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Ergänzungen für Biozoom Artikel

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Begonnen von BioScientist77, 19. Juni 2017, 13:47:12

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BioScientist77

Hallo Leute,

ich bin erst vor kurzem auf PSIRAM aufmerksam gemacht worden. Ganz kurz gesagt: Ich finde es super, dass sich jemand engagiert Scharlatanerie und unseriösem Geschäft aufzudecken!
Als "echter" Wissenschaftler hasse ich es, wenn Wissenschaft vorgegaukelt wird um aus der Unwissenheit normaler Bürger Profit zu schlagen. Und nur ein Forum wie PSIRAM ist in der Lage hier Einhalt zu gebieten.
Gerade wenn ich die Unverfrorenheit sehe, mit der betrügerische Geschäftemacher immer wieder versuchen meine Eltern reinzulegen (mein Vater ist 85) wird mir regelrecht schlecht.
Also zuerst mal ein großes Lob.

Mein Anliegen ist es etwas zu einem Artikel beizutragen. Explizit ist das der Artikel über Biozoom. Ich hab da aufgrund meiner beruflichen Situation Zugriff auf eine ganze Menge an Fakten, die den aktuell existierenden Artikel verbessern könnten.
Ich muss aber gleich sagen, dass mir aufgrund meiner Arbeit für Biozoom niemand Neutralität bescheinigen könnte. Ich würde trotzdem gerne ein paar Dinge zur Diskussion stellen. Ist das möglich?
Ist das hier der richtige Weg? (Bin neu hier und auch nicht oft auf ähnlich organisierten Foren, also Danke für jeden Hinweis).

Hier eine Kostprobe, von dem was ich z.B. beizutragen hätte:

Ganz am Anfang des Biozoom Artikels wird folgende Aussage gemacht:
Die zentrale These der Erfinder und Vermarkter ist die Behauptung, dass die Konzentration an Carotinoiden in der Haut mit einem so genannten "Gesamt-Antioxidations-Zustand" des Menschen korreliere, photometrisch bestimmbar sei und eine Aussage zur Ernährung und dem "lifestyle" eines Menschen ermögliche

Das Thema Zusammenhang von Karotinoiden und Ernährung hat die National Academy of Science analysiert (sehr renomierter Laden).
(Kleiner Zusatzeinwurf, falls Ihr der Quelle nicht traut: die haben sich vor kurzem umbenannt Hier die Offizielle Website der inzwischen umbenannten National Academy of Medicine (vormals National Institue of Medicine)
https://nam.edu/   Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=National_Academy_of_Medicine&oldid=163995142   https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=National_Academy_of_Medicine&oldid=782915283)

Die Schreiben in der Einleitung von Kapitel 8 Ihres Reports "Dietary Reference Intakes for Vitamin C, Vitamin E, Selenium and Carotenoids", dass Beta Karotin im Blut der beste Marker für den Verzehr von Obst und Gemüse ist. Weiterhin wird ausgeführt, dass ein hoher Karotenoidwert im Blut wohl mit geringerer Anfälligkeit mit einigen chronischen Erkrankungen korreliert.
Diese Einleitung ist nur ein paar Zeilen lang und macht noch weitere interessante Aussagen. Sie ist lesenswert (wenn ich hier Teile davon übersetze und zitiere gibt's Gefahr von Abweichungen (Übersetzungsfehler). Deswegen: Original lesen is besser). Das ganze Teil gibt es kostenlos hier:
https://www.nap.edu/catalog/9810/dietary-reference-intakes-for-vitamin-c-vitamin-e-selenium-and-carotenoids
Anfang Kapitel 8 Seite 325

Die Aussage gilt für Karotinoid im Blut und Biozoom misst Karotinoid in der Haut. Allerdings gibt es zum Frage ob die beiden (Haut und Blut) korrelieren ebenfalls Veröffentlichungen und Biozoom Geräte wurden auch schon mit Blutmessungen von Karotinoiden verglichen.
Die entsprechenden Veröffentlichungen liefere ich gern, aber sagt mir erstmal, ob dies der richtige Ort ist. Nachher liest das einfach keiner, oder ich muss irgendwo anders posten.

Ich hätt dann auch noch ein paar mehr Fakten auf Lager, wenn das gewünscht wird.

schöne Grüße und schon mal Danke für Eure Antworten.



Groucho

Hallo BioScientist77, willkommen!

Du hast fast alles richtig gemacht, außer, dass Du in der englischen Abteilung gelandet bist. Aber für ein erstes Posting sehen wir da großzügig hinweg  ;)

Gehört eigentlich in die Rubrik Vorschläge / Verbesserungen Psiram-Wiki. Ev verschiebt es ein Mod.

