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Das Naturverständnis der Deutschen

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Begonnen von rincewind, 04. Dezember 2010, 08:28:05

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Wirsing

Zitat von: Wirsing am 05. Dezember 2010, 00:02:41
(natürlich gab es auch noch extremere Phasen wie z.B. am Ende des Eozäns)


*Hüstel* ich meinte natürlich Kambrium....
Oder auch an der Perm-Trias Grenze.

Ist halt schon spät und ich bin kein Biologe....

Toiletman

Zitat von: Wirsing am 05. Dezember 2010, 00:02:41
Das ist wohl aber nur bedingt richtig toiletman. Der Mensch beschleunigt keine Entwicklung. Er verändert diese. Es sterben Arten aus, welche ohne die Spezies Mensch nicht ausstürben und die Masse an ausstrebenden Arten ist sicherlich recht hoch, gemessen an dem Durchschnitt einer zuende gehenden Eiszeit (natürlich gab es auch noch extremere Phasen wie z.B. am Ende des Eozäns). Warum der Mensch Arten erhalten will? Vielleicht einfach aus dem einfachen Grund, daß ein gewisses Maß an Biodiversität auch für den Menschen die Lebensgrundlage bildet. Ein weiterer Aspekt, den Du vergisst, ist die forscherische Neugierde. Es ist vielleicht manchmal ganz hilfreich, die Überlebensstrategie einer Spezies in der Natur erforschen zu können, ganz zu schweigen vom eventuellen Verlust des Genpools einer Spezies. Denk mal drüber nach, wenn Du das nächste mal Deine Wäsche wäschst, wozu z.B. thermostabile Bakterien hilfreich sein können.

Nö. Solche Entwicklungen gab es schon in der Erdgeschichte. Es ist letztendlich die selbe Prozedur. Dass der Mensch diesmal der Auslöser ist, ist dafür ganz unerheblich. Der Mensch ist ja auch Bestandteil des Tierreiches. Ob es nun die Intelligenz des Menschen oder ein Meteor ist, der viele Arten vernicht, dass ist gleich. Wir sollten das mit der Konservation aus der Perspektive des Menschen sehen. Dann sehen wir zum Beispiel die verheerenden Folgen des Massenfischfangs. Die begehrteste Thunfisch Art ist schon fast ausgerottet und das bedeutet, dass wir die Art später nichtmehr essen können. Auch auf viele andere Fischarten stimmt das zu.

Durch den modernen zivilisatorischen Menschen bildet sich aber ein ganz neuer Selektionsdruck aus auf Tiere: SEID NIEDLICH! Wer das schon ist, wie der große Panda oder vergewaltigende Delfine, die werden schön beschützt und alle denken dadran. Interessant. Die Rehe sind für viele auch sooooo niedlich, dass sie für ein Jagdverbot sind, was aber die Wälder schädigen würde, weil es dann zuviele Rehe gäbe.

Conni

Man muss schon unterscheiden: In einem Ökosystem ist es völlig irrelevant, wenn z.B. der Große Panda ausstirbt. Es hätte aber gravierende Folgen, wenn der Mensch z.B. Schmeißfliegen und Mücken ausrotten würde. Die mühsame Weiterzucht der Pandas ist sozusagen ein recht teures Hobby.

Wirsing

Seh ich genauso Conni, nur ist es manchmal sicherlich schwierig, die nützliche von der für Menschen unnützen Spezies trennen zu können.
Hier mal eine nette grobe Übersicht zu dem Thema:

www.drze.de/im-blickpunkt/pdfs/pdf-biodiversitaet/at_download/file

Konrad

Zitat von: rincewind am 04. Dezember 2010, 08:28:05
(via Wikileaks)
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,732056,00.html

ZitatIn einer sehr hellsichtigen Analyse am Ende der Münchner Depesche vom 30. Juni heißt es, die größte Erkenntnis aus der ganzen Affäre um Bruno sei, dass die deutsche Gesellschaft sich zwar gerne einen grünen Anstrich gebe - das moderne Deutschland aber ein sehr schwieriges Verhältnis zur ungezähmten Natur habe.

"Natur ist gut, so lange sie unter Kontrolle ist"

Wirkliche Wildnis gebe es selbst im gebirgigen Bayern seit Generationen nicht mehr. "Natur ist gut, so lange sie unter Kontrolle, eingehegt und gebändigt ist", heißt es.

Die US-Diplomaten sind überhaupt nicht dumm ...

Jedes Lieschen Müller könnte das gleiche über Deutsche, Franzosen oder Amerikaner schreiben und hätte Recht damit.

HorstHuber

Interessanter Blog Eintrag von Nils (Evolvimus) http://www.scienceblogs.de/evolvimus/2011/01/2011-das-jahr-in-dem-wir-die-7-erreichen.php
ZitatSeit dem Jahr 1700 wandelte sich unser Planet von ,,größtenteils wild" zu ,,größtenteils anthropogen"
Vorallem wenn man sich dann das Gebiet von DE anschaut fragt man sich schon wie manche Menschen von "Natur" im Sinne von Wild, Ursprünglich in DE reden können.
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

mossmann

Zitat von: Wirsing am 05. Dezember 2010, 11:36:40
nur ist es manchmal sicherlich schwierig, die nützliche von der für Menschen unnützen Spezies trennen zu können.


da hat man sich in der Vergangenheit wohl auch schon paarmal getäuscht ...
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend