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"Echte Esoterik" vs. das, was esowatch kritisiert und aufgreift

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Begonnen von MrBaracuda, 27. September 2010, 12:16:16

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Toiletman

Zitat von: rincewind am 02. Oktober 2010, 00:35:04
Zitat von: Toiletman am 01. Oktober 2010, 21:38:39
Nö. Kann man nicht. Evolutionspsychologisch wäre hier wohl sinnvoller und die sagt lediglich aus, dass sich etwas bisher erfolgreich durchgesetzt hat.

Es gibt keine "Evolutionspsychologie". Was es gibt, ist Verhalten von Lebewesen, welches sich über die Evolutionstheorie von schlecht bis meistens recht gut beschreiben lässt. Daraus kann man durchaus die Grundzüge von Ethik ableiten. Es ist schlicht dämlich, seine Artgenossen grundlos abzumurksen. Betonung liegt auf grundlos. Und worüber hier diskutiert wird, sind Gründe. Die sind aber nicht relevant, wenn es um die rudimentären Trigger geht. Hoffe, habe mich unverständlich genug ausgedrückt.
 

Ich verstehe, was du meinst, ich stimme jedoch nicht zu. Und naja, es gibt Evolutions-Psychologie als interdisziplinärer Ansatz zwischen Evolutions-Biologie, Neurologie und Psychologie welcher den evolutionären Ursprung (menschlicher) Verhaltensweisen untersucht. Ein Beispiel wäre zum Beispiel die Erforschung, was und "warum" (jaja ich weiß, es gibt eigentlich kein warum) der Mensch am anderen Geschlecht sexuell anziehend findet. Mehr siehe Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Evolutionary_psychology

Und nein, daraus lässt sich keine Ethik ableiten. Daraus lässt sich nur erforschen, wie sich Menschen durchschnittlich verhalten. Grundlos bringt übrigens niemand jemand anderen um, wenn es sich nicht um ein Versehen wie einen Unfall handelt. Man kann letztendlich nur die Masse beschreiben aber kein "Sollen" daraus ableiten, denn dieses braucht immer ein Ziel.

Toiletman

Zitat von: rincewind am 02. Oktober 2010, 00:40:05
Zitat von: Toiletman am 01. Oktober 2010, 17:22:35
Menschenrechte LOL. Ich dachte ich hatte mich deutlich zum Humanismus geäussert. Wo ist der Unterschied zwischen den 10 Geboten und den Menschenrechten?

Die 10 Gebote sind wesentlich übler und keinesfalls ein Maßstab für das, was wir heutzutage als Humanismus betrachten.

Ja? Warum sind sie übler? Ausserdem meinte ich nicht den Inhalt der Menschenrechte und 10 Gebote, wenn ich nach dem Unterschied fragte. Meinetwegen könnte auch drin stehen, dass man keine Musik hören darf oder jeder Mensch das Recht auf freien Handel hat - das ist unerheblich dafür. Einige Werte, die wir aus dem Christentum ins sekuläre übernommen haben hat seinen Ursprung auch Ausserhalb des Christentums in der griechischen Philosophie, die allerdings über Griechenland und Rom als Bestandteil des Christentums in den Rest Europas gelangte, da die ganze Jesusgeschichte im Gegensatz zum Islam, der ja erst später kam, auch viele Bereiche des Lebens unberüht lässt von ein paar Grundwerten abgesehen, sodass die frühen Konvertiten nicht ihre ganze Kultur vergaßen (vergleich: was ist im islamischen Kernland von Nordafrika bis Pakistan noch von den alten Religionen übrig?). Es ist also eine wesentlich weniger "reine" Lehre als der Islam, bei dem noch geregelt ist mit welcher Hand man essen und pinkeln darf.

Kombe

Als Ausgangspunkt finde ich die Menschenrechte jetzt nicht sooooo übel.
Einzelne Punkte sind natürlich diskussionswürdig. Aber, muss man das Rad gleich neu erfinden? Wobei alles eh reine Makulatur ist, da die Menschenrechte nicht eingehalten werden. Mir sind sie aber allemal lieber als jedwede Religion.


MrBaracuda

Zusammenfassend ließe sich also generell sagen, dass das in etwa wie mit dem Kommunismus und dem "echten Kommunismus" ist?

rincewind

Zitat von: Toiletman am 02. Oktober 2010, 02:03:12
Ja? Warum sind sie übler?

