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Erdbeben in Japan ... und HAARP(ma wieder)

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Begonnen von Ratiomania, 11. März 2011, 15:10:46

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niedlich

Pressekonferenz von Tepco (ins engl. übersetzt hier: http://yokosonews.com/live) :
- im Reaktor 4 lagern ca. 500 Brennstäbe
- diese wurde vor ca. 9 Monaten dort hineingelegt (ins Abklingbecken)
- Die Abklingbecken werden nicht mehr gekühlt momentan und liegen sozusagen "unter freiem Himmel"  (das Reaktorgebäude ist zerstört)

Gerade folgende Meldung:
ZitatContainment vessels of No.1, No.3 reactors may be damaged
(http://english.kyodonews.jp/news/ )

Damit   sind (wenn das stimmt)  die Reaktorhüllen von Reaktor 1,2 und 3 beschädigt. Radioaktivität tritt wohl aus.
Zur Erinnerung: in Reaktor 3 wurden Mox-Brennelemente verwendet. Diese enthalten Plutonium!!




niedlich

aus dem live ticker von spiegel-online:
Zitat[03.38 Uhr] Spektakuläre Mitteilung der Regierung: Die Strahlung im Reaktor 3 sei so hoch, dass Mitarbeiter des Atomkraftwerks das Gelände derzeit nicht betreten könnten. Das sagte Regierungssprecher Edano. Nach einem Anstieg der Strahlenbelastung müsse die Bewässerung der Reaktoren zur Kühlung der Brennstäbe vorerst eingestellt werden.


40_Fieber

Vielleicht gar nicht so dumm, die Brennstäbe einfach nach unten durchschmelzen zu lassen, sofern dieser Geologe recht hat:

http://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article12841409/Kraftwerk-auf-festem-Grund.html

http://kidmed*info/

heterodyne


40_Fieber

Zitat von: heterodyne am 16. März 2011, 09:12:58
In einem Erdbebengebiet?

Ich fürchte die eleganteren Lösungen gehen so langsam aus. Die Hubschraubereinsätze wurden soeben abgebrochen --> Strahlung zu hoch.








.
http://kidmed*info/

heterodyne

Ich bezog mich auf das "Vielleicht gar nicht so dumm" - als Sofortlösung klingt es gut - die Frage ist, was man danach damit machen kann...

niedlich

Im physikBlog (http://www.physikblog.eu/) wurde eine Sendung von Quarks und Co. zum Thema empfohlen:
ZitatRanga Yogeshwar ist normalerweise dafür bekannt, seriöse und gute Beiträge zu geben, daher ganz klare Empfehlung von unserer Seite aus.

Dort wurde gesagt, einer neueren Studie nach wird damit gerechnet, dass bis  zum Jahr 2056 etwa 250.000 Menschen an den Folgen von Tschernobyl gestorben sein werden. (kennt jemand die Studie?)
Auch heute noch gibt es eine 30 Km Sperrzone rund um das Kraftwerk. Sollte dies auf die Japaner zukommen, dann müssten 300.000 bis 500.000  Menschen dauerhaft umgesiedelt werden.

http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2011/0315/005_atomunfall.jsp?mid=339539





niedlich

@Baracuda:
ZitatDas hier wird nicht zufällig irgendwie übertragen und einer von euch weiß davon?

Upcoming Events
Department of Nuclear Science and Engineering briefing on the Japan nuclear crisis

Falls es dich noch interessiert, hier ist es:

http://techtv.mit.edu/videos/11363-mit-department-of-nuclear-science-and-engineering-briefing-on-the-japan-nuclear-crisis





40_Fieber

Ist irgendwie spannend, daß die Amis den Japanern erklären, man sollte doch mal die Stromversorgung des Kraftwerkes wieder herstellen ???

