Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

7.10. in Israel

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Conina, 10. Oktober 2023, 08:55:43

« vorheriges - nächstes »

eLender

Zitat von: Peiresc am 27. Dezember 2023, 20:55:30,,Entradikalisierung"? Was ist das für ein Kriegsziel, und wie soll es erreicht werden? Netanjahus Glaubwürdigkeit ist schwersten Zweifeln ausgesetzt.
Damit deutet er an, dass der Gazastreifen wahrscheinlich solange besetzt wird, bis man ein zivile Regierung etabliert hat, die nicht die Vernichtung Israels auf dem Plan hat. Das würde ich zumind. so deuten. Ich habe dazu heute noch etwas gelesen:

ZitatIsraels Regierungschef Benjamin Netanjahu plant nach einem Sieg über die islamistische Hamas eine radikale Umgestaltung des Gazastreifens und zieht dabei Vergleiche zur Entnazifizierung in Deutschland nach 1945. "Nach dem Sieg über die Hamas" seien zwei Dinge nötig, sagte Netanjahu in einem veröffentlichten Interview mit den Zeitungen "Bild" und "Welt" sowie "Politico".

"Erstens entmilitarisieren wir Gaza und zweitens entradikalisieren wir Gaza. Und genau das wurde in Deutschland, Japan und anderswo getan", sagte Netanjahu. Er verwies auf die Entnazifizierung Deutschlands, das heute ein völlig anderes Land sei als in den 1930er Jahren. "Dies wurde durch den totalen militärischen Sieg und die Veränderung der Kultur, der Bildung und des Lernens über die Fehler der Vergangenheit erreicht."

Die USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion hielten Deutschland nach dem Sieg 1945 in vier Zonen besetzt und trieben die Entnazifizierung voran. 1949 wurden die Bundesrepublik und die DDR gegründet. Auch in den Jahrzehnten danach blieben Truppen der Siegermächte in beiden Ländern stationiert.
https://www.n-tv.de/politik/Netanjahu-Gaza-entradikalisieren-wie-Nazi-Deutschland-article24564703.html

Der Vergleich mit der Entnazifizierung scheint mir passend. Man weiß, dass sich auch ohne Hamas wieder so eine radikale Führung etablieren könnte und wohl auch wird. Wie man das dann praktisch umsetzen wird, muss sich zeigen. Womöglich mit einer israelischen Zivilregierung...

Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Man kann es nicht oft genug sagen, auch wenn man das in bestimmten Kreisen gerne aussitzen möchte.

ZitatNach dem Massaker vom 7. Oktober scheint es, als sei der Antisemitismus das höchste Stadium des Wokeismus. Der Wokeismus reduziert die Komplexität menschlicher Konstellationen gnadenlos auf die Konfrontation von Herrschern und Beherrschten, Unterdrückern und Unterdrückten. Israel wird durch diese Ideologie in das Lager der Unterdrücker gestellt. Das geht so weit, dass der Staat völlig delegitimiert wird. Amerikanische Studentenkollektive beschreiben Israel von den Anfängen bis heute als koloniales Unternehmen. Das Recht der Juden auf dieses Land wird bestritten. Es wird so getan, als hätten sie sich dort, in Palästina, niedergelassen wie die Deutschen in Namibia oder die Franzosen in Algerien. Daher auch das Aufblühen des Slogans «From the river to the sea, Palestine will be free».
https://12ft.io/proxy?q=https%3A%2F%2Fwww.nzz.ch%2Ffeuilleton%2Falain-finkielkraut-wokeismus-ist-todeskult-ld.1771643%3Freduced%3Dtrue  (NZZ entkettet)

Ein Motiv, das ich selber auch so wahrnehme: es ist eine Verachtung des "Westens" von (einem kleinen Teil) dessen Bewohnern. Das ist nicht nur plumper Antiamerikanismus, es geht darüber hinaus. Deshalb ist auch die "westliche" Wissenschaft ein Feindbild (darunter versteht man allerdings nur die Naturwissenschaften). Das ganze Theater erinnert mich nicht umsonst an Esoterik und sonstige Irrungen.

