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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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Juliette

Zitat von: RPGNo1 am 11. Juli 2024, 08:25:12Die taz hat zwei unterschiedlichen Personen/Gruppierungen befragt. Zum einen die dgti, zum anderen Leo Yannik Wild von der Schwulenberatung Berlin, der von der ständig ansteigenden Zahl ratsuchender (angeblich) non-binärer Menschen spricht.

Oh, mea culpa, hatte nicht den ganzen Artikel gelesen.  :-[

Allerdings berät ja der Herr Wild außer den Schwulen auch die Buchstabensuppe und hat dadurch sicher sehr viel mehr Anfragen von "Non-binären" als die Schwangerschaftsberatung. Warum springt die Schwulenberatung überhaupt auf den Zug der Inter-, Trans- und Non-binär-Beratung mit auf? Denn strenggenommen haben die sehr unterschiedliche Interessen. Nur für die Trans-, Inter- und nonbinären Leute ist es doch - rein taktisch gesehen - interessant, die Schwulenbewegung zu kapern und sich da dranzuhängen. So, wie sie es beim Feminismus versuchen.

Schwuppdiwupp

In der Ursuppe der Schwulenbewegung gab's leider schon von Anfang Extremisten, die für alle sexuellen Minderheiten ein offenes Ohr hatten.

So gab es durchaus Fürsprecher der Pädophilen aus den sozialistischen und kommunistischen Ecken (DKP, KPD, MLPD, ...), ohne selbst pädophil zu sein. Den Grünen hängt das ebenfalls bis heute nach, obwohl es nur einzelne Protagonisten innerhalb dieser Partei waren.

Hat man sich davon abgegrenzt, war man damals nur ein "reaktionärer Arsch", heute wird man dagegen gleich als "Nazi" verunglimpft.
Ach, was weiß denn ich ...

RPGNo1

Zitat von: Juliette am 11. Juli 2024, 12:10:56Warum springt die Schwulenberatung überhaupt auf den Zug der Inter-, Trans- und Non-binär-Beratung mit auf?

Gute Frage. Aber so wie ich es in verschiedenen Medienberichten der letzten Jahre mitbekommen habe, fühlen sich zahlreiche Schwulen, Lesben und Bisexuelle inzwischen schwer genervt, dass ihre (altehrwürdigen) Interessenvertretungen auf den regenbogenfarbenen Einhornzug aufgesprungen sind und sich für die ursprüngliche gegründete Zielgruppe, eben die Schwulen, Lesben, Bisexuellen, nur noch sehr peripher interessieren bzw. einsetzen. Deswegen wurde vor ein paar Jahren z.B. auch die LGB Alliance gegründet, die inzwischen auch einen deutschen Ableger hat.

Ein anderes Beispiel ist der aktuelle Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann. Ihm wird häufig vorgeworfen, dass ihm, obwohl selber schwul, das Wohl von Transaktivisten der Marke Tessa Ganserer oder Georgine Kellermann oder "Transkindern" mehr am Herzen liege, als L, G oder B.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Juliette

Zitat von: Schwuppdiwupp am 11. Juli 2024, 12:38:19So gab es durchaus Fürsprecher der Pädophilen aus den sozialistischen und kommunistischen Ecken (DKP, KPD, MLPD, ...), ohne selbst pädophil zu sein. Den Grünen hängt das ebenfalls bis heute nach, obwohl es nur einzelne Protagonisten innerhalb dieser Partei waren.

Stimmt, die Pädophilen haben sich da sehr rangehängt.  >:( In Frankreich hat man so einige Schriftsteller bis in die 80-er Jahre ziemlich kritiklos ihr Unwesen treiben lassen. Da darf man sich nicht wundern, dass im Volksmund Schwule noch sehr sehr lange als "pédé" (Päderasten) beschimpft bzw tituliert wurden.  :(

Zitat von: RPGNo1 am 11. Juli 2024, 13:12:52Ein anderes Beispiel ist der aktuelle Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann. Ihm wird auch häufig vorgeworfen, dass ihm, obwohl selber schwul, das Wohl von Transaktivisten der Marke Tessa Ganserer oder Georgine Kellermann mehr am Herzen liege, als L,G oder B.

