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Das Kabinett des Prof. Kruse

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Begonnen von AndyRandy, 17. August 2023, 12:41:40

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AndyRandy

Prof. Dr. Eckardt Kruse ist Professor für Angewandte Informatik an der
Dualen Hochschule Baden-Württemberg. In seiner Freizeit untersucht er übersinnliche Phänomene und dreht Kurzfilme, mit denen er auch an Filmfestivals teilnimmt und Preise gewinnt. So hat er auch die Seáncen vom "Medium" Kai Mügge begleitet. Hierfür hat er mit Sensoren, Kameras usw. eine seiner Seancen begleitet, um herauszufinden, ob Kai Mügge betrügt oder tatsächlich "übersinnliche Kräfte" besitzt mit Geistern in Kontakt zu treten. Kai Mügge nimmt übrigens über 200 Euro pro Person für Seminare oder Seáncen. 

Merkwürdigerweise besteht Prof. Kruse nicht auf eine Sitzung im Hellen, sondern lässt die Sitzung im Dunkeln zu. Er besucht also Kai Mügge, baut bei diesem seine Apparturen aus Kameras aus Sensoren auf. An diesem Tag soll es besonders um Levitationseffekte gehen, wenn sich der Tisch vom Boden durch Geisterkräfte erhebt. Da die Sitzung im Halbdunkeln stattfindet, soll eine Infrarot-Kamera zeigen, ob Kai Mügge oder auch seine Frau bei dem Effekt trickst.

Der ganze Versuchasufbau wird durch eine zweite Kamera dokumentiert. Tatsächlich erhebt sich der Tisch beträchtlich und "schwebt" im Raum.Später kommt es noch zu anderen "Phänomenen". Das Medium Kai Mügge spricht mit einer anderen Stimme und spuckt dicke Flüssigkeit aus. Das "Ektoplasma". Zudem erscheint noch eine Geisterhand aus dem Nichts. Hierzu gab es auch eine Kontroverse auf der Internetseite Grenzwissenschaft.de: https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/kontroverse-um-juengste-videodokumentation-ueber-seance-forschungsexperimente-mit-kai-muegge20230516/

Kruses Aufzeichnungen scheinen Kai von Betrug freizusprechen, später bekräftigt Kruse dies auf cropFM auch noch im Interview mit Moderator Tarek al-Ubaidi. Natürlich ließe sich viel einwenden, auch ein künstlicher, angeklebter Gummidaumen auf der Tischplatte, der den echten Daumen unter der Tischplatte verschleiern soll. Laut Kruse nur eine Lichtspiegelung. Auch das Kai Mügge in der Vergangenheit schon betrogen haben soll, boxt Kruse weg: Man könne nicht behaupten, dass einer immer betrügt, nur weil er einmal betrogen hat. Forschung entscheide sich über die Methodik, nicht übers Thema. Zugegeben, stimmt.

Die Seance ist aus, Kruse hat seinen neuen Kurzfilm und Kai Mügge woöglich wieder über 200 Euro verdient. Ich habe selbst mit Prof. Kruse per Email gesprochen. Keine anderen Antworten als im Interview. Tragikomisch wird es, als Kruses Frau die Geister mit "Hallo, liebe Spirits" anruft. Warum wurden bisher in Filmen Geister auf Latein beschworen? Völlig unnötig! Sie sprechen auch Deutsch, "Hallo, liebe Spirits" genügt.

Was bleibt? Herr Mügge hat seine Show abgezogen, ein Gartentisch durch den Raum wie von Geisterhand "geschwebt", Kruse hat genug Material für einen neuen Kurzfilm, obendrein kostenlos Werbung für sich, seine Seite und seine Bücher, und Kai Mügge gemacht - darüber hinaus ist er aus meiner Sicht Anwärter für das goldene Brett.