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Klimawandel ist schuld an Erdbeben, oder wie jetzt?

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Begonnen von Binky, 07. März 2012, 10:37:35

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Binky

ZitatDie Kosten des Klimawandels
Schäden durch Naturkastrophen auf neuem Rekordwert
Erdbeben, Tsunami, Überschwemmungen: Schäden durch Naturkatastrophen gab es 2011 so viele wie noch nie. Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es aber auch eine gute Nachricht.

http://www.dradio.de/aktuell/1694947/

Ich möchte den Machern des Artikels zugute halten, daß die Kombination von Überschrift und Einleitungstext aus Versehen einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und seismischen Ereignissen vermuten läßt....

;D

Nogro

Natürlich ist die Erdbebenaktivität eine Folge des Klimawandels:
http://www.umweltjournal.de/AfA_technik/13328.php
ZitatAbschmelzende Eisschilde führen nicht nur zu einer schnellen Hebung und Aufwölbung der Erdoberfläche als Folge der Entlastung, sondern auch zu starken Veränderungen des Spannungsfeldes in der Erdkruste.

...oder so?
http://www.his-solutions.ch/fileadmin/user_upload/Erdbeben_Erderwaermung.pdf
ZitatFalls das Problem der Erderwärmung (das andauernde Ungleichgewicht im Wärmehaushalt der Erde) nicht
umgehend und auf globaler Ebene angegangen wird, ist eine rapide Zunahme weltweiter seismischer,
vulkanischer und tektonischer Aktivität unumgänglich. Die Konsequenzen, die sich ergeben, falls keine Taten
folgen, wären katastrophal. Wir haben keine Zeit mehr für halbherzige Maßnahmen
Irgendwie kann man alles begründen
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Belbo zwei

Wahrscheinlich hat mal wieder jemand sowas gelesen:

Wissenschaftlich betrachtet (siehe Geomorphologie) gehören die Schären zusammen mit den größeren, jedoch üppiger bewachsenen Holmen zu den Rundhöckern. Ebenso wie die Schärenküsten (auch Fjärdenküsten) entstanden auch die Fjorde während der Eiszeiten. Mit dem Abtauen der Eismassen tauchten die vom Gewicht des Eises befreiten Gesteinsmassen in Form von vielen kleinen Inseln erst in den letzten 10.000 Jahren aus dem Meer auf. Auch heute hebt sich das Land noch, so dass die Inseln weiter wachsen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4re


...und dann wild zu spekulieren angefangen.

Detritus

Man könnte auch annehmen, dass verstärkte Niederschläge möglicherweise unter Spannung stehende Störungen quasi "schmieren". Das gibts tatsächlich belegt im Zusammenhang mit Stauseen.

Oder, durch verstärkten sedimentabtrag bzw. Ablagerung desselben Störungen instabil werden.

Da gibt es durchaus einen vermuteten Zusammenhang mit den starken Niederschlägen von tropischen Stürmen wie Hurricanes. Ich hatte mal irgendwo etwas darüber gelesen.

Vermutlich war aber weder das eine noch das andere gemeint, sondern schlicht die Tatsache, dass erstens unsere Zivilisation immer empfindlicher wird, zweitens die Menschen immer mehr werden und daher auch in gefährlicheren gebieten siedeln. Ich hab den Text nur überflogen. Haupttenor ist aber nicht die Zunmahme von naturkatastrophen, sondern die Zunahme wirtschaftlicher Schäden, vor allem im letzten Jahr. Und da hatten wir zwei schwere Beben in dicht besiedelten und wirtschaftlich gut entwickelten Gebieten, Christchurch, Neuseeland und eben Japan. Das alleine dürfte schon einen enormen Anstieg der wirtschaftlichen Schäden bewirkt haben.

Binky

ZitatVermutlich war aber weder das eine noch das andere gemeint, sondern schlicht die Tatsache, dass erstens unsere Zivilisation immer empfindlicher wird, zweitens die Menschen immer mehr werden und daher auch in gefährlicheren gebieten siedeln. Ich hab den Text nur überflogen. Haupttenor ist aber nicht die Zunmahme von naturkatastrophen, sondern die Zunahme wirtschaftlicher Schäden, vor allem im letzten Jahr. Und da hatten wir zwei schwere Beben in dicht besiedelten und wirtschaftlich gut entwickelten Gebieten, Christchurch, Neuseeland und eben Japan. Das alleine dürfte schon einen enormen Anstieg der wirtschaftlichen Schäden bewirkt haben.

Genauso habe ich das auch verstanden, deswegen fand ich die Überschrift so unpassend. Das Beben in Japan hatte doch eher in der Subduktionszone in den Tiefseegräben seinen Ursprung, oder? Da einen Klimastrick zu spinnen, halte ich für sehr gewagt.

