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Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread

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Begonnen von RPGNo1, 25. Januar 2023, 13:52:20

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eLender

Zitat von: RPGNo1 am 24. März 2023, 07:58:55Annika Brockschmidt ist mal wieder voll in Fahrt.
Schrill wie immer. Wenn man das inhaltlich mal auf das Wesentliche reduziert, dann geht es um die Regelungen im Frauensport (Transfrauen sollen - warum auch immer ::)  - gewisse Vorteile haben). Dass sich da auch konservative / religiöse Kreise melden, ist auch kein Wunder. Das ist halt die übliche Kontaktschuld-Verbindung, die sie ständig versucht, als "Argument" gegen Kritik an der Regenbogenveranstaltung zu konstruieren. Nach dem Motto: sehet, wer Kritik an bärtigen Schwimmerinnen übt, der gehört geistig zur gleichen Klasse wie religiöse Fanatiker. Ich halte Brockschmidt selbst für eine linke Fanatikerin, die ein total überzogenes (beinahe schon endzeitliches) Bild von konservativen Kreisen zieht (die es in USA geben mag, aber das ist ja nicht das ganze Bild).

Zitat von: zimtspinne am 24. März 2023, 17:55:34Mir fällt es schwer, dieser Person zuzuhören und Verständnis aufzubringen.
Was ist das :o
Wollte ich nur mal gesagt haben!

zimtspinne

Faszinierend fand ich übrigens, wie sie zwischen männlich und weiblich hin und her switcht (Lady Chablis).
Innerhalb einer einzigen Szene wird sie von der feminin wirkenden Dragqueen zum Mann, und das beinhaltet nicht nur die Stimme, sondern auch die feineren Nuancen wie Stimmmelodie, die Gestik, Mimik und das gesamte Verhaltensrepertoire/Vokabular.

Das bekommt kein Nonbinäres oder Transitionssüchtel jemals so hin.

In einer Szene im Auto gabs auch einen Insider, den ich vor 2 Jahren gar nicht verstanden hätte. Sie sagt zu Cusack sinngemäß "oah, mir wird heiß, meine Spritzen fangen gerade an zu wirken" (eleganter ausgedrückt) und damit sind vermutlich Hormonspritzen gemeint. Was sie aber dabei belässt und auf seinen irritierten Blick nicht eingeht.

Sehr angehnehm und kultiviert, wie das Thema nebensächlich und charmant behandelt wird. Erinnert mich daran, wie ich als Kind Travestie-Shows sah (im TV! ;)) und mit "ihnen umging". Ganz ohne Aufklärungsbelehrung verstand ich, was das ist (hab sicher auch die eine oder andere Frage gestellt, erinnere mich aber nicht dran, war also wohl kein Drama).
Film ist aber ansonsten bisschen langatmig (auch eher schwach als Krimi), hab nur wegen der Darsteller bis zum Ende geschaut.

Erinnert sich noch jemand an Mrs Doubtfire?

Wo sind sie nur hin, die guten alten Transen Männer in Frauenklamotten, die man mit Kindern jederzeit bedenkenlos alleine gelassen hätte?

ok, das war jetzt auch meine wöchentliche TransDosis, bin schon wieder total erschöpft davon und brauche Pause. ;)
Reality is transphobic.

Typee

Zitat von: zimtspinne am 24. März 2023, 18:22:56Faszinierend fand ich übrigens, wie sie zwischen männlich und weiblich hin und her switcht (Lady Chablis).
Innerhalb einer einzigen Szene wird sie von der feminin wirkenden Dragqueen zum Mann, und das beinhaltet nicht nur die Stimme, sondern auch die feineren Nuancen wie Stimmmelodie, die Gestik, Mimik und das gesamte Verhaltensrepertoire/Vokabular.
...

Erinnert sich noch jemand an Mrs Doubtfire?

Ja, aber vor allem an Zelig.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

zimtspinne

Zitat von: Typee am 24. März 2023, 23:37:35Ja, aber vor allem an Zelig.


kannte ich noch gar nicht, danke, kommt mal auf meine Liste.
Reality is transphobic.