ZitatDer Wokeismus ist die totale Infragestellung der westlichen Kultur. Es ist ein misstrauischer und sogar anklagender Blick auf unser gesamtes Erbe. Die Lieblingsbeschäftigung des Wokeismus ist es, in Form eines Tribunals über die Vergangenheit zu richten, die rassistisch, sexistisch, homophob und so weiter war. Eine absolute Sensibilität bekämpft alle Formen der Stigmatisierung. Die kommunistische Ideologie wurde zu einem bestimmten Zeitpunkt mit der Realität konfrontiert: in Form der Sowjetunion und des maoistischen Regimes in China. Für die Woken gibt es diesen Realitätscheck nicht. Hinzu kommt, dass der Wokeismus mit einem demografischen Wandel in unserer Gesellschaft einhergeht. Er verbindet sich mit dem Islamismus. Aus diesem Grund wird es vielleicht schwieriger, diese Ideologie abzuschütteln.
...
Octavio Paz hat beschrieben, wie wir die grosse kritische Tradition, die unsere Gesellschaften in einem ständigen Dialog mit sich selbst gehalten hat, pervertiert haben. Wir haben sie pervertiert, indem wir sie in den Dienst des Hasses auf uns selbst und unsere Welt gestellt haben. Das ist umso besorgniserregender, als der Westen heute furchtbare Feinde hat. Es ist gut, dass der Westen nicht nur Überzeugungen, sondern auch Zweifel hat. Aber mit Selbstverleugnung können wir unseren Feinden nicht entgegentreten.

Das erklärt auch viel von dem, was wir in den woken Fäden hier diskutieren. Man ist gar nicht so sehr für etwas, man ist viel mehr gegen etwas.

---
Der Hass der arabischen Welt (und noch weiter in der gesamten muslimischen) hat Tradition, es gehört dort - beinahe -  zu den Selbstverständlichkeiten. Ich war oft genug in islamischen Ländern und kenne das aus eigener Anschauung. Man wird gelegentlich mit Hitlergruß begrüßt und man dankt dem dt. Volke für seine Dienste (aber bedauert, das der "Job" nicht zuende geführt wurde :o ).

ZitatIsrael ist ein bequemer Sündenbock. Es lenkt die arabischen Völker von ihren inneren Problemen ab, von der Korruption, dem Elend, dem religiösen Extremismus, der Unfreiheit. Die arabischen Völker haben eine pathologische Fokussierung auf Israel.

Eine "Endradikalisierung" scheint mir utopisch, solange es nicht gelingt, seine Probleme selbst zu lösen. Die sind leider nicht unabhängig von der Denke in vielen muslimischen Ländern (der Westen ist schuld an allem...).
Wollte ich nur mal gesagt haben!

kosh

'Screams Without Words': How Hamas Weaponized Sexual Violence on Oct. 7 https://www.nytimes.com/2023/12/28/world/middleeast/oct-7-attacks-hamas-israel-sexual-violence.html

Pm wer durch die paywall möchte. Vorsicht, keine schöne Lektüre.

kosh

Habe eben diese Schlagzeile im Spiegel gesehen:

  Tod von Hamas-Topkommandeur Hisbollah-Führer droht Israel mit Kampf »ohne Beschränkung«

Kann mir jemand erklären, welche Beschränkungen er jetzt noch aufgeben will?

