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DER BEWEIß!!! Homöopathie wirkt

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Begonnen von Conina, 05. August 2011, 12:04:15

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Conina

Homöopathie wirkt gegen Hausarbeitsallergie.


ZitatWife allergic to housework
...
Now, after four months of homeopathy and acupuncture, the mother-of-one, from Rochford, Essex, can clean her house again, using just organic products.

http://www.mirror.co.uk/news/top-stories/2011/08/05/wife-allergic-to-housework-115875-23320791/
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Tränchen

...und noch ein Beweis:
Zitat
03.11.2011 / 08:28 / Chronik
Die Wirksamkeit der Komplementärmedizin ist wissenschaftlich belegt

Utl.: "Komplementärmedizin" hat nichts mit "Esoterik" zu tun. Die GAMED, die Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin, verweist auf ihre wissenschaftliche Kompetenz. = Wien (OTS) - Eine von Karmasin-Motivforschung vorgestellte Studie entfachte eine neuerliche Diskussion in Sachen Wirksamkeit der Komplementärmedizin. 46% der Befragten gaben in dieser von der Sanova GesmbH in Auftrag gegeben Studie an, sie hätten bereits Erfahrung mit Komplementärmedizin gemacht und zwar sehr gute. 91% berichteten sogar von zufriedenstellenden Ergebnissen! Die GAMED, das Kompetenzzentrum für Ganzheitsmedizin und die ÖGHM, die Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin, unterstreichen dieses Ergebnis mit wissenschaftlichen Argumenten. Medizin ist mehr als nur Arzneimittel zu verabreichen Dr. Friedrich Dellmour, Leiter der Wissenschaftsredaktion der ÖGHM und Vorstandmitglied der GAMED erklärt dazu: "Wir sprechen auch in der Homöopathie von "evidenzbasierter Medizin" (EBM). Das bedeutet, dass der Arzt die vorhandene "Forschungsevidenz" - das sind die vorhandenen wissenschaftlichen Publikationen, in denen die Wirkungen bestimmter Arzneimittel oder Therapieformen belegt sind - mit Hilfe seiner klinischen Erfahrung auswertet, um den einzelnen Kranken nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft optimal zu "versorgen". "Versorgen" bedeutet in der EBM und Homöopathie mehr als nur Arzneimittel zu verordnen. Dr. Gerhard Hubmann, Vorstandsmitglied der GAMED verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die EBM einen ganzheitlichen Ansatz meint, bei dem nicht nur Diagnosen und Befunde, sondern die gesamte für den Patienten belastende Situation, einschließlich seiner Patientenrechte und aller Wünsche des Patienten berücksichtigt werden. Die Wünsche der Patienten stehen im Mittelpunkt Den aktuellen Trend zu einer individualisierten und patientenorientierten Medizin belegt auch die Karmasin-Studie. 81% der Befragten waren der Meinung, dass Ärzte mehr auf den Einzelnen eingehen sollten. Der Wunsch, pflanzliche Heilmethoden in die Behandlung mit einzubeziehen, ist bei zwei Drittel der Österreicher (73%) erkennbar. "Das ist derzeit ein breites Gesprächsthema bei Familien und Freunden" erklärt Dr. Sophie Karmasin die Studienergebnisse. Das Interesse der Patienten gehe zunehmend in Richtung Individualisierung und natürliche Therapieverfahren, als Reaktion auf unsere übertechnologisierte Welt. Wobei sich gezeigt habe, so Karmasin weiter, dass es bei der Komplementärmedizin nicht um einen "Entweder-Oder-Ansatz" gehe, sondern um den "Alle-Zusammen-Ansatz". Das heißt, alle Kompetenzen, Schulmedizin und Komplementärmedizin, ziehen an einem gemeinsamen Strang im Sinne des Patienten. Integrativmedizin - was ist das? Bei der integrativen Medizin", erklärt Dr. Hubmann, "werden ganzheitliche diagnostische und therapeutische Methoden ergänzend zur "Schulmedizin" angewendet und die Vorteile komplementärer und "klassischer" medizinischer Verfahren kombiniert." Die Grundlage der komplementären Methoden sei es, so Hubmann weiter, bei der Diagnose und Therapie von Krankheiten die individuelle Situation und das subjektive Empfinden der Patienten zu berücksichtigen. Wobei es vordergründige Ziel der Integrativen Medizin sei, Krankheiten und Dysfunktionen zu heilen und Selbstheilungsvorgänge durch regulative und informative Prozesse im Menschen anzuregen, um die Gesundheit auf natürlichem Wege zu fördern und zu stärken (Salutogenese). Die Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin (GAMED) Die GAMED ist als österreichisches Kompetenzzentrum für Integrative Medizin der ganzheitlichen Sichtweise aller körperlichen, psychischen und geistigen Bereiche des Menschen in Gesundheit und Krankheit verpflichtet. Die GAMED widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung der Integrativen Medizin, der Zusammenführung der klinischer Erfahrungen ärztlicher und nicht-ärztlicher Berufsgruppen unter ärztlicher Leitung, den Wirksamkeitsnachweisen, der Qualitätssicherung und den ökonomischen Vorteilen komplementärer Verfahren. Die GAMED ist in den internationalen Netzwerken der "CAM" (complementary and alternative medicine) im Bereich der Forschung und Lehre tätig und in ständigem Informationsaustausch mit Universitäten, Kliniken, ganzheitsmedizinischen Zentren, Fachverbänden, Ärzten und Krankenversicherungsträgern. Die GAMED widmet sich der praxisorientierten und wissenschaftlichen Fort- und Weiterbildung der Komplementärmedizin und veranstaltet dazu Seminare, Lehrgänge und internationale Kongresse. ~ Komplementärmedizin in der Kinderheilkunde 24 Experten berichten am Kongress "Kinderheilkunde und Komplementärmedizin" über die erfolgreiche komplementärmedizinische Behandlung von Kindern bei Allergien, Asthma, Neurodermitis, ADHS, Angststörungen und anderen schwierig zu behandelnden Erkrankungen im Kindesalter. Datum: 4. - 5.11.2011 Ort: FH Campus Wien Festsaal Favoritenstraße 226, 1100 Wien ~ Rückfragehinweis: gamed - akademie für ganzheitsmedizin Otto Wagner Spital, Sanatoriumstrasse 2 1140 Wien fon +43-1-688 75 07 fax +43-1-688 75 07-15 mobil: 0664/5070928 email: presse@gamed.or.at internet: www.gamed.or.at Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/13171/aom *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT *** OTS0015 2011-11-03/08:28 030828 Nov 11
http://www.ots.at/mobile/presseaussendung/OTS_20111103_OTS0015

