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Baby starb bei Hausgeburt: Hebamme verurteilt

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Begonnen von Marsmensch, 12. November 2010, 00:23:39

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Warze

Bei der erwähnten Person frage ich mich, wie da ein Kürbis reingehen soll. Sieht selbst so nach Kürbis aus. Autoerotik?
"One thing's sure: Inspector Clay is dead- murdered- and somebody's responsible!"

heterodyne

Schulterdystokie klingt allerdings plausibel. Danke für die Info.
Ganz ehrlich, ich wußte bis vor kurzem nicht, daß es das gibt und mir wird immer unverständlicher, wieso Frauen der ersten Welt zu Hause oder ganz alleine(!) gebären.  :deppenalarm:

GeMa

Ja, ziemlich unverständlich. Man fragt sich, wie sehr das nun traumatisiert hat, wenn die Sectio schon so traumatisch war, dass sie alle - berechtigten - Warnungen vor der Hausgeburt in den Wind gepfiffen hat.

Zumindest ist -spätestens- mit diesem Fall das Mantra widerlegt, dass angeblich nur Nichtrisikoschwangerschaften von den Hebammen zu Hause entbunden werden. M.E. ist das das Kernproblem an diesem Vorfall.

Das "Steckenbleiben" / mechanische Problem war mit ziemlicher Sicherheit nicht vorherzusehen und somit ohnehin nur die statistisch geringste zu erwartende Komplikation  (es sei denn, die vorherige Sectio war schon wegen eines Missverhältnis Kind:Becken oder in dieser generellen Richtung notwendig gewesen). Sie wird sicher vor ganz anderen Komplikationen gewarnt worden sein, die eine Hebamme zu Hause allerdings ebensowenig in den Griff bekommen hätte - bspw. eine Ruptur.

Insgesamt nur beispielhaft, was passen könnte. Ansonsten ist das meinerseits reiner Spekulatius. Logisch.

Federvieh

Hab ich die Kommentare von der einen Hebamme dort richtig verstanden, daß die Mutter die Hebammen unter Wehen angerufen hat und diese eine, die einzigste war, die sich der Mutter erbarmte?  Wie dem auch sei, selbst in so einer Situation, hätte meines Erachtens die Hebamme einen Storchenwagen für die entbindende Mutter anfordern müssen, als sie sich zur Mutter auf den Weg machte.

scorpio

Zitat von: GeMa am 15. November 2010, 08:00:21
Ja, ziemlich unverständlich. Man fragt sich, wie sehr das nun traumatisiert hat, wenn die Sectio schon so traumatisch war, dass sie alle - berechtigten - Warnungen vor der Hausgeburt in den Wind gepfiffen hat.

Ja, das habe ich bei dem Lesen der Kommentare ebenfalls gedacht. Ich vermute, daß der Verlust eines Kindes unter der Geburt für die Meisten traumatisierender ist, als ein Kaiserschnitt. Aber ich bin keine Frau, was weiß denn schon ich von Geburt. Ich kenn mich nur mit dem Verlust eines geliebten Menschen aus. Und das hängt einem Jahre nach.

Gruß

GeMa

Ich finde eben auch, dass da teilweise die Relationen in den Betonungen/Behauptungen schon länger nicht mehr stimmen. Als hätten doch recht viele etwas das Maß von Verhältnismäßigkeiten verloren.

Die heutige niedrige Kinder-/Säuglingssterblichkeit/(wie übersetzt sich eigentlich Morbidität in dem Kontext auf deutsch ???) ist doch wohl schliesslich auch mit vielen toten u. behinderten Kindern teuer erstritten worden. Das wird alles mit einem maistreamigen Arschrunzeln abgespalten. Geburt nur noch als Frau-Selbstfindungs-Event oder so, da dürfen kindliche Bedürfnisse und Nöte wohl besser nicht stören ... könnte sonst voll Muddi traumatisieren  ::)

heterodyne

Sehe ich auch seltsam. Geburt hat als oberstes Ziel, daß Mutter und Kind heil durch-/rauskommen - meine Meinung. Damit fängt das Leben des Kindes an, das der Mutter geht weiter, Sache erledigt.
Daß der Geburt ein dermaßen hoher Stellenwert eingeräumt wird, schiebt meiner Meinung nach das Kind in den Hintergrund.
Klar, schmerzfrei, beschwerdefrei wie nur geht, aber es ist doch bitte nur die Geburt. Das wichtigste, nämlich das neue Leben kommt danach.