Ich verstehe nicht, warum manche Menschen sich gegen ihre eigenen Interessen einsetzen. Volker Beck hat in religiösen Fragen auch für einen Schwulen sehr eigenartige Ansichten vertreten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Volker_Beck#Religion



eLender

Dass er Anteil an "Intergeschlechtlichen" so hoch angegeben wird, hängt daran, wie man das definiert (das ist sowieso ein Fehlbegriff, der nur von Aktivisten (die, die eine Ideologie auf die gesellschaftliche Agenda setzen wollen) am Leben gehalten wird). Wir hatten das hier mindestens schon ein mal diskutiert: man zählt dann auch Menschen mit leichten Deformationen der Geschlechtsteile dazu (u.a. wenn die Harnröhre an der falschen Stelle endet). Dabei haben die allermeisten "Intersexuellen" ein eindeutiges biologisches Geschlecht und nur die allerwenigsten haben da Probleme (es ist halt manchmal nicht so, wie es aussieht). Daher ist es auch kein Wunder, dass sich nur ein verschwindend geringer Teil solcher Menschen (die unter einer als "DSD" zusammengefassten Abweichung leiden) entschieden haben, den Eintrag "divers" zu wählen. Bisher brauchte es dazu auch ein Gutachten.

Das fällt aber mit dem SBG weg, man darf sich dann selbst so einordnen, auch wenn es dafür überhaupt keinen biologischen / medizinischen Grund gibt. "Nicht binär" gibt es als Geschlechtseintrag nicht, also muss man - wenn man meint, sein soziales Geschlecht (ein unklarer Begriff) wäre komplett vom Körper losgelöst - den Eintrag wählen. Was man an solchen Aktionen sieht: Dass es sowas von klar ist, dass Geschlecht binär ist (kaum jemand wählt "divers"), auch wenn es ja nur eine Konstruktion ist, die angeblich über Sprache erschaffen wird. Und dass es im Wesentlichen doch um Sexualität geht, was man auch immer verneint. Aber diese Widersprüche sind Teil der Lehre. Deshalb ist das alles nicht praktikabel und unsinnig. Wenn man es irgendwie hinbiegt, dass es so aussieht, dass eine hoher Anteil der Bevölkerung so etwas für nötig hält, dann wird das aber auch gesetzlich umgesetzt. Das ist ein Gesetz für fetischgetriebene alte Männer. Hauptsächlich.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Ich hatte die Studie schon mal irgendwo erwähnt: Man hat mit KI Hirnscans ausgewertet und eindeutig (nicht überlappende) Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Hirnen festgestellt (die sind fundamental anders organisiert, was die Aktivitätsmuster angeht). Man kann das wahrscheinlich wieder über "Sozialisierung" umdeuten, aber eine Sache ist bemerkenswert (und typisch):

ZitatThere has been very little coverage of this report in the mainstream media. You will find no mention of this study in The New York Times, the Wall Street Journal, or National Public Radio. I suspect that's because most mainstream media are cautious of anything having to do with brain-based differences between women and men. Many of us are understandably wary that any claim of difference will lead to claims regarding ability. If men's brains are different from women's brains, doesn't that imply that men will be better at some things and women will be better at other things? Especially when there is no overlap in the findings?
https://www.psychologytoday.com/us/blog/sax-on-sex/202405/ai-finds-astonishing-malefemale-differences-in-human-brain

Man würde dann wohl auch feststellen, dass es atypische Hirne (etwa weibliche in Männerkörpern) nicht gibt. Das ist ein Mantra (eines Großteils der Aktivisten, und eine Begründung für viele Forderungen). Das wird man wahrscheinlich aus "ethischen" Gründen dann wohl nicht weiter untersuchen ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Max P

Zitat von: Schwuppdiwupp am 10. Juli 2024, 15:23:54Für mein Empfinden ist im Rahmen dieses Forums bereits alles gesagt worden, um sich ein klares Bild über die Denkweise der Gender-Extremisten (1) machen zu können.
Ja, mittlerweile mehr als hinreichend.

