meiner Meinung nach zu lange ausgeruht und wichtige Neuerungen verschlafen.

Das gilt wohl insbesondere auch für das Kernenergieland schlechthin: Frankreich | SZ | 02.09.2022.

Zur Sorge um das knappe Gas gesellt sich in Frankreich die Sorge um den knappen Strom. Viele Haushalte haben elektrische Heizungen, Atomstrom galt bisher als günstige Energiequelle. Das ist nun anders. In der vergangenen Woche ist der Strompreis im Großhandel auf einen Rekordwert von mehr als 1000 Euro pro Megawattstunde geklettert - gegenüber 85 Euro im Vorjahr. "Das hat nicht nur mit dem gestiegenen Gaspreis zu tun", sagt Energieexperte Thierry Bros, "sondern auch mit dem schlechten Zustand unserer Atomkraftwerke." Von 56 Atomreaktoren in Frankreich sind im Moment nur 24 in Betrieb, der Rest steht still. Das liegt zum Teil an Wartungsarbeiten, die wegen der Corona-Krise verschoben wurden, aber auch an schweren Korrosionsschäden. Viele der französischen Atomanlagen sind in die Jahre gekommen. Die Trockenheit der vergangenen Monate erschwert den Betrieb zusätzlich. Weil die Flüsse nicht genügend Wasser führen, um den Kühlkreislauf aufrechtzuerhalten, mussten einige Reaktoren ihre Leistung herunterfahren. "Die Politik hat dieses Problem lange Zeit ignoriert", sagt Thierry Bros, "jetzt wacht man langsam auf."

Hervorhebung von mir.

Ich sehe das allerdings auch nicht so kritisch, vielleicht muss das einfach mal sein um alte Strukturen aufzubrechen und Platz für neues zu schaffen.

Das Geld, das während eines Weiterbetriebs der letzten KKWs verbraucht worden wäre, ist meines Erachtens besser in den Ausbau und Weiterentwicklung der Erneuerbaren investiert.

[PeterPan]

Was mir bei der Beschäftigung mit dem Thema nie ganz klar wurde ist, wie teuer ist Atomkraft den eigentlich?

Ich hab's irgendwann aufgegeben mich durch die diversen Kostenrechnungen zu wühlen.

Ich finde die Kosten für Kernkraft eher irrelevant. Auch die ärmsten Länder haben Energiebedarf und der wird sich geholt. Eine größere Rolle spielen die Preisunterschiede zwischen der verschiedenen Energieformen. Ein Kernkraftwerk ist eine vergleichsweise staatstragende Angelegenheit im Verhältnis zu einem Kohlekraftwerk.

Dazu ein längerer Tweet und Artikel den ich passend finde.

https://twitter.com/jmkorhonen/status/1625095305694789632

#nuclear power stalled in the 1980s due to cheap fossil fuels and cost overruns caused mainly by the industry itself, not by nefarious environmentalists.

Why did Germany give up nuclear power? (auf finnisch, aber die automatische Übersetzung liest sich gut)
https://jmkorhonen.fi/2022/08/31/miksi-saksa-luopui-ydinvoimasta/

[Scipio 2.0]

Also insgesamt nicht konkurrenzfähig.

[PeterPan]

Die Kostenrechnung kann sich schon ändern. Zurzeit würden sich angeschaltete Kernkraftwerke sehr lohnen. Fossile Brennstoffe sind noch nicht wieder günstig. Auch würde eine CO2 Bepreisung die Rechnung Richtung Kernkraft schieben.

Zusätzlich kam mit der Corona-Pandemie die Diskussion zwischen Resilienz und Effizienz hoch. Es ist nicht klug eine einzige Toilettenpapierfabrik für die ganze Welt zu haben. Es kann sich lohnen Kernkraftwerke zu bauen um den Energiebedarf zu decken, weil die Resilienz der Volkswirtschaft sich verbessert. Solange die Kosten pro kwh im Verhältnis zu fossilen Brennstoffen nicht zu weit auseinander liegen und z.B. der Staat die Baukosten subventioniert kann sich das lohnen.

[Scipio 2.0]

Offenbar bewegt sich in Sachen Desserttec wohl endlich mal was konkretes:

[eLender]

Offenbar bewegt sich in Sachen Desserttec wohl endlich mal was konkretes:

Kann ja nicht funktionieren - wasserdampfgetriebene Turbinen in der Wüste. In F mußte man ja schon im Sommer die Kraftwerke abschalten, weil es zu warm wurde

[Scipio 2.0]

In der Wüste ist wohl auch nicht das Problem, dass du das warme Wasser in Flüsse leiten musst, die dann zu warm werden. Das ist wohl das primäre Problem. Nicht das die Anlage damit nicht klar käme.

[eLender]

In der Wüste ist wohl auch nicht das Problem, dass du das warme Wasser in Flüsse leiten musst, die dann zu warm werden.

War auch nicht ganz so ernst gemeint, zumal das mit den "zu hohen" Temperaturen (und dem Wassermangel) ja jedes Kraftwerk mit Dampfturbine träfe (auch die Kohlemeiler, die uns jetzt "sauberen" Strom liefern).

