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ddp - "wer heilt, hat Recht"

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Begonnen von P.Stibbons, 28. März 2012, 20:06:09

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P.Stibbons

Auszüge aus dem Parteiprogramm der ddp, Thema "Gesundheitssystem":

http://www.ddp-partei.de/ddpwiki/gesundheitssystem/item/4-gesundheitssystem?category_id=121
Zitat
...7. Konventionelle Medizin und Komplementärmedizin / Naturheilkunde oder: Wer heilt, hat Recht

Viele Patienten haben gute Erfahrungen mit der Naturheilkunde gemacht. Im ungünstigsten Fall wirkt die Naturheilkunde nicht - hat aber auch keine schädlichen Nebenwirkungen. Schulmediziner betrachten ihre Methoden als überlegen, verursachen mit ihren Medikamentenverschreibungen aber jährlich bei rd. 88.000 Patienten so starke Nebenwirkungen, daß sie eine stationäre Krankenhausbehandlung benötigen. Zudem gelten (lt. Prof. Dr. Markus Büchler, Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg( nur 15% aller Operationsmethoden als wissenschaftlich abgesichert, und auch die Schulmedizin arbeitet in sehr hohem Maß mit dem Placebo-Effekt - vor allem mit dem "Placebo Arzt".

Dabei sollte nur eines relevant sein: Der Heilungserfolg. Die ddp erkennt in ihrem Gesundheitssystem jede Therapieform und jedes Medikament an, das wirkt. Die Entscheidung liegt beim mündigen Patienten, wofür er sich entscheidet. Mit seiner Eigenbeteiligung trägt er die ersten Kosten (die bei der Naturheilkunde weitaus niedriger sind als in der Schulmedizin) ohnehin selbst, und bei Beinbrüchen und wirklich schweren Erkrankungen setzen die Patienten ohnehin auf die klassische Schulmedizin. Die ddp bietet allen Patienten die Freiheit, wohlinformiert selbst zu entscheiden. Das heißt:

    Volle Kostenerstattung für erprobte Naturheilverfahren und Präventionstherapien durch die Krankenkassen
    Förderung der naturheilkundlichen Forschung aus öffentlichen Geldern in derselben Höhe wie für Forschungen auf den Gebieten chemisch-synthetischen Medizin
    Etablierung eines staatlichen, dem Gemeinwohl verpflichteten Rates für Komplementäre Medizin, der dem Bundesgesundheitsministerium als Abteilung angegliedert ist und die komplementär- medizinische Praxis und Ausbildung evaluiert
    Mehr Menschlichkeit im Behandlungszimmer, mehr Zeit für gründliche Diagnose- und Beratungsgespräche, mehr manuelle Diagnostik und Behandlung
    Kostenlose Angebote zum Stressabbau, Haltungsaufrichtung, Selbstbehandlung bei Schmerzen usw.

Aufnahme der Komplementären Medizin und Ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge in die Lehrpläne der Universitäten, Aufbau entsprechender Studiengänge und volle Anerkennung komplementär- medizinischer Abschlüsse (analog zu den staatlich anerkannten Studiengängen " Homeopathy", "Ayurveda", "Acupuncture", "Osteopathy", "Education in Yoga", "Naturopathy" usw. in den angloamerikanischen und angelsächsischen Ländern, welche jeweils mit den Graden "Bachelor", "Master" und "Doctor" abgeschlossen werden können) ...


Ehrenvorsitzender dieser Partei ist übrigens Franz Hörmann:

http://www.ddp-partei.de/seppartei/ehrenvorsitzende/item/prof-dr-franz-hoermann?category_id=139

Landratte

Hi P.Stibbons, leider funktionieren die Links nicht. Wer oder was ist die DDP? Hab nicht so recht was gefunden.

Chris224

Zitat von: Landratte am 28. März 2012, 23:33:05
Hi P.Stibbons, leider funktionieren die Links nicht. Wer oder was ist die DDP? Hab nicht so recht was gefunden.

http://www.ddp-partei.de/.

deutsche demokratische Partei, geht zurück auf die sich am 28. Juni 1933 im Reichstag (DStP) aufgelöst hat.
Prominente Vertreter waren z.b. Walter Rathenau der ermordet wurde. Bildete bis zu ihrem Niedergang zusammen mit dem Zentrum und der SPD die Weimarer Koalition.

Das Programm der heutigen ddp kenn ich net so, weiß nur dass die mal vor Arbeitsamt gestanden haben und von einem neuen Modell der Arbeit in Deutschland sprachen.

