Die Genderdebatte

[Conina]

Das kann man doch noch korrigieren. Das mit Dawkins ist halt der Stand vor einer Woche. Nicht jeder kriegt alle Memos immer gleich sofort mit.

Das hat nix mit heiligem Zorn zu tun.

[RPGNo1]

Das hat nix mit heiligem Zorn zu tun.

Ich habe überspitzt. Nächstes Mal setze ich den Zwinkersmiley. Versprochen.

[Rabenaas]

Stattdessen löscht Meta ohne Ankündigung das Facebook-Profil von Richard Dawkins, dem bedeutendsten Evolutionsbiologen unserer Zeit, nachdem er einen erklärenden Beitrag zu männlichen Menschen im Frauensport abgesetzt hatte.

Diese Aussage ist falsch.

Naja, faktisch ist es ja nicht mal falsch, nur ist post hoc eben nicht unbedingt propter hoc 

Aber im Ernst: was mich an diesen Beiträgen (mittlerweile sind es ja zwei) viel mehr stört, ist die m.E. unnötige Polemik, die an allen Ecken und Enden hindurchschimmert. Das ist zwar menschlich in Anbetracht der Vorgeschichte verständlich, aber eben nur für Leser, die Hintergrund und Kontext der Autorin kennen. Einer sachlichen, wissenschaftsbasierten Diskussion ist das nicht eben zuträglich.

[eLender]

Habe jetzt auch den zweiten Teil gelesen und kann da kaum bis wenig Polemik erkennen. Die Sache mit Dawkins war nicht so gut, das hätte klar gestellt werden können, aber womöglich hat sie das selbst nicht weiter verfolgt. Ob es generell schlecht ist, mit dem Stilmittel der Polemik zu arbeiten, darüber haben wir schon des öfteren geplaudert. Ich finde, es ist durchaus legitim, die Position des Gegners lächerlich zu machen. Weil sie das nicht selten ist. Mag ja sein, dass man damit Angriffsfläche bietet, aber nur für die, die man mit Fakten auch so nicht überzeugen kann. Wer sich über eine Sache noch unklar ist, dem hilft die Polemik mglw., sich klarer zu positionieren

[eLender]

Ein gewagter wie interessanter Beitrag darüber, ob es so etwas wie "echte" Geschlechtsdysphorie überhaupt gibt bzw. darüber, wie "Störungen" insgesamt durch soziale Prozese "erzeugt" werden können. Langer Text auf X (den ich bei Bedarf in Gänze hier einstellen kann). Bin auch noch nicht durch.

Psychological distress and aberrant behaviours are always conceptualised through the lens of culture, and in any society, at any given time, we create medical and psychological narratives to best understand aspects of human behaviour based on these prevailing norms. These then go on to shape further behaviours. This is known as the 'symptom pool'.
Anorexia was almost unknown in Hong Kong until a public awareness campaign was launched by Western psychiatrists in the 1990s. Within a few years there was a 2,500% increase in cases. Girls diagnosed with anorexia were treated sympathetically, they were taken out of school and given positive reinforcement for their illness. Unsurprisingly, more girls began restricting their eating, thus causing a growing feedback loop of youngsters developing anorexia. The awareness campaign in Hong Kong, had in effect, created and spread a novel mental illness (and its behavioural sequalae) into a population of receptive and suggestible adolescents.

https://x.com/Psychgirl211/status/1808825717204922755

Es gibt ja zig solcher mglw. rein sozial konstruierter Störungen, die wir aktuell auch im Programm haben. Scheint was dran zu sein

[RPGNo1]

Ein gewagter wie interessanter Beitrag darüber, ob es so etwas wie "echte" Geschlechtsdysphorie überhaupt gibt bzw. darüber, wie "Störungen" insgesamt durch soziale Prozese "erzeugt" werden können.

