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7.10. in Israel

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Begonnen von Conina, 10. Oktober 2023, 08:55:43

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kosh

Zitat von: Conina am 27. November 2023, 17:28:16Der Überfall kam doch nicht, weil denen in Gaza die aktuelle Regierung in Israel nicht gepasst hat.

Nein, natürlich nicht. Aber Israel kann (und soll) diskutieren, wie man weiterkommt - nachdem man sich seiner Haut gewehrt hat. Es ist jetzt müssig, zu fragen, was Israel vor 10-15 Jahren hätte anders machen können- oder auch PLO. Die habens ein paar mal versemmelt, wenn ich mich erinnere.

Max P

Zum gehabten Versemmeln gehört leider auch, dass Israel anfangs die Hamas finanziell gefördert hat, als Konkurrenz zur PLO. Das erinnert an die Unterstützung der Taliban durch die USA gegen die Sowjets oder dass Saddam Hussein als vermeintliches Bollwerk gegen Islamismus von den USA gepäppelt wurde. Was ist die Dioptrien-Zahl für solche Kurzsichtigkeiten? ::)

eLender

Die Hamas wurde jahrelang mit Milliarden an Hilfsgeldern gefördert und hätte eine Region wie bspw. Singapur aufbauen können. Statt dessen haben sie das Geld in private Kanäle versickern lassen und mit dem Rest militärisch aufgerüstet (der Tunnelbau soll floriert haben wie in der Schweiz). Man hat sein Schicksal auch selbst in der Hand, wer seine Misere immer nur anderen in die Schuhe schiebt, macht generell was falsch im Leben.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

ZitatSaudi-Arabiens Flugabwehr fing Raketen Richtung Israel ab

Offiziell hält sich der Wüstenstaat im Konflikt zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas zurück. Nach SPIEGEL-Informationen aber spielt ausgerechnet die saudische Luftwaffe beim Schutz Israels eine wichtige Rolle.

https://archive.is/pNPfO#selection-4273.0-4281.216

Conina

ZitatAm 13. November wurde an der Universität der Künste in Berlin eine politische Performance inszeniert, die womöglich die folgenreichste der ganzen Saison war. Auf jeden Fall war sie aber so laut, aggressiv und furchterregend, dass es fast zwei Wochen gedauert hat, bis die Nachricht sich auch außerhalb der UdK herumzusprechen begann. Was zum ei�nen daran liegt, dass jene, die diese Ereignisse beobachtet haben, erst einmal zu entsetzt waren, als dass sie den Drang verspürt hätten, das alles weiterzuerzählen.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/antisemitismus-an-der-universitaet-der-kuenste-in-berlin-19343147.html

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Ein antisemitischer Mob an einer Berliner Uni der 2020er Jahre.
Das ist schon etwas dystopisch.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

kosh

Und wer dort genannt: https://en.wikipedia.org/wiki/Tirdad_Zolghadr

Wirft ein ganz neues Licht auf den Ärger bei der Dokumenta (für mich)

eLender

Zitat von: Conina am 28. November 2023, 09:49:00Das ist schon etwas dystopisch.
Es ist verstörend, aber es fügt sich in den Rahmen. Viele Fäden an Absonderlichkeiten (nicht nur hier im Forum) laufen auf ein Grundübel zurück. Das hätte man an vielen Stellen hier im Board auch posten können (ich verlinke den Text der FAZ mal zitierbar aus dem Archiv):

ZitatJosefine von der Ahé, die Philosophie an der Humboldt-Universität und Kunst an der UdK studiert, führt die Empfänglichkeit so vieler Studenten für die Erzählungen vom bösen Israel auf profundes Unwissen zurück, auf komplette Ahnungslosigkeit, was den Staat Israel und dessen Geschichte betrifft. Und darauf, dass man an der UdK wenig dazulerne.

In einem Kurs sei es darum gegangen, dass man es mit dem entsprechenden indigenen Wissen schaffen könne, den Bäumen beim Sprechen zuzuhören. Als sie entgegnete, das sei wohl eine Projektion, bekam sie zu hören, dass es kolonialistisch, ja rassistisch sei, mit Begriffen des weißen Mannes Sigmund Freud das indigene Wissen zu delegitimieren. Auch Juden seien übrigens Weiße, und den weißen, westlichen Medien sei nicht zu trauen: Das sei mehr oder weniger der Konsens.
https://archive.is/93qlr

Ich würde das auch nicht glauben, wenn ich das nicht genauso so aus eigener Anschauung kennen würde. Da wird explizit Esoterik und Verschwörungswahn gelehrt (Baumwart Wohlleben lässt grüßen) und so getan, als wäre das der "westlichen" Wissenschaft ebenbürtig. Genau dieses verzerrte Weltbild ist es, das auch den Nährboden für die ganzen anderen Irrungen und Abscheulichkeiten bildet. Da wird aus Antisemitismus plötzlich ein postkolonialer Befreiungskampf und Babys im Backofen weg-kontextualisiert.

