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Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread

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Begonnen von RPGNo1, 25. Januar 2023, 13:52:20

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eLender

Uns werden wohl immer ähnlich Inhalte auf X serviert, das liegt am Algorithmus (oder macht das Elon persönlich? ::) ). Die köstliche Cornelia ist mir auch beim Kaffeeschlürfen vor die Linse geflattert. Ich habe spontan den Kaffeepott fallen lasen und mir dabei (beinahe) die reproduktiven Anlagen versenkt. Was dann das nächste Thema wäre. Was die Dame mit Bonusstange da vorträgt, ist Geschwurbel vom Feinsten, die könnte sicherlich furchtbare fruchtbare Konversation mit Hümmler betreiben. Dabei ist der die auch noch Vorsitzendes dieses Männersportvereins (dgti).

Aber gute Gelegenheit, mein eigentliches Anliegen vorzutragen. Dazu passt auch die Vorlage:
Zitat von: Juliette am 22. September 2024, 13:27:45Was hat alles mit allem zu tun?

Ja, es ist merkwürdig: es geht vornehmlich immer um Identitäten, aber offensichtlich doch eher um sexuelle Orientierung. Warum sollte Transsexualität da in einem Aufguss mit homosexuellen Orientierungen genannt werden? Weil es da eben auch - im Wesentlichen - um Sexualität geht. Ich bin mal so frei und nehme einen alten (fremden) Gedanke wieder auf: Möglicherweise ist die AGP so etwas wie eine sexuelle Orientierung. Aber der Reihe nach. Ich las neulich bei Ulle:

ZitatWas die Geschlechtsidentität anbelangt: wie kann diese ohne materiellen Bezug, ohne körperliche Erfahrung des Geschlechts als Grundlage entstehen? Identität entwickelt sich in der immer neuen Auseinandersetzung des Subjekts mit seiner Geschichte, seinem Körper.

Gerade Frauen werden immer wieder auf ihren Körper zurückgeworfen. Selbst wenn daraus keine Anforderung erwächst, sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten (Geschlechterrolle), bleibt das Wissen um körperliche Vulnerabilität, um die Besonderheit des weiblichen Körpers als Erfahrung.

Aus der Gemeinsamkeit dieser Erfahrungen entsteht so etwas wie eine Identität als Mädchen, als Frau. Diese ist meilenweit von der Idee der Geschlechtsidentität der TRA entfernt.

Der Transaktivismus behandelt Geschlechtsidentität als eine geheimnisvolle Zugehörigkeit, die angeboren ist, und entkoppelt damit die Identität von der konkreten biologischen Frau.

Genau das ist das Zerstörerische des Transaktivismus: er zerstört die Vorstellung der Frauen von sich als Geschlechtsklasse. Es ist eine Vorstellung, die ohne Stereotype als Gemeinsamkeit über Generationen und Kultur hinweg existiert. Er zerstört die Identität der Frauen.

Genau DAS ist die Grundlage, auf der dann die Meinung vertreten wird, es brauche keine Frauenräume. Wenn Sie also sagen, Sie seien für den Erhalt der Frauenräume, wäre es nicht verkehrt, sich das Mindset kritisch anzuschauen, auf dem alle Argumentation gründet, exklusive Frauenräume seien "transphob".

Tja, und da wären wir beim bösen Radikalfeminismus. Für unsere Position und Analysen Sympathie zu empfinden: dazu gehört heutzutage viel Mut.
https://x.com/Blues_Hermine/status/1837392930329264505

Das ist eine Antwort auf ein Statement von U. Berger, der sich genötigt fühlte, sich von den Törfs zu distanzieren.

Man fragt sich ja ständig, was eine Geschlechtsidentität eigentlich sein soll, sie ist ja Grundlage für u.a. das SBG. Die Transkultisten gehen davon aus, dass jeder mit einer solchen geboren wird, und das diese sich dann einen Weg suchen würde (kann halt mal passieren, dass ein weibliches Wesen in einem männlichen Körper inkarniert, da helfen dann nur noch Medis und Skalpell, um den Weg zu bahnen). Das ist aber ein sehr esoterisches Konzept, das u.a. einen Geist-Körper-Dualismus voraussetzt (und eher in die Welt der Religioten gehört).