RPGNo1

ZitatDie ehemalige Harvard-Präsidentin Claudine Gay ist diese Woche von ihrem Posten zurückgetreten. Die zwei Hauptgründe:
- Antisemitismus auf dem Campus, den sie in einer Anhörung vor dem US-Kongress nicht verurteilte
- und Plagiatsvorwürfe gegen die Wissenschaftlerin.

https://www.spiegel.de/ausland/claudine-gay-ehemalige-harvard-praesidentin-beklagt-kampagne-gegen-sich-a-9d72c13a-0745-43ed-891f-bf960fd88a60

Claudine Gay zeigt aber keinerlei Einsicht, dass sie schwere Fehler begangen hat, die letztendlich zu ihrem Rücktritt führen mussten. Stattdessen sieht sie ausschließlich eine Kampage gegen sich. Sie sei nur zurückgetreten, um Schaden von Harvard abzuwenden. Welcher jedoch schon längst aufgrund ihres katastrophalen Auftritts vor dem Repräsentatenhaus angerichtet war.
 
Zitat»Bei der Kampagne gegen mich ging es um mehr als nur eine Universität und eine Führungskraft«, schreibt Gay: »Es handelte sich lediglich um ein einzelnes Scharmützel in einem umfassenderen Krieg, der darauf abzielt, das öffentliche Vertrauen in die Säulen der amerikanischen Gesellschaft zu erschüttern.« Bildungsinstitutionen würden attackiert, weil sie dafür sorgten, Propaganda zu entlarven.
[...]
Gay schreibt, sie sei bei der Anhörung in eine »gut gestellte Falle« getappt: »Ich habe es versäumt, klar und deutlich zu sagen, dass Aufrufe zum Völkermord am jüdischen Volk verabscheuungswürdig und inakzeptabel sind und dass ich alle mir zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen werde, um Studierende vor dieser Art von Hass zu schützen.«
[...]
Der Kolumnist Bret Stephens äußerte sich in der »New York Times« derweil kritisch zu Gays Qualifikation. Die wichtige Frage für Harvard sei nicht die nach einem Rücktritt gewesen, sondern die Frage, warum Gay überhaupt eingestellt worden sei. Sie habe in 26 Jahren nur elf Zeitschriftenartikel verfasst und keine bahnbrechenden Beiträge zur Forschung geleistet. Gays Fehltritte und Fragen zu ihrer Qualifikation hätten ihren Gegnern Munition geliefert, um zu behaupten, sie habe ihren Posten nur wegen ihrer Hautfarbe erhalten.

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 04. Januar 2024, 14:35:52Claudine Gay zeigt aber keinerlei Einsicht, dass sie schwere Fehler begangen hat, die letztendlich zu ihrem Rücktritt führen mussten.
Die Pro-Hamas-Proteste waren ja nur ein Punkt (der aber schon ausgereicht hätte). Natürlich haben diejenigen, die das auch politisch ausschlachten wollen, mal genauer nachgesehen, was sie denn so geleistet hat. Das ist nicht nur die Art, wie sie ihre Publikationen erstellt, es ist auch für so eine Position die nicht vorhandene Qualifikation (es ist ja nicht eine Hinterwäldler-Uni). Sie führt lehrbuchmäßig vor, wozu "no merrit" führt und vertritt das selbst aufs energischste. Der Fisch stinkt vom Kopf, das kann man in dem Fall nicht anders sagen. Das Plagiatieren geht überhaupt nicht, vor allem, wenn man noch in so einer Position ist. Aber postmodernistisch gedrillt, kann man es auch wieder so hinbiegen, dass man wieder nur Opfer ist. Sie soll den akademischen Betrieb jetzt nicht allzu sehr bereichert haben, aber eine Glanzleistung zum Abgang bekommt sie doch noch hin:

ZitatSie habe an einigen Stellen die Sprache anderer Gelehrter dupliziert, ohne sie richtig einzuordnen, schreibt Gay nun. Sie habe die Zeitschriften, in denen die Texte erschienen seien, um Korrekturen gebeten. Ihre Zitierfehler sollten aber »nicht über eine grundlegende Wahrheit hinwegtäuschen«, so Gay: »Ich stehe mit Stolz zu meiner Arbeit und ihren Auswirkungen auf das Fachgebiet.«
:crazy

Bloß nicht zugeben, dass man plagiatiert hat (vor allem vor sich selbst). Sprache ist ja etwas wandelbares. Zum Glück hat sie nicht geschrieben, sie hätte sich etwas angeeignet, geht gar nicht. Plagiatsverdacht ist eine neurechte Konstruktion, um die ohnehin Unterdrückten noch weiter zu unterdrücken. Auch hierzulande gibt es zig Opfer dieser Taktik.

