wenn da ein Medikament daher kommt, das jegliche psychotherapeutische Arbeit fast überflüssig macht.
Das kann ich nicht mit ruhigem Herzen unterschreiben, weil es einfach zu viele Familien gibt, die über mehrere Generationen an der Unstrukturiertheit, der Impulsivität bzw. dem Jähzorn usw mitsamt allen psychosozialen Verwicklungen und Abwärtsspiralen gelitten haben und in der Falle dysfunktionaler Interaktionen gefangen sind.
Dies kann, zusammen mit dem aufgrund vieler Inkongruenzerfahrungen ungenügend abgegrenzten Selbst, wirklich auch schwere Traumatisierungen bewirken, die tatsächlich nicht vordergründig erkennbar sind, weil ein Kind oft keine Worte dafür hat.
Wer also nur Kinder aus "Problemfamilien" behandelt, kann zu dem voreiligen Schluss kommen, ADHS sei eher eine
Folge dieser Umstände.
Dies entschuldigt nicht seine Fortbildungsunwilligkeit!
Dann müsste er sich womöglich der Tatsache stellen, dass er selbst mitsamt seiner offenkundigen Rechtschreibschwäche und Impulsivität "balancierter "Symptomträger" ist, der im Gegensatz zu anderen seine ökologische Nische gefunden hat.
(Sollen wir ihm ein Päckchen Medikinet schicken?
)
Im Sinne einer multimodalen Therapie und im Duktus meiner obigen Begründung, dass Psychotherapie durchaus sinnvoll sein kann:
Nein!
Nicht vor einer ausführlichen Diagnosestellung und Abklärung anderer Komorbiditäten! 