Und dann kommt so ein Hümmlerist daher und behauptet, solche Dinge wären nur neurechte Narrative. Soll heißen, das gäbe es gar nicht und es wären nur Phantasmen rechter Spinner. Die realen Auswirkungen sind aber keine Phantasmen, sie sind eine direkte Bedrohungen von Menschen. Esoterische Wahnwelten und Verschwörungsirrsinn waren schon immer auch ein Nährboden für Extremisten aller Art. So zu tun, als hätte man damit entweder nichts zu tun (weil es ja um Politik ginge), oder weil das nur "Narrative" (im Sinne erfundener Geschichten) wären, ist das Gegenteil von Aufklärung. Das ist aber Aufgabe jedes rational und skeptisch denkenden Menschen.

Ich muss das leider immer mal wieder betonen, weil man das von "progressiver" Seite immer mehr wegleugnet. Es sind klare Verbindungen zwischen Esoterik, Verschwörungsideologie und postmodernen Irrlehre zu sehen, die muss man klar benennen und auch hinterfragen. Es geht um mehr als nur Verbraucherschutz, es geht um ein rationales und damit demokratisches Weltbild, dafür sollte man als Skeptiker gerade stehen. Mit Parolen wie: "ich will wieder mein Raider altes Wohlfühlkino zurück" steckt man nicht nur den Kopf in den Sand, man lässt auch zu, dass sich der Irrsinn weiter verbreitet.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Juliette

https://www.spiegel.de/ausland/es-geht-darum-die-schlimmsten-aengste-jedes-menschen-wahrzumachen-a-4d6e6d4b-e8cc-4f97-90d5-cf229f158333

ZitatEs gibt auch die Aussage, dass es von religiösen Autoritäten eine generelle Erlaubnis gegeben hat, zu vergewaltigen und mit Zivilisten zu tun, was immer man wollte. Der Gefangene erklärt auch, dass der Befehl lautete, keine Beweise für die Vergewaltigungen zu hinterlassen, also keine Frauen, die darüber sprechen könnten. Das passt zu der Tatsache, dass die allermeisten der Opfer sexueller Gewalt ermordet wurden....


Ich habe bereits drei Tage nach dem 7. Oktober an verschiedene Uno-Organisationen geschrieben, um die Verurteilung der Taten gegen Frauen und Kinder und die extreme sexuelle Gewalt, die stattgefunden hat, anzuerkennen. Ich habe an UN Women geschrieben, an das Komitee zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau der Vereinten Nationen, an die Uno-Sonderbeauftragte für Gewalt gegen Frauen und an weitere Uno-Institutionen und internationale Frauenrechtsorganisationen. Die Reaktion war erschütternd: Viele antworteten gar nicht. Nur wenige veröffentlichten Statements, die dann aber sehr generell die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten bemängelten. Keine der Erklärungen erwähnte die sexuelle Gewalt. Das ist enttäuschend, gerade von UN Women, eine Organisation, die geschaffen wurde, um sich genau um solche Vorfälle zu kümmern. Als damals klar wurde, dass Frauen im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Opfer sexueller Gewalt wurden, hat UN Women zügig reagiert und eine umfassende Untersuchung gefordert. Ich sehe hier einen Doppelstandard....


Es gibt schon einen generellen Mangel an Empathie Israel gegenüber vonseiten der linken Community weltweit. Die Vorfälle widersprechen dem konventionellen Framing von Israel als Aggressor und den Palästinensern als Opfern – und ich möchte hier ausdrücklich das große Leid der palästinensischen Frauen und Kinder anerkennen. Aber beim Angriff der Hamas waren israelische Frauen und Kinder die Opfer. Ich denke, es fällt vielen Menschen und Institutionen schwer, damit umzugehen, wenn die Realität sehr viel komplexer ist als das einfache Narrativ vom Unterdrücker und vom Unterdrückten. Manche streiten sie einfach ab. Ich hatte allerdings erwartet, dass internationale Anwälte für Menschenrechte diese rigide Denkstruktur durchbrechen und anerkennen, dass das, was am 7. Oktober passiert ist, über Szenen konventioneller Kriege hinausgeht, dass wir an diesem Tag eines der schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesehen haben, das in den vergangenen Jahren passiert sind. Dass das nicht geschehen ist, halte ich für eine Form von Antisemitismus, von dem ich mein Leben lang glauben wollte, dass er der Vergangenheit angehörte.

Juliette

https://www.sueddeutsche.de/kultur/frauenhass-hamas-israel-vergewaltigungen-interview-sozialpsychologe-pohl-1.6297576

ZitatDass Vergewaltigung als Kriegswaffe eingesetzt wird, reicht mir aber als Erklärung nicht aus.

Warum nicht?

Weil da etwas betont wird, was meiner Ansicht nach zu einem schiefen Männlichkeitsbild gehört: Wenn Vergewaltigung eine Waffe ist, kann sie auf Befehl ausgeführt werden. Das bestärkt doch den klassischen Männlichkeitswahn: Männer können immer, Männer können sogar auf Befehl. So einfach ist das ja nicht, da müssen auch sexualphysiologische Abläufe funktionieren. Also muss so etwas wie eine mit Angst und Hass verbundene Lust dabei sein. Aus reinem Ekel vor dem Feind ist das nicht möglich.