ZitatThe point may now be moot, but the important question for Harvard was never whether Gay should step down. It was why she was brought on in the first place, after one of the shortest presidential searches in Harvard's recent history. How did someone with a scholarly record as thin as hers — she has not written a single book, has published only 11 journal articles in the past 26 years and made no seminal contributions to her field — reach the pinnacle of American academia?

The answer, I think, is this: Where there used to be a pinnacle, there's now a crater. It was created when the social-justice model of higher education, currently centered on diversity, equity and inclusion efforts — and heavily invested in the administrative side of the university — blew up the excellence model, centered on the ideal of intellectual merit and chiefly concerned with knowledge, discovery and the free and vigorous contest of ideas.
(aus dem verlinkten NYT-Artikel)

Go woke, go ....
Wollte ich nur mal gesagt haben!

zimtspinne

Und mal wieder die Tunnel-

Die Hisbollah-Tunnel sollen noch ausgefeilter sein:

ZitatDie Hisbollah-Miliz im Libanon soll einem Medienbericht zufolge über ein ausgefeilteres Tunnelsystem verfügen als die radikal-islamistische Hamas im Gazastreifen.
Die unterirdischen Wege verliefen im Süden Libanons über Hunderte Kilometer bis zur Grenze nach Israel hinein, berichtete die Zeitung "Times of Israel" unter Berufung auf den Geheimdienstexperten Tal Beeri.[...]
Quelle


Wenn hier mal wieder U-Bahn-Schächte o.ä. gebaut werden, sollte man die Bauherren aus dem Nahen Osten höflichst um Mitwirkung bitten.
Der Vater von Osama bin Laden war zum Beispiel auch ein erfolgreicher Bauunternehmer.
ZitatEr stieg im Königreich Saudi-Arabien seit den 1950er Jahren mit seinem Familienunternehmen ,,Saudi Binladin Group" zum führenden Bauunternehmer und Multimillionär auf, der die wichtigsten Moscheen des Islam renovieren ließ und ein ehrenamtliches Ministeramt erhielt.

Die hätten die Tunnelei für das Projekt "Stuttgart 21" erfolgreicher und zügiger umsetzen können.

Deutsche Tunnel-Trantüten

ZitatBeim Bahn-Großprojekt Stuttgart 21 wurde am Donnerstagmittag der letzte Tunnelmeter durchgeschlagen. Der Tunnel soll den Flughafen und die Messe an das Bahnnetz anbinden. Die jahrelangen Bauarbeiten der Mineure gehen damit zu Ende. Insgesamt wurden im Rahmen von Stuttgart 21 in den vergangenen Jahren etwa 56 Kilometer Tunnel neu gegraben. Doch weitere Tunnelprojekte sollen folgen.
(gefettet von mir)
Reality is transphobic.

zimtspinne

Im Iran gab es vorgestern zwei Bombenexplosionen--

ZitatBei einer Gedenkfeier zum Jahrestag der Tötung des iranischen Generals Soleimani ist es zu zwei Explosionen gekommen. Laut staatlichen Medien kamen mindestens 103 Menschen ums Leben, rund 210 wurden verletzt. Der Iran spricht von Terror.

Quelle


Laut diesem Interview macht(e) der Iran Israel verantwortlich:

https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1290524.html

(zwischenzeitlich wurde der Text geändert, Interview ist aber noch das gleiche wie gestern).

