@sailer
Das ist die Agenda der Verlage, die du da nachbetest.
Die Verlage haben es von Anfang an versäumt, für ein einheitliches und leicht benutzbares Bezahlungssystem zu sorgen. Jede Zeitung macht ihr eigenes Ding. Diese "Gratismentalität" ist ein Narrativ der Contentindustrie, das es in der Realität kaum gibt. Seit es Abo-Dienste für Musik und Filme gibt, rennen die von einem Rekord zum nächsten, weil die Kosten überschaubar sind und der Nutzen groß, bei geringer Einstiegshürde. Da lohnt es sich einfach nicht mehr, aufwändig mit Filesharing-Programmen zu hantieren oder von unsicheren Seiten neblige Dateien herunterzuladen.
Google schiebt den Verlagen die Besucher zu und nimmt dafür kein Geld und zeigt auf den News-Seiten auch keine Werbung an. Die scheinen also nicht das Problem zu sein. Das Problem ist, dass die Verlage Geld haben wollen, aber nicht wissen, wie sie es im Netz anstellen sollen. Deshalb möchten sie es mit Hilfe des Gesetzgebers dort abholen, wo es sich zur Zeit sammelt.
Apple bietet den Verlagen gerade ein System mit Content-Flatrate an, für 10 Dollar pro Monat. Und weil Apple weiß, wie groß die Not der Verlage ist und wie dringend die sowas brauchen, wollen sie die Hälfte der Einnahmen behalten. Auch Google hat den Verlagen schon ähnliche Angebote gemacht, ohne Erfolg.
BTW, das Leistungsschutzgeldgesetz ist bisher auf nationaler Ebene überall gefloppt. Warum sollte es europaweit funktionieren?