Es würde ja sonst, ohne Lust und Frauenhass, auch reichen, die Opfer zu foltern und zu erschießen. Besonders bei dem Festival in der Negev-Wüste sind ja viele Fälle von Vergewaltigungen dokumentiert, auch bei den Überfällen auf die Kibbuze, teilweise von der Hamas selbst aufgenommen und verbreitet. Das kann man natürlich nicht auf ein reines Männlichkeitsproblem reduzieren, aber ohne die Geschlechterdimension lässt sich die Grausamkeit der Taten nicht analysieren. Bei den Vergewaltigungen der Hamas handelt es sich um dreifach gestaffelten Hass: Sie ist Israelin, das ist Hass auf den Staat; sie ist Jüdin, das ist Antisemitismus. Und drittens ist das Opfer eine Frau. Diese dritte Dimension würde wegfallen, wenn man sexuelle Gewalt allein als eine Frage der Macht betrachtet.

RPGNo1

Zitat von: Conina am 28. November 2023, 09:49:00
ZitatAm 13. November wurde an der Universität der Künste in Berlin eine politische Performance inszeniert, die womöglich die folgenreichste der ganzen Saison war. Auf jeden Fall war sie aber so laut, aggressiv und furchterregend, dass es fast zwei Wochen gedauert hat, bis die Nachricht sich auch außerhalb der UdK herumzusprechen begann. Was zum ei�nen daran liegt, dass jene, die diese Ereignisse beobachtet haben, erst einmal zu entsetzt waren, als dass sie den Drang verspürt hätten, das alles weiterzuerzählen.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/antisemitismus-an-der-universitaet-der-kuenste-in-berlin-19343147.html

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Ein antisemitischer Mob an einer Berliner Uni der 2020er Jahre.
Das ist schon etwas dystopisch.

ZitatStudenten der Universität der Künste Berlin wollen am Mittwoch für Palästina streiken. Erst kürzlich soll es im Foyer zu äußerst provokanten Szenen gekommen sein.

https://www.berliner-zeitung.de/news/protest-krieg-in-nahost-blut-performance-und-streik-aufruf-an-berliner-kunsthochschule-wird-israel-hass-geschuert-li.2163348

zimtspinne

Die UN Women hatte ich doch schon mal in einem anderen unrühmlichen Zusammenhang hier irgendwo gebracht. Ich meine beim Transthema, weiß es aber nicht mehr genau.

Ihre aktuelle Rolle zu Nahost ist auch wieder schwer unlöblich.

https://taz.de/Gewalt-an-Frauen/!5972451/

(Vorsicht, da kommt auch explizite Gewaltschilderung vor)

ZitatEine der wichtigsten Frauenorganisationen der Welt, UN Women, schwieg wochenlang. Auf die besorgniserregende Situation von Frauen und Kindern im Gazastreifen weist die Organisation – zurecht – unaufhaltsam hin. Israelische Frauen und ihr erfahrenes Leid interessieren die Institutionen der UN nicht.
Reality is transphobic.

Onkel_Michael

Scheiß'der nix drum, i scheiß'mer scho lang nix drum. (Sir Quickly)

RPGNo1

ZitatIsrael soll seit mehr als einem Jahr von detaillierten Angriffsplänen der Hamas gewusst haben

In israelischen Sicherheitskreisen zirkulierten offenbar schon Monate vor dem Hamas-Massaker Blaupausen zu einer solchen Attacke. Laut einem Medienbericht wurden die Pläne jedoch als zu ambitioniert eingeschätzt.

https://www.spiegel.de/ausland/israels-sicherheitsbehoerden-sollen-detaillierte-plaene-fuer-hamas-attacke-laut-bericht-ignoriert-haben-a-77c6af4d-b230-47fc-ba0d-5ebd376e47ef

Das ist bitter. Sehr bitter.  :o

Wie viele zivile israelische und palästinensische Leben hätten bewahrt werden können, wenn die Sicherheitsbehörden die Warnungen nur ein wenig ernster genommen hätten.

RPGNo1

Greta Thunberg reitet sich immer weiter in die Sche**ße. Jetzt beschuldigt sie in einem offenen Brief im Guardian, den sie und schwedische Mitglieder von FFF verfasst haben, Israel des Genozids.

Dieser offene Brief ist eine einziges verlogenes identitätspolitisch (genauer postkolonialistisch) durchtränktes (*) Manifest voller Whataboutisms, Antiisraelismus/Antisemitismus und weinerlichem Mimimi, wie unfair sie (die Unterzeichner) bzw. FFF doch behandelt würden. Ich verstehe nicht, warum der "Guardian" dieses Machwerk unkommentiert ohne jede Einordnung veröffentlicht hat.

https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/dec/05/gaza-climate-justice-human-rights-greta-thunberg

(*) Die Unterzeichner schreiben von sich selbst als she/her, all pronouns, they/them und she/they

RPGNo1