Welche Stärke haben denn anthropogen verursachte Beben höchstens?

@Nogro, im Yellowstone hebt sich die Erdoberfläche sowieso, da kann eine geringere Eislast einen sowieso schon laufenden Prozess höchstens beschleunigen.

OT: Allein schon der Gedanke, dass dort wieder ein Ausbruch "fällig" ist, ist gruslig.

Binky

Nun ja, es ist möglich, aber nicht bewiesen....

ZitatMan kann sich aber vorstellen, dass es durchaus zu Erdbeben führen kann, wenn die Erdkruste durch die Entlastung erst mal in Bewegung gerät. Zwar gibt es bislang dafür kaum Anzeichen. Es gab aber vor wenigen Jahren eine Untersuchung von Geophysikern aus Münster und Bern, die Hinweise auf einen solchen Zusammenhang in Amerika gefunden haben. Auch da lagen in der Eiszeit mächtige Gletscher. Und es sieht so aus, als habe die große Gletscherschmelze am Ende tatsächlich dazu geführt, dass an einigen geologischen Störungen gehäuft kleinere Erdbeben stattfanden. Jetzt kommt aber die Einschränkung: Das ist nicht von jetzt auf gleich passiert, sondern diese Reaktion kommt mit Jahrtausenden Verzögerung. Und es passiert natürlich dort, wo vorher die Gletscher lagen und nicht irgendwo anders auf der Welt. [Anm. von mir: also auch nicht in Japan] Man kann also nicht – was Sie in Ihrer Frage vermutet haben – die Beben in Haiti oder Chile oder den Vulkanausbruch auf Island auf den aktuellen Klimawandel zurückführen. Wir erleben zwar seit einigen Jahrzehnten einen schnellen Klimawandel; die Gletscher schmelzen. Aber das hat bisher noch nicht dazu geführt, dass wir jetzt insgesamt auf der Welt mehr Erdbeben hätten als im Mittelalter oder in der Antike.

http://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/6090/fuhrt-der-klimawandel-zu-mehr-erdbeben/

HorstHuber

Zitat von: Detritus am 07. März 2012, 18:26:24
Man könnte auch annehmen, dass verstärkte Niederschläge möglicherweise unter Spannung stehende Störungen quasi "schmieren". Das gibts tatsächlich belegt im Zusammenhang mit Stauseen.
Ich habe bisher immer nur von der Theorie (ähnlich wie bei den Gletschern) gehört dass das Gewicht und die dadurch entstehenden zusätzlichen Spannungen entscheident ist. Denn das schmieren- vorallem in den tiefen die notwendig sind bis zu der das Wasser vordringen muss (und das passiert nicht in zehn, oder zwanzig Jahren sondern da braucht es schon ein paar hundert Jahre) erscheint mir doch etwas unsinnig.


ZitatOder, durch verstärkten sedimentabtrag bzw. Ablagerung desselben Störungen instabil werden.
Durchs Wasser in den entsprechenden Zonen? Das dauert mit 100%igen Sicherheit noch etwas länger.

ZitatDa gibt es durchaus einen vermuteten Zusammenhang mit den starken Niederschlägen von tropischen Stürmen wie Hurricanes. Ich hatte mal irgendwo etwas darüber gelesen.
Die meinen aber mE sicher die oberflächligen Sedimentabtrag bzw. Ablagerung und die damit einhergehenden Gewichtsverlagerungen.

ZitatVermutlich war aber weder das eine noch das andere gemeint, sondern schlicht die Tatsache, dass erstens unsere Zivilisation immer empfindlicher wird, zweitens die Menschen immer mehr werden und daher auch in gefährlicheren gebieten siedeln. Ich hab den Text nur überflogen. Haupttenor ist aber nicht die Zunmahme von naturkatastrophen, sondern die Zunahme wirtschaftlicher Schäden, vor allem im letzten Jahr. Und da hatten wir zwei schwere Beben in dicht besiedelten und wirtschaftlich gut entwickelten Gebieten, Christchurch, Neuseeland und eben Japan. Das alleine dürfte schon einen enormen Anstieg der wirtschaftlichen Schäden bewirkt haben.
Diese dürfte der wichtigste Faktor sein und dies in Kombination der Kommunikations und Mobilitätszunahme. Vor hundert Jahren hatten die meisten Menschen keine gute Bekannten/Freunde in Australien, Neuseeland, Japan, Argentinien, USA, Indien etc.

Problematisch an diesen Aufmachern finde ich jedoch das die seriöse Forschungen zum Thema Klimawandel hierdurch entwertet werden. Denn diese schwachen Argumente (Erdbeben, Vulkanausbrüche etc.) sind Wasser auf den Mühlen derer die den menschlichen Einfluß auf den Klimawandel verneinen.
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)