??? ::)

Graf Zahl

Was für eine widerliche Propaganda!
Schön, dass sie von etwas sprechen (z.B. EBM) und ein Ziel haben (Heilung). Was immer noch fehlt, ist dummerweise das Wichtigste: Wirksamkeitsbelege.
Auch Klasse: "Alle zusammen", was in diesem Fall heißt: Wir wollen einen Teil der Kohle, am besten ohne Gegenleistung. Die Patienten wollen unser Zeug haben. Das muss als Grund reichen.
So langsam wird klar, woraus z.B. ein Homöopathiestudium bestehen muss: Unterricht in der Erfahrungswissenschaft des logischen Fehlschlusses und seiner praktischen Anwendung.

hypocampus

Zum Thema Homöopathie teile ich prinzipiell die Meinung die vertreten wird im Aktories, "Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie" (9. Auflage).

Die Homöopathie hat im Doppelblindversuch keine Wirkung, die über die Placebowirkung hinausgeht. Das ist eindeutig klar, unter kontrollierten Bedingungen kann man deutlich nachweisen, dass egal ist, welche Substanz hier verwendet wird - von der Substanz an sich scheint keine pharmakologische Wirksamkeit auszugehen.

Aber ich denke mir: Bei allem Festhalten an Hard Facts ignoriert man dann auch mal gerne, dass man etwas übersieht.

In diesem Falle heißt das, ein weiterer Hard Fact ist, dass die Psyche starken Einfluss auf physiologische Prozesse hat. Es sind nachweislich Veränderungen körperlicher (!) Natur durch psychsche Faktoren zu beeinflussen. Wenn man jemandem erzählt, dass ein Reiz sehr schmerzhaft ausfällt so wird er sich nicht bloß einbilden, dass der Reiz schmerzhafter ist. Nein, wir können sogar deutliche Unterschiede in der Stärke der elektrischen Erregung schmerzleitender Nerven in der Peripherie messen! Das gleiche gilt umgekehrt, jemandem dem man erzählt ein Placebo habe eine Schmerzstillende Wirkung zeigt eine geringere Erregbarkeit schmerzleitender Nerven, die bereits vor der Ankunft des Reizes im Gehirn festgestellt werden kann. Das kommt daher, dass das Gehirn über das Blut ausgehend von der psychischen Lage bereits eine Beeinflussung des Körpers tragen kann.
Dasselbe gilt weiterführend für alle Prozesse, die das Immunsystem involvieren, auch hier kann man eindeutige Reaktionen auf psychische Faktoren physiologisch manifestiert messbar machen.