Aber sonst: Mithilfe ist höchst willkommen, gerade, wenn Du Zugang zu solch speziellen Themen hast und das aus wissenschaftlicher Sicht betrachten kannst.

Textänderungen/Ergänzungen können erstmal hier vorgebracht werden, wenn es Dir hier gefällt und alles passt, ist ein direkter Schreibzugang für's Wiki auch möglich.

Schau Dich bissl um, gibt gar viel hier und fühl Dich willkommen.

Peiresc

Hallo BioScientist77,

Ich komme mal gleich zur Sache. Der Anfang von Kapitel 8, S. 325, ist:
ZitatBlood concentrations of carotenoids are the best biological markers for consumption of fruits and vegetables. A large body of observational epidemiological evidence suggests that higher blood concentrations of ?-carotene and other carotenoids obtained from foods are associated with lower risk of several chronic diseases.
Das ist nun aber noch keine Stellungnahme, die irgendwie für Biozoom verwertbar ist. ,,several chronic diseases" müsste dann schon noch irgendwie untersetzt werden.
Weiter heißt es im Text gleich anschließend:
ZitatThis evidence, although consistent, cannot be used to establish a requirement for ?-carotene or carotenoid intake because the observed effects may be due to other substances found in carotenoidrich food, or to other behavioral correlates of increased fruit and vegetable consumption. While there is evidence that ?-carotene is an antioxidant in vitro, its importance to health is not known. The one clear function of certain carotenoids that is firmly linked to a health outcome is the provitamin A activity of some dietary carotenoids (?-carotene, ?-carotene, and ?-cryptoxanthin) and their role in the prevention of vitamin A deficiency.
https://www.nap.edu/read/9810/chapter/10
(meine Hervorhebungen). Da gibt es sicher wenig einzuwenden. Aber das widerspricht nicht unserem Biozoom-Artikel, sondern bestätigt ihn eher. Und, gesetzt den Fall, mit Biozoom wäre eine Aussage über den Blutspiegel möglich: Vitamin-A-Mangel spielt in unseren Breiten nach meiner bisherigen Kenntnis nicht so eine große Rolle, dass eine apparative Diagnostik für dessen Prävention sinnvoll wäre. Ich lasse mich gern belehren.

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 13:47:12Die entsprechenden Veröffentlichungen liefere ich gern
Wenn sie öffentlich zugänglich sind, einfach verlinken. Ansonsten gibt es für den upload unterhalb des Eingabefeldes die Schaltfläche ,,Anhänge und andere Optionen".

eLender

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 13:47:12
Ich muss aber gleich sagen, dass mir aufgrund meiner Arbeit für Biozoom niemand Neutralität bescheinigen könnte.

D.h. du arbeitest für Biozoom und willst den Artikel verbessern helfen? Verbessern in welchem Sinne?

ZitatDie Schreiben in der Einleitung von Kapitel 8 Ihres Reports "Dietary Reference Intakes for Vitamin C, Vitamin E, Selenium and Carotenoids", dass Beta Karotin im Blut der beste Marker für den Verzehr von Obst und Gemüse ist. Weiterhin wird ausgeführt, dass ein hoher Karotenoidwert im Blut wohl mit geringerer Anfälligkeit mit einigen chronischen Erkrankungen korreliert.

Dass man höhere Carotinoid-Level im Körper hat, wenn man viel davon aufnimmt, ist trivial. Das wird auch im Artikel erwähnt und ist quasi der Hinweis, dass so ein Gerät überflüssig ist bzw. nur der NEM-Drückerei dient. Ess mehr Obst und Gemüse (bzw. Eier) und du wirst ewig leben! Dazu brauche ich kein Messgerät (oder etwas, das danach aussieht). Korrelationen finden sich überall, man muss nur suchen. Weniger chronische Erkrankungen ist ein multifaktorielles Geschehen. Wer viel Obst/Gemüse isst, der macht auch andere Dinge bzw. ist vll. genetisch anders disponiert. Aus reinen Beobachtugsdaten kann man keine Ursache-Wirkungs-Beziehungen ableiten - Statistik, 1. Semester.

ZitatDie Aussage gilt für Karotinoid im Blut und Biozoom misst Karotinoid in der Haut. Allerdings gibt es zum Frage ob die beiden (Haut und Blut) korrelieren ebenfalls Veröffentlichungen und Biozoom Geräte wurden auch schon mit Blutmessungen von Karotinoiden verglichen.