ZitatWas mich persönlich ärgert, ist die Tatsache, dass sich Teile der Schwulenbewegung von diesen Gender-Extremisten vereinnahmen lässt.
Finde ich auch schade. Ich meine, die Schwulenbewegung sollte schon eine Broad Church sein, und auch ein paar Sektierer sind kaum zu vermeiden. Aber diesem aggressiven Identitätszirkus unter mutwilliger Ableugnung biologischer Fakten wird zuviel Aufmerksamkeit geschenkt.

Typee

Zitat von: Schwuppdiwupp am 10. Juli 2024, 21:33:00TAZ | 10.07.24: Nur 969 Menschen divers

...

Stimmt. Aber ...

ZitatTrotz aller Diskriminierung wächst der Bedarf nach Geschlechterkategorien außerhalb des binären Systems. ...
Hervorhebung von mir.

Äääh ...

Ruhig Blut. Wieviele Kategorien gibt es höchtens? Sechsundzwanzig. Mit Umlauten neunundzwanzig.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Schwuppdiwupp

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 ;)
Ach, was weiß denn ich ...

Gurkerl

Zitat von: Schwuppdiwupp am 12. Juli 2024, 06:35:44You cannot view this attachment.




 ;)

Steil! Schon heruntergeladen das Bild! 😊

Max P

Zitat von: eLender am 11. Juli 2024, 23:02:17Ich hatte die Studie schon mal irgendwo erwähnt: Man hat mit KI Hirnscans ausgewertet und eindeutig (nicht überlappende) Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Hirnen festgestellt (die sind fundamental anders organisiert, was die Aktivitätsmuster angeht). Man kann das wahrscheinlich wieder über "Sozialisierung" umdeuten, aber eine Sache ist bemerkenswert (und typisch):
Das ist alles sehr abstrakt. In welcher Weise sich festgestellte Unterschiede in den Erregungsmusterm in der Wahrnehmung und im Erleben, im Handeln und in der Ausprägung von Fähigkeiten etc. tatsächlich festmachen lassen, bleibt bis auf Weiteres offen. Auch ist die Frage, ob und inwieweit die gemessenen Unterschiede rein genetisch oder (auch) durch Sozialisation erklärbar sind, keine "Umdeutung", sondern eben schlicht eine noch offene Frage.
Daher muss es auch nicht zwangsläufig woker Ideologie geschuldet sein, wenn "Mainstreammedien" über solche Studien nicht berichten. Deren faktische Erkenntnisse geben für soziale, psychologische und kulturelle Schlussfolgerungen eben erstmal nichts her.

ZitatMan würde dann wohl auch feststellen, dass es atypische Hirne (etwa weibliche in Männerkörpern) nicht gibt.
Auf welcher Grundlage würde man das dann feststellen? Ob es "atypische" Hirne oder vielleicht auch Hirne, in denen sich die ansonsten nicht überlappenden Aktvitätsmuster dann doch überlappen, gibt oder nicht, bleibt nach dieser Studie ebenfalls offen.

RPGNo1

Richard Dawkins trifft Kathleen Stock. Ich habe das Video allerdings noch nicht gesehen.


(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 13. Juli 2024, 10:22:33Ich habe das Video allerdings noch nicht gesehen.
Setzte ich auch meine Watchlist. Dafür habe ich das hier gesehen (gibt leider keinen YT-Link, nur bei Elons Videotheke zu bestaunen). Es geht um den Transaktivismus bzw. den Transhumanismus, der eng verwandt ist.