Die Webseite von denen klappt aktuell nicht, du musst bei den Links von P.Stibbons auf das Seitenarchiv zurückgreifen, dort sind ältere Versionen der Webseite gespeichert. Vielleicht geht sie ja morgen wieder.
Gruß ch.

Averell

Auf meine Frage bei Tante Guugl nach "anzahl mitglieder ddp" gabs die Gegenfrage:

Meinten Sie: anzahl mitglieder fdp 
;D

zwingenberger

Ich verstehe jetzt nicht ganz, wie sich das hier zu Ziffer 7 des Parteiprogramms (siehe oben bei P.Stibbons) verhält:
Zitat9. Positivlisten für Medikamente und Therapien
Wir führen endlich die lange geforderten Positivlisten für wirksame Medikamente und Therapien ein.

???
Was wirksam ist, erzählt mir dann die Schwägerin meiner Großtante sel., oder das Kräuterweiberl von um die Ecke, oder der große Herr Parteivorsitzende persönlich, oder was?

prime-pippo

Ich finde das Programm auf den ersten Blick gar nicht so verkehrt, was ist daran auszusetzen?

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Positivliste_für_Arzneimittel

Der link spinnt  8)

P.Stibbons

Zitatwas ist daran auszusetzen?

Dass es für die angeführten Methoden keinerlei Wirkungsnachweis gibt bzw. die Wirkung - wenn überhaupt vorhanden - über den Placeboeffekt stattfindet.
Das muss aber hier im EW- Forum wohl nicht noch mal erklärt werden, oder?

ZitatAufnahme der Komplementären Medizin und Ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge in die Lehrpläne der Universitäten, Aufbau entsprechender Studiengänge und volle Anerkennung komplementär- medizinischer Abschlüsse (analog zu den staatlich anerkannten Studiengängen " Homeopathy", "Ayurveda", "Acupuncture", "Osteopathy", "Education in Yoga", "Naturopathy" usw. in den angloamerikanischen und angelsächsischen Ländern, welche jeweils mit den Graden "Bachelor", "Master" und "Doctor" abgeschlossen werden können) ...

Was haben Methoden, die auf durch und durch unwissenschaftlichen Voraussetzungen beruhen, an Universitäten verloren?

Und was hat dies alles wiederum in einem Atemzug mit der Forderung nach einer Positiv-Liste zu tun?


prime-pippo

Zitat von: P.Stibbons am 29. März 2012, 14:48:49
Was haben Methoden, die auf durch und durch unwissenschaftlichen Voraussetzungen beruhen, an Universitäten verloren?

Vielleicht als "Kulturgut"?
Theologie kannste ja auch studieren .....


Zitat von: P.Stibbons am 29. März 2012, 14:48:49
Zitatwas ist daran auszusetzen?

Dass es für die angeführten Methoden keinerlei Wirkungsnachweis gibt bzw. die Wirkung - wenn überhaupt vorhanden - über den Placeboeffekt stattfindet.

Ok, aufregen kann ich mich darüber wenig. Wie es in dem Entwurf steht, die alternativen Heilmethoden sind ja selten schädlich.... Außerdem wollen Sie doch die Wirksamkeit prüfen.
Und bei ernsthaften Erkrankungen verlassen sich die meisten Menschen eh auf die Schulmedizin.




P.Stibbons

Zitat von: prime-pippo am 29. März 2012, 15:22:48
Zitat von: P.Stibbons am 29. März 2012, 14:48:49
Was haben Methoden, die auf durch und durch unwissenschaftlichen Voraussetzungen beruhen, an Universitäten verloren?

Vielleicht als "Kulturgut"?
Theologie kannste ja auch studieren .....


Gute Idee: zu den Medizinhistorikern und Völkerkundlern packen...  ::)

Leider ist was anderes geplant:
Zitat
volle Anerkennung komplementär- medizinischer Abschlüsse (analog zu den staatlich anerkannten Studiengängen)

Das wird ja tatsächlich schon allerorten vorbereitet:

http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Hochschulen_mit_pseudowissenschaftlichen_Lehr-_und_Forschungsinhalten

M.a.W.: der sattlich geprüfte Schamane soll lt Parteiprogramm dem Allgemeinmediziner gleich gestellt werden.

prime-pippo

Zitat von: P.Stibbons am 29. März 2012, 15:29:14

M.a.W.: der sattlich geprüfte Schamane soll lt Parteiprogramm dem Allgemeinmediziner gleich gestellt werden.