Es gibt dazu wohl eine "Studie" der Biozoom-Hintermänner (Lademann und Co.). Der schustert scheinbar immer Studien bei, die das Gerät günstig erscheinen lassen. Das sind eigentlich ganz triviale Ergebnisse und machen bei genauer Betrachtung so ein Gerät bzw. die ganze Kampagne drumherum nicht plausibler. Das ganze Konzept ist von Nuskin abgeschaut, die haben auch entsprechende Studien rausgehauen. Aber was bringt das überhaupt, streuen die gemessenen Werte doch sowieso wie ein Streuselkuchen. Wer bei dem Kasten den Braten nicht riecht, der hat Tomaten auf den Augen (enthalten immerhin reichlich Carotinoide).

Wollte ich nur mal gesagt haben!

BioScientist77

Ups, ich dachte ich hätte auf Vorschläge für Artikel geklickt. Sorry. Also bitte verschieben.

Gerade zu den Themen Antioxidantien und Biozoom habe ich jede Menge Detail-Informationen.

So möchte ich auf dieses Paper hinweisen, welches die Messwerte des Biozoom Gerätes auch mit Karotinoidwerten aus Blutproben vergleicht.
Paper: Laser Physics Letter 13 (2016) Multiple spatially resolved reflection spectroscopy for in vivo determination of carotenoids in human skin and blood
http://iopscience.iop.org/article/10.1088/1612-2011/13/9/095601/meta

Es ergibt sich eine gute Korrelation zwischen Biozoom Messwert und Karotinoidkonzentration im Blut.

Bringt man beide Artikel zusammen und schenkt man beiden Artikeln Glauben, so ergibt sich, dass mit dem Biozoom Gerät gemessen werden kann, ob man viel oder wenig Obst und Gemüse isst.
Und weiterhin lässt sich aus dem National Academy Artikel ableiten, dass mehr Obst und Gemüse gesünder ist (das wurde schon seit längerer Zeit vermutet und gilt fast als Bauernregel).
Wenn das stimmt, dann macht das Gerät Sinn.

Dass das Gerät bei mehr Obst und Gemüsekonsum höhere Werte anzeigt ist auch tatsächlich so, denn ich hab es selbst an mir und auch an mehreren anderen ausprobiert. Allerdings gibt es da eine gewisse Verzögerung. Wenn man aber 4 Wochen gesund lebt beginnt man die Steigerung zu sehen. Aber halt! Mir darf man hier eigentlich nicht trauen, denn ich arbeite ja für den Laden und muss als parteiisch eingeschätzt werden. Mein Anliegen ist hier eigentlich nur folgendes zu sagen: Ich bin überzeugt, dass das Gerät funktioniert. Aber ich verstehe die Skepsis gegenüber dem Gerät, denn:
1. Es gibt jede Menge Schrott, der behauptet das gleiche zu können, aber klar als Scharlatanerie eingestuft werden muss.
    Aber: nur weil andere Geräte Schrott sind muss dass ja nicht automatisch für alle gelten, oder?
2. Es erscheint physikalisch nicht möglich die Karotinoide spektroskopisch zu messen (wie im Artikel dargelegt)
    Aber: ich weiss, warum das Gerät trotzdem funktioniert und kann das auch erläutern

Als Wissenschaftler ist es mir wichtig, dass Scharlatanerie und Pseudowissenschaft entlarvt wird. Aber wenn technische Innovationen zu unrecht verteufelt werden finde ich das auch nicht gut.
Deswegen würde ich gerne versuchen das beizutragen, was mir an Fakten zur Verfügung steht.
Ziel soll sein, dass die Wahrheit über den Biozoom Scanner ans Licht kommt und hier dokumentiert wird.

Dazu brauche ich aber einen Diskussionspartner. Ich brauche die Leute, die sagen "wir sind von dem Gerät nicht überzeugt!". Die müssen dann jedes meiner Worte skeptisch bewerten und die Frage stellen, ob die von mir vorgebrachten Nachweise glaubhaft sind. Denn nur wenn es mir gelingt die Skeptiker zu überzeugen macht es Sinn den Artikel zu ändern.
Keinesfalls sollte ich selbst dran ändern, da ich ja als parteiisch eingeschätzt werden muss!
Wäre ja wirklich nicht im Sinne dieses Forums, wenn die Firmen die Artikel über Ihre Geräte fast sowas wie selbst schreiben würden.

Liest dies eventuell einer der ursprünglichen Autoren oder kennt die jemand? Wenn ja, kann man die auf mein Anliegen aufmerksam machen?
Hat einer Lust sich die mir vorliegenden Fakten und Argumente anzuhören?



celsus

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 17:17:40Ich brauche die Leute, die sagen "wir sind von dem Gerät nicht überzeugt!".

