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MECFS ist keine erfundene Krankheit

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Begonnen von NeuroMD, 04. Dezember 2023, 22:59:23

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eLender

Zitat von: zimtspinne am 23. Oktober 2024, 12:24:38Oder Wokemedizin?
Pseudomedizin reicht vollkommen. Hat in unserem Wiki eine eigene Abteilung.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Es werden immer mehr und man begegnet ihnen schon am späten Nachmittag beim Kaffeeschlürfen, ganz schlimm:

ZitatDer Abfahrts-Vizeweltmeister von 2021 berichtete, dass bei ihm eine mitochondriale Dysfunktion diagnostiziert wurde. Dies bedeute, dass bei ihm die Mitochondrien als Bestandteile und Energielieferanten der menschlichen Zellen nicht richtig arbeiten.
https://www.welt.de/sport/wintersport/article254151000/Andreas-Sander-Deutsches-Ski-Ass-macht-seltene-Nervenerkrankung-oeffentlich.html

Gut Mitochondrien können schon mal futsch gehen, aber im Vergleich zu einem Börn-Aut (ich verwende das nette Wort) ist das doch eher selten. Aber klar, bei der ganzen Virenlast der letzten Jahre wird sich das Verhältnis wohl bald umkehren. Ich werde jetzt auch beim Kaffeeschlürfen eine Maske tragen. Sicher ist sicher.

ZitatSander schilderte, dass nach Meinung der Ärzte die Dysfunktion eine Folge von vieler Infekte der letzten Jahre sein dürfte.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

Zitat von: eLender am 23. Oktober 2024, 16:36:29Es reicht mir schon, wenn ich sehe, wo das publiziert ist (MDPI).
Oh ja ....  ::)


ZitatMDPI ist der größte Herausgeber von wissenschaftlichen Open-Access-Fachzeitschriften. Er sitzt in Basel und wird geleitet von Stefan Tochev. MDPI werden seit 2014 Praktiken des Predatory Publishing vorgeworfen. Die Publikationsförderung wurde von mehreren Universitäten eingeschränkt. Den Zeitschriften International Journal of Environmental Research and Public Health und Journal of Risk and Financial Management wurde 2023 der Impact Factor entzogen.
https://de.wikipedia.org/wiki/MDPI
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Peiresc

Zitat von: MrX am 23. Oktober 2024, 11:00:31Zu McEvedy und Beard:

https://www.mdpi.com/1648-9144/57/1/12

Ich kann mich nicht ohne Not motivieren, das zu lesen, und will kurz erläutern warum. Was haben sie untersucht?

ZitatStatements were placed in the 'Royal Free Association' newsletter and the 'Royal Free Nurses League' magazine. [...] The statements invited anyone who had experienced the Royal Free disease outbreak of 1955 to contact the authors to provide information about their experiences. We asked for information from both those who became ill and those who remained healthy. [...] Evidence for the outbreak being an infectious encephalomyelitis versus epidemic hysteria was evaluated by comparing the study group's accounts and the original published medical staff reports [3,4] with data given for the epidemic hysteria hypothesis [7]

3. Results
3.1. Study Group
This study took place 58 years after the outbreak. Thirty people contacted the authors. Of these, 27 had personally experienced the outbreak and met inclusion criteria for the study group

Sie stützen sich ausschließlich auf die persönlichen Erinnerungen Betroffener knapp 60 Jahre nach dem Ereignis. Ich hätte Probleme, so etwas empirische Untersuchung zu nennen. Dieses Paper erfüllt somit eine wichtiges Eingangskriterium nicht, meine Zeit mit ihr zu verschwenden:
ZitatEine Regel, die hundert Jahre später noch immer uneingeschränkt empfohlen werden kann. Wie vielversprechend auch der Titel einer wissenschaftlichen Arbeit sein mag: Man lese zuerst Material & Methode, und wenn interessant sein könnte, was man auf diese Weise herausfinden kann, dann ist es eine genaue Lektüre wert.
https://blog.psiram.com/2022/09/befleckte-medizinsoziologie-5/

Ich greife deshalb nur punktweise heraus. Nachdem sie also 27 selbstselektionierte von ca 300 Beteiligten 60 Jahre nach dem Ereignis befragt haben, meinen sie in der Diskussion:
ZitatMcEvedy and Beard based their epidemic hysteria hypothesis on an analysis of some selected patient case notes [7].