ZitatWRONG BODIES is a feature length documentary exploring the ways "trans" identification is a de facto modern-day body mutilation cult, remarkably similar to other prominent and historical cults.Through intimate interviews, found and repurposed footage, and poignant storytelling, Skirt Go Spinny sheds light on the complexities of how and why a global culture has been captured by an esoteric belief system with large financial incentives behind it.

https://x.com/i/status/1811125941541687316

Bei Odysee ist auch eine Kopie hinterlegt: https://odysee.com/@Skirt_Go_Spinny:7/wrong-bodies-v1:1

Klingt und sieht übertrieben aus, aber mittlerweile sehe ich das ähnlich. Es ist in weiten Teilen ein Kult, an dem die AGPler großen Anteil haben. Es gibt da zig Parallelen zu anderen sektenähnlichen Veranstaltung, was man auch so zeigt. Es kommen überwiegend Menschen aus dem Kult vor, die man einfach mal so erzählen lässt. Dazwischen ein paar kritische Kommis, u.a. von Helen Joyce. Beinahe eine reine Freakshow - das kann ich leider anders sagen. So Gestalten wie der Marsh sind fast Gestalten aus Stephen Kings Gedankenwelt.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Juliette

Ein Erklärbär von Esquire hat diesen Artikel geschrieben, um dem hippen Volk zu erklären, was es mit den Identitäten so auf sich hat:

https://www.esquire.de/news/gesellschaft/geschlechtsidentitaeten-welche-geschlechter-gibt-es-trans-cis-nicht-binaer

ZitatJe nach kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Perspektiven gibt es viele verschiedene Geschlechter. In manchen Medien ist die Rede von 72 Geschlechtern, doch genau beziffern lässt sich die Anzahl nicht, denn die Definitionen von Geschlechtsidentitäten befinden sich im steten Wandel. Feststeht: Das in vielen westlichen Gesellschaften lange Zeit binäre System mit zwei biologischen Geschlechtern – männlich und weiblich – ist heute veraltet.

Das Verständnis von Geschlechtsidentitäten ist in den letzten Jahrzehnten vielfältiger und inklusiver geworden. Geschlecht wird nicht mehr nur als biologisch verstanden, sondern auch als sozial und kulturell geformt.

Man wird ganz hibbelig im Kopf und traut sich irgendwann nicht mehr, mit Menschen zu reden, weil man als alte weiße Cis-Person (?) sowieso nur alles falsch machen kann. Aber irgendwie ist man ja dadurch auch entschuldigt, oder? So, wie alte Leute manchmal einen Furz nicht halten können.

Dauernd wird vom "bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht" gesprochen. Die Liste "der häufigsten Geschlechtsidentitäten" ist länger als meine Einkaufsliste für ein Dinner mit 10 Personen.

Und hier hat der Autor keine Ahnung von Französisch oder ich bin doof und verstehe nichts:

ZitatIn vielen Kulturen und Sprachen werden zunehmend inklusivere sprachliche Praktiken entwickelt, die alle Geschlechtsidentitäten anerkennen. So wird im Spanischen zum Beispiel das neutrale Pronomen "elle" (anstelle von él oder ella) benutzt. Im Französischen werden – ähnlich wie im englischen und deutschen Sprachraum – die geschlechtsneutralen Plural-Pronomen "ils/elles" (sie) verwendet.

Was soll an ils/elles geschlechtsneutral sein?? ils ist männlich Plural, elles ist weiblich Plural. Hä?

Noch komplizierter wird es, wenn die sexuellen Orientierungen noch dazu erklärt werden:

https://www.esquire.de/news/gesellschaft/lgbtqia-lexikon-begriffe-queer-cis-erklaert

Und schlaue Bücher, die das nochmal ganz ausführlich erklären, gibt es natürlich zuhauf.

 :crazy

HAL9000

Für mich alten, weißen Cis-Mann stellt sich das Ganze so dar:
Es gibt zwei biologische Geschlechter. Punkt. Die Modeströmungen, die sich in den
letzten Jahren immer weiter aufgebauscht haben, ignoriere ich, weil sich das ohnehin
alle Nase lang verändert und ich keine Lust habe, dem ständig hinterherzuhecheln.
Wenn eine Julia unbedingt ein Julian sein will, oder umgekehrt, tue ich ihr/ihm
den Gefallen und rede sie/ihn mit dem gewünschten Pronomen "sie"/"er" an. Die neuen,
erfundenen Pronomen ignoriere ich. Die vermeintliche "Erbschuld" als weiß, alt, cis
nehme ich gerne auf mich. Ist mir egal.
Man mag mich jetzt ignorant nennen. Auch damit habe ich kein Problem.