In Bezug auf Geschlechtsdysphorie hatten wir das auch bereits in diesem Thread angesprochen. Wie war das mit der Steigerungsrate der Mädchen/weiblichen Teenager, die sich plötzlich als "trans" sahen, als die Berichte über das Thema in den Medien (Mainstream wie sozial) erhöhte Aufmerksamkeit erfuhren? Ca. 2000 %?

[RPGNo1]

Kritik ist nicht gleich Hetze!

Wie die Verengung des Meinungskorridors LGBTIQ-Anliegen schadet

In der Debatte um einen mutmaßlichen unfairen Vorteil von zwei Teilnehmerinnen am Frauenboxwettkampf bei den Olympischen Spielen in Paris wurde Kritiker*innen pauschal unterstellt, Hetze zu verbreiten. Doch so verweigert man sich selbst der Auseinandersetzung mit Kritik und wissenschaftlicher Evidenz.

https://queernations.de/kritik-ist-nicht-gleich-hetze/

Till Amelung trifft den Nagel auf den Kopf. Wie so oft in letzter Zeit.

[zimtspinne]

https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/lg-frankfurt-2-03o275-24-transfrau-reichelt-nius

Raffinierte Urteilsbegründung.

An Reduxx heranzukommen, die auf die Schmach des "Mis"genderns noch die Schmach "verglatzender Mann" setzten, wird genauso schwierig wie für Lin und Khelif, unsere Frau Marie am Rockzipfel zu erwischen. Also immer transnational agieren. 

Mein Favorit ist diese Badehose in der Dusche.
Wieso überhaupt Badehose? Tragen Frauen nicht Bikini, Badeanzug, Burkini? Das Trans-Thema ist konsistent inkonsistent.

Auch die dazugehörigen Urteile und Beschlüsse:

. Und während es den Hashtag #DubistEinMann" noch als zulässige Meinungsäußerung einordnete, erklärte es die Äußerung eines Bloggers "Totalitär tickende Transe zieht den Schwanz ein" für unzulässig.

[RPGNo1]

UN-Sonderberichterstatterin Reem Alsalem warnt davor, Schutzräume von Frauen aufzulösen und verweist auf traumatisierende Folgen. Auch berge das deutsche Gesetz ,,erhebliche Risiken für den Kinderschutz". Die Bundesregierung reagiert einsilbig.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article252966862/Brief-an-Baerbock-UN-Sonderberichterstatterin-kritisiert-Selbstbestimmungsgesetz.html

Dazu als passende Ergänzung: Das sog. selbsternannte Sprachrohr der queeren Szene bezeichnet Reem Alsalem als transfeindlich.

https://www.queer.de/detail.php?article_id=50568

[zimtspinne]

Noch ein interessantes Urteil steht morgen um 9.30 australische Zeit an, hier wäre das um Mitternacht:

https://x.com/salltweets/status/1826082083200184345

Ich reihe mich ins Daumendrücken ein.
Glaube, keiner hat da so eine Prophezeiung, wie das ausgeht. Alles ist möglich.

In den USA und GB* konnten gerade kleine Siege für die Frauen erzielt werden.

*finde ich nicht mehr, könnte auch ein anderes Land im Norden gewesen sein. Jedenfalls eins der Nordlichter und betraf Sport.

... während in Italien gerade dieser Pimmel bei den Paralympics seinem Geschlecht eine weitere Schande hinzufügt.
Dort hatte sich jetzt eine deutsche ebenfalls sehbehinderte Sportlerin in den Medien zu Wort gemeldet.
Gestern war in meinem Fitness ein Mann mit Blindenstock unterwegs, ganz schön beschwerlich, aber dank Rücksichtnahme und Kooperation hat das geklappt (war auch nicht der erste, allerdings der erste, der wirklich alleine ohne jede Betreuung da war. Er sieht auch noch ein klein wenig was, so schemenhaft). Da fiel mir ein, dass die mit dem Crossdresser startenden Läuferinnen den Scammer ja nicht mal sehen können. Ist ja gleich noch ne Nummer fieser.