RPGNo1

ZitatDie Bundesregierung hat bei dem von der Koalition geplanten Selbstbestimmungsgesetz zur vereinfachten Änderung von amtlichem Geschlechtseintrag und Vornamen eine Einigung erzielt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sollen trans, intergeschlechtliche und nicht binäre Menschen nur noch eine einfache Selbstauskunft beim Standesamt abgeben müssen, wenn sie den Vornamen oder den Geschlechtseintrag im Personenstandsregister ändern wollen.
[...]
Die nun erzielte Einigung zwischen dem Bundesfamilien- und dem Bundesjustizministerium sieht dem Bericht zufolge unter anderem vor, dass bei Minderjährigen unter 14 Jahren nur die Sorgeberechtigten eine Korrektur des Personenstands beantragen können. Bei über 14-Jährigen und im Falle eines Konflikts mit den Eltern soll ein Gericht entscheiden, wenn das Kindeswohl gefährdet ist. Der SZ zufolge ist zudem eine Art Bedenkzeit vorgesehen. Erst drei Monate nach dem Antrag auf Geschlechtsänderung beim Standesamt soll die Entscheidung tatsächlich wirksam werden. Eine erneute Änderung des Geschlechtseintrags soll frühestens nach einem Jahr möglich sein.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-03/selbstbestimmungsgesetz-transsexuellengesetz-einigung-koalition
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

RPGNo1

Fundstück der Woche. Robin DiAngelo, Autorin von "White Fragility" und "Nice Racism" ist FÜR die Rassentrennung.

Kommentar von Jerry Conye:
ZitatThe famous author of White Fragility has spent years arguing the case for racial segregation, but now people are starting to notice how creepy it is. Here's this week's installment from DiAngelo: "I'm a big believer in affinity space, in affinity work. I think people of color need to get away from white people and have some community with each other." She's asserting that it can be damaging for black people to be around white people all the time, especially during hard conversations. Reminder: DiAngelo is white. Imagine for a second that these exact words were said by a white conservative.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

zimtspinne

Zitat von: RPGNo1 am 25. März 2023, 11:35:44https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-03/selbstbestimmungsgesetz-transsexuellengesetz-einigung-koalition
Redaktioneller Kahlschlag -- mehr als die Hälfte aller Kommentare wurden gelöscht.

Habe ich so selbst bei der löschfreudigen Zeit noch nicht gesehen.

Sind wohl ein paar TERF- und TURD-Kolonnen durchmarodiert.

----------------

zu
Robin J. DiAngelo (* 8. September 1956[1] in San Jose), die
Zitat[...]eine amerikanische Soziologin, Beraterin und antirassistische Aktivistin ist, die sich im Wesentlichen mit dem Konzept des ,,Weißseins" beschäftigt, das sie mitverwirklicht hat.[2][3] [..]

https://de.wikipedia.org/wiki/Robin_DiAngelo:

Man sollte solche Figuren wirklich konsequent ignorieren und dazu beitragen, deren Diebstahl von Zeit und Raum nicht zu unterstützen, sondern wirksam einzudämmen, indem man nichts anklickt und liest, das sich mit ihrer Person befasst.
Gerade klaut das Weib mir wertvolle Lebenszeit.... ich möchte das nicht.
Die lebt genau von sowas, diese parasitäre Lebensform. Husch, weg damit aus meinem Dunstkreis.
Reality is transphobic.

eLender

Zitat von: zimtspinne am 26. März 2023, 12:03:27Redaktioneller Kahlschlag -- mehr als die Hälfte aller Kommentare wurden gelöscht.
Man muß die Widersprüche einfach konsequent ignorieren wegdenken, dann ist die Sache logisch. Einfach an eine Frau denken, wenn eine bärtige Lady vor einem steht. Alles nur Konstruktion, gesetzlich verankert.

ZitatMan sollte solche Figuren wirklich konsequent ignorieren und dazu beitragen, deren Diebstahl von Zeit und Raum nicht zu unterstützen, sondern wirksam einzudämmen, indem man nichts anklickt und liest
Gut, das mache ich auch, muss mir ja nicht am So. die volle Dosis geben ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Gut, ignorieren funktioniert bei mir leider nicht. Via Twitter bei mir reingeflattert.

ZitatStichwort Familienrecht: So hat zum Beispiel die Mutter eines Kindes automatisch das Sorgerecht, wenn die Eltern nicht verheiratet sind. Was, wenn der Vater in einem Sorgerechtsstreit seinen Geschlechtseintrag wechselt und so ebenfalls zur ,,Mutter" wird? Stichwort Arbeitsschutz: Für Frauen und Männer, die an ihrem Arbeitsplatz Radioaktivität ausgesetzt sind, gelten unterschiedliche Grenzwerte. Das macht Sinn, weil Männer lebenslang immer neue Spermien produzieren, während die Eizellen der Frau von Geburt an angelegt sind. Strahlenbelastung wirkt sich also völlig unterschiedlich aus, unabhängig davon, wie sich Mann oder Frau ,,definiert". Stichwort Strafvollzug: Biologische Männer, die sich ,,als Frau definieren", würden im Frauentrakt untergebracht. Strafverteidiger warnen vor der enormen Missbrauchsgefahr durch Sexualstraftäter, für die es im Ausland schon zahlreiche Beispiele gibt.
https://www.emma.de/artikel/so-ein-selbstbestimmungsgesetz-waere-verfassungswiedrig-340121