Ich bin da eher bei der blauen Hermine: Identität erwirbt man, sie wird einem nicht in die Wiege gelegt (wobei die Wiege auch schon eine Rolle spielt). Ich kann als Mann keine weibliche Identität entwickeln, weil mir der Körper (und die damit zusammenhängenden Erfahrungen) fehlen. Zu denken, man hatte eine angeborene weibliche Identität (als Kleingameter) ist eine Wahnvorstellung, bzw. eine Paraphilie. Ich kann das evtl. auch belegen (zumindest andeutungsweise).

Wir hatten das hier weiter oben (es geht um diese Pimmelperson, die im gesetzten Alter endlich ihre Genderseele aus dem Kasten lassen will):

ZitatWie ist das mit dem sexuellen Empfinden? Eine Klitoris gibt es doch nicht.

Das werde ich Ihnen besser beschreiben können, wenn es denn soweit ist. Kinder kann man keine bekommen. Wer also darum eine Frau werden möchte, kann das vergessen. Aber da die äußeren Geschlechtsorgane – die inneren fehlen natürlich, also auch der Uterus – nahezu perfekt vorhanden sind, besteht die Möglichkeit der Entwicklung eines weiblichen Empfindens. Viele berichten das. Aber es gibt natürlich auch Menschen, die in der Beziehung nicht zufrieden sind mit dem Resultat.

Das ist ein merkwürdiges Mischmasch. Auf der einen Seite hat man eine ewig schon vorhandene weibliche Identität, aber erst durch einen "verweiblichten" Körper (u.a. ein nach innen gestülpter Schwengel) kann man seine Identität erst richtig entwickeln. Das ist irgendwo ein Zirkelschluss (da beißt sich was in den eigenen Schwanz ::) ) Wenn man einen weiblichen Körper braucht, um eine weibliche Identität zu entwickeln (was Hermine sagt und was ich für richtig halte), wie kann es dann sein, dass ein alter Mann eine solche Identität schon immer hatte. Hat er natürlich nicht, nur die Vorstellung (die ihn erregt), dass es so wäre.

Ergo: Es geht eigentlich nie um Identitäten (die ganz sicher nie bei Geburt festgelegt sind), es geht um sexuelle bzw. erotische Neigungen. Identitäten werden nur vorgeschoben, weil sie subjektiv sind (also nicht objektiv prüfbar), es sind aber Neigungen / Präferenzen / Orientierungen, und die sind sicherlich angeboren (zum größeren Teil, nehme ich an).

Ich bin übrigens auch ein Törf, habe mir das auf T-Shirt brennen lassen ::) :

Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Der Ulle reitet sich weiter rein:

ZitatUlrich Berger@VARulle
Transfrauen (mit weiblicher G.-Identität, nicht nur per Sprechakt) sollten m.E. auf Frauen-Listenplätze dürfen, Frauen-Awards bekommen und Frauen-Apps verwenden. Wenn sie operiert sind auch Gym, Umkleide, etc., nicht aber z.B. Frauensport (falls sie männliche Pubertät hatten).
https://x.com/VARulle/status/1838114809532875173

Ist es nur Unwissenheit / Naivität, oder hat das was mit Anbiederei zu tun (oder ein Mix aus Beidem)? Ich hätte das vll. vor längerer Zeit ähnlich gesehen, aber es wird der ganzen Komplexität der Sache nicht gerecht und ist auch in sich widersprüchlich. Die Denke, es gäbe "echte" Transfrauen (vom anderen Geschlecht braucht man gar nicht zu sprechen, das sollte Ulle eigentlich selbst wundern), wenn diese eine "echte" weibliche Identität hätten, ist aus vielen Gründen dämlich (nicht nur, weil es keinerlei Kriterium gibt, das zu unterscheiden). Ich hatte oben ja schon mal angerissen, dass man schon einen weiblichen Körper haben muss, um überhaupt eine solche Identität entwickeln zu können.

