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Ken Jebsen

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Begonnen von Belbo, 03. Dezember 2017, 12:02:19

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sailor

Das Problem mit "Fakten" ist, dass es keine letzte Instanz bei ihrer Festlegung gibt. Selbst in vielen Wissenschaftszweigen ist eine absolute Wahrheit nur Wunsch-/Alptraum. Eine strafbewehrte Verpflichtung der Medien, nur die "WAHRHEIT(TM)" zu berichten wäre toll (weil man damit die ganzen MöchtegernRechtsJournalisten wegkegeln könnte), ist praktisch aber nicht durchsetzbar.

Transparenz in Wirtschaft und Politik ist auch ein zweischneidiges Schwert, weil es Ländern ohne die Transparenz einen Vorteil verschafft. Wir können natürlich wie die linksnaiven Pazifisten eine reine Nabelschau veranstalten und uns öffnen wie ne Hafenhure für ne Fuffi, nur wird das ne Menge anderer Länder freuen. Genauso wie andere Länder aktiv westliche "Pazifisten" unterstützen, damit hier das Abschreckungspotential reduziert wird.

Was wäre also eine Lösung? Erstmal wohl ein Versuch, Haftung von gewählten Politikern für ihre Handlungen einzuführen. Es ärgert mich masslos, dass ein Scheuer mit seiner Schei*e davonkommen wird. Oder die ganzen Maskendealer (wobei das eher die Spitze des Eisberges ist, der Alltagslobbyismus von Schwarz bis Grün ist sowas von zum Kotzen!). Normalerweise lassen sich Fehlentscheidungen, die aufgrund unvollständigen Wissens entstanden sind relativ leicht nachweisen. Bei Scheuer und Co ist es jedoch oft Vorsatz GEGEN das vorliegende Wissen. Bei den MdBs mit eindeutigen Nebeneinkünften wäre ich für Entzug des Mandats, Volleinzug der Gewinne und Aberkennung von aktiven und passiven Wahlrecht für 5-10 Jahre.

Scipio 2.0

ZitatGenauso wie andere Länder aktiv westliche "Pazifisten" unterstützen

Hast du dafür ein Beispiel?

Waldmeister

Zitat von: celsus am 29. Mai 2021, 10:47:40
Zitat von: Scipio 2.0 am 29. Mai 2021, 10:29:29
Soll man sie nach deiner Meinung also einfach machen lassen?

Soll man ihnen das Recht auf freie Meinungsäußerung entziehen, frage ich mal ganz provokant dagegen?

Mir würde es besser gefallen, wenn man ihnen das Wasser abgräbt, durch Transparenz in Politik und Wirtschaft, durch viel mehr Volksbildung in den Medien, durch intensive Schulung der Öffentlichkeit in kritischem Denken, durch Faktenchecks in allen Zeitungen und auf allen Sendern usw. Jeder muss sehen und erkennen können, dass diese Leute Unsinn erzählen, jeder muss es nachprüfen können, die Werkzeuge dafür dürfen nur einen Klick weit entfernt sein.

In den USA haben Wahlmaschinenhersteller Zivilklagen gegen Trump, Giuliani und Co eingereicht. Ich halte das für einen interessanten und vielversprechenden Ansatz, und könnte mir ähnliche Klagen rund um die Lügenmärchen rund um die Corona-Impfstoffe vorstellen.

Zitat
Es wird dann zwar immer noch eine Menge Hardcore-Gläubige geben, aber die gäbe es auch noch, wenn die Verbreitung von offensichtlich falschen Verschwörungsgeschichten bei Todesstrafe verboten wäre.

Ich denke nicht, dass es eine Todesstrafe sein muss. :D Im Moment bekommen die Verschwörungsunternehmer ja Contra durch den Verfassungsschutz und die Medienaufsicht. Die schon erwähnten Zivilklagen wären eine weitere Möglichkeit.

Die andere Seite sind die Lemminge, die irgendeinem Führer oder Sektenguru folgen wollen. Dass während der Pandemie so viele Menschen so anfällig für Verschwörungsmärchen sind, hätte ich allerdings nicht gedacht. Kant ist da auch nach über 200 Jahren noch ziemlich aktuell.

https://de.wikipedia.org/wiki/Beantwortung_der_Frage:_Was_ist_Aufkl%C3%A4rung%3F

Wie bekommt man etwas mehr Medienkompetenz und Resilienz in deren Köpfe?

Zitat
Aber was haben wir im Moment? Politik, Medien und Wissenschaft sind weitgegehnd unbewaffnet im Informationskampf. Fakten sind uncool.