Tja, jetzt muss man schon Emma lesen, um Widersprüche zu finden :o
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Schwuppdiwupp

Zitat von: eLender am 26. März 2023, 12:32:02Gut, das mache ich auch, muss mir ja nicht am So. die volle Dosis geben ::)
Zitat von: eLender am 26. März 2023, 13:10:01Gut, ignorieren funktioniert bei mir leider nicht. Via Twitter bei mir reingeflattert.

Ich schütze mich und meine Lebenszeit dadurch, dass ich in aller Regel nur in diesem Forum den bereits gefilterten Wahnsinn lese.

Ich käme sonst aus einer schlechten Laune gar nicht mehr heraus.  ::)

Ach, was weiß denn ich ...

RPGNo1

Zitat von: eLender am 26. März 2023, 13:10:01Tja, jetzt muss man schon Emma lesen, um Widersprüche zu finden :o

Diese Thema ist tatäschlich einer der wenigen Fälle, wo ich Artikel in der Emma lese und auch Alice Schwarzers Einstellung verstehe (so wenig ich ihr sonst zustimme).

Apropos: Hat noch jemand diese Nachricht mitbekommen?
ZitatDas Landgericht Frankfurt hat mit einer einstweiligen Verfügung entschieden, dass die trans Frau Janka Kluge in einem Blogartikel des Verlagsunternehmens Rome-Medien GmbH nicht als Mann bezeichnet werden darf. Das teilte Kluges Anwalt Jasper Prigge auf der Website seiner Kanzlei mit. An der Spitze des Verlags steht Ex‑,,Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt. Erstmals verbiete damit ein Landgericht mit dem Mittel einer einstweiligen Verfügung ,,das Misgendern einer trans Frau", so Prigge in der Mitteilung.
https://www.rnd.de/medien/julian-reichelt-unternehmen-darf-trans-frau-nicht-mann-nennen-Q5LWV3UTLNFWHABFFTL2SHIGOY.html

Wie ich auf die Schnelle mitbekommen habe, sollen verschieden Juristen ob dieses Urteils die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen haben. Wenn zum SBG dann noch die Ergänzungen mit angedrohten Strafen beim Misgendering kommen sollten, wie es in der Koalition diskutiert wird, dann wird erst Recht die Hölle los sein.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

zimtspinne

Zitat von: RPGNo1 am 26. März 2023, 15:14:49Wie ich auf die Schnelle mitbekommen habe, sollen verschieden Juristen ob dieses Urteils die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen haben. Wenn zum SBG dann noch die Ergänzungen mit angedrohten Strafen beim Misgendering kommen sollten, wie es in der Koalition diskutiert wird, dann wird erst Recht die Hölle los sein.

Zu einer Missbrauchsgefahr haben sich einige (u.a. Srafrechtsexperten) bereits geäußert, in Bezug auf JVAs oder Entziehung einer zivilrechtlichen Verfolgung durch die geänderte Identität.
Experten, die geübt sind im Umgang mit Menschen, die jedes Schlupfloch/Lücke im System nutzen. Das kann ein pflichtbewusster, gesetzestreuer Wurm oder Wurmin womöglich gar nicht einschätzen und beurteilen.  ;)

Die Befürworter der Self-ID (Transaktivisten mit eigener Agenda ausgeklammert) haben die geschlechtsdysphorischen Menschen im Blick, die es ihrer Meinung nach auch ohne rechtliche Hürden schwer genug haben, mit Ausgrenzung kämpfen und Diskriminierung ausgesetzt sind.

Um diese geht es in den aufgeheizten Terf-Debatten aber gerade nicht, sondern um die Gefahr eines Missbrauchs einerseits und um mögliche Zielkonflikte bezogen auf den Schutz von Frauen andererseits.

Für mich setzt das voraus, dass im Rahmen des weiteren Gesetzgebungsverfahrens nicht Befürchtungen weggewischt werden mit Sprüchen wie "Transfrauen sind Frauen" oder durch die Erklärung männlicher Geschlechtsorgane zu weiblichen.

