Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Sohn gelähmt – Eltern verurteilt

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Jaegg, 01. Juni 2011, 19:14:12

« vorheriges - nächstes »

Jaegg


Ohne Worte...

ZitatSt. Galler Tagblatt Online, 01. Juni 2011 01:05:36

Sohn gelähmt – Eltern verurteilt
Das Kreisgericht in Mels hat ein Elternpaar wegen Körperverletzung verurteilt. Die Eltern hatten ihren Sohn falsch ernährt. Als er krank wurde, riefen sie den Arzt so spät, dass der Knabe beinahe gestorben wäre. Heute sitzt er im Rollstuhl. Reinhold Meier
Mels. Der lebensbedrohliche Zustand des Kindes war durch die verhängnisvolle Kombination einer langjährigen Fehlernährung mit einer Diphtherie eingetreten. Dies, weil die Eltern selbst keine Medikamente nehmen und folglich auch das Kind nicht geimpft hatten und weil sie als Veganer leben und damit eine entsprechende Mangelernährung beim Kind in Kauf nahmen.

Der damals 7jährige Knabe war daher über Wochen hinweg immer kränklicher geworden und hatte zuletzt nur noch auf dem Rücken gelegen, ohne sich selbst wenden zu können. Selbst als er schliesslich die Nahrung verweigerte, hätten bei den Eltern noch keine Alarmglocken geschrillt, hielt die Anklage fest. Erst nachdem die Atmung aussetzte, hätten sie dann endlich einen Notruf getätigt.

Die Ambulanz fand das Kind bewusstlos mit akutem Zusammenbruch des Herz-Kreislauf-Systems vor. Gutachten hielten später fest, dass es ohne sofortige Hilfe gestorben wäre. Die Mangelernährung habe zudem zu Ausfallerscheinungen des Nervensystems, der Sinnesorgane, der Muskeln und Knochen geführt.

Die vollständige Genesung des heute 9jährigen Knaben ist laut Anklage unwahrscheinlich.
Er dürfte wohl auf Dauer querschnittgelähmt bleiben.

Die Anklage warf den Eltern vorsätzliche und schwere Körperverletzung vor und forderte 24 Monate Freiheitsstrafe, bedingt auf zwei Jahre. Die Verteidiger beider Beschuldigter plädierten hingegen auf Freispruch. Dabei machten sie geltend, dass kein Vorsatz zur Körperverletzung vorliege. Zwar sei der lebensbedrohliche Zustand des Sohnes unbestritten. Doch habe der Wille und die Absicht gefehlt, diesen Zustand bewusst herbeiführen zu wollen.

Die Verteidigung kritisierte ferner, dass das medizinischen Gutachten, das eine dauerhafte Lähmung des Jungen vorhersage, veraltet sei. Anträge auf eine Neubegutachtung seien aber vom Gericht abgelehnt worden. Sie betonte ferner, die Eltern seien sich subjektiv sicher gewesen, dem Kind nicht zu schaden. Im übrigen seien sie mit den Folgen ihres Tuns selbst massiv belastet. Daher sei von einer Bestrafung abzusehen.

Das Gericht schloss sich dem nicht an. Es gelangte zu einem Schuldspruch und verhängte 23 Monate Gefängnis, bedingt auf zwei Jahre. Es stellte zudem die Haftung der Eltern für alle Schäden aus ihrer Tat sowie die Haftung für eine noch zu beziffernde Genugtuung fest.



Jaegg

Der Artikel ist leider nicht allgemein zugänglich:
Zu finden unter www.tagblatt.ch --> Suche zB. nach Veganer oder Diphtherie

Einen frei zugänglichen Bericht habe ich noch nicht entdeckt.


Binky

Das volle Programm des Irrsinns:

- vegane Ernährung
- Impfgegner
- Verweigerung von Medikamenten

Jaegg

Leider ist dies kein Einzelfall: Das Tagblatt hat im Spital St. Gallen nachgefragt
ZitatHerr Dr. Hasselmann, ist der Melser Fall ein Einzelfall?
Leider nein. Wir hatten in den letzten drei Jahren sieben ähnliche Fälle. Es handelt sich eher um die Spitze eines Eisbergs.

zwingenberger

Und der Kleine bleibt ja in demselben Umfeld. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Eltern dem Kind ab jetzt etwas vernünftiges vorsetzen (aber selbst weiter ihr Grünzeug mampfen), für die unterbliebenen Impfungen sorgen und und und. Dass da keine Vernunft eingekehrt ist, kann man schon daran erkennen, dass allen Ernstes eine neue Begutachtung velangt wurde. Und eine alte Lehre der Justizpraktiker lautet nun mal: den Gewinner überzeugt man mit dem Urteilstenor, den Verlierer mit 30 Seiten Gründen nicht. Das wird dort weiter seinen absurden Gang gehen.

Armer kleiner Kerl. :(


Belbo zwei

Erschreckend wem alles Kinder ausgeliefert sind.

Ratiomania

Zu befürchten ist, dass es nicht zu einem Sinneswandel bei den Eltern kommt.

Im Gegenteil. Der schlimmste Fall wäre eine feste VT-artige Haltung bei den Eltern...

Wobei man trotzdem hofft, das solche Fälle (wie alle Fälle von Kindesmisshandlung/Fehlbehandlung) schnell aufgedeckt und von Behörden fix eingegriffen wird.

Man kann dem Jungen nur ne gute Versorgung und Langzeittherapie, die die Handicaps ein bisschen erträglicher macht wünschen.