Ich ging bisher davon aus, das gehe nicht... einfach weils niemand gemacht hat und man da doch als Erstes dran denkt.
http://kidmed*info/

niedlich

Hier ist ein sehr interessantes openbook in der National Acadamies Press über die fuel pools:
"Safety and Security of Commercial Spent Nuclear Fuel Storage: Public Report (2006) "

http://books.nap.edu/openbook.php?record_id=11263&page=40



MrBaracuda


40_Fieber

Ich dachte das sei ein General Electrics KKW. Von wegen, das ist die Kopie eine General Electrics KKW:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,751574,00.html


Zitat
Bei der Planung des Katastrophenmeilers Fukushima Daiichi wurden fundamentale Fehler gemacht. Das räumte ein Ingenieur ein, der am Bau des AKW beteiligt war. "Beim Baubeginn des Reaktor 1 im Jahr 1967 haben wir die Konstruktion der US-Firma General Electrics kopiert", sagte Shiro Ogura, der damals für Toshiba arbeitete, bei einer Pressekonferenz des japanischen Citizen's Nuclear Information Center.

Obwohl die Lage an der sandigen Küste in Japans Nordosten, in einem Erdbebengebiet direkt am Meer, eindeutig eine andere ist als die der US-Kraftwerke seien weder Reaktoren noch Sicherheitssysteme auf einen Tsunami ausgelegt worden. Trotzdem habe man die Konstruktion fast eins zu eins übernommen. "Die Gefahr eines Tsunami haben wir überhaupt nicht berücksichtigt", sagte Ogura, der die Kühlsysteme für alle Reaktoren außer dem vierten mit konstruiert hat, laut der japanischen Zeitung "Hokkaido". "Wir waren nah dran, ignorant zu sein. Wir haben nicht geprüft, ob die vorgesehenen Maßnahmen ausreichten", sagte Ogura.[...]
http://kidmed*info/

Wirsing

Naja....
Es ist zwar außergewöhnlich, daß sich jemand in einer solchen Situation so klar zu Fehlern bekennt, nur gebe ich zu bedenken, daß die Planung eines KKW´s eine Sache ist, die Genehmigungsverfahren aber noch eine weitere sind.
Mag sein, daß bei der Planung Fehler gemacht wurden. Nur sind darüberhinaus sicherlich auch Fehler im Genehmigungsverfahren gemacht worden (obwohl ich natürlich nicht weiß, wie so ein Verfahren in Japan aussieht).
Ich weiß nicht, was ich von so einer Stellungnahme halten soll. Ich bin sicherlich ein Kernkraftgegner
(Obwohl mir die derzeitige Entwicklung eher missfällt, da ich den Eindruck habe, hier wird mal wieder zu schnell geschossen (Wie allerdings auch schon bei der Entscheidung für eine Laufzeitverlängerung aus m.e. finanziellen Gründen). Eine gründliche Analyse vermisse ich allerdings bei der Entscheidungsfindung in diesem Prozess. Bin zwar kein Kernphysiker, aber im allgemeinen können nur Schlüsse nach Analyse einer vollständigen Datenlage und nach Beobachtung eines kompletten Vorgangs gezogen werden.),
bin mir aber durchaus bewußt, daß es auch derzeit durchaus Argumente für eine solche Technologie
(Allerdings zeitlich klar begrenzt, mit voller Kostenumlage auf den Strompreis von der Produktion der Brennelemente (was Subventionskürzungen bei den Abbaufirmen einschließt) über die staatlichen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der angereicherten Substanzen bis hin zur Endlagerung und versicherungstechnischen Zusatzkosten (um einige Themen nur mal grob anzureißen)) und nicht in Mitteleuropa) gibt.
Ich habe den Eindruck, diese Statement wird von den Befürwortern jetzt so ausgelegt, daß es ja klar war, daß etwas passiert, weil die Planung des Kraftwerks stümperhaft war. Das soll dann darüber hinwegtäuschen, daß diese Technologie durchaus nicht unproblematisch ist.
Warum (s.mein erstes Posting in diesem Thread) wartet man nicht erstmal ab wie sich die Lage entwickelt und gibt den Japanern alle mögliche Hilfe (was sowohl die Bekämpfung der nuklearen Bedrohung, als auch Hilfeleistungen für die Tsunami- und Erdbebenopfer und anschließende Aufbauhilfe angeht) und analysiert dann die Geschehnisse im Hinblick auf Entscheidungen für die Innenpolititik?

