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ist Ritalin wirklich Kokain für Kinder

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Begonnen von Merlin, 22. September 2010, 11:12:18

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glatzkopf


meine Güte, da habe ich ja einen Streit angezettelt; war nicht geplant.

Also, mit einem Privatrezept haben Bekannte Ritalin bekommen. Das haben die tatsächlich vor Prüfungen genommen. Sie haben gesagt, daß sie das konzentrierter und gleichzeitig ruhiger gemacht habe. Kann ich nicht bestätigen oder verneinen. Chemische Drogen tue ich mir tatsächlich nur an, wenn ein Arzt mir Pillen verschreibt. Das Ritalin unter dem BTM-Gesetz steht, wusste ich tatsächlich nicht.

Merlin

ZitatAlso, mit einem Privatrezept haben Bekannte Ritalin bekommen.

Methylphenidat darf im Off Label Use an Erwachsene mit ADHS oder bei narkolepsie verschrieben werden. Bei ADHS muss mans selbst zahlen, bei Narkolepsie weiß ich es nicht.

Ansonsten ist das was der Arzt da tut grob fahrlässig, Methylphenidat kann schwere kardiovaskuläre Nebenwirkungen haben. Es darf nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko Abwägung und bei entsprechender (aufwändiger) Diagnose verordnet werden! ADHSler die Methylphenidat bekommen stehen unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle und das nicht ohne Grund. Nur so kann eine relativ risikofreie Verabreichung des Medikamentes gewährleistet sein.

Seit letztem Jahr gibt es eine Zulassungsbeschränkung der BfArm die der GB-A dieses Jahr umzusetzen scheint.

Conni

Zitatmeine Güte, da habe ich ja einen Streit angezettelt; war nicht geplant.

Das warst Du doch nicht, sondern Herr Schmidt. Außerdem war das kein Streit, wir haben nur gespielt.  ;D

Pflixter

@Merlin
Du sprichst zwar Kollege Schmidt an, aber ich antworte mal trotzdem.
Mir vorzuwerfen, ich würde die Forschung ignorieren und dann selber Forschung zitieren, die 5 und 10 Jahre alt ist: sehr komisch!
Man muss schon auf der Höhe der Zeit sein, z.B. hiermit:
http://tinyurl.com/3ac8pr9

Merlin

Wenn ich das richtig gesehen habe macht der Gonon F. auch in Ratten  ;D, da ist Hüther schon böse mit auf die Nase gefallen.

Sind es wenigstens mehr als fünf?

Ausserdem ist zumindest das was ich da lese an Argumentation und Fakten ziemlich dünn... Mehr haben sie nicht zu bieten?

Conni

Zitat von: Pflixter am 23. September 2010, 09:50:45
Man muss schon auf der Höhe der Zeit sein, z.B. hiermit:
http://tinyurl.com/3ac8pr9


Hier die deutsche Übersetzung, ganz auf die Schnelle:

ZitatObwohl Psychostimulanzien die Kernsymptome der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHD) lindern, bestätigen jüngste Studien, dass ihre Auswirkungen auf die langfristigen Auswirkungen von ADHD Kindern null ist. Psychostimulantien erhöhen extrazelluläre Dopamin. Zahlreiche Übersichtsartikel zu behaupten, dass sie ein zugrunde liegendes dopaminerges Defizit genetischen Ursprungs korrigieren. Das Dopamin-Defizit-Theorie der ADHS basiert häufig auf einer allzu vereinfachenden Theorie der dopaminergen Belohnung. Ich hinterfragte die Relevanz dieser Theorie in Bezug auf ADHS. Ich stellte die Schwächen der vorliegenden neurochemischen, genetischen, neuropharmakologischen und bildgebenden Daten heraus, die Dopamin-Hypothese Defizit von ADHD zu unterstützen. Daher sollte diese Hypothese nicht weiter verfolgt werden, um Verzerrungen des ADHS-Management in Richtung Psychostimulanzien zu verhindern.

Das sagt alles und nichts aus. Welche Studien wurden ausgewertet, welche Schwächen sind dies?Wie soll MPH etwas genetisch bedingtes korrigieren, es handelt sich nicht um ein Gentherapeutikum.

cohen

Ein einziger Autor, keine Arbeitsgruppe?
Das ist ziemlich ungewöhnlich.

Forbidden

Zitat von: Pflixter am 23. September 2010, 09:50:45
@Merlin
Du sprichst zwar Kollege Schmidt an, aber ich antworte mal trotzdem.
Mir vorzuwerfen, ich würde die Forschung ignorieren und dann selber Forschung zitieren, die 5 und 10 Jahre alt ist: sehr komisch!
Man muss schon auf der Höhe der Zeit sein, z.B. hiermit:
http://tinyurl.com/3ac8pr9i


Also dass Sie nicht der Herr Schmidt sind, müssen Sie erst einmal widerlegen. Das glaubt ihnen hier sonst keiner.

Ist ihnen das hier neu genug?

http://verhaltensoriginell.wordpress.com/2010/04/27/adhs-mittelhirnveranderung-bei-kindern-entdeckt/

Forbidden

Zitat von: cohen am 23. September 2010, 10:16:45
Ein einziger Autor, keine Arbeitsgruppe?
Das ist ziemlich ungewöhnlich.

