"Die Esoterik will die Probleme der Welt mit Engelssprays lösen"

[Daggi]

Der Standard, 24.4.2012:

OKKULTE GESCHÄFTE

"Die Esoterik will die Probleme der Welt mit Engelssprays lösen"

http://derstandard.at/1334530813212/Okkulte-Geschaefte-Die-Esoterik-will-die-Probleme-der-Welt-mit-Engelssprays-loesen?seite=12

[curioscitec]

Danke für den Link, interessante Lektüre.

Die Ohren steif halten ist immer angesagt. Aber die Gefahr geht wie ich finde nicht von den lächerlichen Konzepten in der Esoterik aus, sondern von dem niedrigen Bildungsstand der Bevölkerung, die meist jeden Unsinn schluckt, weil kaum einer in seinem Leben je die Chance bekam, zu lernen, wie man etwas hinterfragt.

Und die, die es welchen Umständen auch immer sei Dank können, landen wahrscheinlich früher oder später mal hier bei Psiram... :)
(oder lassen sich zumindest mal blicken)

[Onkel Heinz]

Aber die Gefahr geht wie ich finde nicht von den lächerlichen Konzepten in der Esoterik aus, sondern von dem niedrigen Bildungsstand der Bevölkerung, die meist jeden Unsinn schluckt, weil kaum einer in seinem Leben je die Chance bekam, zu lernen, wie man etwas hinterfragt.

Das halte ich für eine gewagte These, freundlich ausgedrückt.

Meine Beobachtung ist, dass die Esoterik eher in der Mittelschicht zu Hause ist – und die hat in Deutschland einen recht guten Bildungsstand. Und jenseits meiner Beobachtung glaube ich nicht, dass "die Bevölkerung alles schluckt", weil sie unwissend ist.

[bayle]

Noddy, bei dem lohnt es sich nicht zu diskutieren. Da kommt nichts als heiße Luft, mit Duftnote Klärgrube.

[Erhard]

Aber die Gefahr geht wie ich finde nicht von den lächerlichen Konzepten in der Esoterik aus, sondern von dem niedrigen Bildungsstand der Bevölkerung, die meist jeden Unsinn schluckt, weil kaum einer in seinem Leben je die Chance bekam, zu lernen, wie man etwas hinterfragt.

Das halte ich für eine gewagte These, freundlich ausgedrückt.

Diese These ist - leider - überhaupt nicht gewagt!
Das materielle Wissen ist wohl vorhanden, aber es fehlt jedes Verständnis der wissenschaftlichen Methodik.

Ergebnis ist, dass gerade die, die über das materielle Wissen verfügen, alles schlucken, wenn es nur wissenschaftlich genug AUSSIEHT.

[0Do3n3rium0]

Aber die Gefahr geht wie ich finde nicht von den lächerlichen Konzepten in der Esoterik aus, sondern von dem niedrigen Bildungsstand der Bevölkerung, die meist jeden Unsinn schluckt, weil kaum einer in seinem Leben je die Chance bekam, zu lernen, wie man etwas hinterfragt.

Das halte ich für eine gewagte These, freundlich ausgedrückt.

Diese These ist - leider - überhaupt nicht gewagt!
Das materielle Wissen ist wohl vorhanden, aber es fehlt jedes Verständnis der wissenschaftlichen Methodik.

Ergebnis ist, dass gerade die, die über das materielle Wissen verfügen, alles schlucken, wenn es nur wissenschaftlich genug AUSSIEHT.

Leider wird das ganze in den Naturwiss. Fächern (nagut Quellenkritik und wissenschaftliches Arbeiten kommt auch bei bei Soziologie/Geschichte zu kurz) auch nur angeschnitten und wenn dann fast nur oberflächlich bearbeitet. Wie kam man eigentlich zu dem "Wissen"? Egal. Das wird jetzt erstmal gelernt und später geprüft.

Ich rede allerdings von der breiten Masse, nicht von wenigen Lehrern die da noch Zeit investieren. Und sowas zu machen kostet Zeit.

Schwubdiwupp kommt der Schulabschluss und weg sindse...

[Onkel Heinz]

@ 0Do3n3rium0:
Ich habe, glaube ich, den Faden verloren. Es mag ja sein, dass im Bildungssystem einiges zu verbessern ist. Aber was hat das mit meiner Anmerkung zu tun?

... sondern von dem niedrigen Bildungsstand der Bevölkerung, die meist jeden Unsinn schluckt, weil kaum einer in seinem Leben je die Chance bekam, zu lernen, wie man etwas hinterfragt.

Mit ist das einfach zu pauschal.

