Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

7.10. in Israel

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Conina, 10. Oktober 2023, 08:55:43

« vorheriges - nächstes »

Conina

Is doch eigentlich egal. Bei dem Nobelpreis haben sie schon mehrmals daneben gegriffen. Katastrophe ist ein zu starkes Wort.
Yassir Arafat hatte auch einen.

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Peiresc

Zitat von: Conina am 04. Oktober 2025, 15:57:23Is doch eigentlich egal. Bei dem Nobelpreis haben sie schon mehrmals daneben gegriffen. Katastrophe ist ein zu starkes Wort.
Yassir Arafat hatte auch einen.

Ich finde durchaus nicht, dass das egal ist, und gleich gar nicht, dass die Arafat-Verleihung in irgendeinem Verhältnis dazu steht (es war ein nicht eingelöster Wechsel auf die Zukunft, und Rabin wurde nicht von einem Araber ermordet).

Man wird keine Bahnschranke abschaffen, wenn sie mal nicht geschlossen hat. Eine solche Verleihung heute wäre Geschichtsklitterung, bevor Geschichte stattgefunden hat; langfristig eine Katastrophe.

HAL9000

Zitat von: Conina am 04. Oktober 2025, 15:57:23Katastrophe ist ein zu starkes Wort.
Vielleicht. Aber ich sehe es im Kontext der A*schkriechereien, die viele Staaten veranstalten,
die ansonsten bei vergleichbarem Verhalten wesentlich deutlichere Worte und Taten finden würden.
Dieser Mann verdient keinen Friedensnobelpreis, sondern Schwedische Gardinen.
Außerdem ist mir alles massiv zuwider, das das Ego dieses Typen auch nur ansatzweise streichelt.
"It has yet to be proven that intelligence has any survival value."
― Arthur C. Clarke

Conina

Natürlich verdient dieser Kleptokrat keinen Nobelpreis.  Ein oder mehrere Impeachments wären mir lieber.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Juliette

Ich habe heute einen Gastbeitrag von Herfried Münkler gelesen. Herfried Münkler ist eremitierter (??) Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte der Humboldt-Universität Berlin. Seine geostrategischen Analysen wurden und werden im Kanzleramt gehört.

https://archive.is/HqN05

Ich finde, darin erklärt er sehr gut und überzeugend, warum Israel eigentlich nur alles falsch machen kann.

Und wie falsch zu diesem Zeitpunkt die Anerkennung eines palästinensichen Staates durch Frankreich und andere war, ohne zumindest ein paar Grundforderungen als Bedingung zu stellen.

ZitatDabei aber wurde so getan, als würde es sich von selbst ergeben, dass die Hamas im Gazastreifen nicht an der Macht bleibt – lange bevor Trumps Gaza-Plan veröffentlicht wurde, der eine Verdrängung der Gruppe aus Gaza vorsieht. Die Anerkennung eines palästinensischen Staates zu diesem frühen Zeitpunkt aber war also auch eine Anerkennung der Hamas als der entscheidende palästinensische Akteur. Das wäre anders gewesen, wenn die entsprechenden Staaten die Anerkennung eines palästinensischen Staates zumindest konditioniert hätten, was politisch nahegelegen hätte: die Anerkennung eines Palästinenserstaats mit der Freilassung der Geiseln und dem Ende der Hamas-Herrschaft in Gaza zu verbinden....

Nach wie vor gilt jedoch: Wer über den Gazakrieg reden will und auf dessen politische Beendigung setzt, wer gar eine stabile und verlässliche Friedensordnung im Nahen Osten anstrebt, muss zuvor die Frage beantworten können, wie man einen asymmetrischen Krieg beenden kann, ohne dabei der Hamas zum politischen Sieg zu verhelfen. Und auf diese Weise obendrein dafür zu sorgen, dass asymmetrische Kriege zum allseits nachahmbaren Modell einer Kriegführung werden, mit der die militärisch Schwachen und Unterlegenen den großen und starken Akteuren ihren politischen Willen aufzuzwingen vermögen.