Naja, aber ich schwalle mal wieder zu viel.......

40_Fieber

Zitat von: Wirsing am 17. März 2011, 18:55:48
Warum (s.mein erstes Posting in diesem Thread) wartet man nicht erstmal ab wie sich die Lage entwickelt und gibt den Japanern alle mögliche Hilfe (was sowohl die Bekämpfung der nuklearen Bedrohung, als auch Hilfeleistungen für die Tsunami- und Erdbebenopfer und anschließende Aufbauhilfe angeht) und analysiert dann die Geschehnisse im Hinblick auf Entscheidungen für die Innenpolititik?

Wahrscheinlich weil die Japaner bisher alle Hilfe abgelehnt haben. Die haben erst vor zwei Tagen die USA um einen Kernkraftexperten gebeten. Es wird auch tagelang kein Kabel gelegt, um die Stromversorgung wieder herzustellen und nun soll das plötzlich die rettende Idee sein. So ein Kabel könnte schon ewig liegen. Was macht man denn zuerst, wenn der Strom ausfällt? Man stellt ihn doch möglichst schnell wieder her.  ???

Ich habe heute morgen Bauklötze gestaunt, bei dieser Meldung. Komischerweise ist das den Medien bisher noch gar nicht aufgefallen.

Es scheint eher so zu sein, daß TEPCO da alleine herumwurschteln durfte, solange es nur ging. Dann wurden die Amis gerufen und dann war auch plötzlich ein Kabel und die japanische Armee da. Wie auch immer dies komische japanische System da funktionieren mag: Eine gewisse Unlogik ist da nicht zu leugnen.

Zitat
Ich habe den Eindruck, diese Statement wird von den Befürwortern jetzt so ausgelegt, daß es ja klar war, daß etwas passiert, weil die Planung des Kraftwerks stümperhaft war. Das soll dann darüber hinwegtäuschen, daß diese Technologie durchaus nicht unproblematisch ist.

Find ich nicht so wichtig. Wenn Leute wegen Blödheit anderer verstrahlt werden, muß das auch auf den Tisch.
http://kidmed*info/

Wirsing

Naja 40_Fieber....
Wir alle (auch Du) müssen uns nun leider in Geduld üben, bis Tatsachen auf dem Tisch liegen.
Danach müssen diese Fakten eben in den entsprechenden politischen Gremien diskutiert werden und eine politische Entscheidung muß seitens der Regierung und Opposition gefällt und verkündet werden.
Natürlich werden wir hier viel diskutieren können, aber wenn wir von keiner Seite ein vernünftiges, belegtes und durchdachtes Konzept vorgelegt bekommen, dann bietet das Platz für wilde Spekulationen.
Also bitte erstmal ungeschönte Fakten auf den Tisch, ein ordentliches Gutachten (zur Frage (bitte ohne Wertung), welche Faktoren diese Katastrophe haben herbeiführen können) und diese Untersuchung zu der Situation frei zugänglich ins Netz gestellt (natürlich sollen interne Protokolle intern bleiben, allerdings nur für diejenigen, die politisch intern involviert sind und sachlich mit diesem Thema zu tun haben).
Danach sollten parteipolitische Grundsatzüberlegungen getroffen und verkündet werden, auch wenn diese plakativ dargestellt werden mögen.
Dann können wir hier über vieles reden und diskutieren. Nichtsdesdotrotz erwarte ich von allen Diskutanten derzeit immernoch äußerste Zurückhaltung, was persönliche Meinungen zum Thema Schlußfolgerungen zum AKW Unfall in Japan angeht.

Hilfen für die Opfer der durch das Erdbeben ausgelösten Katastrophe sollten derzeit im Vordergrund stehen.