"Nicht überzeugt" in dem Sinne, dass mir die Funktionsweise bisher nicht plausibel erklärt wurde, kann ich für mich beanspruchen und das dürfte für einige Leute hier gelten. Gesprächspartner findest du also genug. Für möglich halte ich das durchaus, dass es funktioniert. Interessant wäre da allerdings, wie genau, unter welchen Bedingungen, was ist der Nutzen usw.

Es gibt hier Leute, die das medizinisch, physikalisch oder technisch verstehen können, wenn sie es erklärt bekommen.


Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 17:17:40I
Hat einer Lust sich die mir vorliegenden Fakten und Argumente anzuhören?

Aber sicher.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

BioScientist77

Hallo,

ich sehe schon, dass mein Wunsch nach Diskussionspartnern sich bereits erfüllt hat.

Ich finde Eure Skepsis gut. Hoffe aber Ihr betrachtet meine Ausführungen nicht auf Basis einer mit negativer Emotion vorbeeinflussten Haltung.

ein paar Anmerkungen:
Die Aussage der Academy of Science bedeuten:
1. Karotinoide sind ein sehr guter Indikator für Aufnahme von Obst und Gemüse (mit wissenschaftlichem Nachweis)
2. Wer mehr Obst und Gemüse isst lebt gesünder (mit wissenschaftlichem Nachweis)
3. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass man auch gesünder wird, wenn man chemisch reines Karotin in sich reinstopft.

Spekulationen darüber wozu ein Gerät dient halte ich nicht für wissenschaftlich. Da könnte man auch sagen, dass Seh-Tests nur dazu dienen mehr Brillen zu verkaufen.

Ich möchte mich deswegen möglichst darauf konzentrieren mal festzustellen, ob das Gerät das tut, was es verspricht oder nicht.
Das Gerät verspricht, dass es Betakarotin im Körper des Anwenders messen kann. Und die national Academy sagt uns, dass das es gesünder ist, wenn im Körper mehr davon vorhanden ist und nicht gerade aus einer reinen chemischen Karotinbombe stammt.

Was würde so ein Gerät nützen?
Die Aufnahme der Pflanzenstoffe aus der Nahrung hängt von vielen Umständen ab.
Viele Stoffe der Pflanze sind nicht wasserlöslich und können nur mit Öl aufgenommen werden. Andere werden viel besser aufgenommen, wenn die Nahrung speziell behandelt wurde. Z.B. sehr fein zerkleinert oder gekocht.
Viele Leute wissen das nicht. Sie haben gelernt Rohkost=gesund Fette=schlecht.
Wenn sich diese Leute messen sind sie oft überrascht "Ich ess doch nur Rohkost und trotzdem sind meine Werte schlecht"
Solche Leute können von dem Gerät profitieren. Sie können Ihren Kochstil anpassen und gesünder werden.
Andere sagen "Ich hab auf meinem täglichen Burger doch immer ein Salatblatt. Ich muss genug Antioxidantien haben". Die können mit so einem Gerät prüfen, ob das wirklich so ist.
Wenn so ein Gerät funktioniert finde das ist ein sinnvoller Anwendungszweck.

Dass Missbrauchsmöglichkeiten bestehen ist sicher klar. Das ist wie bei der Radioaktivität: damit kann man röntgen oder Atombomben bauen.
Im Klartext: bin auch kein Fan von zu viel Chemie im Essen

Aber ein Unterschied zu Nuskin: Nuskin wird ausschließlich zur Promotion von Nahrungsergänzung benutzt und ist sonst nicht zugänglich. Bei Biozoom ist das anders. Biozoom ist auch nicht mit einem speziellen NEM-Produkt verbandelt.

Bezüglich Streuung der Ergebnisse:
Hast Du dich mal gemessen? Hast Du dich mal mehrfach hintereinander gemessen?
Hast Du dich mal auf einem der Geräte mit der neuen Softwaregeneration gemessen? Die streuen kaum noch.

Aber bereits bei den alten Geräten sind die Streuungen meist auf Bedienungsfehler zurückzuführen.
Ich schreib dazu später noch Details, muss aber leider gleich erst mal weg zum Sport.



celsus

Veranstaltest du gelegentlich Kaffeefahrten?

(sorry)

Insgesamt bin ich jetzt noch weniger überzeugt als vorher. Mich hätten ja eher die technischen Hintergründe interessiert. Von der Argumentation her unterscheidet sich das nicht von jener des DZvHÄ: "Patienten, die mit Homöopathie behandelt wurden, fühlten sich besser als jene, die konventionell behandelt wurden".

