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Glyphosat

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Begonnen von Groucho, 29. Juni 2017, 14:56:04

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Groucho

Ein Kommentar, der es wert ist, kopiert zu werden von:

https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Hensel-Die-Moehre-aus-der-Spuele-ist-gefaehrlicher-als-Glyphosat-Rueckstaende-8352580.html


Zitatvon Gerhard Steffek · 27.06.2017 - 14:20 Uhr 2.
Das Leben ist grundsätzlich - Lebensgefährlich!!

Das sollte keiner vergessen. Sobald man den kleinen Zeh aus dem Bett rausstreckt wird es gefährlich. Mann/Frau könnte ja dabei stürzen. Aber jetzt Schluss mit der Ironie. Das BfR, bzw. Herr Hensel, hat mit diesem Interview es eigentlich sehr schön auf den Punkt gebracht. Man muss immer abwägen was gefährlicher ist. Und wie es Paracelsus schon sagte: jedes Ding ist Gift, allein die Dosis machts (siehe Schlaftabletten, Alkohol, Zigaretten). Nur die Grünen und entsprechende NGO's versuchen durch hysterische Panikmache ihre Interessen durchzusetzen und zu verfolgen. Dabei wird fleißig aus einer Maus ein Elefant gemacht und der Elefant geflissentlich verniedlicht, bzw. gänzlich verschwiegen.

Glyphosat ist da eben ein schönes Beispiel. Mit Glyphosat kann man wunderbar Minimalbodenbearbeitung betreiben, dadurch bodenschonend arbeiten und auch noch Treibstoff (Diesel) einsparen. Das bay. Landesamt für Landwirtschaft hat es 2015 in einem Artikel zu Glyphosat im Sortenheft des Erzeugerringes für pflanzliche Qualitätsprodukte schön geschrieben. Durch den Einsatz von 5.330 Tonnen Glyphosat in DE wurden über 200.000 Tonnen Diesel eingespart. Jeder dem ich dieses Beispiel nenne schweigt dann ziemlich ratlos, bzw. betroffen. Besonders wenn man die jetzige Diskussion betrachtet wegen der Stickoxide und Fahrverbote für Diesel in der Stadt ist das ganze komplett zur Farce.

In der Stadt wollen sie den Diesel aufgrund seiner "Gefährlichkeit" raushaben, aber auf dem Land sollen wir uns durch vermehrten ineffektivem Einsatz im "Biolandbau" vergiften. Ineffektiv deshalb, weil halber Ertrag im Biolandbau gleich doppelter Produktionsmitteleinsatz (Diesel) ist. Ergo - Umweltvergiftung schlechthin. Wenn Bio ehrlich sein soll, dann bitte nur noch mit Handarbeit. Bestensfalls noch mit Pferd. Dass ein Realitätsverlust bei den "Grünen" vorherrscht sieht man doch auch am Bier-Glyphosat-Skandal oder Urin, Muttermilch, Kinderkleidung.

Wie kommt Glyphosat ins Bier? Meine Antwort: höchstwahrscheinlich durchs Spülmittel der Flaschen in der Brauerei. Heutzutage hat man in jedem Spül- und Waschmittel das einigermaßen sauber wäscht (Biospülmittel sind damit ausgeschlossen) Phosphonate. Früher war es Phosphat, aber da das ja "Böse" ist (Phosphat im Wasser), nimmt man heutzutage Phosphonat her. Ist nämlich nicht so wasserlöslich. Dumm ist nur, das Glyphosat auch ein Phosphonat ist, versehen mit der Aminosäure Glycin. Dieses Glycin ist in jedem Organismus drin, ja sogar essentiell. Nimmt man dann noch den richtigen Test her findet man bestimmt AMPA, das Abbauprodukt von Glyphosat und man kann lauthals losschreien "Glyphosat im Bier, im Urin, in der Wäsche, in der Muttermilch". Zumindest beim Urin kann man hier dieses Muster erkennen. Der BUND hat in seinem Bericht "Glyphosat im Urin" (https://www.bund.net/umweltgifte/glyphosat/glyphosat-im-urin/) auf eine Studie verwiesen, die Glyphosat hätte beweisen sollen. In dieser Studie des medizinischen Labors Bremen (in Englisch)(https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/umweltgifte/glyphosat_urin_analyse.pdf) kamen sie aber zu dem Ergebnis, dass es auch Tenside sein könnten die diese Rückstände ergeben. Macht aber nichts, der BUND schreit trotzdem (wer liest schon eine Studie, noch dazu in Englisch bis zum Ende). Diese Studie ist somit eigentlich das gleiche Ergebnis wie die Antwort vom 27.09.2011 (http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/071/1707168.pdf) der Bundesregierung auf die "kleine" Anfrage der Grünen zu Glyphosat. Tenor: auf das Vorhanden sein besonders des Abbauproduktes AMPA kann nicht unbedingt auf Glyphosat geschlossen werden.