Das meinen die jetzt nicht ernst, oder? Aber bleiben wir noch kurz dabei und schauen uns mal eine dieser selective case notes von McEvedy und Beard an. Vorher aber zurück zu Underhill & Baillod:
ZitatElectromyograms (EMGs) (carried out in some patients) showed unspecified findings regarded as characteristic of the disease.
(italics mine). Das ist eine Formulierung, die a priori hochgradig suspekt ist, und zusätzlich von einiger Verschwommenheit (wie viele Patienten? welche Befunde?), denn es ist nicht im mindesten klar, wie eine Enzephalitis zu EMG-Veränderungen führen kann.

In der Tabelle 2 heißt es dagegen:
ZitatTesting    Blood testing not done routinely. EMG done on one patient *
* The electromyogram (EMG) showed changes that were associated with Royal Free disease.
(italics mine again). Also wenn keine routinemäßigen Blutuntersuchungen durchgeführt worden sind, dann weckt das gewisse Zweifel an der gefühlten Gefährlichkeit der Erkrankung. Und in Kenntnis von dem, was ein EMG heute kann und nicht kann, sollte man kühl meinen: es gibt sie nicht, diese spezifischen Zeichen. Das ist eine negative Existenzbehauptung, einfach zu widerlegen wäre.

Es sind jedoch überraschender Weise durchaus konkrete Angaben dazu möglich. Der so in die Tonne getretene Text von McEvedy und Beard hat sich mit diesem Detail ausführlich befasst (S. 10). Ich zitiere die Kernsätze:
ZitatThe  peculiarity observed in the Royal Free cases lies in the synchronous firing of the motor units; macroscopically the effect  would presumably manifest as a fast tremor. In practice it is  quite easy to obtain this type of trace by encouraging one's rigid outstretched arm to tremble, Fig. 2 shows a trace of Royal Free type, a normal trace (same case), and a trace produced in a deliberate and not unsuccessful attempt to simulate the first by one of us.

You cannot view this attachment.

Far from being unphysiological, this type of trace suggests that the weakness is produced by a process similar to that used in its simulation-a "maximum effort" in which agonist and antagonist counteract each other.
(Kokontraktion von Agonisten und Antagonisten sind auch in der klinischen Untersuchung ein Zeichen bewusstseinsnaher Symptombildung, aber weiter im Text von McEvedy und Beard:)
ZitatIt is interesting to note that in his classic work on hysteria Janet (1907) observes of hysterical tremors that they characteristically show a regular rate averaging between 5 and 9 a second (p. 129); he prints a smoke drum trace of such a tremor on p. 130. The rate in the Royal Free cases falls at the upper end of this range.

Underhill & Baillod sagen dazu:
ZitatWhether an EMG of a healthy arm muscle, while encouraging the arm to tremble should be equated with an EMG of a weak leg muscle under maximal sustained volition from a patient suffering from Royal Free disease is questionable, but this attempt to imply that the experienced Royal Free medical staff might have misinterpreted EMG data or that one Royal Free patient might have fabricated an abnormal EMG does not provide evidence that the Royal Free outbreak was epidemic hysteria.

Wieso sollte es fragwürdig sein, das EMG von Gesunden mit dem von ,,Royal-Free"-Betroffenen gleichzusetzen? ... Verstehe, das ist genauso wie beim ,,PEM": der Vergleich mit dem Vorkommen bei anderen Krankheiten (oder hier: beim Gesunden) ist für die Spezifität des Zeichens schädlich und hat daher zu unterbleiben. LOL.

Und ich habe mich schon gefragt, wer das durch das peer review gelassen hat, aber die Frage ist schon erledigt, sehe ich. Mein Post ist also ein wenig Overkill.

Peiresc

Noch ein Detail, das ins Auge fällt, wenn man in den verstaubten Berichten blättert, deren Extrakt längst in den Kanon der Medizin übergegangen ist und gegen die anzukämpfen a priori den Stich ins Lächerliche hat, also einer besonderen Begründung bedürfte. Ich lasse es beim Fachchinesisch weil eine Übersetzung ins Verständliche nicht lohnen würde.