Schau sie halt mal an. Die ersten 3 befassen sich schon mal mit der Eitelkeit dieses Gottes. Geht mir am A. vorbei.
Und der Rest besteht aus Banalitäten, die jeder halbwegs normale Mensch auch einhalten würde, wenn er sie nicht kennt.


71hAhmed

Zitat von: rincewind am 02. Oktober 2010, 10:58:45
Schau sie halt mal an. Die ersten 3 befassen sich schon mal mit der Eitelkeit dieses Gottes. Geht mir am A. vorbei.
Und der Rest besteht aus Banalitäten, die jeder halbwegs normale Mensch auch einhalten würde, wenn er sie nicht kennt.
Zitat von: rincewind am 02. Oktober 2010, 00:35:04
Es gibt keine "Evolutionspsychologie". Was es gibt, ist Verhalten von Lebewesen, welches sich über die Evolutionstheorie von schlecht bis meistens recht gut beschreiben lässt. Daraus kann man durchaus die Grundzüge von Ethik ableiten. Es ist schlicht dämlich, seine Artgenossen grundlos abzumurksen. Betonung liegt auf grundlos. Und worüber hier diskutiert wird, sind Gründe. Die sind aber nicht relevant, wenn es um die rudimentären Trigger geht. Hoffe, habe mich unverständlich genug ausgedrückt.

Deine "Banalitäten" liegen aber recht nahe an dem, was man als rudimentäre Trigger bezeichnen kann; zusammengefasst:" Du sollst den Mitgliedern deiner Gruppe keinen Schaden zufügen"

Der Rest ist eine Definitionsfrage. Wer gehört dazu? Welche Aktion gilt als Schädigung? Wann ist eine Schädigung gerechtfertigt?

]

rincewind

Zitat von: 71hAhmed am 02. Oktober 2010, 11:56:13

Deine "Banalitäten" liegen aber recht nahe an dem, was man als rudimentäre Trigger bezeichnen kann; zusammengefasst:" Du sollst den Mitgliedern deiner Gruppe keinen Schaden zufügen"

Jupp. Mein ich doch  :grins2:

Zitat
Der Rest ist eine Definitionsfrage. Wer gehört dazu? Welche Aktion gilt als Schädigung? Wann ist eine Schädigung gerechtfertigt?

Genau, da wirds bisschen komplexer, aber das Prinzip bleibt.

Adromir

Eigentlich sind wir schon fast in einer kreationistischen Debatte. Man tausche in der Argumentation nur Ethik/Moral durch "Schöpfung" aus und schon haben wir dasselbe.

Wenn die Biologie Werte und Normen nicht erklären kann, woher kommt sie dann? Und nur weil uns womöglich eine befriedigende Erklärung fehlt, heißt das nicht, wie sonst ja auch immer, daß deswegen jedwede Spekulation richtig ist.

rincewind

Ich meine eigentlich nur, dass sich das, was wir als Ethik/Moral bezeichnen, zwangsläufig evolutionär ergibt, so denn die Population in Guppen lebt und sie daraus ihre Vorteile zieht.

Adromir


Kombe

Zitat von: rincewind am 02. Oktober 2010, 10:58:45
Zitat von: Toiletman am 02. Oktober 2010, 02:03:12
Ja? Warum sind sie übler?
Schau sie halt mal an. Die ersten 3 befassen sich schon mal mit der Eitelkeit dieses Gottes. Geht mir am A. vorbei.
Und der Rest besteht aus Banalitäten, die jeder halbwegs normale Mensch auch einhalten würde, wenn er sie nicht kennt.

Artikel 1

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.

Artikel 2
Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.

Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebietes, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.

Artikel 3
Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.

Nochmals, als Vorlage finde ich die Menschenrechte nicht so übel, die Relgion generell rausnehmen und zur privaten Angelegenheit erklären, sofern sie nicht gegen die "Humanitas" verstoßen.
Und, ich glaube nicht, dass wir ohne Regeln auskommen. So weit ist diese Menschheit noch nicht.
Sie brauchen noch gelbe, grüne und rote Ampeln. Und wenn ich manchmal sehe, was so um mich herum lebt, dann wären auch Nuancen aus Orange und Rot kein Fehler. Schau dir diese Welt doch an!
Ohne Regeln gewinnen die Rücksichtslosen auf der ganzen Linie.