Unbewaffnet sind sie nicht, aber sie tun sich erschreckend schwer.

Waldmeister

Zitat von: sailor am 28. Mai 2021, 15:26:42
Ich frage mich, in wie fern diese ganzen "Merkel/das System muss weg!"-Krakeeler verstehen oder eine Vorstellung haben, was die "Alternative" ist? Wahrscheinlich nicht, da wird nur ein sehr diffuses Konstrukt da sein.

Ja, erst einmal das böse System abschaffen! Wie es danach weitergehen sollen, das überlegen sich die Salonrevoluzzer, wenn es soweit ist. Und wundern sich, wenn man sie für naiv hält...

Zitat
Immer häufiger erlebe ich es, dass Menschen in D gar nicht wahrnehmen, was für ein gutes Leben sie haben...
viele Errungenschaften, welche das (Über-)Leben in der Pandemie möglich machen werden als selbstverständlich hingenommen/eingefordert. Dass es aber in einer "Volksdiktatur" div. Sachen gar nicht gäbe realisieren sie nicht.

Ja. Wenn es doch nur eine praktikable Methode gäbe, den Leuten das klar zu machen. Ich hatte mein Schlüsselerlebnis auf einer Reise durch Afrika, aber Millionen an deutschen Nichtdenkern in arme Länder schicken, damit sie was lernen, das ist wohl nicht praktikabel. :-)

ZitatDie Krux ist insgesamt, dass viele Menschen nicht wissen, wie und warum D so funktioniert wie es funktioniert... von den Erfahrungen, wie eine wirkliche Diktatur oder Völkermord aussieht ganz zu schweigen...

Ja. Erstaunlich finde ich die Erwartungshaltung solcher Leute: Forderungen stellen, alles kritisieren und runter machen, aber selber keinerlei konstruktive Vorstellungen.

Ich halte nicht allzu viel von den real existierend Religionen, aber sie haben in der Vergangenheit ab und an auch als moralischer Kompass für die Gesellschaft funktioniert. Da sollte jemand mal was erfinden. :D

sailor

@scipio:
https://www.deutschlandfunk.de/ferngesteuert-oder-ausgenutzt-die-friedensbewegung-der-70er.724.de.html?dram:article_id=97169

Wäre doch echt komisch, wenn man "alte" Connections nicht weiter nutzen würde:

https://www.n-tv.de/politik/Die-Linke-hat-eine-Affinitaet-zu-Putin-article22023076.html

Der springende Punkt ist, dass Putins Russland jeden Dissenspunkt innerhalb westlicher Gesellschaften als Ansatzpunkt nimmt und versucht, mit vergleichsweise geringen Kräfteansatz diese Dissenspunkte zu verstärken. Siehe jetzt diese Youtuber-Geschichte mit BionTech/Pfizer. Einfacher und billiger gehts nicht... in Brasilien und Indien haben 2 Youtuber hunderttausende erreicht mit dem Scheiß, was wirds die Russen gekostet haben? 5000 €? Billiger kriegt man AgitProp nicht hin.

Und zu den Friedensbewegten habe ich eh meine eigene Meinung, da ist jeder Maßstab verloren gegangen. Die regen sich auf, wenn in Libyen ein paar Dutzend in Spanien gestohlene G36 auftauchen, weil Heckler+Koch und böse... Dass die Chinesen und Russen aber in Afrika, Afghanistan, Syrien etc. ihren AK-Schrott in tausender Gebinden verklappen interessiert keinen. Gleiches Thema SIPRI: Werten offizielle Quellen aus, gut und schön. Dass Russen und Chinesen ihre Exporte insbesondere in Krisengebiete und bei Embargo-Umgehung nicht offenlegen interessiert die Schweden nicht... da haben sie ja keine "Beweise" für, deswegen taucht das nie auf. Auch der Maßstab ist völlig verquer, dort wird der Dollar aus dem Verkauf eines Schiffes genauso gewertet wie der Dollar aus dem Verkauf einer Kalaschnikow... aber selbst in friedensbewegten Kreisen hat sich inzwischen rumgesprochen, dass es Kleinwaffen (Infanteriebewaffnung) sind, die in Krisengebieten töten. Gleichzeitig sind es Kleinlieferungen von ein paar hundert Waffen nebst Munition, die Warlords "am Leben" halten https://armamentresearch.com/maritime-arms-seizures-point-to-iran/ und hier nehmen chinesische Waffen einen immer größeren Anteil ein.  Armament research kann ich für interessierte Personen empfehlen.

eLender

Fefe wird nicht begeistert sein, der Ken ist jetzt bestimmt noch mehr Mehrtürer als er es eh schon war (bei wem eigentlich?). So Leute wie Jebsen muss man doch mit Aufklärung bekämpfen und nicht mit Hackerangriffen. Gibts da eigentlich einen Widerspruch? Egal, bei mir erregt sich ein gewissen Amüsement.