Bei ,,The Medical Staff of the Royal Free Hospital. An outbreak of encephalomyelitis in the Royal Free Hospital Group, London, in 1955. Br. Med. J. 1957, 2, 895–904",
http://europepmc.org/articles/pmc1962472?pdf=render
heißt es, Tab III:

ZitatIncidence of Cranial-nerve Lesions (148 Cases)
Cranial nerves . . 69 Cases, 46%
Ocular... 63 Cases, 43%

Das klingt nach einem harten Befund. Läsionen von Augennerven sind zweifelsfrei organisch, nicht nachzumachen, und im Regelfall vom erfahrenen Kliniker gut zu erkennen. Allenfalls fragt man sich, warum sie keine supranukleären Bulbusbewegungsstörungen gesehen haben. Im Text, genauer:
ZitatPupils were sometimes unequal, and might be defective in reactions to light and accommodation. External ophthalmoplegia was common, usually affecting one or both sixth nerves and occasionally the third nerve. Total external ophthalmoplegia with ptosis occurred in one patient.

Und schon wird es wieder ein wenig wunderlich. ,,External ophthalmoplegia" meint gewöhnlich eine Okulomotoriusparese (III. Hirnnerv), nicht eine Abduzensparese (VI. Hirnnerv). Erstere ist schwerwiegender. Wenn die komplette Okulomotoriusparese in einem einzelnen Fall aufgetreten ist, dann ist sie in allen 62 anderen Fällen inkomplett gewesen, und man kann sich fragen, was denn dann genau gemeint ist. Wenn man in der Lage ist, einen physiologischen/psychogenen Tremor im EMG für ein charakteristisches Zeichen zu halten, dann entsteht der Verdacht, dass auch passagere Doppelbilder (häufigste und banale Ursache: latente Esophorie, dekompensierend z B. bei Müdigkeit oder unter Alkoholeinfluss) zu ,,Ophthalmoplegien" erklärt werden könnten.

Das ist eine Formulierung, die noch bösartiger ist als diejenige, die Underhill und Baillod bei McEvedy und Beard gefunden haben wollen. Aber die Alternative dazu ist: Wenn diese historische Erstbeschreibung von Medical Staff of the Royal Free Hospital korrekt ist und es sich tatsächlich um Ophthalmoplegien gehandelt hat, dann hat die Klinik dieser ,,myalgischen Enzephalitis" keinerlei Ähnlichkeit mit den heute als ,,ME/CFS" deklarierten Fällen, und man weiß nicht, worüber Scheibenbogen und Co sich eigentlich aufregen.

zimtspinne

Gestern bei meiner Recherche war mir ein ähnliches Werk von einer ME/CFS-Vertretungsstelle untergekommen, wo versucht wurde, das zu zerpflücken. Ich hatte sogar kurz daran gedacht, das zu verlinken (aus einem noch anderen Grund), das dann aber euch erspart.
Nun ist es durch die Hintertür doch zu Peiresc gelangt, der sich über Zusatzarbeit immer freut  :P

Ich nehme an, alles rund um dieses Hysterie-Event ist im Giftschrank der ME/CFS-Zentralen gelandet.

danke Peiresc, dass du den Zeitfaktor nochmal rausgegriffen hast - als ich das las, konnte ich das alles gar nicht recht glauben und dachte, ich bin zu doof das zu verstehen.
Reality is transphobic.

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 23. Oktober 2024, 17:18:58Oh ja ....
Wir hatten deswegen mal einen kleinen Disput mit Ulle Berger (der mit der Genderseele ::) ), weil er das streng abwies. Hatte aber nichts damit zu tun, dass er selbst Editor eines dieser Journale war (und womöglich noch ist) ::)  Dazu passt auch (passenderweise), dass viele der transaktivistischen "Studien" genau in dem Verlag herausgepustet werden. Ich weiß auch nicht warum - ob das was mit Berger zu tun hat..?