Interessant finde ich die Frage, ob überhaupt (und falls ja, warum) die Esoterik eine Renaissance erlebt. Mein Opa hat noch an die Hohlwelt-Theorie geglaubt. Und die Kräuterhexe im Dorf war früher sicher weiter verbreitet. Möglicherweise ist der Kontrast zwischen Esoterik und Wissenschaft heute einfach deutlicher?

Die Ursachen für zumindest eine Ambivalenz zur Esoterik – das behaupte ich jetzt mal – liegen dennoch nicht hauptsächlich beim Bildungsstand. Meine Erfahrung lässt so eine These einfach nicht zu.

[The Doctrix]

Und die Kräuterhexe im Dorf war früher sicher weiter verbreitet.

Hey, die wussten in früheren Zeiten eine ganze Menge - im Mittelalter waren sie den Ärzten durchaus ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen.

[Onkel Heinz]

Das hatte ich damit vermutet ...

Möglicherweise ist der Kontrast zwischen Esoterik und Wissenschaft heute einfach deutlicher?

[bayle]

Möglicherweise ist der Kontrast zwischen Esoterik und Wissenschaft heute einfach deutlicher?

Ich halte das für sicher. Bis weit in die Frühe Neuzeit verstand man unter ,,Wissenschaftlichkeit" eher das, was man heute ,,Gelehrsamkeit" nennen würde, vor allem also eine Kenntnis der antiken und quasi-antiken Literatur. Um den Bezug zur Wirklichkeit scherte man sich da weniger. In der Microsoft ,,Encarta" war über den Kaiser Friedrich III (1415-1493) als Schluss-Satz zu lesen: ,,Friedrich ließ sich in Linz nieder, wo er sich ganz dem Studium der Wissenschaft widmete". Die Britannica ist an dieser Stelle ein wenig ausführlicher: ,,he occupied his time with astrology, magic, and the attempted manufacture of gold from base metals".

[sumo]

nun ist eine Kräuterhexe zur damaligen Zeit keine Esoterikerin gewesen. Die hat nach dem Stand des damaligen Wissens ihre Kräutertränklein und Aufgüsse angewendet, weil das Zeug gegen diverse Malaisen half. Esoterisch waren damals bestenfalls die Erklärungen, die dafür herhalten mußten, weil man sich die Wirkungen anders nicht zu erklären wußte. In gewisser Weise hat das Kräuterweib rudimentär wissenschaftlich gehandelt, sie hat bestimmte Substanzen angewendet und die Wirkung aufgeschrieben, um das dann bei vergleichbaren Fällen zu wiederholen. Sollte die Wirkung nicht eingetreten sein, wurde das Kraut nicht mehr verwendet.

[Onkel Heinz]

Ach, die gute alte Zeit ...

[The Doctrix]

nun ist eine Kräuterhexe zur damaligen Zeit keine Esoterikerin gewesen. Die hat nach dem Stand des damaligen Wissens ihre Kräutertränklein und Aufgüsse angewendet, weil das Zeug gegen diverse Malaisen half. Esoterisch waren damals bestenfalls die Erklärungen, die dafür herhalten mußten, weil man sich die Wirkungen anders nicht zu erklären wußte. In gewisser Weise hat das Kräuterweib rudimentär wissenschaftlich gehandelt, sie hat bestimmte Substanzen angewendet und die Wirkung aufgeschrieben, um das dann bei vergleichbaren Fällen zu wiederholen. Sollte die Wirkung nicht eingetreten sein, wurde das Kraut nicht mehr verwendet.

Eben deshalb ist es so anmassend, wenn sich Esos heutzutage auf die Hexen/weisen Frauen des Mittelalters berufen. Die ja pikanterweise auch noch Hebammen waren - wenn man sich da mal die heutige Durchseuchung des Hebammenberufs mit Esokrams so anschaut...

[0Do3n3rium0]

@ 0Do3n3rium0:
Ich habe, glaube ich, den Faden verloren. Es mag ja sein, dass im Bildungssystem einiges zu verbessern ist. Aber was hat das mit meiner Anmerkung zu tun?
[...]

Ich ging ja auch eher auf Erhards Kommentar ein.

Was bedeutet Bildung(sstand) überhaupt?


Möglichst "breiten" Inhalt zu verstehen oder zusätzlich zu verstehen wie es zu dem Inhalt kam und warum?

[Dr. Ici Wenn]

@ 0Do3n3rium0:
Ich habe, glaube ich, den Faden verloren. Es mag ja sein, dass im Bildungssystem einiges zu verbessern ist. Aber was hat das mit meiner Anmerkung zu tun?
[...]

Ich ging ja auch eher auf Erhards Kommentar ein.

Was bedeutet Bildung(sstand) überhaupt?


Möglichst "breiten" Inhalt zu verstehen oder zusätzlich zu verstehen wie es zu dem Inhalt kam und warum?

Wer ganz viel weiß, aber nicht, warum es gut ist, das zu wissen, ist dumm.