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Schritt 1 in eine gentechnikfreie Zukunft

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Begonnen von Binky, 17. Januar 2012, 19:22:05

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Belbo zwei

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 19. Januar 2012, 02:08:40
Zitat von: Belbo zwei am 18. Januar 2012, 23:18:10
Danke Obstverleih. Eigentlich geht es mir nur darum, Argumente zu bekommen die mir helfen einzuschätzen wie  hoch das Risiko ist, mit Veränderungen des Erbgutes von Pflanzen oder Tieren irreversible Schäden am Gesamtsystem dieses Planeten auszulösen.

Der Mensch verändert das Erbgut der Pflanzen seit ca. 10.000 Jahren. In den letzen hundert u.a. mit rabiatesten Methoden, z.B. durch massive radioaktive Bestrahlung, bei der die DNA aufgeknackt und Milliarden unkalkulierbarer Mutationen entstanden sind. Die wenigen positiven Ergebnisse kaufen wir heute alle im Supermarkt. Heute können wir dank Forschung geziehlt an kleinen Stellen im Erbgut eingreifen und müssen keine Atombomben mehr auf Maulwurfshügel abwerfen.

Ich weiß wirklich nicht, warum man diesen enormen Fortschritt bekämpft wie den Teufel. Vermutlich, weil das Wort "Technik" darin vorkommt.

Die Welt geht unter.


Die Argumentation, bisher haben die das mit viel schlimmeren Methoden gemacht, also ists jetzt nur noch halb so schlimm, kann ich nicht nachvollziehen, wenn man zu der Einsicht käme, dass es gefährlich wäre müsste man es ja dann beides lassen.
Die Frage bleibt für mich inwieweit die herkömmlichen Methoden von Züchtung und Bestrahlung ein Ergebnis bringen, dass zwar eine Mutation darstellt, aber noch relativ nahe am Urlebewesen sind, und ob es eine qualitative Veränderung gibt wenn ich DNA-Teile aus anderen Lebewesen einfüge die als Mutation so nie hätten entstehen können. Wenn dem so wäre würde mich interessieren wie hoch dann die Gefahr ist  einen Organismus zu erzeugen der in der freinen Wildbahn ein Eigenleben entwickelt, dass das "natürliche Gleichgewicht" nachhaltig stört.
Die phantastischen Chancen und Möglichkeiten die eine Anwendung der Gentechnik bieten finde ich super und habe keine Probleme Genfood zu essen.

P.Stibbons

Zitat...einzuschätzen wie  hoch das Risiko ist, mit Veränderungen des Erbgutes von Pflanzen oder Tieren irreversible Schäden am Gesamtsystem dieses Planeten auszulösen...

Ich finde diese Überlegungen grundsätzlich sehr berechtigt:

http://www.biosicherheit.de/ergebnisse/1346.schmetterlinge-gentechnik-bt-mais.html

http://www.biosicherheit.de/projekte/1038.auswirkungen-mais-honigbienen.html

http://www.biosicherheit.de/forschung-live/1336.bienen-multipler-stress-lernverhalten.html

Bienen und Schmetterlinge sind sicher nur ein Beispiel, und die Forschung, die es dazu gibt, kann sich notgedrungen nur auf Einzelaspekte und (im Vergleich zur Langzeitperspektive) nur auf ein kurzes Zeitfenster beschränken.

Weiß man, welche anderen Bestäuber-Insekten  (Nützlinge) grundsätzlich bei Raps und Mais auch betroffen sein könnten und welche Rolle sie in der Nahrungskette spielen?

Oder andere betroffene Organismen...dies hier stimmt z.B. erst mal nicht optimistisch:

http://www.biosicherheit.de/projekte/1041.auswirkungen-mais-proteinen-regenwuermer.html

Dass es Genmutationen immer gegeben hat, ist doch unbestritten.
Allerdings hatten die Ökosysteme bislang einfach viel mehr Zeit, sich auf solche Veränderungen ein - und umzuzustellen.
Dass einzelne Arten dabei auch auf der Strecke geblieben sind, war der Preis.

Über Forschungen zu gehäuften Genmutationen bei Pflanzen und Insekten im Zshg mit Kernwaffenexperimenten und Reaktorunfällen weiß ich leider zu wenig.

Es ist auch ein neues Phänomen der vergangenen Jahrzehnte, dass Kulturpflanzen auf derart riesigen Flächen angebaut werden und es demzufolge zu einem einseitigen Futterangebot für Nützlinge kommt. Da könnte eine an sich "harmlose" Inkompatibilität eben doch zu unerwünschtem Artensterben führen.

