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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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RPGNo1

Nord Stream 2 ist und bleibt ein Verwirrspiel. Vor wenigen Wochen noch hieß es, dass sich die Hinweise verdichtet hätten, dass die Verantwortlichen für die Sprengung in der Ukraine sitzen. Nun gerät wieder Russland in den Fokus.

Gurkerl

So stellt man sich eine professionelle Armee vor! Besonders widerwärtig auch den eigenen Leuten gegenüber!

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russische-kriegsgefangene-sprechen-ueber-ihre-front-erfahrungen-a-3a60e41c-8c96-4442-864b-e7be23d5abb7?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Ganz was anderes!
Was ist denn mit Erdogan los? Da scheint's, dass die Beziehungen zu Russland ganz schön bröckeln.
Jetzt hat die Türkei auch einer Nato Mitgliedschaft Schwedens zugestimmt.
Was hat man der Türkei angeboten?
Hat Russland überhaupt noch einen echten, mächtigen Verbündeten? China wohl eher nicht, oder?

RPGNo1

ZitatUkraine will receive over €1.5 billion in military aid from its international partners.

https://twitter.com/oleksiireznikov/status/1679478784666349568

Slawa Ukrajini!

Max P

Zitat von: Gurkerl am 13. Juli 2023, 10:13:12Was hat man der Türkei angeboten?

Dass Erdowahn F16-Kampfflugzeuge kriegt, wenn er weniger Ärger macht, vermutlich.

ZitatHat Russland überhaupt noch einen echten, mächtigen Verbündeten? China wohl eher nicht, oder?
Auf China können sie sich nicht wirklich verlassen; China hat seine eigene Agenda und braucht Russland politisch viel weniger als umgekehrt, nehme ich an. Die ruzzische Propaganda plärrt auch schon seit einiger Zeit, dass Ruzzland letztlich allein gegen den Rest der Welt stehe. Auch die Morgenröte einer multipolaren Welt wird mittlerweile eher blutrot gesehen:


All das ist aber noch lange kein Grund, nicht auch in Syrien noch weiterzumorden. Ein Schauplatz ruzzischer, türkischer und westlicher Geopolitik, der durch den Ukraine-Krieg ziemlich aus dem Fokus geraten ist:
https://setf.ngo/press-releases/urgent-joint-statement-russian-airstrike-massacre-in-jisr-al-shughur-idlib-urgent-call-for-international-support/

RPGNo1

Russische Atom-U-Boote nehmen womöglich wegen Sicherheitsbedenken nicht an Marine-Parade teil

https://twitter.com/DefenceHQ/status/1679727504116920320

Mannomann!  ::)

ZitatPopov's attempt to directly appeal to Putin for support and his insubordination of Gerasimov's command is indicative of a pattern of corrosive behavior that has developed within the Russian command and the Russian forces fighting in Ukraine. Popov's and Teplinsky's attempts to prompt Putin to act against Gerasimov are reminiscent of Prigozhin 's June 24 rebellion, during which Wagner forces attempted to force Putin to remove Gerasimov and Shoigu.[18] Three prominent figures within the Russian war effort in Ukraine (Teplinsky, Prigozhin, and Popov) have now attempted to weaken Gerasimov and Shoigu's authority due to a deep concern about the attrition of their forces and have attempted to use their responsibility over key sectors of the front to go outside of the chain of command to compel the Kremlin to act in their favor. ISW has previously assessed that public disagreements between Russian forces in Ukraine over supplies and combat tasks and the Russian Ministry of Defense's (MoD's) apparent need to negotiate with subordinate commanders on these issues suggest that there are severe chain of command problems.[19]

The growing precedent of commanders subordinate to Gerasimov conducting outright insubordination to achieve desired goals may be the result of an incentive for commanders to violate the chain of command. Russian commanders may be increasingly taking the wellbeing of their forces into their own hands in the face of the Russian MoD's continued failures to address endemic issues with the Russian war effort in Ukraine. The increasingly fragile Russian chain of command may prompt a critical command and control crisis in the future, in which field commanders' support for the Russian military command could become increasingly hollow.

https://www.iswresearch.org/2023/07/russian-offensive-campaign-assessment_13.html

Zusatz: Generalmajor Ivan Popow wurde vor kurzem entlassen, weil er die Führung in Moskau kritisierte. Ihm werden analog General "Armageddon" Surowikin gute Verbindungen zu Prigoschin unterstellt.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/general-popow-entlassung-ukraine-krieg-russland-100.html

Max P

ZitatBelarusian Defense Ministry announces 'roadmap' with Wagner Group.