Mit anderen Worten: Die Psyche ist auch ein Bestandteil des Körpers, das konsequent zu ignorieren bedeutet, eine genauso oberflächliche einseitige Betrachtungsweise an den Tag zu legen wie ein Esoteriker.


Und so sollte man vielleicht die Betrachtung der Homöopathie etwas toleranter erweitern: Es hilft denen, die daran glauben wirklich. Auf ihre eigene Art und Weise. Der normierte Versuch zur Wirksamkeitserhebung hat ja gerade genau diese Aufgabe, alle psychologischen Faktoren bei der Wirkungsbeurteilung zu eliminieren und negiert diesen Effekt folglich im Ergebnis.
Wie es das Lehrbuch formuliert - der Homöopath kann eine sehr viel individuellere therapeutische Leistung für den Patienten erbringen, die sehr viel mehr auf seine persönlichen und psychologischen Bedürfnisse eingeht als das der herkömmliche Arzt kann. Die Homöopathie erhält ihre Rechtfertigung im Sinne einer Art psychotherapeutischer Therapieansatz, der sich natürlich nur aufgrund der Geschichte rechtfertigen kann, sprich so etabliert ist, dass viele wirklich daran glauben.

Das ist solange in Ordnung, solange die Homöopathie der Schulmedizin nicht entgegen steht, der Homöopath damit vertraut ist und sinnvoll beurteilen kann, wann ein schulmedizinischer Eingriff nötig wird.

Am Ende sollte die Frage stehen was den Menschen helfen kann, nicht was ihnen die Wahrheit zu vermitteln versucht, denn unter bestimmten Umständen hilft das manchem einfach nicht ;)


Der weitere interessante Schluss daraus ist die Frage, inwieweit auch schulmedizinische Erfolge auf diesem Prinzip beruhen, nämlich darauf dass wir der Sinnhaftigkeit der Schulmedizin Glauben schenken. Selbstverständlich wirken schulmedizinisch entwickelte Medikamente entgegen der Homöopathie nachweislich unabhängig von psychischen Faktoren zusätzlich - aber auch hier wird der Arzt oft unbemerkt eine Art psychotherapeutische Rolle einnehmen.

Denn mal ganz im Ernst: Ich weiß wie potent unser Körper dabei ist, sich selbst zu helfen. Würden wir nur dann zum Arzt gehen und nur dann Medikamente nehmen wenn wir es wirklich dringend bräuchten, dann hätten die sehr wenig zu tun denke ich mir sehr oft (Das letzte Mal als ich wieder hin musste hatte ich den Namen meines Hausarztes vergessen weil ich seit 5 Jahren nicht mehr beim Arzt gewesen bin).

Omikronn

@hypocampus: Das problem das ich sehe ist, dass Placebo Homöopathie-Therapien vom Prinzip her eingentlich auf Täuschung des Patienten hinauslaufen. Dazu braucht man für Placebos das ganze Homöopathie-Brimborium schlichtweg nicht, das kriegt ein einfühlsamer Therapeut auch mit M&Ms hin.
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

hypocampus

Ich verstehe worauf du hinaus willst - im Prinzip ist es eine Täuschung des Patienten.

Nehmen wir mal ein scheinbar komplett verschiedenartiges Beispiel zur Hand:

Es ist nachweislich so, dass Werbung bzw. das Verhalten anderer unser Geschmacksempfinden beeinflussen kann. Führe einen "Placeboversuch" mit Coca Cola und Pepsi durch. Das wurde gemacht, es konnte festgestellt werden, dass das Verhältnis der Geschmäcker sich umdrehte wenn man ihnen falsche Informationen gab. Gib ihnen keine Infos, sie mögen Pepsi eher als Coca Cola, gib ihnen falsche und noch mehr werden Pepsi mögen, gib ihnen die richtigen Infos und auf einmal dreht sich alles und alle mögen Coca Cola lieber.

