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von Globuli zu Drogen

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Begonnen von PB, 12. Februar 2011, 13:30:07

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PB

Hallo!
Ein Argument gegen Homöopathie, der desöfteren mal gebracht wird.
Mich würde interessiern ob's da Studien zu dem Thema gibt:

??? Das ständige herum-"medikamentieren", dieses laufende "Jedes Wehwehchen behandeln müssen" mancher Globulisten führt zu einer Einwerf-Mentalität.  Daß macht  Leute die so aufgewachsen sind, später anfälliger für Drogenkonsum. ???

Kann man das so generalisieren, gibt's Studien oder Ähnliches dazu?

Im weiteren Umfeld gibt's gerade so einen Fall, der sich so herleiten ließe... Ist das ein Einzelfall?

LG.

rincewind

Zitat von: PB am 12. Februar 2011, 13:30:07
Hallo!
Ein Argument gegen Homöopathie, der desöfteren mal gebracht wird.
Mich würde interessiern ob's da Studien zu dem Thema gibt:

??? Das ständige herum-"medikamentieren", dieses laufende "Jedes Wehwehchen behandeln müssen" mancher Globulisten führt zu einer Einwerf-Mentalität.  Daß macht  Leute die so aufgewachsen sind, später anfälliger für Drogenkonsum. ???

Kann man das so generalisieren, gibt's Studien oder Ähnliches dazu?

Im weiteren Umfeld gibt's gerade so einen Fall, der sich so herleiten ließe... Ist das ein Einzelfall?

LG.

Glaube nicht, dass es dazu speziell Studien gibt. Womöglich könnte man Analoges aber in der Psychologie finden, speziell in den vielen, oft guten Studien zum Thema Konditionierung.

Rein Bauchmäßig bin ich mir sehr sicher, dass diese "Einwurf-Mentalität" existiert und nicht wirklich positiv ist. Allerdings die Brücke zu Drogenkonsum/Einstieg zu schlagen, halte ich für sehr gewagt, zumal es sehr mächtige andere Faktoren gibt, die das begünstigen. Die "Einwurf-Mentalität" würde ich eher als kleinenren Co-Faktor sehen.
Wie gesagt, das ist nur "Bauch" und ohne Belege.

Ridcully

Wieso man ausgerechnet auf illegale Drogen kommen soll, ist mir unklar. Illegale Drogen nimmt man doch nicht, weil man sich krank fühlt bzw. für krank erklärt hat und sich dadurch Heilung verspricht. Naheliegender ist doch Medikamentenmissbrauch, ein Noceboeffekt wenn der Arzt richtigerweise nur Bettruhe verschreibt, Hypochondertum etc.

heterodyne

Ich kenne eine Person näher die diese Einwurfmentalität hat. Gegen alles und jedes muss es doch etwas helfendes geben. Unmengen von Medikamenten - wäre mal interessant, die Gesamtliste durchchecken zu lassen auf Wechselwirkungen  :( - leider rede ich gegen Wände  :'(
Die Einwurfmentalität gibt es sicher.
Letztendlich würde es wohl Studien brauchen um zu sagen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist. Mein (ich weiß, trügerisches) Bauchgefühl sagt aber: sehr groß - man lernt es dann ja genau so, das sickert in den Bauch und da braucht es dann viel Arbeit vom Kopf (und zuerst einmal eine Einsicht!) um das aus dem Bauch wieder herauszubekommen.

Adromir

Ich betreue gerade so einen. Da fing es mit Vitamintabletten, Ginseng, Baldrian und konsorten an und endete bei 60mg Lorazepam täglich.

Binky

Ich denke schon, daß man mit ständiger Globuligabe gegen alles Mögliche regelrecht darauf konditioniert wird, Probleme mit Pillen lösen zu wollen. Ich habe da einem beobachtet, als ein Kind hinfiel, sich das Knie etwas aufschürfte und Mama packte gleich irgendwelche Kügelchen aus. Statt zu trösten gab`s eben etwas zum Schlucken. Und weil gerade in der Kindheit einige sensible Lernphasen angesiedelt sind, könnte sich hier eine problematische Entwicklung anbahnen.