Der Iran hatte also flugs Israel beschuldigt, für das Attentat bei der Gedenkfeier für General Soleimani verantwortlich zu sein, bei dem es viele Tote und noch mehr Verletzte gab.
Wie könnte es auch anders sein? Im Zweifelsfall oder auch in jedem Fall kann man mal prophylaktisch den Juden die Schuld (für alle Übel der Welt) in die Schuhe schieben.

Dabei waren andere Attentäter/Terroristen viel naheliegender:

Gestern bekannte sich die Terrormiliz IS zu o.g. Anschlag. Zwei Attentäter hätten Sprengstoffgürtel gezündet. Der IS verachtet die schiitische Bevölkerungsmehrheit im Iran als Abtrünnige des Islam.

Quelle


Die erzürnten iranischen Rächer könnten nun von ihren Plänen gen Israel ablassen und mal nach den IS-Fanatikern Ausschau halten.
Der Iran war ja mit seinen Milizen dort maßgeblich an der Beseitigung des IS-Kalifats im Irak beteiligt.
Es wäre also durchaus denkbar, dass dieses Doppelattentat jetzt eine Art Racheaktion war.
Aber was weiß man schon? Im Nahen Osten stehen sich so viele Parteien feindlich gesonnen gegenüber. Wer gerade mit wem paktiert oder nicht, weiß keine Sau so genau. Allein, dass Israel immer die Wurzelschuld trägt, soviel ist mal sicher.

Reality is transphobic.

HAL9000

Zitat von: zimtspinne am 05. Januar 2024, 13:36:32... Allein, dass Israel immer die Wurzelschuld trägt, soviel ist mal sicher.
Natürlich. So war man nach dem Bekenntnis des IS auch schnell damit, Israel (und die USA)
als vermeintliche Sponsoren des IS zu bezichtigen. Selbst wenn sich die Anhänger des
"Wahren Glaubens™" gegenseitig den Schädel einschlagen, sind immer die "Ungläubigen" Schuld.

Max P

Zitat von: HAL9000 am 05. Januar 2024, 15:27:48So war man nach dem Bekenntnis des IS auch schnell damit, Israel (und die USA)
als vermeintliche Sponsoren des IS zu bezichtigen. Selbst wenn sich die Anhänger des
"Wahren Glaubens™" gegenseitig den Schädel einschlagen, sind immer die "Ungläubigen" Schuld.
Die USA haben den IS sicher nicht gesponsort, aber ohne das Chaos, das die USA im Irak hinterlassen haben, wäre ein IS so wohl nicht entstanden. Israel hat den IS bestimmt erst recht nicht gesponsort, aber dafür früher die Hamas, um die PLO zu schwächen.

HAL9000

Zitat von: Max P am 05. Januar 2024, 18:38:49Die USA haben [..]. Israel hat ...
Und darum sind jetzt die zwei Schuld an den Anschlägen im Irak?
Vermutlich hast du das nicht gemeint. Aber daran sieht man, dass man sich immer
etwas zurecht konstruieren kann, um die Schuld bei anderen zu suchen. Nur: Die
(radikalen) Sunniten und Schiiten massakrieren sich auch ganz ohne externe Einflüsse
schon seit Jahrzehnten (bzw. eigentlich schon seit Jahrhunderten).

eLender

Zitat von: zimtspinne am 05. Januar 2024, 13:13:37Die Hisbollah-Tunnel sollen noch ausgefeilter sein:
Die sind auch schon länger bekannt und wurden sogar mal in einer militärischen Aktion bekämpft. Gibt dazu sogar einen eigenen WP-Eintrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_N%C3%B6rdlicher_Schutzschild

Die könne ihre Tunnel auch so schnell und einfach bauen, da sie wahrscheinlich keine allzu hohen Auflagen haben. Will nicht wissen, wieviele dabei umme Eck gekommen sind. Ist aber zumind. ein kühler Arbeitsplatz.

