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HOMöOPATHIE Ärzte zweifeln an Globuli

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Begonnen von Roadrunner, 20. August 2010, 13:12:21

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Roadrunner

 http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Wissenschaft+und+Forschung/11653.html

ZitatHOMöOPATHIE
Ärzte zweifeln an Globuli

Berlin  -  Die Homöopathie spielt im Praxisalltag von mehr als der Hälfte aller niedergelassenen Ärzte in Deutschland keine Rolle. Dies ergab eine Umfrage des CGM Gesundheitsmonitors unter 440 Medizinern. Sie stehen der Homöopathie demnach vor allem wegen wissenschaftlicher Zweifel und mangelnden Wissens ablehnend gegenüber.

Während ein Drittel aller Mediziner angab, ihren Patienten die homöopathischen Heilmethoden gelegentlich anzubieten, sagten nur 12 Prozent, dass sie damit häufig arbeiteten. Bei der Homöopathie bestimmt offenbar hauptsächlich die Nachfrage das Angebot: Fast 40 Prozent gaben an, ihren Leistungskatalog um homöopathische Verfahren ergänzt zu haben, weil die Patienten explizit danach gefragt hatten.

In der aktuellen Diskussion um die Erstattung homöopathischer Behandlungen teilen viele Ärzte die Meinung von Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD). Über 48 Prozent der Mediziner sagten, dass ihre Patienten selber für die homöopathischen Behandlungen aufkommen sollten. Nur 28 Prozent forderten eine intensivere Unterstützung der Kassen.

Der CGM Gesundheitsmonitor ist eine monatliche Umfrage unter niedergelassenen Ärzten in Deutschland und wird getragen von der CompuGroup Medical AG, der Medical Tribune und der Rhein-Zeitung.

APOTHEKE ADHOC, Freitag, 20. August 2010, 11:17 Uhr


Wenn man bedenkt wie die homöopathische Pharmamafia in den Markt drängt sind das doch ganz erfreuliche Zahlen.

71hAhmed

Zitat von: Roadrunner am 20. August 2010, 13:12:21
http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Wissenschaft+und+Forschung/11653.html

ZitatHOMöOPATHIE
Ärzte zweifeln an Globuli

...Bei der Homöopathie bestimmt offenbar hauptsächlich die Nachfrage das Angebot: Fast 40 Prozent gaben an, ihren Leistungskatalog um homöopathische Verfahren ergänzt zu haben, weil die Patienten explizit danach gefragt hatten.

In der aktuellen Diskussion um die Erstattung homöopathischer Behandlungen teilen viele Ärzte die Meinung von Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD). Über 48 Prozent der Mediziner sagten, dass ihre Patienten selber für die homöopathischen Behandlungen aufkommen sollten. Nur 28 Prozent forderten eine intensivere Unterstützung der Kassen.



Wenn man bedenkt wie die homöopathische Pharmamafia in den Markt drängt sind das doch ganz erfreuliche Zahlen.

So wirklich toll ist das nicht, wenn fast 40% der befragten Ärzte eine "Therapieform" lediglich aufgrund der Nachfrage der Patienten in ihren Leistungskatalog aufnehmen, anstatt da klar zu sagen, "Das ist Murks, das mache ich nicht." Dadurch wird doch der Anschein erweckt, es handele sich um eine wirksame Methode. Mit der Begründung könnte ein Arzt ja auch Exorzismus anbieten, wenn genug strenggläubige Katholen danach fragen.

Scheibenwelt

Zitatwenn fast 40% der befragten Ärzte eine "Therapieform" lediglich aufgrund der Nachfrage der Patienten in ihren Leistungskatalog aufnehmen

Stimmt, aber besser als dass die Patienten zu Homöos abwandern und die dann Unheil anrichten...

Was wäre, wenn 100% der Ärzteschaft zusammen halten würden und dem Patienten sagen würden, das Homöo Unfug ist?

71hAhmed

Zitat von: Scheibenwelt am 21. August 2010, 07:31:55
Zitatwenn fast 40% der befragten Ärzte eine "Therapieform" lediglich aufgrund der Nachfrage der Patienten in ihren Leistungskatalog aufnehmen

Stimmt, aber besser als dass die Patienten zu Homöos abwandern und die dann Unheil anrichten...

Was wäre, wenn 100% der Ärzteschaft zusammen halten würden und dem Patienten sagen würden, das Homöo Unfug ist?