Ich habe mir mal gerade angeschaut, was dieser Gonon F sonst noch so treibt  :police:

Etwas einfach mal so in Frage stellen kann ich auch.

Merlin

ZitatPsychostimulanzien erhöhen das extrazelluläre Dopamin, wobei zahlreiche Überblicksstudien behaupten, sie würden dadurch einen genetisch bedingten Dopaminmangel ausgleichen. Diese sog. Dopaminmangel-Theorie basiert aber auf einer zu stark vereinfachenden Dopamin-Belohnungstheorie. Ich stelle die Richtigkeit dieser Theorie für ADHS in Frage und betone die Schwäche der bisherigen neurochemischen, genetischen, neuropharmakologischen und bildgebenden Befunde, die diese Theorie belegen sollen. Als Resultat stelle ich heraus, dass man diese Theorie nicht mehr in den Vordergrund einer Behandlungsbegründung von ADHS mit Psychostimulanzien rücken sollte (Gonon 2009).

http://www.ads-kritik.de/Dopamin2.htm

So so  ;D


Pflixter

@forbidden
Die Magdeburg-Studie ist zwar terminlich recht neu, aber inhaltlich gleichzeitig uralt. Es gibt weltweit ca. 250 000 solcher Studien, bei denen man irgendwelche Besonderheiten im angeblichen ADHS-Gehirn gefunden zu haben glaubt. Sie kranken alle an Kinderkrankheiten:
-weil die Befunde nie die Spezifität mit "ADHS" belegen (man vergleicht ADHSler immer mit "Gesunden", statt mit anderen klinischen Syndromen)
-weil sie die Kausalität nicht belegen: keiner weiß, ob die gefundenen Veränderungen Ursache oder Folge sind. Epigenetik und Neuroplastizität stehen für den immer stärkeren Ansatz, dass die Befunde Folgen von Lebensumständen sind. Die ganze bisherige ADHS-Forschung zu Hirnveränderungen läuft auf demselben Niveau ab, als die Ärzte die bakteriellen Erreger von Infektionskrankheiten noch nicht kannten. Sie stellten bei den Kranken alle möglichen Veränderungen (Puls, Fieber, Urin, etc. etc.)fest und erklärten sie vorschnell für die Ursache der Krankheit.
Das ist doch mittlerweile langweilig, was ihr hier so zusammenklaubt.

Conni

Dann erwarte ich von Ihnen nun bahnbrechende Belege für:

ZitatEpigenetik und Neuroplastizität stehen für den immer stärkeren Ansatz, dass die Befunde Folgen von Lebensumständen sind.

Das ist doch mittlerweile langweilig, was Du hier so zusammenklaubst.

Merlin

ZitatDie Magdeburg-Studie ist zwar terminlich recht neu, aber inhaltlich gleichzeitig uralt. Es gibt weltweit ca. 250 000 solcher Studien, bei denen man irgendwelche Besonderheiten im angeblichen ADHS-Gehirn gefunden zu haben glaubt. Sie kranken alle an Kinderkrankheiten:

belegen Sie das doch mal Herr Schmidt.

Zitatweil die Befunde nie die Spezifität mit "ADHS" belegen (man vergleicht ADHSler immer mit "Gesunden", statt mit anderen klinischen Syndromen)
-weil sie die Kausalität nicht belegen: keiner weiß, ob die gefundenen Veränderungen Ursache oder Folge sind.

Dann lesen sie doch auch was andere hier verlinken:

ZitatBei ADHS-Patienten korrelierte die Symptomschwere mit dem Echosignal eines dopaminergen Kerngebietes, der Substantia nigra. Diese Hirnveränderungen weisen auf eine vermehrte Vulnerabilität des nigrostriatalen dopaminergen Systems bei ADHS-Patienten hin, die zur verminderten Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität beitragen kann.

Außerdem gibt es Zwillingsstudien die die genetische Disposition belegen.




Conni

@Merlin, Schmidt ist als Psychologe ein medizinischer Laie, der in seinem Hollerbusch nur die Angst zum Ausdruck bringt, seiner Zunft könne es bald an Kundschaft mangeln.
Jedenfalls kommt man zu dem Ergebnis, wenn man sich die Seiten, die ja auch gebetsmühlenhaft immer das gleiche wiederholen, durchliest.

Es ist aber auch ägerlich: Magengeschwüre sind kein Stresssymptom mehr, sondern lassen sich mit schnöden Antibiotika behandeln. Auch beim Herzinfarkt hat man ein Bakterium in Verdacht, welches sich mit Hilfe der Thrombozyten vorm Immunsystem schützt und so Thromben verursacht. Auch nix mehr mit Stress. Eine Form der Adipositas soll nun auch noch durch eine spezielle Form des Rhinovirus bedingt sein, Mist aber auch, wieder keine Ursache in Form falscher Lebensweise.

Statt langer und kaum auf Evidenz kontrollierter Gesprächstherapien wirft man sich ne Tablette ein - unerhört!