Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Geo Magazin - die neue Heilkunst : ab ins Blog

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von mintCCC, 01. August 2011, 08:23:24

« vorheriges - nächstes »

mintCCC

wer von euch ein Geo-Abo hat, dem wird auch der Mund offenstehen geblieben sein:

http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_magazin/69035.html

Der Artikel zur "neuen Heilkunst" ist eine Frechheit. Ich habe grad das Heft nicht zur Hand, kann also nicht prüfen, was für Leute dort als Wissenschaftler vorgefahren werden. Auf jeden Fall werden double-blind-studies in Zweifel gezogen, es wird insinuiert, dass Wissenschaft und Gefasel auf einer Stufe stehen, es werden Forderungen nach Gleichstellung vorgebracht, die in ihrer klebrigen Rhetorik an "Fairness" und "equal time" aus dem Intelligent Design Lager erinnern und zum Schluss empfiehlt die Autorin noch in redaktioneller Sprache ein Buch, von dem man in der Authorenangabe erfährt, dass sie selber es verlegt hat! Eine sachliche und journalistische Katastrophe und meiner Meinung nach ein Fall fürs BLOG! Falls keiner Zeit hat wegen Urlaub, könnte ich den auch schreiben. LG

mintCCC

jepp die gute alte suchfunktion, da gibts ja schon ne diskussion drüber  :laugh:

aber trotzdem BLOG! GEO ist nämlich keine kleine obskure zeitschrift, das lesen einige.

rincewind

Zitat von: mintCCC am 01. August 2011, 08:23:24
Falls keiner Zeit hat wegen Urlaub, könnte ich den auch schreiben. LG

Das wäre nett, momentan sind wirklich viele im Urlaub :)

mintCCC


rincewind

Zitat von: mintCCC am 01. August 2011, 14:38:06
ja da werd ich mich mal ran machen  :police:

Fein! Schicks mir per PN, oder Du bekommst einen Blog-Zugang. Wie Du willst.

Belbo zwei

...na schön dann gibts ab Dezember kein Geolino mehr fürs Patenkind.

rincewind

Zitat von: Belbo zwei am 01. August 2011, 16:22:39
...na schön dann gibts ab Dezember kein Geolino mehr fürs Patenkind.

Es sind meist die medizinischen/Gesundheitsthemen, wo ansonsten gute Medien völlig abkacken. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber es ist auffällig.

Binky

In vielen Fällen - ja. Dabei habe ich gerade in der Geo einmal einen interessanten Beitrag zur Medizingeschichte gelesen. Es ging um die Arbeit der Chirurgen (damals Barbiere u.ä., sogar der Henker machte das dann und wann als Nebenjob) in der Zeit, als es keine Narkose gab. Beim Amputieren von Beinen ging es allein darum, schneller zu sein, als der Patient kollabierte.

Da kam die "gute alte Zeit" überhaupt nicht gut weg.

merdeister

Apropos "Gute alte Zeit":

"Das Jahrhundert der Chirurgen" und "Das Weltreich der Chirurgen" von von Jürgen Thorwald.

Sehr zu empfehlen...

Ratiomania

Zitat von: rincewind am 01. August 2011, 17:04:31
Zitat von: Belbo zwei am 01. August 2011, 16:22:39
...na schön dann gibts ab Dezember kein Geolino mehr fürs Patenkind.

Es sind meist die medizinischen/Gesundheitsthemen, wo ansonsten gute Medien völlig abkacken. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber es ist auffällig.


Man schnappt sich ausm Reaktionskeller en paar Nummern von den "Top-Schwurbel"-Journalisten und schickt die übliche Redaktion bzw. wissenschafts-journalie in den Urlaub.

Das dient dann der erschließung eines breiteren Konsumentenbereiches. Den Haupkonsumentenstamm verliert man nicht wirklich (es sei denn man lässt die ehemaligen Redakteure im Urlaub und feuert die vorherigen Schreiberlinge wie P.M.), da die nächte Ausgabe wieder "Top" is.


Nur meine Vorstellung um den Wahnsinn rational zu erklären...

Illusion-der-Exzellenz

Zitat von: merdeister am 01. August 2011, 19:51:54
Apropos "Gute alte Zeit":

"Das Jahrhundert der Chirurgen" und "Das Weltreich der Chirurgen" von von Jürgen Thorwald.