Zitat von: Peiresc am 23. Oktober 2024, 18:49:01Verstehe, das ist genauso wie beim ,,PEM": der Vergleich mit dem Vorkommen bei anderen Krankheiten (oder hier: beim Gesunden) ist für die Spezifität des Zeichens schädlich und hat daher zu unterbleiben
;D
Es ist halt eine sehr spezielle Erkrankung, die eines ausgesprochen speziellen Ansatzes bedarf. Auch Galileo... ::)

Die beiden Damen entstammen unter Garantie der Aktivistenblase (aus dem myalgischen Hauptquartier, das wahrscheinlich - rein zufällig - im gleiche Gebäude residiert, wie WPATH*). Wir hatten doch auch schon ein "Review" dieses dt. Vereins, der auch in dem Verlag erschien (und von Scheibenbogen geadelt wurde, in dem sie sich auf die Autorenliste setzen ließ). Die sind so fleißig am Studien-raushauen (wenn se nicht grad dösen :gaehn: ), dass sie (womöglich zu Recht) behaupten können, die Studienlage wäre eindeutig auf ihrer Seite. Respekt, das haben noch nicht mal die Homöopathen geschafft. Erstaunlich, wie defekte Mitochondrien boostern können ::)

Zitat von: Peiresc am 23. Oktober 2024, 19:32:00latente Esophorie
Ich verstehe ja nicht viel von dem, was du da schreibst, aber das leuchtet mir ein. Mit geradem Blick würde einem wohl eher auffallen, dass da irgendetwas nicht stimmen kann. Nuja, ich war nie Arzt und las nur Arztromane :angel:


*was womöglich daran liegt, dass die Pflegekosten da geringer sind. Die sich als Krankenschwestern identifizierenden Hodenhabenden lassen sich unentgeltlich entlohnen. Sie machen das aus reiner Lust :-X
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Zitat von: eLender am 23. Oktober 2024, 21:14:25Ich verstehe ja nicht viel von dem, was du da schreibst

Naja. Wenn ich das alles erklären würde, wäre der Text viermal länger und fünfmal langweiliger. Der Schlussabsatz ist die take-home-message, das davor nur die Herleitung.
 8)

eLender

War ja kein Vorwurf, ich glaube dir auch blind :grins2:
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Noch ein PS zu

Zitat,,The Medical Staff of the Royal Free Hospital. An outbreak of encephalomyelitis in the Royal Free Hospital Group, London, in 1955. Br. Med. J. 1957, 2, 895–904",
http://europepmc.org/articles/pmc1962472?pdf=render

Incidence of Cranial-nerve Lesions (148 Cases)
Cranial nerves . . 69 Cases, 46%
Ocular... 63 Cases, 43%

Pupils were sometimes unequal, and might be defective in reactions to light and accommodation. External ophthalmoplegia was common, usually affecting one or both sixth nerves and occasionally the third nerve. Total external ophthalmoplegia with ptosis occurred in one patient.

Es handelt sich hier um eine retrospektive Durchsicht von Krankenakten, da muss man halt nehmen, was dokumentiert ist. Es geht um einen Nebenbefund in der Fülle der berichteten Symptome; ich habe ihn nur herausgegriffen, weil er kein bloßes symptom, eine subjektive Beschwerdeschilderung, sondern ein sign, ein objektiver, beobachtbarer Befund, ist. Wieviele dieser ophthalmoplegias sind nun wirklich vom Neurologen gesehen worden, wenn die Zusammenfassung so undifferenziert ist? Auch wären reine Hirnnervenstörungen kein Zeichen einer Hirnbeteiligung, einer Enzephalitis, sondern allenfalls einer Meningitis. Wie erwähnt, wird nichts über Augenbewegungsstörungen, wie sie bei Hirnstammbeteiligung auftreten können, berichtet. Aber wie auch gesagt, das sind die Auseinandersetzungen vergangener Zeiten.

zimtspinne

Ein Artikel im Time-Magazin aus dem Jahr 1970, also zeitlich etwas näher dran.

https://time.com/archive/6816451/behavior-mass-hysteria/

Dort werden ein paar Rahmenfaktoren genannt, die evtl zur Einordnung beitragen könnten. Polio geisterte in der Gegend als reale Bedrohung.
Betroffene überwiegend Frauen -30. Wenn dies als virale Infektionskrankheit dargestellt wird, frage ich mich, was das für ein unbekanntes sexistisches frauenfeindliches Virus gewesen sein muss.
Also jedenfalls ein extrem geschlechterspezifisches. Sars-CoV-2 neigt ja eher zur Diskriminierung des männlichen Geschlechts, fett und schlecht in Form, also mit einem ganz anderen Beuteschema. Ansteckend ist es aber dann doch für alle Geschlechter. 