Nun gibt es sicherlich einige, die sich bei dieser Aussicht die Hände reiben, weil sie meinen, dass dann die Welt gerechter, weil politisch egalitärer würde. Sie irren sich jedoch. Sie sind bloß die Wegbereiter einer politischen Katastrophe, weil damit die Schwelle zum Kriegseintritt so weit abgesenkt würde, dass sie tendenziell von jedem Akteur, der seine Ziele mit Gewalt verfolgen will, überschritten werden kann. Damit würde auch das Konzept der Abschreckung seine Wirkung verlieren, und wo Abschreckung nicht mehr wirkt, vervielfachen sich die Kriege. Zumindest asymmetrische und hybride Kriege würden zum politischen Normal- und Dauerzustand....

Die Zivilbevölkerung wird damit doppelt instrumentalisiert: De facto wird sie von der Hamas als Geisel genommen, um die Tunnel zu schützen, und sie dient dazu, jene Bilder von Tod und Zerstörung zu produzieren, die für die Hamas die Grundlage ihres propagandistischen Erfolgs bilden.

Asymmetrische Kriege zeichnen sich dadurch aus, dass sie zur Waffe machen, was eigentlich keine Waffe ist. Dazu gehören als Erstes Bilder und Erzählmuster, die dazu dienen, die eine Seite ausschließlich als ,,Täter" und die andere Seite ausschließlich als ,,Opfer" zu präsentieren. In einer symmetrischen Konfrontation sind beide Seiten hingegen stets beides zugleich: Agierende und Erleidende. Das eine schließt das andere ein. Asymmetrierung löst diese Gleichzeitigkeit auf: Wir sehen auf der einen Seite nur Opfer und auf der anderen nur Täter. Die Instrumentalisierung von Zivilisten als Deckung und das zynische Kalkül, dass jeder Angriff auf diese Deckung ein Verstoß gegen das Kriegsvölkerrecht ist, werden dagegen dem Blick entzogen....

Die Genfer Konventionen von 1949 haben hier eine Reziprozität einzuziehen versucht, indem sie beide Seiten darauf festlegen, den Schutz von Zivilisten zu gewährleisten und militärische Gewalt verhältnismäßig einzusetzen. Dass die Hamas diesen Grundsatz eklatant verletzt hat und weiterhin verletzt, ist evident, dass Israel ihm in vielen Fällen nicht genügt, ebenfalls. Aber auch hier gilt: Die Asymmetrisierung des Konflikts macht es für Israel nahezu unmöglich, diesen Grundsätzen vollständig zu genügen, während die Hamas sich nicht darum scheren muss, ob sie ihnen genügt.

etc.

Insgesamt sehr spannend und hat zumindest mir geholfen, ein paar Dinge besser einzuordnen und zu begreifen.
"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

RPGNo1

Zitat von: Juliette am 06. Oktober 2025, 16:54:14Ich habe heute einen Gastbeitrag von Herfried Münkler gelesen. Herfried Münkler ist eremitierter (??) Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte der Humboldt-Universität Berlin. Seine geostrategischen Analysen wurden und werden im Kanzleramt gehört.

Danke für den Link. Das war ein sehr lehrreicher Artikel.

Klugscheiß-Modus an: Was die sog. Emeritierung angeht, das ist eigentlich falsch. In Deutschland werden Professoren seit den 70er Jahren pensioniert. Emeritierung wird im freien Sprachgbrauch mit Pensionierung synonym gesetzt.


(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Juliette

Zitat von: RPGNo1 am 06. Oktober 2025, 17:22:35Emeritierung wird im freien Sprachgebrauch mit Pensionierung synonym gesetzt.

Ja, aber es heißt emeritiert (hat was mit Verdiensten zu tun) und nicht eremitiert (hat was mit Einsamkeit zu tun).  ;) (Klugscheißmodus aus)
"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

RPGNo1

Zitat von: Juliette am 06. Oktober 2025, 17:34:34
Zitat von: RPGNo1 am 06. Oktober 2025, 17:22:35Emeritierung wird im freien Sprachgebrauch mit Pensionierung synonym gesetzt.