Ulle geht davon aus, dass es so etwas wie eine falsche Genderseele im richtigen Körper (oder andersrum) geben kann. Das sind aber allenfalls Neigungen bzw. eine sexuelle Orientierung (im Extrem: Paraphilien), die dem anderen Geschlecht üblicherweise zugeschrieben wird. Die Selbstzuschreibung ist Quatsch, aber genau das ist die Grundlage u.a. des SBG. Man kann sein körperliches Geschlecht nicht ändern, alles andere sind reine Fiktionen (auch die ganze rechtliche Fantasterei).

Aber man kann auch den Faden lesen, der mittlerweile epische Ausmaße angenommen hat. Mist, ich werde immer mehr törfig. Bin ich denn überhaupt noch ein Mann? :gruebel Was ist das überhaupt? Darf ich überhaupt so denken? Fragen über Fragen ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am Heute um 15:47:02Der Ulle reitet sich weiter rein:

ZitatUlrich Berger@VARulle
Transfrauen (mit weiblicher G.-Identität, nicht nur per Sprechakt) sollten m.E. auf Frauen-Listenplätze dürfen, Frauen-Awards bekommen und Frauen-Apps verwenden. Wenn sie operiert sind auch Gym, Umkleide, etc., nicht aber z.B. Frauensport (falls sie männliche Pubertät hatten).
https://x.com/VARulle/status/1838114809532875173

Ist es nur Unwissenheit / Naivität, oder hat das was mit Anbiederei zu tun (oder ein Mix aus Beidem)? Ich hätte das vll. vor längerer Zeit ähnlich gesehen, aber es wird der ganzen Komplexität der Sache nicht gerecht und ist auch in sich widersprüchlich. Die Denke, es gäbe "echte" Transfrauen (vom anderen Geschlecht braucht man gar nicht zu sprechen, das sollte Ulle eigentlich selbst wundern), wenn diese eine "echte" weibliche Identität hätten, ist aus vielen Gründen dämlich (nicht nur, weil es keinerlei Kriterium gibt, das zu unterscheiden). Ich hatte oben ja schon mal angerissen, dass man schon einen weiblichen Körper haben muss, um überhaupt eine solche Identität entwickeln zu können.

Ulle geht davon aus, dass es so etwas wie eine falsche Genderseele im richtigen Körper (oder andersrum) geben kann. Das sind aber allenfalls Neigungen bzw. eine sexuelle Orientierung (im Extrem: Paraphilien), die dem anderen Geschlecht üblicherweise zugeschrieben wird. Die Selbstzuschreibung ist Quatsch, aber genau das ist die Grundlage u.a. des SBG. Man kann sein körperliches Geschlecht nicht ändern, alles andere sind reine Fiktionen (auch die ganze rechtliche Fantasterei).

Aber man kann auch den Faden lesen, der mittlerweile epische Ausmaße angenommen hat. Mist, ich werde immer mehr törfig. Bin ich denn überhaupt noch ein Mann? :gruebel Was ist das überhaupt? Darf ich überhaupt so denken? Fragen über Fragen ::)

Geht mir auch so. Ich frage mich, ob das nur ein Zwischenstadium ist, irgendwann dachte ich auch so ähnlich. Aber da fehlte  mir auch einiges Wissen, das eigentlich mittlerweile recht zugänglich ist, und das der Ulle ja auch serviert bekommt... insofern bin ich schon ziemlich enttäuscht.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Conina

Anderes Thema.

Bei den Ruhrbaronen war ein lesenswerter Rant zum Thema Woke, Identität und elitäre Linke:

https://www.ruhrbarone.de/wellness-revolte-warum-der-peak-woke-noch-lange-nicht-erreicht-ist/237614/

Am Ende sind die ganzen Ikonen einfach nur eitle Selbstdarsteller, Prahler und Dampfplauderer.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Conina

Zitat von: Gefährliche Bohnen am Heute um 15:59:55Geht mir auch so. Ich frage mich, ob das nur ein Zwischenstadium ist, irgendwann dachte ich auch so ähnlich. Aber da fehlte  mir auch einiges Wissen, das eigentlich mittlerweile recht zugänglich ist, und das der Ulle ja auch serviert bekommt... insofern bin ich schon ziemlich enttäuscht.