Der Anschlag des IS im Iran zeigt mal wieder, wie wenig die muslimische Welt geeint ist (man ist sich höchstens darin einig, dass Israel vernichtet werden muss). Das Heimatland des Schiitentum ist der Iran, und der fördert und unterstützt die Glaubensbrüder in den anderen islamischen Länder (v.a. Syrien und Libanon). Heimatland des Sunnismus ist Saudi Arabien, auch hier werden die Glaubensbrüder in den anderen Ländern unterstützt. Das ist mehr als nur eine Verbrüderung, es ist die Basis für viele (vll. sogar die meisten) Konflikte in dem Raum seit Jahrhunderten (HAL sagts schon). Der Golfkrieg (Iran/Irak) ist ein Beispiel, aber auch der IS in Syrien geht auf diese Logik zurück. Diese Konflikte kosten auch heute noch zig Menschen das Leben (Jemen ist auch so ein Beispiel, bei dem Iran schiitische Rebellen unterstützt, die gegen eine von Saudi-Arabien gestützte sunnitische Regierung putschen (die Huthis)). Die Hisbollah wird ja auch von Iran gefördert.

Die islamische Welt ist tief gespalten, was ein Grund für die dortigen Zustände ist. Es gibt in beinahe allen Ländern mindestens die zwei Religionsgruppen, die sich nicht unbedingt toll finden und die sich teils nur wegen brutalster Herrschaftssysteme etc. nicht an den Kragen gehen. Es gibt da zig Beispiele (Irak, Syrien, Jemen).

Das Chaos, das die USA im Irak hinterlassen haben, kam dadurch zustande, weil Saddam nicht mehr mit brutalsten Mitteln eine direkte Konfrontation der Religionsgruppen verhindern konnte.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Max P

Zitat von: HAL9000 am 05. Januar 2024, 21:58:17um die Schuld bei anderen zu suchen.
Die Schuld, oder neutraler gesagt, die Ursachenerzeugung ist bei solchen Gemengelagen ziemlich verteilt.

zimtspinne

Zitat von: Max P am 06. Januar 2024, 00:19:04
Zitat von: HAL9000 am 05. Januar 2024, 21:58:17um die Schuld bei anderen zu suchen.
Die Schuld, oder neutraler gesagt, die Ursachenerzeugung ist bei solchen Gemengelagen ziemlich verteilt.

Das ist aber gar nicht der Punkt.
Der Punkt ist, oder meiner jedenfalls, dass Israel weit über Gebühr Schuld (an allem und jedem) zugesprochen wird.

Gerne auch über fünf Ecken querfeldein gedacht. Ungefähr so, als würde man den gestiefelten Kater die Schuld an der Produktivität eines Serienmörders geben. Klar, wird der Gestiefelte Kater in der Gemengelage irgendwo einen Zipfel Mitverantwortung tragen. So wie man auch den Urknall verantwortlich für alles Schlechte der Welt machen könnte.

Wenn ich morgen dazu komme, werde ich meinen oben gemachten Punkt näher erläutern bzw auch belegen.


Reality is transphobic.

zimtspinne

Der israelische Verteidigungsminister hat jetzt erstmals Eckpunkte für eine Nachkriegsordnung für den Gazastreifen vorgestellt.

https://www.tagesspiegel.de/internationales/keine-zivile-israelische-prasenz-israels-verteidigungsminister-stellt-nachkriegs-plan-fur-gaza-vor-11006113.html

Liest sich für mich fast so, als ob es weiterhin eine militärische Präsenz Israels geben werde.. die Zivilverwaltung soll aber in eine wie auch immer geartete palästinensische Verantwortung gelegt werden. Man macht sich auf jeden Fall Gedanken, mal sehen wie diese Pläne weiterentwickelt werden.
Liest sich außerdem fast wie Deutschland 1945: militärische Besetzung, darunter werden nach und nach zivile Verwaltunsstrukturen aufgebaut.
Angesichts der Zerstörungen wäre eine Übergangs- und Transformationsphase eindeutig besser als einfach abzuziehen und die Überlebenden ihrem Schicksal zu überlassen.

Reality is transphobic.