Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

ist Ritalin wirklich Kokain für Kinder

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Merlin, 22. September 2010, 11:12:18

« vorheriges - nächstes »

hypocampus

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 13. Januar 2012, 13:55:26
So weit ich weiß, gibt es Artikel, in denen es Kommentare gibt. Wenn man das sauber kennzeichnet, warum nicht. Es geht ja nicht um Strukturen die als Selbstzweck einzuhalten sind, sondern möglichst verständlich zu informieren. Bei komplexen Themen sind Kommentare/Stellungnahmen sicher hilfreich. m.M.

Und gerade dazu mal eine persönliche Meinung: Das ist das geheime Problem der Wissenschaftler - die Strukturen werden zum Selbstzweck, so dass sie sich gegenseitig nicht mehr verstehen. Bei all den Vorgaben was man nun definitiv schreiben darf und was nicht fällt auch bei aller Objektivität gerne mal was unter den Tisch - und ein Wissenschaftler erkennt den Wert einer anderen Arbeit nicht für die eigene, weil es nur Faktengequatsche ist, das oberflächlich mit seiner Thematik nichts zu tun haben scheint. Und so bewirkt die strenge Objektivität der Formulierungen einen solchen Selbstzweck: Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn wird gelegentlich gebremst weil sich die Wissenschaftler so sehr davor scheuen über den Tellerrand zu schauen und Theorien abseits der konkreten Ergebnisse auch auszuformulieren. Ich weiß oft nicht ob meine Gedanken teilweise niemals jemand nachvollzogen hat oder einfach für jeden in der Fachwelt selbstverständlich sind, und nicht ausführlich beschrieben werden. Allzuoft beschleicht mich  aber das Gefühl, letzteres trifft weniger oft zu als mir lieb ist für eine Menge an Experten. Aber ich hab ja eh meine Probleme mit Autoritäten, sollte mich da mit dem Urteil vielleicht zurückhalten. ;)

Dr. Ici Wenn

Zitat von: hypocampus am 13. Januar 2012, 14:28:34
Zitat von: Dr. Ici Wenn am 13. Januar 2012, 13:55:26
So weit ich weiß, gibt es Artikel, in denen es Kommentare gibt. Wenn man das sauber kennzeichnet, warum nicht. Es geht ja nicht um Strukturen die als Selbstzweck einzuhalten sind, sondern möglichst verständlich zu informieren. Bei komplexen Themen sind Kommentare/Stellungnahmen sicher hilfreich. m.M.

Und gerade dazu mal eine persönliche Meinung: Das ist das geheime Problem der Wissenschaftler - die Strukturen werden zum Selbstzweck, so dass sie sich gegenseitig nicht mehr verstehen. Bei all den Vorgaben was man nun definitiv schreiben darf und was nicht fällt auch bei aller Objektivität gerne mal was unter den Tisch - und ein Wissenschaftler erkennt den Wert einer anderen Arbeit nicht für die eigene, weil es nur Faktengequatsche ist, das oberflächlich mit seiner Thematik nichts zu tun haben scheint. Und so bewirkt die strenge Objektivität der Formulierungen einen solchen Selbstzweck: Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn wird gelegentlich gebremst weil sich die Wissenschaftler so sehr davor scheuen über den Tellerrand zu schauen und Theorien abseits der konkreten Ergebnisse auch auszuformulieren.

Dass es im (deutschen) Wissenschaftsbetrieb öfters etwas hakelt, ist kein Geheimnis. Das Problem an Strukturen, die wir uns geben (Gesetze, Vorschriften aller Art, Verhaltensweisen) ist, dass sie im Einzelfall ungerecht sein können und sie mit Vorliebe erst dann geändert werden, wenn Einzelfälle sich zu einer Mehrheit summieren. Ist so. Aber wo ist die Alternative?

Zitat
Ich weiß oft nicht ob meine Gedanken teilweise niemals jemand nachvollzogen hat oder einfach für jeden in der Fachwelt selbstverständlich sind, und nicht ausführlich beschrieben werden. Allzuoft beschleicht mich  aber das Gefühl, letzteres trifft weniger oft zu als mir lieb ist für eine Menge an Experten. Aber ich hab ja eh meine Probleme mit Autoritäten, sollte mich da mit dem Urteil vielleicht zurückhalten. ;)

Was Du schreibst, klingt nach jungen Pferden. Das Problem an der Sache ist, dass es einerseits massiv viel zu verbessen und zu kritisieren gäbe, andererseits alles im Großen und Ganzen doch seinen Sinn hat - man braucht schlicht Standards und Konventionen, um nicht völlig ins Beliebige zu verfallen. Hier das eine vom anderen zu unterscheiden ist nicht immer einfach. Wäre vielleicht einen eigenen Thread wert.

hypocampus

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 13. Januar 2012, 17:37:59

Zitat
Ich weiß oft nicht ob meine Gedanken teilweise niemals jemand nachvollzogen hat oder einfach für jeden in der Fachwelt selbstverständlich sind, und nicht ausführlich beschrieben werden. Allzuoft beschleicht mich  aber das Gefühl, letzteres trifft weniger oft zu als mir lieb ist für eine Menge an Experten. Aber ich hab ja eh meine Probleme mit Autoritäten, sollte mich da mit dem Urteil vielleicht zurückhalten. ;)

Was Du schreibst, klingt nach jungen Pferden. Das Problem an der Sache ist, dass es einerseits massiv viel zu verbessen und zu kritisieren gäbe, andererseits alles im Großen und Ganzen doch seinen Sinn hat - man braucht schlicht Standards und Konventionen, um nicht völlig ins Beliebige zu verfallen. Hier das eine vom anderen zu unterscheiden ist nicht immer einfach. Wäre vielleicht einen eigenen Thread wert.