[Harpo]

Mit "dieser Pimmel" und "Crossdresser" ist gemeint, wo es in gewissen Medien noch "Valentina Petrillo" heißt, ja? Als mäßig bis normal am Thema Interessierter ist man ja immer dankbar für Hinweise auf die aktuelle Sprachregelung. Zum Beispiel hätte ich fast nicht mitbekommen, dass man jetzt "der Boxer Imane Khelif" sagen muss.

[RPGNo1]

Mit "dieser Pimmel" und "Crossdresser" ist gemeint, wo es in gewissen Medien noch "Valentina Petrillo" heißt, ja? Als mäßig bis normal am Thema Interessierter ist man ja immer dankbar für Hinweise auf die aktuelle Sprachregelung. Zum Beispiel hätte ich fast nicht mitbekommen, dass man jetzt "der Boxer Imane Khelif" sagen muss.

Hier ist der Fall aufgedröselt.

https://www.welt.de/sport/article253072132/Valentina-Petrillo-Erstmals-startet-eine-Transfrau-bei-den-Paralympics.html

Die Argumente pro und contra Petrillos Teilnahme an den Paralympics sind die gleichen, die wir aus dem Fall Lia Thomas zur Genüge kennen. Die deutsche Konkurrentin Katrin Müller-Rottgardt äußert sich folgendermaßen:

,,Grundsätzlich soll im Alltag jeder so leben, wie er sich wohlfühlt. Im Leistungssport finde ich es aber schwierig. Sie hat lange als Mann gelebt und trainiert, da steht im Raum, dass da körperliche Voraussetzungen anders sind als bei jemandem, der als Frau zur Welt kam. Sie könnte somit Vorteile haben."

Sie wünsche sich aber Klarheit, sagt die 42-Jährige: ,,Die Gesellschaft ist offener geworden, daher wird es wohl öfter vorkommen. Ich wünsche mir eine klare Position des internationalen Verbandes im Sinne für uns Athleten."

Die Beschwerde über die Verbände klingt sehr vertraut.

[Conina]

https://hpd.de/artikel/sein-geschlechter-22423

Debatte
Vom Sein der Geschlechter

Von:
Thomas Tews

23. Aug 2024
Schlagworte:

Geschlechter Debatte



Bild unter Verwendung eines Fotos von OpenIcons auf Pixabay (Pixabay License)

Konzepte wie "Geschlecht", "Mann/männlich" oder "Frau/weiblich" sind, auch wenn sie mit biologischen Merkmalen verknüpft werden, historische, kulturelle, politische und soziale Konstrukte und damit weder objektiv noch unveränderbar. Eine Betrachtung aus kulturwissenschaftlicher Perspektive...

Es ist ein Debattenbeitrag, mal sehen, ob es Kommentare geben wird.

Für mich ist das aber eine gekauderwelschte Textwand und ich finde es sehr mühsam, da Aussagen rauszudestillieren.

In dieser Richtung funktioniert die Kulturtechnik des Schwadronierens mir gegenüber gut. Ich finde es allerdings nicht überzeugend und bin auch nicht beeindruckt davon.

Es ist halt notwendig, um Quatsch klug erscheinen zu lassen.

[HAL9000]

... ich finde es sehr mühsam, da Aussagen rauszudestillieren...

Mir reicht schon der erste Satz, um ein Weiterlesen wegen Zeitveschwendung nicht mehr in Betracht zu ziehen.

[Conina]

Ich habe es auch nur gepostet, weil es beim HPD erschienen ist. Die Kommentare dort sind ja offen. Ich hoffe auf Korrekturen unterm Artikel.

Aber egal:
Wie ein Journalist neugierig wurde und doch über Frauenboxen bei Olympia rechechierte:

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/debatte/genderdebatte-warum-vieles-dafuer-spricht-dass-imane-khelif-ein-mann-ist-li.2247089