Auffallend war außerdem, dass mal erhöhte Temperatur in der Liste der Symptome stand, mal Fieber und mal keins von beidem. Sollte das nicht etwas konsistenter sein, auch wenn es lang her ist (so lang auch wieder nicht medizinhistorisch)?

nervlich psychisch induziertes Fieber gibts übrigens wirklich.
Dann helfen fiebersenkende Mittel nicht wirklich. Ich hoffe, das weiß Frau Grams oder ist das schon wieder mecfs-phob?

Reality is transphobic.

eLender

Eine lange Reise, bis man die "wahre" Ursache gefunden hat. Man muss nur lange suchen, aber dann gerät man an einen echten Experten.

ZitatSibylle Dahrendorf 💥 @sibylle_berlin
Kann nicht schlafen, das muss das "Chronische Fatigue Syndrome" sein. Kleiner Abriss (Auszug) zum #MedicalGaslighting + #MedicalDurcheinander oder man könnte auch sagen: schleichender Untergang.

2010 Hashimoto Diagnose
2011 Malaria Tropica, kurz vor dem Organversagen, synthetisch hergestellter Beifuss als Medikation, auch nicht gut für die Mitochondrien + Lebensmittelvergiftung - Achtung Antibiosen! - danach nie wieder die Alte, aber arbeitsfähig

2013 wieder Lebensmittelvergiftung, viele Nebenhöhlenentzündungen, immer schön weiter mit Antibiosen behandelt.

2014 mehrere Zusammenbrüche, wie schlaganfallartig, explosionsartig. Ärzte: Wechseljahre, Depressionen usw. Ich soll mich nicht so anstellen.

2015 aus einer Handvoll chronischer Symptome werden plötzlich 20+. Mehrere Zusammenbrüche, zum ersten mal auch vollständige Sehfeldausfälle, auch Panikattacken, gefundenes Fressen für die Psychofraktion

2016 Aufenthalt in Tinnitus Klinik (natürlich der Psychosomatik zugeordnet) Missempfindungen werden chronisch, Phasen von eklatanter Entkräftung, Lähmungserscheinungen in den Gliedmassen, Befund: alles psychisch. 

2017 monatelanger Aufenthalt in TCM Klinik, alles psychisch (alle Symptome brechen richtig aus und bleiben ab jetzt konstant 24/7, in regelmässigen Abständen kommen neue Symptome hinzu), als ich bei einem Arzt Gespräch sage, ich fühle mich ständig so benommen, wie besoffen, alles dreht sich und in meinem Gliedmassen vibriert, sticht und brennt es, kommt die PTBS Diagnose hinzu.

Was hat Brennen auf der Haut, Entkräftung + Geschrei im Kopf, Herzrasen, Schwindel in aufrechten Positionen, um nur eine Handvoll Beispiele zu nennen, mit PTBS zu tun?

2017 Zwischenstopp in Klinik für Neurologie, Abklärung MS, wegen fortschreitender Muskelschwäche, komme inzwischen Treppen nicht mehr hoch, irre Schmerzen, incl. Nervenschmerzen, Höllenfeuer usw. Verdacht auf #SmallFiber wird geäussert. Konclusio im Befund: wieder Depression (tja). Habe übrigens Läsionen im Kopf. 3 Ärzte = 3 Meinungen, die Psychosomatik gewinnt auch dieses mal.

