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Brauchen wir mehr Studien für Homöopathie? Ja

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Begonnen von Christian J. Becker, 02. Oktober 2018, 05:45:33

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biomango

In Österreich tobte in den 70- bis 90 iger Jahre des 20. Jhd ein erbitterter Streit zwischen den Befürwortern der klassischen Homöopathie gegen die Vertreter der nach Hahnemann wirkungslosen Komplex- Homöopathie.
Es wäre die Gelegenheit für eine saubere Studie gewesen.
Aber man hat sich für eine Schlichtung mittels einer Aufstellung nach Hellinger entschieden.
Das Risiko wäre wohl zu  gross gewesen..

Sauropode

ZitatAufstellung nach Hellinger

Ganz großes Kino. Und die Beteiligten sind nicht in lautes Gelächter ausgebrochen? Und, wurde eine Wirksamkeit, ähm, erkannt?

RainerO

Zitat von: biomango am 04. Oktober 2018, 00:22:17... Aber man hat sich für eine Schlichtung mittels einer Aufstellung nach Hellinger entschieden...
Scherz, oder? Bitte lass das einen Scherz sein!

biomango

Die  Quelle :
Homöopathische Spuren: Beiträge zur Geschichte der Homöopathie in Österreich.  Sonia Horn (Herausgeber)
Gerichte waren mit dem Streit beschäftigt, hauptsächlich wg Beleidigungen u. ä.
Auslöser war ein Unternehmen das mit Komplexmitteln auf den Markt drängte und die Pfründe der  alteingessenen klassischen Schwindlern  Homöopathen bedrohte.
Die Einigung wurde als grosser Erfolg gefeiert.

RainerO

Zitat von: biomango am 04. Oktober 2018, 17:32:38...Die Einigung wurde als grosser Erfolg gefeiert.
Ich muss meinen Vorrat aus Schreikissen und Beißhölzern aufstocken.
Andererseits wundere ich mich selbst über meine eigene Fassungslosigkeit, ist diese "Lösung"
schließlich konsequent in der Esoterik angesiedelt, wie die Homöopathie auch. Pendeln oder
eine Seelenreise in der plastik-schamanischen Schwitzhütte wäre auch eine Möglichkeit gewesen.

sailor

Die Variante "Voodoopuppen" und Hexenflüche wäre deutlich lustiger gewesen :D

Schwuppdiwupp

Zitat von: RainerO am 04. Oktober 2018, 18:06:20
Ich muss meinen Vorrat aus Schreikissen und Beißhölzern aufstocken.

Ja mei, die Ösis halt ...  :rofl
Ach, was weiß denn ich ...

RainerO

Zitat von: Schwuppdiwupp am 04. Oktober 2018, 20:19:54... Ja mei, die Ösis halt ...  :rofl
Naja, wenigstens bleibt uns die Heilpraktiker-Plage erspart.
Das (teilweise) Äquivalent Energet(h)iker wird zwar erschütternderweise von der WKO gefördert,
darf aber wenigstens nicht heilkundig am Patienten herumpfuschen.

reindling

Stimmt zwar,...... aaaaaber....
ich frag gerne Leute aus, die sich "alternativ behandeln" lassen.
Fazit: Hinter verschlossener Türe wird genau so alles angeboten und auch gemacht wie bisher.
Ein Gewerbeschein als Energetiker macht das Angebot nur noch "seriöser".
Denn deren Kunden wissen nicht, was Energetiker alles nicht dürfen.

Auch Haftungsausschlüsse werden immer mehr, die natürlich damit verkauft werden, dass die "Schulmedizin" sich irgendwie weigert, irgendwas anzuerkennen, es unterdrückt, obwohl ja "jeder weiss, dass es wirkt"... usw....

Das einzig leicht positive: es gibt mehr Abgänge bei den Gewerbemeldungen als Zugänge... 17000 sind es aber immer noch.