Just my 2 cent...
...als absoluter Gentechnik-Laie und Hobbygärtner, der sich über die wachsende Insekten-Artenvielfalt auf seiner ehemaligen  Pferdekoppel freut und gleichzeitig grummelig ist, dass der kleine Siebenpunkt den Monster-Marienkäfer-Nützlingen weichen muss: die fressen nämlich nicht nur Blattläuse, sondern auch Siebenpunkt-Larven  :o




Conina

Genau und deswegen macht Ihr jetzt alle die Computer aus, sofort!

Apple hat nämlich schon mal Samsung verklagt.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Belbo zwei


Conina

http://www.ttn-institut.de/node/1460

ZitatGrüne Gentechnik: BASF verlagert Forschungsschwerpunkt in die USA - Berichte und Kommentare
in

    Grüne Gentechnik
    Umwelt – Ernährung – Landwirtschaft

Der Chemiekonzern BASF trägt den anhaltenden Protesten und der gesellschaftlichen Abneigung gegenüber Grüner Gentechnik Rechnung: Das Unternehmen stoppt die Entwicklungen am landwirtschaftlichen Forschungszentrum in der Nähe von Ludwigshafen und verlagert den Forschungsschwerpunkt in die USA. Der BASF-Vorstand verwies u.a. darauf, dass das Bundesverfassungsgericht die grüne Gentechnik als Hochrisikotechnologie einstufe. Eine kurze Schau durch die Zeitungs- und Bloglandschaft.
Links:
FAZ: BASF gibt grüne Gentechnik in Europa auf
Financial Times: BASF-Entscheidung ist verschmerzbar
BASF: BASF konzentriert Pflanzenbiotechnologie-Aktivitäten auf Hauptmärkte in Nord- und Südamerika
Blog Frischer Wind: Etappensieg für Gentechnik-Gegner in Sachsen-Anhalt - Forschung geht außer Landes
Focus: BASF verlagert grüne Gentechnik in die USA
Die Zeit: BASF verlagert grüne Gentechnik in die USA
Transgen: Deutschlands Felder sind jetzt "gentechnik-frei"
Der Tagesspiegel: Gentechnisch befreite Zone [Kommentar]
Proplanta: BUND erfreut über Gentechnik-Rückzug von BASF
Novo Argumente: BASF und Gentechnik: Nix wie weg! [Kommentar]
Blog "Chemisches Allerlei": Der gentechnische Sündenbock [Kommentar]
Spektrum: Deprimierende Entwicklung
Blog Detritus: Gentechnik in Europa: BASF kapituliert [Kommentar]
Deutschlandradio: Greenpeace begrüßt Rückzug
Esowatch-Blog: Der Kampf gegen die Grüne Gentechnik ist gewonnen
Die Zeit: Unvernunft triumphiert in der Gentechnik-Frage
FAZ: Mit aller Konsequenz

Auf der Seite der Uni kann man die Links anklicken. Unser Blog ist auch dabei.  ;D
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

P.Stibbons

ZitatUnser Blog ist auch dabei  ;D

Peace, Conina!   :-*

Und Glückwunsch unseren Bloggern  :D

Binky

Aber wie soll man Langzeitfolgen untersuchen, wenn die Forschungen dazu sabotiert werden? Das Ziel der Berufsprotestierer scheint nicht mehr Erkenntnisgewinn zu sein, sondern eine generelle Verhinderung.

ZitatEs ist auch ein neues Phänomen der vergangenen Jahrzehnte, dass Kulturpflanzen auf derart riesigen Flächen angebaut werden und es demzufolge zu einem einseitigen Futterangebot für Nützlinge kommt. Da könnte eine an sich "harmlose" Inkompatibilität eben doch zu unerwünschtem Artensterben führen.

Du hast das größere Problem beinahe erkannt.  ;D Riesige Monokulturen, egal welcher Art, sind eine der Hauptursachen für das Aussterben von Arten. Inkompatibilitäten sind eher hypothetischer Natur.

Bsp. Insekten: Viele der Larven sind eng an ihre Nahrungspflanze angepaßt. Das heißt, sie fressen auch kaum von den veränderten Pflanzen (Mais ist zudem Windbestäuber). Das Grundproblem ist die Beseitigung von abwechslungsreichen Pflanzenstandorten (z.B. sehr trockene oder feuchte Böden) und Überdüngung, sodaß Feldraine, so diese noch vorhanden sind, mit irgendeiner Einheitsvegetation bewachsen sind, wo nicht genug Nahrungspflanzen für Larven, aber auch für Hasen, Rebhühner und andere Arten wachsen.

HorstHuber

Aktuelle Kamera des grünen Kanals Deutschland

Wir weinen ihnen keine Träne nach
Wahrscheinlich dauert es leider etwas mehr als ein Jahr bis die satten Wutbürger merken das man nur durchs Gänseblümchen zählen kein Ökostrom fürs dolle eAuto leisten kann
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

Conina

LOL!