Belbo

Das mag schon sein, ist denke ich aber kein Alleinstellungsmerkaml der Homöopathie, auch bei wirksamen Mitteln ist der Missbrauch verbreitet, gerade bei Schmerzmitteln und vielen Stimmungsaufhellern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4dlicher_Gebrauch_von_nichtabh%C3%A4ngigkeitserzeugenden_Substanzen

lg
Belbo

Binky

Zitat von: Belbo am 12. Februar 2011, 17:48:35
Das mag schon sein, ist denke ich aber kein Alleinstellungsmerkaml der Homöopathie, auch bei wirksamen Mitteln ist der Missbrauch verbreitet, gerade bei Schmerzmitteln und vielen Stimmungsaufhellern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4dlicher_Gebrauch_von_nichtabh%C3%A4ngigkeitserzeugenden_Substanzen

lg
Belbo

Stimmt, aber dann erwähne auch nicht stoffgebundene Süchte, wie z.B. aus Frust Einkaufen, Spielsucht usw. Kügelchen verfüttern in jeder Lebenslage könnte nur EINER von vielen Faktoren sein. Schüchte scheinen außerdem prädispositioniert zu sein. Wer diese Anlagen dafür hat, ist mehr gefährdet als einer, der sie nicht hat.

Belbo

Da hast Du bestimmt Recht, ich meinte auch nur dass es wahrscheinlich aufs Gleiche rauskommt ob man dem Kind mit Medikamenten oder Zuckerkügelchen vermittelt "Du musst nur was einwerfen schon gehts Dir besser", beides ist schädlich.

lg
Belbo

rincewind

Zitat von: Binky am 12. Februar 2011, 17:44:01
Ich denke schon, daß man mit ständiger Globuligabe gegen alles Mögliche regelrecht darauf konditioniert wird, Probleme mit Pillen lösen zu wollen. Ich habe da einem beobachtet, als ein Kind hinfiel, sich das Knie etwas aufschürfte und Mama packte gleich irgendwelche Kügelchen aus. Statt zu trösten gab`s eben etwas zum Schlucken. Und weil gerade in der Kindheit einige sensible Lernphasen angesiedelt sind, könnte sich hier eine problematische Entwicklung anbahnen.

Jau. Konditionierung ist das Schlüsselwort. Die kann sehr mächtig sein.

Belbo

...oh die Kirchturmglocken läuten, ich geh dann mal essen....  :grins2:
lg
belbo

heterodyne

 ;D


"Mein" Fall sind Medikamente, H eird auch genommen, weil sie ja so sanft ist, alles durcheinander....was auch immer die Apotheke empfiehlt  >:(

PB

Hallo,
vielen Dank für die Infos.
rein psychologisch über Konditionierung ein Zusammenhang konstruierbar, über Studien nicht überprüft.
Also die Konditionierung geht in meinem Umkreis tlw. soweit daß Leute in nettverpackten Federmäppchen die gebräuchlichsten 15 oder 20 Globulis rund um die Uhr mit sich herumtragen. Jederzeit griffbereit für jedes noch so absurdes Wehwehchen....(Kennt die jemand?)
Extremer ist allerdings diese Bachblüten-Variante! Dabei gibt's wohl spezielle Rescue-Tropfen, die sozusagen "konkret auf die Person eingestellt sind". Die Leute tragen das rund um die Uhr mit sich 'rum. Hab das sehr oft beobachtet: Haut sich jemand sacht die Birne an, rutscht ein bisschen aus, fällt hin etc. (Sachen die bei aufgeweckten Kindern mehrmals täglich passieren) gibt's sofort "Erste Hilfe mit diesen Rescue-Tropfen... Das da eine Konditionierung passiert halte ich für sehr gut möglich.
LG.

Suricata

Hallo PB,

die Rescue-Tropfen sind eine fertige Mischung. Sie wird nicht individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt. Angeblich ist da alles für einen Notfall drin. Ob sich nun jemand die Birne anhaut und unter Schwindel leidet, oder aber während der OP der Herzschlag unregelmäßig ist. Ich hatte die "Ehre" bei OPs den Tieren (Hund u.- Katze) jeweils 3 Tropfen in das Maul zu träufeln oder diese dem Tier auf der Stirn zu verreiben. (Für diesen Quatsch schäme ich mich noch heute!) 
Um welchen Notfall es sich dabei handelt ist prinzipiell Wurscht. 

Ridcully

Zitat von: PB am 12. Februar 2011, 22:27:33
Also die Konditionierung geht in meinem Umkreis tlw. soweit daß Leute in nettverpackten Federmäppchen die gebräuchlichsten 15 oder 20 Globulis rund um die Uhr mit sich herumtragen. Jederzeit griffbereit für jedes noch so absurdes Wehwehchen....(Kennt die jemand?)

Ja, teils gar nicht billig:

http://www.dhu.de/PDF/Haus_Reiseapo_dhu.pdf
http://www.heilpraktiker-homeopath.de/homnot.pdf