Unser gesamtes Leben ist eine unbemerkte Täuschung wenn du so willst. So ist die Welt, Menschen verdienen Unmengen Geld mit den Erkenntnissen wie unsere Psyche funktioniert und alles was du tun kannst, ist dir diese Dinge bewusst machen und sie einfach als gegeben zu akzeptieren (und ein bisschen schlauer zu sein als andere).

Du kannst dieses Beispiel auch anders betrachten: Ohne Werbung hätte die dir vollkommen unbekannte Coca Cola vielleicht niemals so gut geschmeckt wie sie es tut. Aus einem anderen Standpunkt ist es nicht nur eine Täuschungsabsicht zur Bereicherung anderer, es ist auch irgendwo eine Bereicherung deiner Wahrnehmung weil man es dir besonders schmackhaft gemacht hat. Für dich kann doch egal sein ob damit jemand Geld verdient wenn es schmeckt, wenn du das auch haben willst nutze doch die Erkenntnis, selber mit einer ähnlichen Täuschung Geld zu verdienen.

Alles andere entlarvt sich doch als Egozentrik - man gönnt anderen etwas einfach nicht. Man selbst hat keinen Nachteil dadurch, andere jedoch einen Vorteil. Die Natur scheint also nicht wahrhaftige Aufklärungsabsicht sondern Missgunst hinter solchem Denken zu sein, zumindest wenn man sich lediglich beschwert aber nichts umsetzt.


Zurück zur Homöopathie: Für den Patienten ist es vollkommen irrelevant ob er "getäuscht" wird oder nicht. Wenn es ihm zum Nutzen ist, da er sich dann besser fühlt und eventuell tatsächlich wegen dieses Gefühls einen besseren Behandlungserfolg zeigt, so gibt es doch rein objektiv nichts, was dagegen spricht ihn zu täuschen. Manche Menschen haben keinen Zugang, sei es intelektueller oder ideologischer Natur zur Schulmedizin, wieso sollte man nicht Wege finden, auch solchen Menschen zu helfen? Die Täuschung ist kann diesem Sinne auch eine Respektierung der individuell verschiedenen Ansichten sein und ein Werkzeug, einen persönlich angepassten Zugang zur Behandlung zu bereiten. Wie gesagt, notwendige Bedingung ist die Fachkompetenz des Arztes und der verantwortungsvolle Umgang damit. Ein solcher Arzt hat seinen esoterisch veranlagten Patienten durch die einfühlsamere Behandlung eventuell auf eine bessere vertrauensbasis gebracht, als ein strikt schulmedizinischer Arzt das gekonnt hätte. Und wenn dann ein Ernstfall besteht der konventionelle Methoden notwendig macht besitzt dieser Arzt sicher eher eine Chance, dem Patienten die Sinnhaftigkeit zugänglich zu gestalten als das ein Chemiker mit weißem Kittel tut (und Gene hat er bestimmt auch noch! ;D)


Ratiomania

Zitat von: hypocampus am 11. Januar 2012, 16:41:28
[...]
Zurück zur Homöopathie: Für den Patienten ist es vollkommen irrelevant ob er "getäuscht" wird oder nicht. Wenn es ihm zum Nutzen ist, da er sich dann besser fühlt und eventuell tatsächlich wegen dieses Gefühls einen besseren Behandlungserfolg zeigt, so gibt es doch rein objektiv nichts, was dagegen spricht ihn zu täuschen.
[...]

Wow wusste noch garnicht das meine Gefühle sich so doll auf mein Behandlungserfolg auswirken.

Woher kommt den die Info? Und wenns um Gefühle geht gibts lustige Mittelchen die da um einiges potenter sind um die Chance eines Behandlungserfolges zu steigern...

Der Patient verdient die für ihn (seine Erkrankung/Physiologie) potentiell beste Behandlung (innerhalb der Diagnose).

Wenn ein Placebo ausreicht schön. Dann schreibt er halt "Homöpathika X in Potenz Y" auf seine Zuckerwässerchen und gut.

Leider läuft das so nicht oder kaum ab. Und überteuert ist der Spaß auch noch...

Omikronn

ZitatFür den Patienten ist es vollkommen irrelevant ob er "getäuscht" wird oder nicht. Wenn es ihm zum Nutzen ist, da er sich dann besser fühlt und eventuell tatsächlich wegen dieses Gefühls einen besseren Behandlungserfolg zeigt, so gibt es doch rein objektiv nichts, was dagegen spricht ihn zu täuschen.