Ein Blick auf Janka Kluge (mehr gibts heute nicht, Selbstschutz) genügt und man weiß bereits, mit welcher Gattung lauthals blökender Männchen (gewohnt, viel Raum einzunehmen als Mann) Wesen man vor sich hat. Das Übliche halt aus der Transfrauenaktivistenszene.

https://twitter.com/JankaKluge/status/1639962538136727556?cxt=HHwWiMCzqarPqMItAAAA

Wie wärs denn mal mit Lachen? Ich finde das ja schon schön flachwitzig  8)


Hier noch ein Beispiel, wie aggro Kluge agiert:

https://twitter.com/udovetter/status/1639252776931983360

Patzig, unverschämt, und aggressiv fordernd, wie die typische Transaktivistin leibt und lebt.
Hätte ich mit sowas im Alltag zu tun, würde ich einen größtmöglichen Bogen drumherum machen und jede direkte Kommunikation vermeiden. Unsympathischer Mensch halt.
Reality is transphobic.

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 26. März 2023, 15:14:49Wenn zum SBG dann noch die Ergänzungen mit angedrohten Strafen beim Misgendering kommen sollten...

Das ist das geplante Offenbarungsverbot, das sehr weitreichend ist. Ein philosophischer Kommentar zur staatlich geförderten Biographie... ähm ...Auslöschung.

ZitatNur: Warum soll man das nicht zeigen dürfen? Trans heißt doch ,,hinüber". Zur Identität von Transpersonen gehört ihr Übergang; damit freilich auch, was sie zu ihm getrieben hat, was sie vorher waren, wovon sie sich bedrückt fühlten und sich mehr oder weniger emanzipiert haben. Ohne dies Vorher kein Trans. Die Betroffenen müssen lernen, dazu zu stehen. Die Gesellschaft wiederum muss Empathie für diesen Übergang lernen, was sie allerdings nur kann, wenn seine Vorgeschichte nicht ausgeklammert wird.
Genau das aber tut das neue Selbstbestimmungsgesetz. Es proklamiert ein ,,sanktionsbewehrtes Offenbarungsverbot". Der ,,frühere Geschlechtseintrag", so der weitgehend gesetzesreife Formulierungsstand, darf ,,ohne Zustimmung der Antrag stellenden Person nicht offenbart oder ausgeforscht werden". ,,Staatliche und nichtstaatliche Stellen haben Hinweise auf die früher geführten Vornamen, den früher geführten Nachnamen und die frühere Geschlechtszuordnung zu löschen." Die ,,amtlichen Dokumente, Zeugnisse aus früheren Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen und sonstigen relevanten Dokumente sind [. . .] mit ursprünglichem Ausstellungsdatum neu auszustellen." Und das zur Not alle Jahre wieder.
Hier erst zeigt sich die ganze Tragweite der neuen Realitätsdoktrin. Sobald der Übergang einer Person ins andere Geschlecht aktenkundig ist, wird so getan, als hätte es ihn nie gegeben, als wäre die betreffende Person immer schon die gewesen, zu der sie sich jetzt deklariert hat. Die Geburtsurkunde, die Schul- und Ausbildungszeugnisse der Hella Müller dürfen nicht existiert haben, seit sie beschlossen hat, Heinz Müller zu sein. Behörden sollen per Gesetz zur nachträglichen Urkundenfälschung angehalten, Zuwiderhandlungen mit erheblichen Bußgeldern geahndet werden.
Das ist ungeheuerlich. Transpersonen sollen nur dadurch ausreichend zu schützen sein, dass ihr Trans-Sein verleugnet wird. Faktisch wird damit lediglich ihr unverwechselbar Besonderes ausgeblendet. Das Offenbarungsverbot unterzieht sie der Zwangsangleichung an alle, die nicht trans sind. Es ist transfeindlich. Im Namen hauchzarter Geschlechtersensibilität verlangt es ausdrückliche Geschichtsfälschung. Auf dem Gebiet der Sexualität probt es ein Realitäts- und Wahrheitsverständnis, das von dem autoritärer Regime nicht unterscheidbar ist. Es gehört gekippt.
https://archive.ph/rnrE1

Man sollte das auf alle Lebensbereiche erweitern, dann wäre ich endlich mein Vorstrafenregister los ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Typee

Zitat von: eLender am 26. März 2023, 17:27:22
Zitat von: RPGNo1 am 26. März 2023, 15:14:49Wenn zum SBG dann noch die Ergänzungen mit angedrohten Strafen beim Misgendering kommen sollten...