RainerO

Zitat von: reindling am 05. Oktober 2018, 11:41:47
Stimmt zwar,...... aaaaaber....
Was hinter verschlossenen Türen passiert, kann man ohnehin nicht kontrollieren.
Würden österreichische Energet(h)iker das machen, was deutsche Heilpraktiker dürfen, landeten sie in Knast. Und das ist gut so.
Esoterikaffine wird es immer geben, also wird es auch Angebote geben, so oder so. Man kann nur dafür sorgen, dass offiziell ausschließlich
ausreichend ausgebildete Menschen einen Heilberuf ausüben dürfen. Und das sind in Österreich glücklicherweise nur die Ärzte.

celsus

Warum dann überhaupt einen extra Gewerbeschein für Scharlatanerie?

Diese "Energetiker" sind da schon ziemlich stolz drauf und sehen sich als seriöse Dienstleister mit staatlichem Gütesiegel.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

RainerO

Zitat von: celsus am 05. Oktober 2018, 12:11:39
Warum dann überhaupt einen extra Gewerbeschein für Scharlatanerie?
Ich bin Lichtjahre davon entfernt, das zu verteidigen. "Gewerbeschein für Scharlatanerie"
finde ich trotzdem für übertrieben, da Scharlatanerie vorsätzliches Handeln wider besseren
Wissens ist. Und dass zumindest einige von den Energet(h)ikern an ihr Tun glauben, kann
man nicht abstreiten.
Den Gewerbeschein und vor allem die offensive Werbung der WKO für diesen Blödsinn halte
ich aber auch für desaströs. Denn das verleiht diesem Teil der Esoterik einen definitiv unverdient
seriösen Anstrich. Hingehen würde die meisten ohne diesen Schein aber trotzdem noch.

celsus

Die Scharlatanerie steckt ja schon im Namen. "Energetiker" benutzt den scheinwissenschaftlichen Begriff "Energie" (in Anführungszeichen) im esoterischen Kontext und das hat nun mal nichts mit Energie zu tun. Unwissenheit - na ja, jedem stehen alle Informationen zu Verfügung, um die eigene Unwissenheit zu korrigieren. Das ist also vorsätzliche Unwissenheit.

Dass es für sowas immer Kundschaft und immer Anbieter gibt, denke ich auch. Aber dafür gibt es dann ja den riesigen Wellness-Markt, bei dem es nicht auf Nachprüfbarkeit ankommt, sondern nur auf das Wohlgefühl.

Würde man die Leute "Wellness-Berater" oder so nennen, wäre sofort klar, dass hier keine Diagnose gestellt und keine Heilung offeriert wird (werden darf).

Vielleicht entwickelt sich ja auch in Österreich mal eine Initiative, die dieses Gewerbe ebenso politisch in Frage stellt wie das in D gerade so langsam beim Heilpraktiker in Schwung kommt.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

RainerO

Irgendwie drehen wir uns ein wenig im Kreis.
Der Gewerbeschein für die Energet(h)iker gehört weg, ohne Frage. Aber heilen im Sinne des Gesetzes dürfen Sie ohnehin nicht.
Heilpraktiker schon. Daher sind die Initiativen dagegen in Deutschland gut und wichtig. Ich denke auch nicht, dass gar so viele
glauben, dass ein Gewerbeschein alleine sicherstellt, dass die vom Besitzer des Scheins angewandten Verfahren nachgeprüft wurden.
Den Schein bekommt man, wenn man über 18 ist und kein Ausschlussgrund vorliegt, er ist kein Befähigungsnachweis für irgend etwas.
Und das gehört für die weniger Informierten ins Zentrum der Aufklärung gestellt. Die Gläubigen lassen sich ohnehin von nichts beirren,
selbst wenn das angebetete Subjekt bereits vollkommen diskreditiert ist (siehe Hamer/Pilhar).

Schwuppdiwupp

Guck mal an, Heilpraktiker sind in Österreich verboten. :o

Reschpeckt! :2thumbs:
Ach, was weiß denn ich ...