Das sehe ich nicht so, eine Täuschung des Patienten erschwert ihm eine sinnvolle Entscheidung zu treffen da sie verhindert dass er sich genauer informiert und macht ihn somit anfälliger für Scharlatane. Das sieht man ja gerade an der Homöopathie, es werden völlig überteuerte, nutzlose Produkte angeboten die die Patienten davon abhalten echte, objektiv wirksame Medizin einzunehmen. 
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

hypocampus

Zitat von: Ratiomania am 11. Januar 2012, 17:59:23
Wow wusste noch garnicht das meine Gefühle sich so doll auf mein Behandlungserfolg auswirken.

Woher kommt den die Info? Und wenns um Gefühle geht gibts lustige Mittelchen die da um einiges potenter sind um die Chance eines Behandlungserfolges zu steigern...

Behandelt wird hier eher Misstrauen, das sich negativ auf die Krankheit auswirkt, weniger die Krankheit an sich. Die "Medikamente" selbst haben in Wirklichkeit keinen Effekt, die Überzeugung etwas zu tun was mir bei der Krankheit hilft jedoch schon. Witziges Gedankenspiel, ob man "Glücklichmacher" erfolgreich bei der Behandlung körperlicher Erkrankungen einsetzen könnte - meist wird sich das Risiko solcher Medikamente jedoch nicht lohnen, hast du ja wohl auch nicht ganz ernst gemeint.

Nun nachzulesen ist das in Fachartikeln, einer davon z.B. (auch ich habe keinen Zugriff auf den Volltext):

ZitatPsychoneuroimmunology: psychological influences on immune function and health.
Kiecolt-Glaser JK, McGuire L, Robles TF, Glaser R.
Source

Department of Psychiatry and Institute for Behavioral Medicine Research, Ohio State University College of Medicine, Columbus 43210, USA. kiecolt-glaser.1@osu.edu
Abstract

This review focuses on human psychoneuroimmunology studies published in the past decade. Issues discussed include the routes through which psychological factors influence immune function, how a stressor's duration may influence the changes observed, individual difference variables, the ability of interventions to modulate immune function, and the health consequences of psychosocially mediated immune dysregulation. The importance of negative affect and supportive personal relationships are highlighted. Recent data suggest that immune dysregulation may be one core mechanism for a spectrum of conditions associated with aging, including cardiovascular disease, osteoporosis, arthritis, Type 2 diabetes, certain cancers, and frailty and functional decline; production of proinflammatory cytokines that influence these and other conditions can be stimulated directly by negative emotions and indirectly by prolonged infection.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12090368

*Edit*: Nochmal ein interessantes plastischeres Beispiel willkürlich herausgesucht:

ZitatBehav Processes. 2010 Sep;85(1):52-7. Epub 2010 Jun 15.
Risk of parasite transmission influences perceived vulnerability to disease and perceived danger of disease-relevant animals.
Prokop P, Usak M, Fancovicová J.
Source

Department of Biology, Faculty of Education, Trnava University, Priemyselná 4, SK-918 43 Trnava, Slovakia. pavol.prokop@savba.sk
Abstract

Adaptationist view proposes that emotions were shaped by natural selection and their primary function is to protect humans against predators and/or disease threat. This study examined cross-cultural and inter-personal differences in behavioural immune system measured by disgust, fear and perceived danger in participants from high (Turkey) and low (Slovakia) pathogen prevalence areas. We found that behavioural immune system in Turkish participants was activated more than those of Slovakian participants when exposed to photographs depicting disease-relevant cues, but not when exposed to disease-irrelevant cues. However, participants from Slovakia, where human to human disease transmission is expected to be more prevalent than in Turkey, showed lower aversion in Germ Aversion subscale supporting hypersensitiveness of the behavioural immune system. Having animals at home was less frequent both in Turkey and in participants who perceived higher danger about disease relevant animals. Participants more vulnerable to diseases reported higher incidence of illness last year and considered perceived disease-relevant animals more dangerous than others. Females showed greater fear, disgust and danger about disease-relevant animals than males. Our results further support the finding that cultural and inter-personal differences in human personality are influenced by parasite threat.

Copyright 2010 Elsevier B.V. All rights reserved.


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20558257

Ratiomania

Zitat von: hypocampus am 11. Januar 2012, 20:43:49
Zitat von: Ratiomania am 11. Januar 2012, 17:59:23
Wow wusste noch garnicht das meine Gefühle sich so doll auf mein Behandlungserfolg auswirken.