*Edit: Durch solchen Schwachsinn entstehen erst die Traumata wegen "misslungener" Geburten (obwohl im vorliegenden Fall bei der ersten Geburt wirklich arg Schlimmes passiert sein dürfte, das so keinesfalls toleriert werden darf)*

@nachteule: hab noch mal nachgelesen: wer ist deiner Meinung nach Hebamme? Kathi1609? Die ist keine Hebamme - obwohl man es meinen möchte ;-) Fährt nach ihrer Aussage manchmal im Rettungswagen mit. Klassiker: alle Präpartalen Untersuchungen sind böööööööööse, alle Ärzte sind böööööööööööööööööööööööööööööööse - nicht klassisch: Alternativmedizin (H, TCM) ist auch böse.

Federvieh

Die Kathi war das glaube ich, die so tat, als ob sie mehr darüber wüßte. Nicht daß die mir sympathisch ist, oder ich gar ihre Einstellung teile, allerdings sehe ich eine große Mitschuld bei der traumatisierten Mutter. Die Hebamme tut mir aber auch leid, wenn sie einfach zu "nett" war.

Conni

Zitat von: nachteule am 15. November 2010, 22:53:59
Die Kathi war das glaube ich, die so tat, als ob sie mehr darüber wüßte. Nicht daß die mir sympathisch ist, oder ich gar ihre Einstellung teile, allerdings sehe ich eine große Mitschuld bei der traumatisierten Mutter. Die Hebamme tut mir aber auch leid, wenn sie einfach zu "nett" war.

Tscha, da beißt sich der Hund in den Schwanz: Wer hat der Mutter die Flausen mit der ach so natüüüüüühhhhrlichen Hausgeburt ins Ohr gesetzt. Sicher nicht diese Hebamme allein, aber viele, die ihren Sermon im Netz abseihern. Insofern ist die Mutter uch ein Opfer.

heterodyne

Die Mutter hat ins Volle gegriffen, keine Frage. Anscheinend grauenhafte Erfahrungen bei der ersten Geburt, bei der zweiten Heilsversprechen geglaubt.

Mit so einer Vorgeschichte nehme ich mir ein Zimmer in der Nähe meines Wunschspitals und zahle mir die Geburt privat, wenn es sein muss (finde ich schlimm, aber da geht's dann nur um mich und das Kind, nicht um dann recht abstrakte soziale Gesichtspunkte), aber Hausgeburt? Nein.

GeMa

aktueller Spiegel, S. 133

" Werdende Mütter, die sich bei Schwangerschaft und Geburt ausschliesslich einer Hebamme anvertrauen, haben statistisch ein höheres Risiko, ihr Kind zu verlieren. Dieser Befund ergibt sich aus einer Studie niederländischer Forscher. Die Mediziner der Universität Utrecht analysierten 37000 Geburten aus den Jahren 2007 und 2008. Ergebnis: Bei ausschliesslich von Hebammen geleiteten Geburten war die perinatale Sterblichkeit 2,3 mal so hoch wie bei Niederkünften, die von Ärzten betreut wurden. "Das System Schwangerschaftsvorsorge muss dringend kritisch überprüft werden", schreiben die Mediziner im British Medical Journal. Nur sogenannte Risikoschwangerschaften werden in den Niederlanden von Ärzten begleitet. Bei allen anderen übernehmen allein Hebammen Vorsorge und Entbindung; viele Kinder kommen zu Hause zur Welt. Die Niederlande haben aber zugleich eine der höchsten Säuglingssterblichkeitsraten in Westeuropa; die Untersuchung führt diese nun erstmals auf den niederländischen Sonderweg zurück. "

Nur mal so hier reingeworfen um die Uhrzeit.

heterodyne


rincewind

Zitat von: GeMa am 22. November 2010, 00:02:58
aktueller Spiegel, S. 133

" Werdende Mütter, die sich bei Schwangerschaft und Geburt ausschliesslich einer Hebamme anvertrauen, haben statistisch ein höheres Risiko, ihr Kind zu verlieren. Dieser Befund ergibt sich aus einer Studie niederländischer Forscher. Die Mediziner der Universität Utrecht analysierten 37000 Geburten aus den Jahren 2007 und 2008. Ergebnis: Bei ausschliesslich von Hebammen geleiteten Geburten war die perinatale Sterblichkeit 2,3 mal so hoch wie bei Niederkünften, die von Ärzten betreut wurden.

Sehr gut, dass es da endlich Zahlen gibt, von den Hausgeburtfanatikern wurde ja immer das Beispiel Niederlande angeführt, wo das angeblich gaaanz toll ohne KH und Aerzte ginge.