Das Zitat sollten wir den Mitbürgern aus den zwölf neuen Bundesländern erklären:
ZitatIn einem ADN zugeschriebenen Kommentar wird den über Prag ausgereisten DDR-Bürgern hinterher gerufen: "Wir weinen ihnen keine Träne nach."
http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Chronical/Detail/month/Oktober/year/1989
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

HorstHuber

Zitat von: P.Stibbons am 19. Januar 2012, 11:22:23
Weiß man, welche anderen Bestäuber-Insekten  (Nützlinge) grundsätzlich bei Raps und Mais auch betroffen sein könnten und welche Rolle sie in der Nahrungskette spielen?
na da hoffe ich mal das Du nie irgendwelche Pflanzen (z.B. Stevia)  oder besonders bunte Blumen anbauen wirst. Dies weis man nie


ZitatAllerdings hatten die Ökosysteme bislang einfach viel mehr Zeit, sich auf solche Veränderungen ein - und umzuzustellen.
Falsch
Schon mal etwas von Gewannenbewirtschaftung gehört?

ZitatÜber Forschungen zu gehäuften Genmutationen bei Pflanzen und Insekten im Zshg mit Kernwaffenexperimenten und Reaktorunfällen weiß ich leider zu wenig.
Falsche Fährte

ZitatEs ist auch ein neues Phänomen der vergangenen Jahrzehnte, dass Kulturpflanzen auf derart riesigen Flächen angebaut werden und es demzufolge zu einem einseitigen Futterangebot für Nützlinge kommt. Da könnte eine an sich "harmlose" Inkompatibilität eben doch zu unerwünschtem Artensterben führen.
Falsch.


Zitat...als absoluter Gentechnik-Laie und Hobbygärtner, der sich über die wachsende Insekten-Artenvielfalt auf seiner ehemaligen  Pferdekoppel freut
Und wie oft warst Du zuvor auf Deiner ehemaligen Pferdekoppel und hast untersucht wieviele und vorallem welche Insekten vorhanden waren?
Bist Du Dir sicher das Du durch diese Umwandlung nicht möglicherweise ein paar "Spezialisten"-Insektenarten durch den Zuzug neuer Arten und Fraßfeinde nicht vernichtet wurden?

Allgemein, ich bin immer wieder erstaunt wie schnell die Natur sich anpassen kann.
Aktuelles Bsp. in einem mir bekannter neu erschlossenen (war vor 25 Jahren) Kalksteinbruch (im Umkreis von ca. 10 km nur intensives Agrarackerland vorhanden) wurden nach nur einem Jahr absolute Spezialisten-Insekten gefunden.
Woher die wohl gekommen sind? Etwa aus der bösen Agrarlandschaft (und nein vor 25 jahren wurde noch etwas intensiver mit Pflanzenschutzmitteln gewirtschaftet)
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

Belbo zwei

Wenns nur der Steinbruch wäre, soll ja auch Gegenbeispiele geben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Brandrodung

P.Stibbons

@ Huber:

Deine reduktionistische Argumentationsweise hat Charme, aber wenig Überzeugungscharakter.

Die von mir angeführten Fragen/Überlegungen bezogen sich auf die von mir ebenfalls verlinkten Forschungsprojekte, die genau dies untersuchen und noch keine abschließenden Zahlen vorlegen.

Mit deinem repetitiven "Falsch" wirst du dem leider nicht gerecht
Zitat
ZitatWeiß man, welche anderen Bestäuber-Insekten  (Nützlinge) grundsätzlich bei Raps und Mais auch betroffen sein könnten und welche Rolle sie in der Nahrungskette spielen?
na da hoffe ich mal das Du nie irgendwelche Pflanzen (z.B. Stevia)  oder besonders bunte Blumen anbauen wirst. Dies weis man nie

Um die reizenden Rabatten im englischen Garten gehts wohl weniger.
Wenn aber Insekten ausfallen, die in der Landwirtschaft und im Obstbau relevant sind, wirds schnell ganz eng.

Ja, den Insektenbestand der ehemalige Koppel habe ich über die vergangenen 10 Jahre gut im Blick, z.B.auch beim Gehölzrückschnitt.

Nicht nur dass die Artenvielfalt bei den Insekten zunimmt: auch diverse Schmetterlinge und manche Singvögel, die es dort vorher nicht gab.
Wir haben auch Fledermäuse.  ;)





Averell

Zitat von: P.Stibbons am 19. Januar 2012, 22:27:59
Mit deinem repetitiven "Falsch" wirst du dem leider nicht gerecht

Sage mir keiner daß man bei EsoWatch nix lernt! ::)
http://de.wikipedia.org/wiki/Repetitives_Arrangement

Belbo zwei

Ponder, was erwartest Du vom Erfinder der Hasspolemik? Pferdekoppel? Wahrscheinlich bist Du eine Wohlstandsmade.