Weihnachten + Jahreswechsel 2017/2018: weil ich nicht nach Hause kann (bin 600km weg von zuhause) + nicht fähig mich selbst zu versorgen, geht es von dort in eine Klinik für Psychosomatik. Tolles Bewegungsprogramm erwartet mich dort. Ende des Aufenthaltes nicht mehr gehfähig, kann keine Tasche mehr tragen, zu nix mehr in der Lage, mein Auto kann ich auch nicht mehr fahren: alles psychisch, natürlich.

Herbst 2018: Charité #MEcfs Diagnose + #POTS (noch als #OI bezeichnet)
Herbst 2018 Klinik Rötz, Umweltklinik - auch völlig überflüssig, dort schaffe ich die Treppen sowieso nicht, kann aber noch draussen sitzen und mini kleine Runden drehen, mir sagt die Psychologin dort: der Mensch hat kein(!) Grundrecht auf Gesundheit, ach so ist das. Entgiftungstherapien.

2019 wieder Entgiftungstherapie, weil angeblich plötzlich alles Schwermetallbelastung
2019 USA 6 Wochen private Borreliose Klinik, weil plötzlich alles #Borreliose & Co. Diagnose.

2020 6 Wochen ambulant Bayern, Patricia Kane Protokoll mit Phospholipiden (eigentlich entwickelt für ALS) in einer Privatpraxis.
2020 + 21 Konsultation Neurochirurg Barcelona jetzt, viele Scans usw, u.a. #CCI Cranio Cervikale Instabilität Diagnose - s/w mit Bildbeleg.

Zitat2022 #FQAD Diagnose, nach zig Jahren endlich schriftlich: Vergiftung durch #Fluorchinolone + Vergiftung durch #Metronidazole #Flagyl #MCAS Diagnose sowie #POTS #SmallFiber #fortschreitendeMuskelschwäche #Dysbiose #Mitochondrienströrung #kompromittierendeZellfunktion u.v.m. alles schön mit ICD codiert.

Jetzt ist meine Psyche aber tatsächlich im Eimer, aufgrund der jahrelangen Missachtung und der jahrelangen Symptomfolter. Immer noch keine ärztliche Hilfe am Wohnort. 4 Hausärzte geben auf. Wohnort ist die Hauptstadt Deutschlands. Manchmal muss ich mir das alles vergegenwärtigen. Aus einem Leben, immer unterwegs, ist ein Leben bzw. ein Siechtum auf einer Handvoll Quadratmeter geworden. Wieder und wieder stelle ich mir die Frage: was wäre passiert, wenn man Symptome von Beginn an ernst genommen hätte? Vor allem Ärzte aufgeklärt gewesen wären? Ich glaube mit #LongCovid hat man nur den einen Vorteil, man weiss sofort, woran es liegt und braucht nicht Jahre um den/die Auslöser und die Folgekrankheiten auszumachen. Hilfe aber auch hier Fehlanzeige. In Reha kaputt therapiert, immer noch an der Tagesordnung. Es ist zum Wände hochgehen.

Traurig. Verlorenes Leben. Schmerzendes Leben, das keines mehr ist. Nichts hat man daraus gelernt. Das finde ich das Allerschlimmste, dass Abertausende ohne Hilfe sind, ohne betreuende Ärzte. Ohne Perspektive auf Zukunft, ohne Gewissheit, je an medizinischen Behandlungen ranzukommen. Gleichgültig welche Auslöser.

So jetzt, Gute Nacht. 💜
https://x.com/sibylle_berlin/status/1849610486653870106
(Enormung von mir: viele Ärzte halten ICD wohl für eine Zug...)

Die Dame ist recht aktiv, soweit man das im Koma sein kann. Haut im Stundentakt Beiträge raus und hat sogar eine eigene Seite zu ihrem Leid: https://sibylledahrendorf.jimdofree.com/  (Mark "Höllensommer" Benecke ist auch von der Partie ??? )

Hat sie was aus unserem Wiki ausgelassen? Neuroborreliose, Mitochondrien, Auradefekt? Keine Frage, üble Geschichte, aber in der Szene nicht so ungewöhnlich. Was das alles kostet!? Nicht nur Geld.

Dabei ist doch längst wissenschaftlich belegt, dass Viren das Immunsystem auf ewig schreddern. Reicht schon ein Niesanfall.