Bei fehlender Wirksamkeit wird sich sowas auch relativ schnell wieder ändern lassen, kein Grund zur Panik.

OT: was ist von Zungendiagnostik zu halten? Gibt's das nur in der TCM?
Hat das Aussehen der Zunge in der Schulmedizin keine Relevanz? Nur weil ich gerade darüber gestolpert bin..... ;D

P.Stibbons

ZitatHat das Aussehen der Zunge in der Schulmedizin keine Relevanz?

zum Beispiel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lackzunge

Zitat
Bei fehlender Wirksamkeit...

...hatte der Patient einfach kein Vertrauen in seine Selbstheilungskräfte...

Zitat...wird sich sowas auch relativ schnell wieder ändern lassen, kein Grund zur Panik.

Nö: wenn Strukturen erst mal geschaffen sind und die entsprechenden Jodeldiplome erworben, dann lässt sich das nicht mehr zurück drehen.
Den "Heilpraktiker" haben wir ja auch von den Nazis geerbt und werden ihn nicht wieder los: das gibts sonst nirgendwo im zivilisierten Europa  ;D


Chris224

@P.Stibbons:

ZitatNö: wenn Strukturen erst mal geschaffen sind und die entsprechenden Jodeldiplome erworben, dann lässt sich das nicht mehr zurück drehen.
Den "Heilpraktiker" haben wir ja auch von den Nazis geerbt und werden ihn nicht wieder los: das gibts sonst nirgendwo im zivilisierten Europa

Da stimm ich dir zu, alles was sich mal eingefressen hat, egal wie blöd, lässt sich so schnelle net mehr loswerden.
Vor allem wenn es sich um Sonderrechte, Einschränkungen der Grundrechte oder der Meinungsfreiheit handelt. Ma gibt so schnell nix wieder her, womit ma seine Macht festigen und das Volk kontrollieren kann.

Aber mit dem heilpraktiker von den nazis, echt jetzt? Ist mir wirklich neu.


Landratte

Zitat von: P.Stibbons am 29. März 2012, 14:48:49
Was haben Methoden, die auf durch und durch unwissenschaftlichen Voraussetzungen beruhen, an Universitäten verloren?

@P.Stibbons
Wenn man dem Wiki-Link folgt, dann stößt man auf eine ganze Reihe von komplementärmedizinischen Projekten und Studien, die jene Methoden wissenschaftlich auf Wirkung etc. abkopfen sollen. Da genau das ja die Kritik an alternativen Heilmethoden ist, ist es doch genau die richtige Art herauszufinden, ob entweder
- doch etwas dran ist. Dann zeigt sich auch was genau.
- oder die jeweilige Methode wird  noch mal ganz offiziell und wissenschaftlich nachvollziebar als Humbug enttarnt.
Sehe ich in beiden Fällen als positiv.

Schlecht sind Lehrstühle, die völlig kritikfrei Methoden lehren ohne sie zu hinterfragen. So etwas hat in der Tat nichts an Hochschulen verloren.

Wirsing

Zitat von: prime-pippo am 29. März 2012, 16:10:12
OT: was ist von Zungendiagnostik zu halten? Gibt's das nur in der TCM?
Hat das Aussehen der Zunge in der Schulmedizin keine Relevanz? Nur weil ich gerade darüber gestolpert bin..... ;D

Naja, wenn Du ´ne sog. "Lackzunge" hast, weiß der behandelde recht schnell, wo er suchen muß und vieles an Differentialdiagnostik wird wohl erstmal hintenangestellt......
Aber ist schon irre. Der ausgebildete Mediziner schaut sich seinen Patienten erstmal gut an und verschafft sich einen Überblick (mit "Ahhhhhh-sagen" etc.) veranlasst differentialdiagnostische Maßnahmen, der Patient ist natürlich unzufrieden, weil man seine Individualität nicht genug berücksichtigt und dann meinen die Quacker:
Das kann ich auch. Zunge angucken und dann wissen, wohin die Reise geht. Da er aber nicht den Hauch eines Schimmers einer blassesden Ahnung von Diagnostik und Erkrankungen besitzt und ihm die ganze Sache schnell zuviel wird, ändert er seine Taktik zu:
" Ich guck Deine Zunge an und weiß woran Du leidest!". Ist ja überflüssig an der einen oder anderen Stelle genauer nachzugucken....... Dann lieber "Schwätzchen" halten und mir das ganze möglichst von den Kassen bezahlen lassen.....