The armed forces of Belarus and leaders of the Wagner mercenary company have agreed on a "roadmap" for future cooperation, the press service of the Belarusian Defense Ministry said via Telegram on July 14.
https://twitter.com/KyivIndependent/status/1679970544958033921

Max P

War was?

ZitatWagner-Kämpfer international weiter gefragt – Prigoschin stellt sich neu auf

Trotz ihrer Rebellion gegen Moskaus Militärführung sind die Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner weiter gefragt. Auch Präsident Putin traf im Kreml Söldnerchef Prigoschin, der in Afrika, Syrien, in der Ukraine und anderswo stets sein Mann fürs Grobe war [und offenbar nach wie vor ist].
https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/wagner-kaempfer-international-gefragt-prigoschin-stellt-38427654

Max P

Dreckschleuder Solowjow und Putinnutte Simonyan mal wieder in Hochform:


 :crazy  :crazy

sailor

Oh ich fand es toll, wo Sh*ce-Schnauze Solovjew sagt, dass russland keine Freunde unter den Nato-Ländern hat... ich hab Orbans Schluchzen bis hierher gehört :D

Max P

Zitat von: sailor am 15. Juli 2023, 20:58:51Oh ich fand es toll, wo Sh*ce-Schnauze Solovjew sagt, dass russland keine Freunde unter den Nato-Ländern hat... ich hab Orbans Schluchzen bis hierher gehört :D

Und Erdowahn hat bedauernd mit den Schultern gezuckt. No time for loser...

RPGNo1

ZitatNach russischem Hinterhalt: Großteil der beschädigten ukrainischen Panzer wohl reparabel

Anfang Juni mussten ukrainische Soldaten westliche Panzer vom Typ Leopard und Bradley zurücklassen. Die Schäden scheinen nicht allzu groß zu sein.
https://www.tagesspiegel.de/internationales/nach-russischem-hinterhalt-grossteil-der-beschadigten-ukrainischen-panzer-wohl-reparabel-10140112.html

Gute Nachrichten für die Ukraine. Das zeigt den erheblichen Qualitätsvorsprung in Sachen Personenschutz der westlichen Schützen- und Kampfpanzer gegenüber den russischen rollenden Todesfallen und Springteufeln.

RPGNo1

Übersetzt mit DeepL. Hervorhebung von mir.
ZitatDie Woche verlief nicht gut. Beim ersten Kampfeinsatz nach unserer Rückkehr gerieten wir bei der Landung unter Artilleriebeschuss. Bradley rettete uns wieder das Leben. Drei Verwundete, meist Schrapnells. Das Schrapnell in meinem Gesicht haben sie bereits entfernt, die kleinen Splitter in meinem Arm und Bein werden mir für immer bleiben. Den anderen Jungs geht es auch gut - die Ärzte in Saporischschja kennen sich aus, danke!

https://www.facebook.com/oleg.sentsov/posts/pfbid0A4va5h4TRxnMDA7uzrCwbhSG8GGeukgBXv8TeLSsVbDgESv7zSoR6BCgjDHz5Bcel

RPGNo1

Mal 'ne Frage in die Runde.

In den deutschsprachigen Medien wird vom schleppenden Verlauf der ukrainischen Gegenoffensive berichtet. In nicht wenigen Meldungen kommt dabei mehr oder weniger unterschwellig zum Ausdruck, dass die Ukraine im Vorfeld zu hohe Erwartungen geweckt habe, was den Erfolg der Offensive angeht.

Ist das so?

Ich hatte eher den Eindruck, dass unsere Medien nach den großen Erfolgen der Ukraine bei Charkiw und Cherson im letzten Jahr selber zu optimistisch an die Sache rangegangen sind und gedacht haben, dass die aktuelle Offensive aufgrund der Lieferungen von westlichen Kampf- und Schützenpanzern ähnlich erfolgreich und rasch wie letztes Jahr ablaufen würde.

Dazu passt auch, dass die Verluste an eben jenen Leos und Bradleys ziemlich kritisch gesehen werden und dann noch betont wird, dass diese eben doch keine "Wunderwaffen" wären.

Wobei der Hype der "Wunderwaffen" von verschiedenen Medienmachern über Wochen und Monate vor der Offensive angeheizt wurde, weil die (waffen)technische Überlegenheit gegenüber den Fahrzeugen aus russischer/ukrainischer/sowjetischer Bauart kein Geheimnis war und ist.

