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TV "Hokuspokus oder heilende Medizin?"

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Begonnen von Suricata, 12. September 2010, 16:18:14

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Suricata

Habe es heute Mittag durch Zufall gesehen, den Anfang hatte ich allerdings verpasst. Ich war von der Sendung enttäuscht. (Sendezeit viel zu kurz für so ein Thema.) Hätte mir beispielsweise einen Hinweis auf die abenteuerlichen hom. "Arzneimittelprüfungen" gewünscht.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1133812/Homoeopathie-auf-Krankenschein%253F?bc=svp;sv0#/beitrag/video/1133812/Homoeopathie-auf-Krankenschein%3F


crabel

Hab ein Stück reingeschaut (Ich schließe mal von den ersten 10, Entschuldigung 7 Min, mehr hab ich nicht durchgedrückt, auf die ganze Sendung)

Auf der einen Seite die Vertreterin der Homöopathie, Frau Kruse: "Super System! Yeah! Ganz toll. Heilt Unruhe, Kinder schreien weniger, Hilft bei Drogenentzug, ..."
Auf der anderen Seite ein Typ: "Homöopathie ist viel Spekulation, es ist wenig nachgewiesen ..., Frau Kruse hat sehr sehr schöne Artikel zum Thema geschrieben,..." ???

Gegensätzliche Meinungen? Wenn sie eine Ente, die Quack macht hingesetzt hätten, hätte das mehr gebracht. Zumindest hätte sie nicht soviel Blödsinn von sich gegeben. Wo haben sie den den aufgetrieben? In einem Werbekatalog für Homöopathie?


Der kleine Werbefilm zwischendurch war "lustig" geschnitten, einem kritischen Satz zum Thema werden mehrere positive vorangestellt:
"Das Prinzip: Tierische, pflanzliche und mineralische Substanzen sollen dem Körper helfen sich selbst zu heilen."
"Die Patientenwünsche zeigen, dass die Produkte auch helfen."

Und dann werden die Optionen präsentiert: Globuli nehmen oder der Schulmedizin vertrauen(dazu ein Video von Leuten die Spritzen bekommen)

Klasse Beitrag!

Suricata

Ja genau.... ich finde das auch unmöglich.

Und genau wie bei der C. Witt, wurde die Kruse von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung gefördert.   
"Dr. med. Sigrid Kruse absolvierte eine Ausbildung zur Arzthelferin in einer homöopathisch-internistischen Praxis und besuchte in dieser Zeit auch regelmäßig die Intensivkurse Homöopathie von Prof. Mathias Dorcsi in Baden bei Wien und später im Kinderzentrum in München. Im Anschluss studierte sie Medizin in Tübingen.
Nach zweijähriger Tätigkeit in der Gynäkologie und Geburtshilfe in Augsburg begann sie 1995 als Assistenzärztin das Modellprojekt "Homöopathie in der Kinderheilkunde" an der Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München zu entwickeln, das sie bis heute leitet. Im Jahre 2002 erhielt sie den Förderpreis der Karl und Veronica Carstens-Stiftung für die gelungene Integration der Homöopathie ins Dr. von Haunersche Kinderspital

http://peterhahne.zdf.de/ZDFde/inhalt/4/0,1872,8108548,00.html?dr=1


crabel

Sie hat mich ja gar nicht gestört. Das sie ihren Schmarrn verzapft, war eh klar.
Aber ihr Kontrahent ist mir auf die Nerven gegangen. Hat nur nichtssagendes Gewäsch oder Lob verzapft. Haben die keinen anderen finden können? So ein handfester Streit muss doch auch von den Einschaltquoten her besser sein als lustiges "Ach ist eh alles super und wir sind uns einig?"

Werden die bestochen? Ist der Programmchef irgendwie mystisch veranlagt?

T-M

So, ich habe mir erstmal die ersten 7 bis 8 Minuten angeschaut.

Schon der "Einleitungsfilm" war ja eindeutig pro-Homöopathie: Deutlich mehr Befürworter als Gegner, am Schluss ein Kind, das eine Spritze bekommt und schreit als "Symbol" für die Schulmedizin, vor allem aber die Behauptung, dass es dabei um "tierische, pflanzliche und mineralische Substanzen" ginge, die "dem Körper helfen [sollen] sich selbst zu heilen". Das diese Substanzen vorher in der Regel so sehr verdünnt werden, dass davon praktisch gar nichts mehr übrig ist, wurde natürlich verschwigen. Wunderbar, so entsteht der Eindruck, Homöopathie sei eine Art "Naturmedizin", die mit natürlichen Substanzen heilt, statt, wie in Wirklichkeit, mit mehr oder weniger gar nichts. >:(

Und der "Gegner" von Frau Kruse eiert auch rum und lobt erstmal, wie nett sich Frau Kruse gegen überflüssige Antibiotika einsetzt (was ihr offensichtlich gefällt), bevor er "zur Sache" kommt und anmerkt, dass er halt lieber Medikamente hät, von denen nachgewiesen ist, wie sie wirken (statt erst einmal darauf hinzuweisen, was da (nicht) drin ist).

Geht das auf die Weise Weiter? Dann kann ich mir den Rest auch sparen. >:(

T-M

So, jetzt habe ich dne Rest auch noch gesehen.

Es ging tatsächlich mehr oder weniger so weiter.

Das einzig gute war, das Herr Glaeske sagte, dass "Wer heilt, hat Recht" Unsinn ist.

Und zumindest wurde doch noch die "Potenzierung" angesprochen (die man im Filmchen am Anfang ja ausgelassen hat), und Glaeske sagte, dass am Schluss nur noch Lösungsmittel übrig ist. Aber Frau Kruse darf darauf hin mehr oder weniger unwiedersprochen erzählen, dass das nur für die "materielle Ebene" betreffe, und dass Hahnemann keinesfalls ein Esoteriker, sondern viel mehr ein Chemiker und Naurwissenschaftler "par excellence" gewesen sei, der selber fürchterklich überrascht gewesen sei, dass durch die Verschüttelung nicht mehr die Regeln der normalen Verdünnung gelten.

Außerdem gab es noch einen zweiten kleinen Einspielfilm, wo in einer Klinik Kinder glücklich Globuli futtern (Kindchenschema lässt grüßen).

Hahne (oder wie der Moderator heißt) schien selbst mehr oder weniger auf der Seite der Homöopathie zu stehen, so oft wie er von der bösen "Chemiekeule" faselte.

Insgesammt fürchte ich, dass ein Zuschauer, der bisher nicht viel Ahnung on dem Thema hatte, durch diese Sendung den Eindruck bekommt, das Homöopathie eine Art Kräutermedizin sei, deren Wirkmechanismus vielleicht noch nicht ganz geklärt ist, aber gut (und preiswert) gegen fast alles hilft und viel besser ist als die böse "Chemiekeule" der normalen Ärzte.

Und sowas im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. :kotz:

Suricata

@ T-M

Gute Zusammenfassung !

Ich hätte mir Prof. Edzard Ernst oder Dr. Berndt als Gesprächspartner von Frau Dr. Kruse gewünscht.
Dann wäre es bestimmt ein wenig aufschlussreicher für die Zuschauer geworden.