ZitatWenig überraschend hätten die Genesenen zehn Wochen nach der Infektion im Gegensatz zu den nicht infizierten Probandinnen und Probanden sowohl bei den T- als auch bei den B-Zellen deutliche Anzeichen einer Immunaktivierung aufgewiesen, so Pickl. Überrascht war das Forscherteam aber von den Ergebnissen zehn Monate nach der Erkrankung. "Selbst nach milden Krankheitsverläufen stellten wir eine deutliche Verringerung von Immunzellen im Blut fest", erklärt Pickl. Neben einem Abfall SARS-CoV-2-spezifischer Antikörper beobachteten die Forschenden auch eine "erstaunliche Veränderung der Wachstumsfaktoren im Blut".

Für Covid-19-Genesene bedeute dies, dass ihr Immunsystem möglicherweise nicht mehr optimal reagiere, schließen sie daraus. Als vermutlichen Auslöser nennt das Team eine Infektion des Knochenmarks, das die zentrale Produktionsstelle von Immunzellen ist.
https://www.n-tv.de/wissen/Warum-man-nach-Corona-anfaellig-fuer-andere-Infektionen-ist-article25312041.html

Das Virus geht bis ins Mark. Beinahe so gefährlich wie HIV.

ZitatEmanuel Wyler vom Berliner Max Delbrück Center für Molekulare Medizin sieht zwar einen erschöpfenden Effekt durch SARS-CoV-2, schätzt ihn aber niedrig ein. "Auf einer Skala, auf der ein Rhinovirus kaum bis keinen Schaden am Immunsystem anrichtet und HIV es komplett zerstört, würde ich SARS-CoV-2 - jetzt, da die meisten Menschen gegen das Virus geimpft, davon genesen oder beides sind - irgendwo in der Mitte verorten", sagte er dem Wissenschaftsmagazin Spektrum.de.

Muss ich erwähnen, dass diese Studie in der Szene gefeiert wird?
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Um gerecht zu sein: die Dame hat angeblich eine Vergiftung durch spezielle Antibiotika erlitten, wie sie schreibt. Das ist keine (reine) Erfindung, so etwas gibt es wohl schon:

ZitatDas Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfARM) stieß im Februar 2017 ein europäisches Risikobewertungsverfahren an zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen der Fluorchinolone und Chinolone, die zu starken Einschränkungen der Lebensqualität und unter Umständen dauerhaften Beeinträchtigungen führen können.[52][53] Im Oktober 2018 empfahl der Pharmakovigilanzausschuss für Risikobewertung (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee, PRAC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur nach der Neubewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses Anwendungseinschränkungen. Bei bestimmten leichten bis mittelschweren Infektionen sollen diese Mittel möglichst nicht mehr, und bei bestimmten Patientengruppen (z. B. älteren Patienten, Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, Patienten nach Organtransplantation oder Patienten unter systemischer Kortikosteroidtherapie) nur noch mit Vorsicht angewendet werden.[54]
https://de.wikipedia.org/wiki/Fluorchinolonantibiotikum#Fluoroquinolone-Associated_Disability_(FQAD)

Ob das hier möglich ist (vor allem die zig Jahre spätere Diagnose), steht auf einem anderen Blatt. Interessant aber, dass sie von der Charité (Scheibenbogen?) die Diagnose Mecfs bekam. Daneben ist das auch ein Ticket für andere ähnlich Ermüdete (und von Schmerzen geplagten). Aber das muss schon eine sehr spezifische Diagnose sein, da geht es auch um Schadensersatz und Haftung. Man wird wahrscheinlich immer etwas finden, worauf man sein Leid begründen kann. Aber dann sollte man auch organische Schäden finden können, auch bei so einer "Vergiftung". Man kennt die Details nicht und sollte skeptisch bleiben. Möglich, aber auch nicht.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Noch was zu den Antibiotika, die in echter Wahrheit hinter Mecfs stecken. Das Zeugs ist ja immer noch im Einsatz, obwohl es die Pillenschlucker in die Frührente schickt. Das muss eine finstere Verschwörung der Farmer sein – aber das ZDF klärt auf:

ZitatPlötzliche und unerklärliche Schmerzen, Probleme mit den Sehnen, Depressionen, Psychosen: Betroffene berichten nach der Einnahme von Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinolone oft von starken Nebenwirkungen. Bei manchen kommt es zu so schweren Einschränkungen, dass ihr normales Leben beeinträchtigt ist. Behörden warnen wegen möglicher Nebenwirkungen schon seit geraumer Zeit vor Fluorchinolonen.
https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/gesundheit/fluorchinolone-antibiotika-nebenwirkungen-100.html

Dazu eine Fallgeschichte, die jeden Zweifel ausräumt. Man bezieht sein Wissen übrigens aus einer "unabhängigen Patientenberatung". Es gibt tatsächlich diese Warnungen (das mit Bedacht und nur als Reserveantibiotika zu verwenden), aber wenn es so ein hohes (und beinahe unvermeidliches) Gefährdungspotential hat, dann müsste man das konsequent verbieten. Ansonsten kann beinahe jeder behauten, seine Bettlägerigkeit hätte damit zu tun (wie die Dame aus der Doku, die vor 2 Jahren mal so etwas auf dem Rezept hatte).

Aber es gibt Hilfe von höchster Stelle:

ZitatDie Diagnostik der Mitochondrienfunktion gewährt Einblicke in den Energiestoffwechsel der Zellen. Bei Schädigungen der Mitochondrien durch oxydativen Stress oder Medikamenten wie zum Beispiel Fluorchinolonen (siehe FQAD) stellen die Mitochondrien nicht genügend Energie in Form des ATP zur Verfügung, sodass es zu allgemeiner Müdigkeit und Schwäche kommt. Diese Untersuchung ist besonders wichtig bei allen Formen des Fatigue-Syndroms.

Im einzelnen zählen folgende Parameter hierzu:

der bioenergetische Gesundheitsindex
die Parameter der Atmung wie die basale Atmung, das Protonenleck, der maximale Sauerstoffverbrauch, die Gesamt-ATP-Produktion, die Reserveatmungskapazität und die nicht-mitochondriale Atmung
die mitochondriale Sauerstoffverwertung mit den Parametern ATP-Umsatz in %, ATP-Grundumsatz sowie ATP-Reserve

Möglich ist auch ein mitochondrialer Belastungstest in Form der sogenannten Thiomersalblockade, bei der das ATP während und nach Blockade gemessen wird.
https://www.prof-wendt.de/de/schwerpunkte/fqad/

Der Professore ist beinahe so kompetent wie die Scheibenbogen, hat aber wirksamere Mittelchen im Portfolio. Hat er sicherlich alles in unserem Wiki gefunden :o
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Aber bäck to Topic (nuja, das ist ja nicht so weit entfernt). Nachrichten aus der Blase:

ZitatPetit Feu @feu_petit
In Ulm gab es eine Long-Covid-Ambulanz, in der tatsächlich mit Medikamenten behandelt wurde, von Studien begleitet. Also genau das, was wir brauchen.

Im September 2023 wurde sie überraschend geschlossen. Keine Erklärung.

Und jetzt öffnet neu diese Gaslighting-Ambulanz

Kann mir das jemand erklären? Wer hat so viel Macht, dass er Entwicklungen, die in die richtige Richtung gehen, einfach umkehren kann?

Und wie sollen wir da die Hoffnung nicht verlieren?
https://x.com/feu_petit/status/1849629669907124498

Das ist die Ambulanz (nein, keine Dependance von Scheibenkleister): https://www.uniklinik-ulm.de/allgemeinmedizin/fatigue-ambulanz.html

Die haben auch Psychosomatik und Aktivierung im Programm. Pures Gift für die echt Betroffenen (die anderen werden halt nur verarscht). Will nicht wissen, was da vorher gemacht wurde (man hat ja umgestellt auf Evidenz). Es scheint tatsächlich so zu sein, dass man mittlerweile fest auf Psychosomatik setzt, nix mehr mir organischer Ursache (wenn man das abgeklärt hat). Aber was ist, wenn ich vor 10 Jahren mal ein Fluorchinolon geschluckt habe? Dann ab zur Charité (wo man auch die falsche Diagnose bekommt).
Wollte ich nur mal gesagt haben!