Unter Umständen sind es Phosphonate die heutzutage in großen Mengen auch anderweitig angewendet werden. Und hier kommt das perfide Verhalten der Grünen und entsprechender NGO's zutage. Hier wird künstlich eine Angst geschürt, die nüchtern betrachtet völlig daneben ist. Beim Bier kommt es auch zum tragen. Wie war das nochmal? Um den täglichen ADI-Wert von Glyphosat zu erreichen müsste ich 1.000 ltr. Bier trinken! Bei dieser Menge hat jeder normale Mensch doch schon 100mal eine Alkoholvergiftung. Bei dieser Menge bin ich doch schon mit normalem Wasser ertrunken. Also, wie perfide ist diese Argumentation der Grünen und ihrer Helfershelfer. Mögen sie meinetwegen tagtäglich 1000 Tote sterben, so sollten sie zumindest ihr Umfeld damit nicht belasten. Wie geschehen bei der Muttermilch, als Mütter zu stillen aufhörten. Vor diesem Hintergrund ist dieses Interview mit Herrn Hensel Gold wert, um mal wieder einiges ein bißchen ins Lot zu rücken. Eigentlich ist nur schade das es so spät kommt, bzw. so selten, denn es kann an und für sich nicht oft genug wiederholt werden.

Richtig interessant ist die Dieselgeschichte, diese Betrachtung war mir neu.

Edit: Ein paar Absätze willkürlich eingefügt zwecks besserer Lesbarkeit.

Sauropode

Und was soll das?

https://www.reuters.com/article/us-glyphosate-cancer-data-specialreport-idUSKBN1951VZ?utm_campaign=Storylift+-+2GN84DOZ&utm_source=Storylift&utm_medium=2GN84DOZ&utm_content=A

Aus dem ersten Kommentar:

ZitatDer g´schundene Bauer, der fragt sich doch heut´, wie g´sundheitsbewusst so leben die Leut`. Sie rauchen und saufen und mancher gar kifft und suchen ausschließlich im Essen das Gift.

Kurz und präzise auf den Punkt gebracht.  ;D

celsus

Die Meute ist los:

Zitat"Anlässlich der Glyphosat-Debatte war aufgrund der hohen Nachfrage und durch die Vielzahl von Beleidigungen eine sachliche und zeitnahe Beantwortung der Beiträge nicht mehr möglich. Aus diesen Gründen und auch durch die Vielzahl strafrechtlich relevanter Inhalte wurde die Seite temporär vom Netz genommen."

http://meedia.de/2017/11/29/wegen-glyphosat-hass-landwirtschaftsminister-christian-schmidt-muss-facebook-seite-abschalten/
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

zerodivide

Wie viele Arte Dokus solltet ihr euch so in letzter Zeit unbedingt anschauen?

celsus

Zitat von: zerodivide am 30. November 2017, 17:22:08
Wie viele Arte Dokus solltet ihr euch so in letzter Zeit unbedingt anschauen?

Eine. Die ganz tolle mit dem Aluhut-Tribunal.

Wenn wirklich mal etwas verbietenswert ist, kneift die EU natürlich ;): http://www.tagesschau.de/ausland/doener-103.html
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LaDeesse

Glyphosat und die Immunschwäche der Bienen
Ein weiterer Rückschlag für die Glyphosat-Verteidiger: In einer Studie hat man überzeugende Hinweise gefunden, wie das Unkrautvernichtungsmittel auch Honigbienen schädigt – und was Darmprobleme damit zu tun haben.
http://www.faz.net/aktuell/wissen/glyphosat-und-die-immunschwaeche-der-bienen-15805798.html

(nicht als Vorschlag für ds PSIRAMA gedacht)

celsus

Die Studie:

http://www.pnas.org/content/early/2018/09/18/1803880115

Die erste Frage in dem Zusammenhang, die ich gerne von der Presse gestellt sehen möchte ist: Wie und wieviel Glyphosat nimmt eine Biene überhaupt auf? In Europa wird ja üblicherweise vor der Aussaat gespritzt.

Nein, es ist wohl lukrativer, erst mal Panik zu verbreiten. Ich würde wirklich gerne reinen Gewissens behaupten können, dass bei großen Zeitungen ordentlicher Journalismus betrieben wird. Aber das ist leider keiner. Ich habe da auch kein präferiertes Ergebnis, was solche Studien betrifft. Entweder es gibt einen Nachweis der Schädigung oder es gibt keinen. Ob Bayer mehr oder weniger Roundup verkauft ist mir auch völlig egal. Aber hier wird die öffentliche Verurteilung ohne Abschätzung der Folgen vorgenommen, ohne Hintergründe und Zusammenhänge zu beleuchten.

Seit der Teufel tot ist, hat er in Glyphosat einen würdigen Nachfolger gefunden.