Dann müssten sich die Glaubulieverkäufer viel mehr anstrengen, um wenigstens ein paar Gläubige zusammmenzukriegen. Wenn dann noch die Apotheken und die Krankenkassen mitmachen, wird die Luft ganz dünn, oder die Homöopathische Industrie muss endlich mal belastbare Wirksamkeitsstudien nach denselben Regeln wie (fast) alle anderen liefern.

Roadrunner

Zitat von: 71hAhmed am 21. August 2010, 07:50:29

Dann müssten sich die Glaubulieverkäufer viel mehr anstrengen, um wenigstens ein paar Gläubige zusammmenzukriegen. Wenn dann noch die Apotheken und die Krankenkassen mitmachen, wird die Luft ganz dünn, oder die Homöopathische Industrie muss endlich mal belastbare Wirksamkeitsstudien nach denselben Regeln wie (fast) alle anderen liefern.


Das Problem ist doch dass die Nachfrage da ist und diese Nachfrage durch die Medien geschürt wird. Das Marketing der Quacksalber ist genau auf die Schwächen der wissenschaftlichen Medizin und das System in das dieses eingebettet ist zugeschnitten. Die Alternativmedizin gilt als sanft, nebenwirkungsfrei, individuell geht sie angeblich auf den Menschen ein, und hilft auch noch angeblich in Fällen in denen die Wissenschaft versagt etc. Jeder wünscht sich doch so eine Medizin. Blöd nur dass das alles Selbsttäuschung ist und nicht funktioniert. Wenn sich die Vertreter der wissenschaftliche Medizin hier mehr anstrengen und unser Gesundheitssystem sich dahingegend ändert dass der Arzt wieder besser auf den Patienten eingehen kann, dann wird sich die Alternativmedizin von ganz alleine zurückbilden. Vollkommen verschwinden wird sie nie.

Wenn jetzt nur 12% der Ärzte (ok, da kommt es auch auf die Verteilung an. Bei den Anaesthesisten werden es z.B. sicherlich weniger als 12% sein) Homöoquack einsetzen dann finde ich die Zahl nicht so hoch. Das Drittel der Ärzte die die Homöopathie gelegentlich einsetzen tun dies vermutlich eher bei Lapalien oder als Plazebotherapie. Wenn Homöopathie so toll wäre und die Erwartungen erfüllen würde, wären es sicherlich mehr als 12% der Ärzte.

Übrigens sieht es bei den begeisterten Homöopathieanhängern zahlenmässig ähnlich aus: http://www.presseportal.de/pm/59441/1652356/deutsche_homoeopathie_union_dhu

Von 2000 Befragten haben 900 schon mal magische Kügelchen zu sich genommen. Von diesen 900 nehmen 30% regelmässig Glaubulis. Das sind 270 Personen oder gerade mal 13,5% der Befragten.

Die große Mehrzahl von Ärzten und Patienten dürfte also eine ziemlich realistische Einschätzung bezüglich der Homöopathie haben. Es ist also keinesfalls so wie die Homöovertreter es uns immer glauben machen wollen dass die Bevölkerung bedingungslos hinter der Homöopathie steht.   

rincewind

Das wäre jetzt eigentlich ein schöner Blog.

Merlin

ZitatDie Alternativmedizin gilt als sanft, nebenwirkungsfrei, individuell geht sie angeblich auf den Menschen ein, und hilft auch noch angeblich in Fällen in denen die Wissenschaft versagt etc. Jeder wünscht sich doch so eine Medizin. Blöd nur dass das alles Selbsttäuschung ist und nicht funktioniert. Wenn sich die Vertreter der wissenschaftliche Medizin hier mehr anstrengen und unser Gesundheitssystem sich dahingegend ändert dass der Arzt wieder besser auf den Patienten eingehen kann, dann wird sich die Alternativmedizin von ganz alleine zurückbilden. Vollkommen verschwinden wird sie nie.

Dem ist wohl kaum noch etwas hinzuzufügen.

Ich glaube viele Ärzte haben durch die (zum negativen hin) Veränderungen in unserem Gesundheitssystem die Motivation verloren, bzw. sind sie auf das Zubrot aus alternativen Heilmethoden angewiesen, weswegen sie diese nicht kritisieren können.

So wie unser Gesundheitssystem zur Zeit ist treibt es die Patienten zum Teil zumindest dem Heilpraktiker oder der Alternativheilerei in die Arme