Dàccord.

Sobald Regeln beginnen, über der Aussage zu stehen verliert die Aussage jedoch an Inhalt. Die gegenwärtige Forschung ist eine Jagd nach den erwarteten Ergebnissen, denn die geben Forschungsgelder. Unerwartete Ergebnisse werden oft als ein Misserfolg des Forschungsauftrags gewertet.

Ganz blöde Frage: Wenn ich nur das an Ergebnissen schätze, was ich auch so erwartet hatte, kann ich dann überhaupt etwas Neues entdecken? Was soll die Forschung denn leisten? Die Industrie bereichern?

Mir kommt es lediglich oft so vor als wenn die Forscher nicht über den Tellerrand schauen um den "Regeln" im Sinne der Meinungsströmung ihres Fachgebietes zu genügen. Das meinte ich mit meiner Kritik, nicht die generelle wissenschaftliche Arbeitsweise, die ist der richtige Ansatz, verstanden und umgesetzt wird sie jedoch oft mit dem Ziel die Grenzen zu bekräftigen anstatt das Gebiet wirklich zu erweitern.

Belbo zwei

+1, desswegen, subventionierte, unabhängig Grundlagenforschung!

Dr. Ici Wenn

Zitat von: hypocampus am 13. Januar 2012, 18:35:51
Sobald Regeln beginnen, über der Aussage zu stehen verliert die Aussage jedoch an Inhalt.

Nein, die Aussagen verlieren nicht an Inhalt, die Interpretation wird u.U. eine andere.
Zitat
Die gegenwärtige Forschung ist eine Jagd nach den erwarteten Ergebnissen, denn die geben Forschungsgelder. Unerwartete Ergebnisse werden oft als ein Misserfolg des Forschungsauftrags gewertet.

Das Thema Publikations-Bias ist ein großes und übliches. Eine Forderung momentan wäre, dass alles, was gefördert wird, auch publiziert werden muss, Fehlversuche sind ja oft wertvoller als positive. Das hat man in der Tat momentan wohl etwas vergessen.

Zitat
Ganz blöde Frage: Wenn ich nur das an Ergebnissen schätze, was ich auch so erwartet hatte, kann ich dann überhaupt etwas Neues entdecken? Was soll die Forschung denn leisten? Die Industrie bereichern?

Studien zu einem Thema stehen ja am Ende der Kette, die mit einer Hypothese angefangen hat. Das ist der falsche Ansatz für diese Frage. Man müsste vielmehr fragen, ob man überhaupt noch dazu kommt, sich relativ frei über neue Ansätze Gedanken zu machen. Oder in der Zeit lieber sich was aus den Fingern saugt, was die DLG für die nächsten 3 Jahre überzeugt.

Zitat
Mir kommt es lediglich oft so vor als wenn die Forscher nicht über den Tellerrand schauen um den "Regeln" im Sinne der Meinungsströmung ihres Fachgebietes zu genügen. Das meinte ich mit meiner Kritik, nicht die generelle wissenschaftliche Arbeitsweise, die ist der richtige Ansatz, verstanden und umgesetzt wird sie jedoch oft mit dem Ziel die Grenzen zu bekräftigen anstatt das Gebiet wirklich zu erweitern.

Ja, das ist wohl im Universitätsbetrieb nicht unüblich. Empfehle das Buch "Die Zunft" von Siegfried Bär (Labojournal), ist aber wohl z.Zt. vergriffen.

P.Stibbons

Zitat Hypocampus:
"...Ich denke mir an manchen Stellen reicht eine bloße wertfreie Angabe von quellenbasierten Fakten nicht für eine schlüssige Argumentation, da gerade der Laie nicht von alleine die richtigen Schlüsse zieht nur weil er Forschungsergebnisse präsentiert bekommt. Ich halte es deswegen für sinnvoll, diesen Artikel ein bisschen mit meiner persönlichen Interpretation zu würzen und diese mit der entsprechenden Fachliteratur zu untermauern anstatt ausschließlich Erstautoren in ihren Aussagen zu zitieren. Ich bin ja sozusagen selber Fachmann, der Artikel würde ähnlich einem wissenschaftlichen review-Artikel ausfallen am Ende.
Er wird sich auch generell etwas abheben, das heißt ich reproduziere nicht einfach wikipedia."

Schreibt mal ein wenig eure Meinung dazu, insbesondere was persönliche Aussagen angeht.

Am besten, du stellst den Text erst mal auf der entsprechenden Diskussionsseite im Wiki ein.

Dann können die Autoren, die ins Thema eingearbeitet sind, sich damit auseinander setzen und ggfs korrigierend kommentieren.

Zitatmit meiner persönlichen Interpretation zu würzen

Dies könnte als Unterpunkt zu den jeweiligen Abschnitten immer deutlich kenntlich gemacht werden.
Eigentlich ist es unser Ziel, den Lesern anhand von Zitaten und Quellenangaben die Möglichkeit zu geben, sich selbst ein Urteil zu bilden.

Es könnte nach hinten losgehen, wenn sich allzu viel persönliche Interpretation in einem Wiki-Artikel versteckt - mag die persönliche Interpretation auch noch so sehr gerechtfertigt sein.

Am besten lässt sich die Sinnhaftigkeit deiner geplanten Vorgehensweise an einem konkreten Beispiel einschätzen.

Es gäbe vielleicht auch die Möglichkeit, ein längeres pdf oder jeweils Teile davon als "detaillierte kritische Würdigung" mit Fußnoten in den vorhandenen Text einzufügen.
Du musst bedenken, dass die Texte zur Ritalinkritik, zu Hüther etc. ohnehin schon recht lang sind...