The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Nogro

Zitat von: celsus am 26. September 2018, 11:24:10
Seit der Teufel tot ist, hat er in Glyphosat einen würdigen Nachfolger gefunden.
;D
Im Gen und im Atom aber auch.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

LaDeesse

Zitat von: celsus am 26. September 2018, 11:24:10
Die erste Frage in dem Zusammenhang, die ich gerne von der Presse gestellt sehen möchte ist: Wie und wieviel Glyphosat nimmt eine Biene überhaupt auf? In Europa wird ja üblicherweise vor der Aussaat gespritzt.

Haben wir einen in dieser Frage kundigen Autor? Dann könnte das für uns eine Chance sein, indem wir es sind, die diese Frage stellen. Verbunden mit einer Kritik an der Zeitung, hinter der offenbar doch nicht ganz so kluge Köpfe stecken.

celsus

Ich habe gerade eine Weile rumgesucht, aber dazu nichts passendes gefunden. In der zitierten Studie wurde Glyphosat gefüttert.

ZitatHundreds of adult worker bees were collected from a single hive, treated with either 5 mg/L glyphosate (G-5), 10 mg/L glyphosate (G-10) or sterile sucrose syrup (control) for 5 d, and returned to their original hive.

Vorhin argumentierte jemand, dass es ja offensichtlich sei, dass Bienen Glyphosat aufnehmen, sonst hätte es ja diese Klage nicht gegeben:

https://web.archive.org/web/20180612184915/http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/franzoesische-imker-zeigen-bayer-wegen-glyphosat-an-a-1211962.html

Daraus:

ZitatDie Imker vermuten, dass der Honig durch den Einsatz von Roundup auf benachbarten Raps- oder Rübenfeldern verunreinigt wurde.

Begreife ich nicht. Raps wird doch nicht mit Glyphosat besprüht, zumindest nicht in Europa, oder stimmt das so nicht? Auch bei den Rüben wäre das merkwürdig. Wir haben ja keine resistenten Pflanzen im Einsatz und die würden durch Glyphosat abgetötet.

Irgendwas passt da nicht zusammen.
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Cornus

Zitat von: celsus am 26. September 2018, 16:18:19
Begreife ich nicht. Raps wird doch nicht mit Glyphosat besprüht, zumindest nicht in Europa, oder stimmt das so nicht? Auch bei den Rüben wäre das merkwürdig. Wir haben ja keine resistenten Pflanzen im Einsatz und die würden durch Glyphosat abgetötet.

Soweit ich weiß, werden vor der Raps- oder Rübenaussaat die Unkräuter auf dem Acker mit Glyphosat beseitigt.

celsus

Zitat von: Cornus am 26. September 2018, 20:05:14Soweit ich weiß, werden vor der Raps- oder Rübenaussaat die Unkräuter auf dem Acker mit Glyphosat beseitigt.

So kenne ich das auch, zuletzt bei einem Vortrag von Susanne Günther gehört.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

celsus

Einer der wenigen sachlichen Texte:

ZitatAmerikanische Wissenschaftler schreiben erneut über Glyphosat - und alle Medien treiben die Sau durchs Dorf. Ohne Einordnen und kritisches Hinterfragen. Das ist symptomatisch für die Diskussion um Glyphosat und es ärgert mich.

Die US-Wissenschaftler haben die Honigbienen 5 Tage lang einer Zuckerlösung mit 5 beziehungsweise 10 mg/l Glyphosat ausgesetzt. Diese Dosis ist nach Einschätzung von Experten weit von dem entfernt, was Bienen natürlicherweise hierzulande in der Natur an Glyphosat aufnehmen können.
Diese Menge hat wenig mit der Praxis zu tun

Zum Vergleich: 2016 wurde ein Fall bekannt, bei dem 5 mg/kg Glyphosat in Honig gefunden wurde. Das dürfte der höchste gefundene Glyphosatwert im Zusammenhang mit Bienenfutter sein. Honig als Nahrung für die Bienen wäre hier in etwa mit der Zuckerlösung aus der Studie zu vergleichen, wobei sich Honig durch das Eindicken sogar noch stärker konzentriert.

Der Fund im Honig entstand damals aufgrund einer (durchaus kritisch zu sehenden) Sikkationsmaßnahme gegen blühende Kornblume in Getreide – also einem äußersten Grenzfall der praktischen Anwendung von Glyphosat.

https://www.agrarheute.com/pflanze/kommentar-glyphosatstudie-neue-sau-durchs-dorf-getrieben-548274

Kommt aber von der bösen Agrarmafia und ist deshalb ungültig.
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Aluhut

Zitat von: celsus am 26. September 2018, 22:57:22
Einer der wenigen sachlichen Texte:

Der aber an dem prinzipiellen Problem der meisten berichtenden Sekundärmedien krankt: Sie geben die Originalquelle nicht an. So ist jetzt erstmal Wühlarbeit angesagt.