ZitatLange galt Ken als nicht hackbar. Zu gut passten die Admins auf, die Plugins waren immer recht aktuell. Doch ein einziger Fehler reicht oft.

Es begann mit einer Stored-XSS-Lücke. Anons hatten sie beim Scannen der Website entdeckt und wollten schauen, ob sie damit etwas anfangen können. Konnten sie nicht, aber die fanden Juicy Fruits.
https://anonleaks.net/2021/optinfoil/could-anonymous-hack-kenfm-de-yes-we-ken/

Fein, dass sie Psiram direkt oben verlinken. Der Aluhut glüht bei einigen gewaltig, dachten sie doch immer, Anonymous würde gegen das System arbeiten, nicht dafür. Ganz großes Kino :2thumbs:

Der Spiegel: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/anonymous-erbeutet-namen-von-ken-jebsen-unterstuetzern-a-5cb85ce7-eb14-4b0d-b9fd-522aa7a5b85a
Wollte ich nur mal gesagt haben!

celsus

ZitatDa bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als das Land zu verlassen und ebenfalls wie Hildmann ins Exil abzutauchen. Was Jebsen auch ankündigte. Grund dafür sei natürlich der ,,deep state" – die große Verschwörung wolle ihn ausschalten. Alternative Erklärung: Man kann nicht folgenlos in großem Stile Verschwörungsmythen und Fake News verbreiten.
https://www.volksverpetzer.de/bericht/kenfm-am-ende/
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

smartie

Habe heute die ersten zwei Folgen dieses Podcasts gehört:
https://www.radiowoche.de/cui-bono-wtf-happened-to-ken-jebsen-ndr-rbb-und-studio-bummens-starten-sechsteiligen-doku-podcast/.

Für die, die seinen Abstieg nicht von Anfang an mitbekommen haben, verspricht das kurzweilige Unterhaltung zu werden.

celsus

Zitat von: smartie am 17. Juni 2021, 22:00:33
Habe heute die ersten zwei Folgen dieses Podcasts gehört:
https://www.radiowoche.de/cui-bono-wtf-happened-to-ken-jebsen-ndr-rbb-und-studio-bummens-starten-sechsteiligen-doku-podcast/.

Für die, die seinen Abstieg nicht von Anfang an mitbekommen haben, verspricht das kurzweilige Unterhaltung zu werden.

Dazu und zu der ewigen Frage "totschweigen oder zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffen":

ZitatDamit sind wir beim heiklen Punkt der Sache: Soll man eine solche Geschichte «mit Bummens» erzählen? Und soll man sie überhaupt zum Besten geben? Denn es besteht die Gefahr, dem Objekt der Berichterstattung zu zusätzlicher Bekanntheit zu verhelfen, womöglich seine Präsenz in der Öffentlichkeit zu verstärken und ihm zu mehr Legitimation zu verhelfen. Denn auch wenn seine Aussagen kritisiert werden, könnte bei manchen Leuten trotzdem die Botschaft hängen bleiben, dass doch etwas an ihm dran sein muss, wenn ihm eine sechsteilige Podcastreihe gewidmet wird.

Es handelt sich um die alte Frage nach dem Totschweigen. Hätte der Aufstieg der SVP beispielsweise gebremst werden können, wenn die Presse nicht auf jede Provokation hereingefallen wäre und nicht über jeden Furz berichtet hätte? Ich war lange Zeit dieser Ansicht. Ich fand, dass die SVP in der Berichterstattung übervertreten war, weil sie genau gewusst hat, auf welche Impulse Medienmenschen reagieren. Die SVP hat ohne Skrupel von dieser Provozierbarkeit Gebrauch gemacht und die Medien instrumentalisiert.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Wegen der sozialen und der alternativen Medien ist es illusorisch zu glauben, man könne ein Thema noch totschweigen. Diese Option ist vom Tisch, seit die Massenmedien ihre Rolle als Gatekeeper verloren haben.

https://blog.clickomania.ch/2021/06/21/hat-ken-jebsen-diesen-podcast-verdient/
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