Woher kommt den die Info? Und wenns um Gefühle geht gibts lustige Mittelchen die da um einiges potenter sind um die Chance eines Behandlungserfolges zu steigern...

Behandelt wird hier eher Misstrauen, das sich negativ auf die Krankheit auswirkt, weniger die Krankheit an sich. Die "Medikamente" selbst haben in Wirklichkeit keinen Effekt, die Überzeugung etwas zu tun was mir bei der Krankheit hilft jedoch schon. [...]


Wie wäre es mit wirkungsvollen Medis und nen gutes Stück "Überzeugungsarbeit"?


Dazu ist Homöopathie und eine "einfache" Placebobehandlung überflüssig.

Stattdessen lieber den Obulus in solche Forschung ala Psychoneuroimmunologie und Psychosmoatik (, damit man deren Trigger-Mechanismen besser kennen lernt) bzw. intensiveres Arzt-(Psychologen)gespräch stecken.

Wie auch z.B. http://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-und-psyche-infarkt-der-seele-1.1005204-2

ZitatMit anderen Worten: Die Psyche ist auch ein Bestandteil des Körpers, das konsequent zu ignorieren bedeutet, eine genauso oberflächliche einseitige Betrachtungsweise an den Tag zu legen wie ein Esoteriker.

Ich denke niemand hier wird ernsthaft bezweifeln, dass das Gehirn ein Teil des Körpers ist und noch die eine oder andere Steuerfunktion übernimmt  ;D

Wobei schon ein Nerv getroffen wird, wenn da einer behauptet das sei schon "alles"... siehe "du-hast-halt-nicht-fest-genung-dran-geglaubt"-Scheisse. Oder das habe keine Grenzen (Wirkungsgrad+Krankheitsspektrum).

ZitatWitziges Gedankenspiel, ob man "Glücklichmacher" erfolgreich bei der Behandlung körperlicher Erkrankungen einsetzen könnte - meist wird sich das Risiko solcher Medikamente jedoch nicht lohnen, hast du ja wohl auch nicht ganz ernst gemeint.

Nunja. Jedes Medikament hat halt einen Nutzen ("Wirkung/Risiken-Relation"). Wenn ich mir mal die Blutdrucksenker anseh... aber warum nicht? Antidepressiva deren nutzen sich erhöht eben WEIL sie zusätzlich noch das Infarktrisio senken...

hypocampus

Korrektur: Die letzte Studie sagt etwas ganz anderes aus als ich anfänglich annahm. Sie untersucht lediglich Verhalten und keine Marker des Immunsystems. Die Bezeichnung "bevahioral immune system" ist stark irreführend. Die Studie ist in meinen Augen ein schönes Beispiel dafür, dass Wissenschaftler auch mal Mist verfassen.  

Die Grundargumentation soll hier lauten: In Ländern mit höherem Risiko haben die Menschen nachweislich mehr Angst vor den Krankheitserregern als in Ländern mit geringerem Risiko.

Erschreckend wie deutlich die Banalität des Ergebnisses hier doch wird wenn man das mal mit einfachen Worten ausdrückt.

"behavioral immune system" ist demnach nur ein Kunstwort für "ich habe mehr Angst vor Dingen die mich krank machen". Das "Immunsystems des Verhaltens" nennen sie es, Krankheiten und damit verbundenes Verhalten zu vermeiden.

Großartige Erkenntnis, hätte ich nicht ohne Studien gewusst. Und dann biegt man es und packt es in aufgeblasenen Fachjargon und hat eine sehr peinliche Repräsentation wissenschaftlichen Arbeitens. Nicht mal mehr löschen kann ich die jetzt, so ein Mist ^^

hypocampus

Okay, vor der Schande gerettet mit was brauchbarem:

ZitatThe improved understanding of the neuropsychology
and neurobiology underlying placebo and nocebo effects
holds potentially far-reaching implications for future re-
search and clinical practice. Evidence from clinical studies
emphasizes the crucial relevance of contextual variables,
including physician-patient interactions, for treatment
outcome [52–54] . Complementary experimental
research further reveals that the psychosocial context induces
biochemical changes in the patient's brain and
body that in turn may affect the natural history of a disease
and the response to a treatment. Along these lines,
negative reactions to drugs have been shown, in most cases,
much better predicted by the patient's individual beliefs
and negative expectations regarding a drug's effect
(nocebo effects) than by the specific pharmacological
properties of the drug itself [55–57] .

http://content.karger.com/produktedb/produkte.asp?doi=322090