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Gute Schulen?

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Begonnen von crabel, 04. September 2010, 14:56:17

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andy

Zitat von: crabel am 06. September 2010, 14:37:43
Und gleich noch Tippfehler falsch zu schreiben war schon die Krönung  ;D
Wo ich mich doch sooooo bemüht habe. Möööönsch.

Zitat von: crabel am 06. September 2010, 14:37:43
Lernen lehren ist finde ich das wichtigste überhaupt. Und auf Verständnis lernen. Macht mir Montessori schon wieder eher sympathisch. Wenn ich mir ihre Lebensgeschichte so durchlese, interpretiere ich mal rein, dass sie sich selbst alles erarbeiten musste und keine bis wenig Hilfe hatte. Und die Fähigkeiten dazu wollte sie an die Kinder weitergeben.

Finde ich eigentlich überhaupt nicht elitär. Die armen Bauernkinder die du ansprichst waren vermutlich in genau der Situation. Niemand half ihnen. Ihnen das Rüstzeug zu vermitteln sich selber zu helfen war vermutlich sogar wirklich der Stein der Waisen. (pun intended)

Das Lernen lernen finde ich auch ganz wichtig. Das wird an Montessorischulen auch wirklich gut vermittelt. Zumindest an den Schulen, mit denen ich schon zu tun hatte. Ich glaube auch gerne, dass Montessori selbst wirklich gute Absichten hatte. Es ist ja auch was dabei raus gekomen, mit dem heute noch viele Schüler zu guter Bildung kommen. Der Haken ist halt leider, dass sie das so festzementiert hat. Das mag ich ihr aber auch nicht vorwerfen. Sie konnte sich wahrscheinlich einfach nicht vorstellen, dass sich die schulischen Bedingungen derart verändern können. Ob sie sich selber ihre Bildung wirklich so hart erarbeitet hat, da bin ich nicht ganz überzeugt. Daher der Gedanke mit dem Elitär.

Aber klar, wenn zur Wahl steht, staatliche Schule, Montessori, oder Waldorf, dann würde ich von Waldorf dringendst abraten. Bei den anderen hängt es wohl eher von den konkreten Schulen ab, welche die geeignetere ist. Womit wir wieder bei der Qualität der einzelnen Lehrkräfte sind.
Ich allerdings so ganz persönlich bin immer skeptisch, wenn Pädagogik einen religiösen Hintergrund hat. Da wäre ich nie ganz sicher, was da nebenbei unter Umständen auch unabsichtlich im Unterricht vermittelt wird. Aber das muss natürlich nicht für andere gelten.

71hAhmed

Bei der ganzen Diskussion um Pädagogik bleibt meiner Meinung ein Faktor ziemlich unberücksichtigt, nämlich die Einstellung der Eltern.
Ich habe in der Schulzeit meiner beiden immer wieder, auch ( und gerade auch bei Menschen mit guter Bildung und Ausbildung) fetsgestellt, dass die Verantwortung für die Vermittlung von Fähigkeiten, die früher mal als Sache der Eltern angesehen wurden,(z.B. so altmodische Dinge wie etwas Disziplin, eine gewisse Ordnung halten können, aber auch eine gewisse Selbständigkeit in Alltagsdingen) immer mehr Kindergarten und Schule aufgedrückt werden. Wenn solche Vorraussetzungen nicht schon zuhause vermittelt werden, kann eine Schule das nicht unbedingt leisten, ohne von den leider knappen Ressourcen noch einiges zu verschwenden.

Aber abgesehen davon werden doch auch immer wieder Ansätze aus der Reformpädagogik in den "normalen" Schulbetrieb übernommen; wie die dann umgesetzt werden,liegt wieder am Kollegium und dem Einzelnen.

Conni

Zitat von: 71hAhmed am 06. September 2010, 20:50:33
Bei der ganzen Diskussion um Pädagogik bleibt meiner Meinung ein Faktor ziemlich unberücksichtigt, nämlich die Einstellung der Eltern.
....

Das ist fast die wichtigste Komponente. Und das findet schon weit vor der Schule statt. Wenn die Eltern den Kindern keinen Lernwillen, kein Interesse vermitteln, kann der beste Lehrer nichts ausrichten.

crabel

Ja, das glaube ich auch! War halt hier in der Diskussion für mich nicht so ein Thema.

Das die Schulen immer mehr aufgebürdet und gleichzeitig immer weniger Geld bekommen finde ich auch ziemlichen Mist. Und ich muss ehrlich sein, Lehrer in einer Integrationsschule in Wien, wo ein großer Prozentsatz der Kinder nicht deutsch kann, aus multikulturellem Umfeld stammt, möchte ich nicht sein. Kein Spaß. Eine Freundin war Betreuerin für schwer erziehbare und/oder straffällig gewordene Mädchen. Sie hat nach 10 Jahren aufgegeben. Konnte nicht mehr. Und sie meinte, es wird schlimmer. Weniger Geld/Betreuerinnen, mehr Jugendliche mit Problemen. Erfolgserlebnisse sind extrem selten.

Ich fürchte, genau das ist auch der Grund warum Privatschulen immer mehr Zulauf bekommen. Die wohlsituierte Mittelschicht schaut drauf das ihre Kinder eine bessere Ausbildung bekommen. Die Schere geht auseinander...