Das ist das geplante Offenbarungsverbot, das sehr weitreichend ist. Ein philosophischer Kommentar zur staatlich geförderten Biographie... ähm ...Auslöschung.

ZitatNur: Warum soll man das nicht zeigen dürfen? Trans heißt doch ,,hinüber". Zur Identität von Transpersonen gehört ihr Übergang; damit freilich auch, was sie zu ihm getrieben hat, was sie vorher waren, wovon sie sich bedrückt fühlten und sich mehr oder weniger emanzipiert haben. Ohne dies Vorher kein Trans. Die Betroffenen müssen lernen, dazu zu stehen. Die Gesellschaft wiederum muss Empathie für diesen Übergang lernen, was sie allerdings nur kann, wenn seine Vorgeschichte nicht ausgeklammert wird.
Genau das aber tut das neue Selbstbestimmungsgesetz. Es proklamiert ein ,,sanktionsbewehrtes Offenbarungsverbot". Der ,,frühere Geschlechtseintrag", so der weitgehend gesetzesreife Formulierungsstand, darf ,,ohne Zustimmung der Antrag stellenden Person nicht offenbart oder ausgeforscht werden". ,,Staatliche und nichtstaatliche Stellen haben Hinweise auf die früher geführten Vornamen, den früher geführten Nachnamen und die frühere Geschlechtszuordnung zu löschen." Die ,,amtlichen Dokumente, Zeugnisse aus früheren Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen und sonstigen relevanten Dokumente sind [. . .] mit ursprünglichem Ausstellungsdatum neu auszustellen." Und das zur Not alle Jahre wieder.
Hier erst zeigt sich die ganze Tragweite der neuen Realitätsdoktrin. Sobald der Übergang einer Person ins andere Geschlecht aktenkundig ist, wird so getan, als hätte es ihn nie gegeben, als wäre die betreffende Person immer schon die gewesen, zu der sie sich jetzt deklariert hat. Die Geburtsurkunde, die Schul- und Ausbildungszeugnisse der Hella Müller dürfen nicht existiert haben, seit sie beschlossen hat, Heinz Müller zu sein. Behörden sollen per Gesetz zur nachträglichen Urkundenfälschung angehalten, Zuwiderhandlungen mit erheblichen Bußgeldern geahndet werden.
Das ist ungeheuerlich. Transpersonen sollen nur dadurch ausreichend zu schützen sein, dass ihr Trans-Sein verleugnet wird. Faktisch wird damit lediglich ihr unverwechselbar Besonderes ausgeblendet. Das Offenbarungsverbot unterzieht sie der Zwangsangleichung an alle, die nicht trans sind. Es ist transfeindlich. Im Namen hauchzarter Geschlechtersensibilität verlangt es ausdrückliche Geschichtsfälschung. Auf dem Gebiet der Sexualität probt es ein Realitäts- und Wahrheitsverständnis, das von dem autoritärer Regime nicht unterscheidbar ist. Es gehört gekippt.
https://archive.ph/rnrE1

Man sollte das auf alle Lebensbereiche erweitern, dann wäre ich endlich mein Vorstrafenregister los ::)

A propos Vorstrafenregister: muss das Bundeszentralregister auch die Vorstrafenregister umschreiben? Das Verkehrszentralregister alle gesammelten Punkte umbuchen? Die - öffentlichen! - Handels- und Vereinsregister alle früheren Eintragungen umrubeln, dito alle Grundbücher sämtliche früheren Eintragungen umschreiben (und alle alten Eintragungen nicht nur durchstreichen - wie es die Grundbücher und Register bisher gehalten haben - sondern unidentifizierbar machen!)? Das kann doch nicht im Ernst Gesetz werden sollen, nicht zu so einem marginalen Zweck.

Ich glaube es geht los.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

eLender

Zitat von: Typee am 26. März 2023, 18:10:27Ich glaube es geht los.
Nuja, man muss das dann halt konsequent durchziehen. Es gibt ja auch "konkurrierende" Regelungen, etwa beim Sport. Wenn die internationalen Verbände männliche bestimmte Transpersonen von Wettkämpfen ausschließen, dann würde das auch gegen das Selbstbestimmungsrecht verstoßen. Einen Test auf das biol. Geschlecht, mit dem man überhaupt nur in einer Geschlechtsklasse antreten darf (es gibt verschiedene Ansätze, aber sie offenbaren das biologische Geschlecht ziemlich genau) wäre mit einem Offenbarungsverbot auch nicht mehr erlaubt. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, wie man das real regeln will.
Wollte ich nur mal gesagt haben!