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Soziale Ansteckung

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Begonnen von eLender, 10. Januar 2025, 22:42:07

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eLender

Wie angekündigt, mal ein eigener Fade dazu. Wir haben das schon in zig verschiedenen Fäden aufgegriffen bzw. es ist in vielen Kontexten ein wichtiges Phänomen. Man weiß nicht so recht, wo man anfangen soll. Es ging los bei der Genderseele und dem sprunghaften Anstieg der transitionsbedürftigen Teenager (vornehmlich weiblichen Geschlechts). Es hat sicher auch etwas mit dem Geschlecht zu tun, aber dazu später mehr.

Dann ist es relevant bei solchen Themen wie "erfundene Krankheiten" (eine Bezeichnung aus dem Wiki) - von LC über Mecfs, Fibromyalgie und vielen weiteren "Erkrankungen", die nur verstehbar sind, wenn man sie durch die Brille des biopsychosozialen Models betrachtet.

Etwas allgemeiner sind dann solche Betrachtungen wie "Gedankenparasiten" (G. Saad) oder Meme ( R. Dawkins), die hier Sinn ergeben. Das geht dann aber weit über reine Erkrankungen hinaus, aber "Krankheit" an sich ist ein komplexes Phänomen.

Wir sind soziale Wesen und neigen zur Nachahmung. Das ist aber nur eine Komponente, dazu sind wir stets auf Sinn- bzw. Identitätssuche. Das kann auch harmlos oder sogar bereichernd sein, aber darum soll es hier nicht gehen (zumal hier der Grat schmal ist). Ich will hier eher die problematische Seite beleuchten, die uns immer wieder begegnet. Leider ist schon viel in den einzelnen Fäden versackt, aber vll. schaffe ich es, das hier wieder auszugraben.

Ich beginne mal mit einem Essay (aus einer wissenschaftlichen Zeitschrift), da hier ein kurzer Überblick gegeben wird, was das u.a. für Bereiche betrifft. Und ich fürchte, das ist nur die Spitze des Eisbergs.

ZitatThere has been a well-documented uprise in popular content creators with self-described tics or Tourette's Syndrome (TS) and other self-diagnosed mental health symptomatology on the TikTok platform [[37], [71]] leading some to characterize the phenomenon as "TikTok's sick-role subculture" [30]. This uptick has coincided with increasing numbers of youth who have presented to clinical providers or psychiatric services during the COVID-19 pandemic with what have been termed functional tic-like behaviors (FTLBs) [31,33,34]. Similar phenomenon has also been recently chronicled with respect to dissociative identity disorder (DID) [35].
These more recent examples of mental health-related issues appearing with notable penetrance in the social media ecosystem have emerged within the context of a broader fusion and coalescence of individual self-diagnosis, including anxiety, depression, eating disorders, autism, and gender identity-related conditions on social media platforms, perhaps most notably on the social media site Tumblr during the first decade of the 2000s [36], but also Instagram and most recently on TikTok as well [[37], [38], [39]].
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0010440X22000682

Ich habe den Abschnitt nur rausgepickt, weil er ein paar solcher Erscheinungen nennt. Das ist aber mehr als nur ein Internetphänomen (obwohl das die Sache natürlich angefeuert hat) und nicht nur eines, dass Kinder und Jugendliche betrifft. Es sind teilweise psychische / neurologische Symptomatiken, die scheinbar ansteckend sind. Dazu zählt auch die "Hysterie", die es schon lange gibt, und die bestimmt nur einen Teil der ganzen Dramatik widerspiegelt.

Der Artikel deutet es an: bestimmte Symptome sehen nur aus, wie die entsprechender (bekannter) Krankheiten. Bei DIS ist nicht ganz klar, ob es überhaupt ein solches Krankheitsbild gibt (weil es sich schwer objektiv fassen läßt), aber der Anstieg in gewissen Gruppen legt nahe, dass auch hier eine soziale Ansteckung möglich ist. Man spricht daher auch gerne von Pseudo...-Symptomatiken (bzw. Erkrankungen). Dabei kann es sich um echte Störungen handeln, nur ist die Ursache wohl eine andere. Ich werde sicher auch noch auf das Thema "Funktionele Störungen" kommen, das hier ein wichtige Rolle spielt.

Wollte ich nur mal gesagt haben!