Ja, aber es heißt emeritiert (hat was mit Verdiensten zu tun) und nicht eremitiert (hat was mit Einsamkeit zu tun.  ;) (Klugscheißmodus aus)

Erwischt.  ;D
Meine Hirn hatte auf den Autokorrekturmodus geschaltet.  ;)
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Juliette

Zitat von: RPGNo1 am 06. Oktober 2025, 17:36:23Mein Hirn hatte auf den Autokorrekturmodus geschaltet.  ;)

Meins auch. Erst die Rechtschreibkorrektur hat bei dem Zitat gemeckert.  :-[
"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

RPGNo1

(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

HAL9000

"Heldenhafter Ausbruch" für das terroristische Massaker vor zwei Jahren... - darf ich mitkotzen?

Mir fehlen da echt die Worte. Wenn mir IRL jemand mit solch einer Einstellung unterkäme,
hätte ich allergrößte Mühe, mich zu beherrschen.
"It has yet to be proven that intelligence has any survival value."
― Arthur C. Clarke

RPGNo1

ZitatDie Untätigkeit der Bundesregierung

Aktivisten der Gaza-Flottille berichten von ,,Folter" im Gefängnis in Israel. Die Bundesrepublik habe sie widerrechtlich im Stich gelassen.
https://taz.de/Gaza-Hilfsflotte/!6118537/

Was für ein abgrundtief peinlicher Artikel in der taz. 👎

Der Autor zitiert einen Völkerrechtler, dass die Gaza-Seeblockade illegal sei. Dabei hat die UNO höchstselbst in 2011 festgestellt, dass die Blockade nach internationalem Recht legal ist. Zudem "vergisst" der Autor zu erwähnen, dass sich Ägypten ebenfalls an der Blockade beteiligt.

Yasemin Acar ist eine berüchtigte Pro-Palästina-Aktivistin, die den Massenmord der Hamas vom 7.10 gefeiert hat und diesen Jubel auf den Sozialen Medien verbreitete.

Louna Sbou war die Leiterin eines queer*feministischen, dekolonialen und klassenkritischen Kulturzentrums, welches mehrfach antisemitische bzw. pro-Hamas-Gruppen einlud.

Der im taz-Artikel zitierte Anwalt Benjamin Düsberg ist aktivistischer "Strafverteidiger in Berlin und Mitglied eines Kollektivs palästinasolidarischer Anwält*innen. Außerdem ist er Mitglied der Vereinigung Berliner Strafverteidiger*innen und im Republikanischen Anwält*innenverein."

Zum Israel hat die Misshandlungs- bzw. Foltervorwürfe, die Thunberg & Co. vorgebracht haben, aber nicht beweisen konnten, zurückgewiesen, aber das unterschlägt der Bericht geflissentlich.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

HAL9000

Aus einem kurzen ORF-Beitrag:

ZitatDie Hamas rief unterdessen etwa 7.000 Mitglieder ihrer Sicherheitskräfte zurück, um in den von israelischen Truppen geräumten Gebieten die Kontrolle herzustellen. Das berichtete die BBC unter Berufung auf lokale Quellen. Zudem seien fünf neue Gouverneure mit militärischem Hintergrund ernannt worden.

Ich habe meine Meinung im USA-Faden bereits angedeutet: Das ist der Grund, der die Lage in Nahost
nicht zur Ruhe kommen lassen wird. Solange auch nur ein Mann der Hamas im Gaza-Streifen bleibt,
wird dieser Konfliktherd nicht zur Ruhe kommen. Mann kann/darf Terroristen (deren erklärtes Ziel
die Auslöschung des Nachbarn ist) keine Kontrollfunktion überlassen. Das ist der direkte Weg ins
nächste Desaster.
"It has yet to be proven that intelligence has any survival value."
― Arthur C. Clarke

Conina

Mr. Fafo ist dieses Mal wohl wirklich bei Bandenkämpfen in Gaza gestorben.
Er hat zwei Jahre Genozid überlebt und starb am ersten Tag des Waffenstillstandes.

Israelische Zeitungen und selbst Al Jazeera schreiben es.
You cannot view this attachment.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.