Die Gefahr, dass der Herr Berger Argumenten nicht zugänglich ist, halte ich für sehr gering.

Am Ende wird mit kanppen 280 Zeichen mal wieder gepflegt aneinander vorbeidiskutiert und sich an Kleinigkeiten aufgehängt-

Es geht doch meistens nur um die letzten 5 oder 10% der Übereinstimmung.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Conina am Heute um 16:05:23
Zitat von: Gefährliche Bohnen am Heute um 15:59:55Geht mir auch so. Ich frage mich, ob das nur ein Zwischenstadium ist, irgendwann dachte ich auch so ähnlich. Aber da fehlte  mir auch einiges Wissen, das eigentlich mittlerweile recht zugänglich ist, und das der Ulle ja auch serviert bekommt... insofern bin ich schon ziemlich enttäuscht.

Die Gefahr, dass der Herr Berger Argumenten nicht zugänglich ist, halte ich für sehr gering.

Am Ende wird mit kanppen 280 Zeichen mal wieder gepflegt aneinander vorbeidiskutiert und sich an Kleinigkeiten aufgehängt-

Es geht doch meistens nur um die letzten 5 oder 10% der Übereinstimmung.

Das dachte ich auch erst, aber mittlerweile finde ich die fehlende Übereinstimmung nicht mehr so marginal, wenn ich den wachsenden Twitterfaden so anschaue. Aber ja, Twitter - äh - X - hat natürlich eine sehr polarisierende Wirkung und ist für fundierte, sachliche Diskussionen denkbar ungeeignet.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am Heute um 15:59:55.. insofern bin ich schon ziemlich enttäuscht
Ich auch, zumal er sich im Hümmlerismus-Streit sehr gut geschlagen hatte. Aber auch er verfällt dem, was Gurwinder beschreibt. Evtl. ist auch nur Pragmatismus; er ist ja Uniprof., und da laufen viele mit blauen Haaren rum, die nicht zimperlich mit unwokem Lehrpersonal sind. Vll. hatte er auch schon tote Ratten im Briefkasten und eine Sitzblockade vor seinem Büro, who knows.

Man kann vieles entschuldigen, mit vielen denkbaren Annahmen. Wenn er sich nur grob mit dem Thema beschäftigt hat (was er andeutet: Es ginge ihm prinzipiell nur um die naturwissenschaftliche / biologische Klarstellung), dann sollte er sich entweder weiter tiefgehend mit dem Thema (Transaktivismus und postmoderne Irrlehre) beschäftigen, oder lieber schweigen. Das Thema ist komplex und kompliziert, wir haben uns da auch erst emporgeirrt. Er klammert sich an die sog. Geschlechtsidentität, aber er hat entweder nur naive Vorstellungen davon bzw. übernimmt unkritisch bestimmte Behauptungen, die keinerlei empirischen Ursprung haben. Vieles ist auch subjektiv bzw. ethisch, aber es hat praktische Konsequenzen, wenn man zu weit von der Realität entfernt (ist hier gut bekannt).

Man kann natürlich denken / sagen, hier wird eine Mücke zum Elefanten aufgeblasen, weil er ja zu 95% die richtige Denke hat. Aber genau der Punkt ("Transfrauen sind dann echte Frauen, wenn sie die weibliche Identität haben") ist eine zentrale Stolperstelle. Evtl. kommt Ulle noch drauf, ansonsten ist er in der Sache doch näher bei Hümmler, als ihm klar ist.

Sei nicht zu enttäuscht, ich bin ja auch noch da 8)  Wir sind doch eine kleine feine Runde, die die nötige Radikalität hat, um an die Sache zu gehen. Skeptizismus ist harter Tobak, man kann nicht jedem gefallen, vor allem sollte man sich nicht selbst gefallen wollen. Ich übe allerdings auch noch in der Disziplin :angel:
Wollte ich nur mal gesagt haben!