Das mit Desertec halte ich nicht für zukunftsweisend, zumindest nicht so, wie es im Video dargestellt wird. Strom direkt von da ist - wie ja schon dort selbst erwähnt wird - mit sehr hohen Kosten für die Infrastruktur verbunden. Zumal man den Strom selber braucht. Es gab mal die Idee, mit billigem Solarstrom E-Fuels (u.a. Methan oder Ammonium) für den Export zu produzieren, das finde ich einen guten Ansatz. Das könnte man auch mit Meerwasser machen. Wasserstoff (den wir irgendwann hier in sehr großen Mengen brauchen werden) scheint sich auch wieder nicht zu lohnen. Einfach zu geringe Energiedichte für den Transport über weite Strecken.

[Scipio 2.0]

Der größte Wärmepumpenhersteller im Land muss sich bzw. die Sparte an ein US-Unternehmen verkaufen weil sie der Ansicht sind, dass die Konkurrenz aus Asien zu billig produziert:

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/viessmann-verkauft-nach-usa-kapitulation-vor-riesen-aus-asien-18847185.amp.html

Die Frage die sich mir in diesem Zusammenhang stellt ist, bedeutet das dass nur noch Großunternehmen international konkurrenzfähig sind?

[eLender]

Der größte Wärmepumpenhersteller im Land muss sich bzw. die Sparte an ein US-Unternehmen verkaufen

Der FAZ-Artikel ist hinter Abzockschranke, aber ähnliches findet man hier:

Hier sehen Experten die asiatischen Anbieter von Klimaanlagen im Vorteil, die mit Wärmepumpen in weiten Teilen bauähnlich sind und seit Jahrzehnten in extrem hohen Stückzahlen gebaut werden. Bekannte Anbieter sind Daikin, Mitsubishi (beide Japan), Midea (China) oder Samsung (Korea). In Deutschland fehlt ihnen bislang noch der Marktzugang über die Installateure. Der Unternehmenssitz von Viessmann soll dem Vernehmen nach auch bei einer Übernahme in Allendorf an der Eder bleiben.

https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article238225781/Medien-Viessmann-will-Klimasparte-an-US-Konzern-verkaufen.html

Wundere mich sowieso, warum die hier so zurückhaltend sind, die WP sind im Prinzip nichts anderes als Klimaanlagen. Und da sind die Asiaten unschlagbar. Vor allem die Schienäsen sind dabei auch noch unglaublich billig. Beim Amazonas bekommt man eine komplette Split-Klimaanlage (ca. 3 kW) für knapp 1000€, die man sich auch relativ leicht selbst einbauen kann (braucht quasi nur ein Loch von 6 cm durch die Aussenmauer). Der Ganteför hat vorgerechnet, dass sich mit einer reinen Luft-Luft-WP der höchste Wirkungsgrad zeigt. Sie ist halt nicht für das ganze Haus, sondern eher für einzelne Zimmer geeignet. Aber das zeigt ungefähr die Kostenrelation (ab 30.000 € gehts mit einheimischen Produkten los, für eine spezielle WP allerdings).

Vissmann will eine Fabrik in Polen bauen, hierzulande wird sich das nicht lohnen (es sei denn, man schütz den heimischen Markt und zwingt die Menschen, überteuerte Einfachtechnik zu kaufen), Polen hat so gut wie keine EE und will demnächst auf Kernenergie umsteigen. Soll das jetzt so ein großer Vorteil für die heimische Marke sein?

Finde ich gut, dass man die Wahl hat und sich nicht total überschulden muss, nur damit die eh kaum lebensfähige dt. Industrie (in dem Bereich) Reibach machen kann. Das Zeugs ist elektrisch / elektronisch und beinahe Konsumware. Da sind die Asiaten Lichtjahre voraus, was man an dem übrigen Zeugs aus dem Bereich kennt. Selbst wenn da irgendwo noch "Telefunken" auf einer Glotze steht, ist das ein Chinaprodukt.

Die Energiewende findet zwar hier statt, aber die großen Profiteure werden die Asiaten sein (Osteuropa ist mittlerweile auch zu teuer und überreguliert). Das sieht man jetzt auch schon bei den E-Fahrzeugen, das ist das gleiche: viel Elektronik und Batterietechnik, nix für die dt. Industrie.

Carrier übernehmen im Prinzip nur den Namen und das "Ansehen", auch das Vertriebsnetz der dt. Installateure. Das wird dann alles nicht mehr in D produziert, soll nur so aussehen. Wahrscheinlich auch nur noch teilweise in O-Europa. Die haben damals auch die Kühltechnik von Linde übernommen und sofort die Produktion verlagert. Ich sehe das selbst um mich herum: die großen internationalen Firmen überlegen immer öfter, den Standort zu verlegen, nicht zuletzt aufgrund der hohen Energiepreise. Man jammert immer viel über die Abhängigkeit von ausländischer Produktion, macht es vielen Unternehmen aber schwer, hier weiter zu investieren. Wer soll denn bitte hier Solarzellen und Windräder bauen, die sich dann keiner leisten kann. Die Energiewende wird überhaupt erst durch die Asiaten möglich.