Sehr zu empfehlen...

Von Thorwald gibt es auch noch "Macht und Geheimnis der frühen Ärzte", viele Details, obwohl der Autor kein Historiker war und mir persönlich wegen seiner leicht braunen Aktivitäten auch nicht sehr liegt. Als Nachdruck gibt es noch die "Illustrierte Geschichte der Medizin" von Mayer-Steineg und Sudhoff. Ein neueres, auch sehr detailliertes Werk: "Die Kunst des Heilens" von Roy Porter (Historiker) - auch wenn das Kapitel über die Geschichte der Alternativen Medizin etwas schärfer formuliert sein könnte.

mintCCC

Hier schon mal ein Appetizer aus der Kolumne der Autorin bei Focus-Online "Thorbrietz' Diagnosen: Eine Lanze für die Homöopathie":

"Es heißt, der Glaube könne Berge versetzen. Globuli schaffen Ähnliches. Die Wissenschaft will das nicht wahrhaben, weil sie es nicht beweisen kann."

"Achtung – dies ist ein Outing: Ja, ich vertraue der Homöopathie. " (Kein Spaß)

"Wenn aber doch (der Scharlatan das richtige Kügelchen findet), dann kann es sein, wie bei mir geschehen, dass eine chronische Blasenentzündung nach fünf kleinen Milchzuckerbällchen mit ,,Nichts" drin für immer verschwand – nachdem viele Antibiotika versagt hatten, genauso wie diverse Naturheilbehandlungen, denen ich mich besten ,,Glaubens" unterzog. Das ist schon eine verblüffende Erfahrung, schlagartig zu spüren, dass sich irgendetwas im Körper verändert hat"

"Leben ist Chaos – alle Systeme, die sich einer strengen Ordnung unterwerfen, sind zum Untergang verdammt. Deshalb schlägt unser Herz zum Beispiel immer mit kleinen Unregelmäßigkeiten, weil es sich auf diese Weise besser an alle Belastungssituationen anpassen kann."
;D

rincewind

Zusammenfassung: "Ich bin stolz, ein Idiot zu sein!"

Ratiomania

Zitat von: rincewind am 02. August 2011, 15:58:37
Zusammenfassung: "Ich bin stolz, eine Idiotin zu sein!"

/fixed

Genauigkeit ist der Stolz!

Vorallem legen eigentlich selbstbewusste, aber eben beim generischem Maskulinum schwächelnde Feministen Feministen und Feministinnen wert drauf!

Lync

anbei ein Artikel aus dem Heise Zeitschriften Verlag

Eine Lanze für alternative Verfahren

Die August-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins GEO titelte mit einem Artikel "Die neue Heilkunst", in dem die Autorin positive Berichte über die Wirksamkeit von beispielsweise Akupunktur, Meditation oder Heilkräuterkuren vorstellte. Es dauerte nicht lange, bis dieser Bericht auf der Facebook-Seite des Magazins und in der Wissenschaftsblogosphäre stark kritisiert wurde. Beispielsweise äußerten sich Vertreter der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften stark ablehnend. Mancherorts war gar von "GEOGate" die Rede, da sich die Redaktion des Wissenschaftsmagazins nach der Konfrontation mit der Kritik hinter ihre Autorin stellte.

Historisch ist ein Anspruch von Vertretern der wissenschaftlichen Medizin gewachsen, nicht nur die beste Form der Medizin, sondern die einzige zu sein. Entsprechend argumentierte etwa Marcia Angell, frühere Chefredakteurin des New England Journal of Medicine, nur wissenschaftliches Vorgehen könne den Wirksamkeitsnachweis erbringen und daher könne es nur eine Medizin geben, nämlich die wissenschaftliche.[1] Ähnlich äußert sich Michael Baum, emeritierter Professor für Chirurgie des University College London, im Interview mit Richard Dawkins. Sobald ein Wirksamkeitsnachweis erbracht sei, höre etwas auf, eine Alternative zu sein und werde als Medizin anerkannt. In Reaktion auf den GEO-Artikel argumentierte jüngst auch Anatol Stefanowitsch, Professor für Sprachwissenschaft an der Universität Hamburg, die Bedeutung von "Medizin" schließe nur die wissenschaftliche ein und daher könne es gar keine alternative Medizin geben.

Nächste Seite http://www.heise.de/tp/artikel/35/35498/1.html