Dass die Leos und Bradleys beschädigt bzw. zerstört wurden, aber eine ihrer wichtigsten Aufgaben, nämlich der Schutz der Besatzung mit Bravour erfüllt haben (wie ukrainische Soldaten immer wieder bestätigen), wird auch mal gerne nur so als letzter Halbsatz aufgeführt, während man sich vorher abschnittsweise über Schwächen der ukrainischen Taktiken und/oder der westlichen Waffen auslässt.

sailor

Gegenfrage: Was ist eine erfolgreiche Offensive? ;)

Das Wahrnehmungsproblem schlägt hier voll zu. Mit "Offensive" verbinden viele Menschen Bilder aus Geschichte, Film und Fernsehen, die so einfach in der Ukraine nicht zutreffen (können). Gleichzeitig will man bei uns den "Großen Befreiungsschlag", mit dem alles wieder wird wie vorher. Mangelnde militärische Expertise und Wunschdenken konstruieren eine Erwartungshaltung, die derzeit von der Ukraine nicht erfüllt wird/werden kann.

Die derzeitigen Operationen, welche tatsächlich lokale Angriffe/Offensiven sind, laufen... so lala. Die Ukraine setzt ihre Menschen nicht "in Masse" aufs Spiel, entweder bewusst nicht oder weil sie schlichtweg nicht in der Lage zu anderen Operationsformen ist. Häufig sieht man Operationen und Angriffe, die "bei uns" maximal Kompaniegröße (also 100 Mann, 10-15 Fahrzeuge) hätten... im Schnitt eher deutlich kleiner. Es gibt für die Ukraine neben einem Führungsproblem (Kompaniechefs und Battallionskommandeure wachsen nur sehr langsam nach) auch mehrere massive taktische Probleme: Das Kampfgebiet im Süden der Ukraine ist eine Kulturlandschaft, landwirtschaftlich intensiv geformt. Dort gibts gradlinige Baum/Bewuchsstreifen und riesige offene Felder. In den Streifen sitzt idR die Infanterie, in den Feldern die Minen. Letztere haben die russen zu Millionen zur Verfügung und bereits so verlegt. Minen bremsen und wenn sie noch "bewacht" werden kommt ein weiteres Problem dazu: Artillerie. Wenn eine Einheit auf ein Minenfeld auffährt ist sie gestoppt. Gestoppte Fahrzeuge und Inf kann mit Artillerie einfach bekämpft werden. Das ist der Einheit passiert, die die Bradley/Leo-Bilder geliefert hat^^

Mit anderen Worten: Die Ukraine beisst sich im Kleinklein durch Minenfelder und schlechte Stellungen. Dabei ist eine Veränderung zu beobachten: Artillerie der russen wird bevorzugt bekämpft, genauso Logistik aller Art. Ein massiven "Panzereinbruch" wird man absehbar nicht sehen, weil das Umfeld nicht (mehr) passt...

Noch ein Wort zur westlichen Technik: Neben dem deutlich besseren Schutz der Mannschaft ist auch die Reparatur deutlich einfacher, da Leo und Co für die Feldinstandsetzung entwickelt wurden. Wichtige Komponenten kann man im Feld (aka ohne Reinraumwerkstatt) austauschen, die meisten "Verluste" sind reparabel. Dazu kommt eine deutlich bessere Ergonomie bei allem, womit die Soldaten effizienter sind. Was gelernt wird: Vertrauen in den Schutz und die Technik. Das Verlassen und Zurücklassen von Technik bei Artillerie-Beschuss wird abnehmen, dieser Reflex beruht insbesondere auf der Dosenpanzerung sowj. "Panzerfahrzeuge" (für Inf, also BMP und BTR).

Derzeit hat die Ukraine die Initiative und bestimmt, wo Schwerpunkte entstehen. Die östlich von Charkiv angekündigte "Gegenoffensive" der russen mit 100.000 Mann glaube ich erst, wenn ich sie sehe... Ich wüsste nämlich nicht, woher diese Menge kommen sollte, bzw. welche Einheiten das sind. Angesichts des russischen Vorgehens hinsichtlich des "Ersatzes" von Personal habe ich irgendwie nur eine amorphe Menge vor Augen, die nach Westen gepeitscht wird^^

RPGNo1

@sailor

Ich hatte im Stillen gehofft, dass eine Antwort von dir kommen würde. Muchas gracias, das hilft mir weiter!  :2thumbs:

US-Generalstabschef Milley (nicht gerade ein militärisches Leichtgewicht ;) ) teilt im übrigen deine Einschätzung.  ;)

https://www.n-tv.de/politik/US-General-sieht-ukrainische-Verluste-durch-Minenfelder-article24270414.html