Oder wie stellst du dir das praktisch vor?


Jadzia

Zitat von: Toiletman am 30. September 2010, 15:20:46
Das ist aber gerade das Problem für viele, mich eingeschlossen. Die wissenschaftliche Realität bietet keinerlei Sinn oder Ethik.

Schon richtig. Aber sie stupst einen dahin, dass man, will man Sinn haben, ihn sich selber schaffen muss, und dass Ethik als demokratischer Prozess auch vom Menschen selber zu organiseren ist. Die "göttliche" Legitimation, die Religion war/ist die Ethik des Einzelnen, der vorgibt. Religion ist elitär. Ethik, die vom Menschen gefunden werden muss/kann, ist von einer anderen Qualität.

Wieso ist das ein Problem?

ZitatLetztlich ist alles gleichgültig. Es gibt kein gut, kein böse.

Einspruch.
Gut und böse darf man durchaus subjektiv beurteilen und über die Intersubjektivität eine allgemeinere Definition finden.
Gut ist, was nützt. Mir oder (m)einer Gruppe oder dem Leben an sich.
Schlecht ist, was schadet. Dito.

ZitatDies ist aber etwas, was selbst die meisten Atheisten verdrängen weil es nicht mit den gesellschaftlichen Normen, die letztlich ebenfalls vollkommen irrelevant sind, vereinbaren lässt. Ich finde es immer witzig, wenn Leute wie Dawkins über den Menschen inherenten Ethiksinn reden.

Was ist für Dich der Ausweg?
Mensch schafft Ethik vs.
Mensch schafft Gottesvorstellung schafft Ethik?

::)

ZitatDiese ist in vielen Gesellschaften eben vollkommen anders. Ein sehr gutes Beispiel ist die Rolle von Sexualität und die Rolle der Todesstrafe. Wertesysteme sind letztlich nicht viel anders als Esoterik bzw. setzen sie implizit vorraus. Diese Gleichgültigkeit der Natur treibt eben sehr viele Menschen in die Esoterik.

DIE Natur?

Wir sind einander nicht gleichgültig.
Das ist das Einzige, was wir "kriegen" können und auch das Einzige, dessen es bedarf.

NuEM

Der Grundlegende Unterschied zwischen den Allgemeinen Menschenrechten und ähnlichen Ethiken auf der einen Seite, und den Zehn Geboten und anderen religiösen Regeln auf der anderen Seite besteht darin, dass sich die einen explizit als aus uns selbst entstandene und von uns selbst erschaffene Regeln, basierend auf der menschlichen Natur und den Notwendigkeiten der realen Welt, verstehen, während die anderen ihre Legitimation aus dem Willen eines "höheren Wesens" beziehen.

Die einen gibt es weil sie "Sinn machen" und funktionieren, die anderen weil Gott sagt "isso!"

Niemand will gerne umgebracht oder ausgeraubt werden. Die Frage, woher entsprechende Regeln kommen, ist daher trivial.

Campari

echte Esoterik ist für mich wie seriöses Komasaufen.
Was echt dran ist,ist die Wahrnehmungsstörung die dann folgt.

BRotondi

Zitat von: MrBaracuda am 27. September 2010, 12:16:16
Wovon ich spreche ist hier in diesem amüsanten Forum zu sehen:

(...)

http://www.weltverschwoerung.de/schulmedizin-homoeopathie/21785-haltet-ihr-esowatch.html#post524991
Meinungen dazu?
Vielleicht gleich mein zweiter Beitrag hier bei Euch: Sowohl dieser Thread, als auch der oben zitierte sind interessant zu lesen bzw. enthalten viele interessante Gedanken ... und umgekehrt merkt man bei beiden, wer doch eher mit Scheuklappen rumrennt bzw. sich seines einfacheren Weltbildes ergötzt.

Mein Vorschlag: Von den gegenseitigen Extremen lernen, sich gegenseitig herausfordern lassen, ... alles um das eh immer mehr oder (selten) weniger eingeschränkte Weltbild zu erweitern und somit der Realität anzunähern.

Beste Grüsse
Bruno