Soll heißen: Es ist kein direkter Nutzen erkennbar, zumindest nicht für mich als eher technisch denn medizinisch ausgebildeten Rezipienten.

Wenn es nach mir geht, kannst du die webenden Deko-Texte auch gerne weglassen und stattdessen Links zu technischen Beschreibungen oder physikalischem Konzept posten, sofern es sowas gibt. Oder Vorteile in der Diagnostik, Zeitersparnis, erhöhte Genauigkeit gegenüber Verfahren X usw. Irgendwas handfestes.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Peiresc

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 17:17:40Bringt man beide Artikel zusammen und schenkt man beiden Artikeln Glauben, so ergibt sich, dass mit dem Biozoom Gerät gemessen werden kann, ob man viel oder wenig Obst und Gemüse isst.
Wenn ich das jetzt einfach mal so stehen lasse: aber warum in aller Welt sollte ich das messen wollen? Kann man nicht einfach den Betreffenden fragen?

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 17:17:40Und weiterhin lässt sich aus dem National Academy Artikel ableiten, dass mehr Obst und Gemüse gesünder ist (das wurde schon seit längerer Zeit vermutet und gilt fast als Bauernregel).
Das ist ein hängender Komparativ. Was, noch mehr?

celsus

Da war noch einer:

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 17:53:31
Und die national Academy sagt uns, dass das es gesünder ist, wenn im Körper mehr davon vorhanden ist und nicht gerade aus einer reinen chemischen Karotinbombe stammt.

Was ist denn eine "chemische Karotinbombe"? Und gibt es auch "nicht-chemische Karotinbomben"? Was sind die Vor- und Nachteile?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

BioScientist77

Hallo,

ich höre jetzt mehrfach den Wunsch nach technischen Fakten. Wie funktionierts?
Darauf möchte ich auch antworten. Mach ich in der nächsten Antwort, also spring gleich runter.

Wer sich dafür interessiert, was das Ding nutzen soll, der kann aber noch folgende Sätze lesen:

Es ist wohl eine anerkannte Tatsache, dass heutzutage viele Menschen zu wenig Obst, Gemüse und somit auch Vitamine und Antioxidantien zu sich nehmen. Ernährungsbehörden und Gesellschaften (z.B. http://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/) stellen Obst und Gemüse als wichtigen Nahrungsbestandteil dar von dem die meisten Menschen zu wenig essen.
Diese Tatsache wird sicher auch von vielen Unternehmen ausgenutzt. Es werden Produkte angeboten, die helfen sollen einen möglichen Mangel in der Ernährung zu beseitigen. Andere verdienen Geld mit vegetarischen Rezepten. Viele Nutzer fallen darauf rein und kaufen teure Nahrungsergänzung, obwohl sie sich gesund genug ernähren. Warum? Weil sie keinen Sensor haben der Ihnen sagt wo sie stehen. Andere denken sie machen schon alles richtig, sind aber eher schlecht versorgt.

Naturgemäß gibt es im Geschäftsumfeld Ernährung sowohl sehr seriöse Produkte, als auch schwarze Schafe. Einige der schwarzen Schafe werben nur mit dem Schlagwort Antioxidantien und beinhalten fast keine, andere sind derart hochdosierte Chemiebomben, dass sie auch nicht zu empfehlen sind.
Aber wie kann der Anwender wissen woran er ist? Selbst mit einer wissenschaftlichen Ausbildung und viel Vertrauen in die herstellerseitigen Inhaltsangaben kommt man da nicht weit. Hat man dagegen ein Messgerät kann man schon eher eine Aussage treffen. Insbesondere, weil die Wirkung individuell ist. Das gleiche Produkt wirkt bei verschiedenen Leuten anders (Ursachen kann ich erläutern, wenn gewünscht).
Man kann mit dem Biozoom Messgerät nicht nur eine Unterversorgung erkennen, sondern sieht auch eine Überdosierung. Vor allem kann man auch testen, was bestimmte Produkte oder Rezepte bewirken. Das Gerät dient also nicht nur dem Ankurbeln des Absatzes antioxidantienreicher Nahrung. Es hilft auch zu bremsen, wenn es jemand übertreibt. Und tatsächlich sind uns die seriösen Hersteller antioxidativer Produkte dafür sehr dankbar (die unseriösen eher weniger). Die seriösen interessiert nämlich das Wohl der Patienten und nicht nur der Umsatz. Bei uns ist das im Übrigen auch so.
Wenn Sie ein hohes Antioxidantienniveau haben, dann wissen Sie, was das Biozoom Gerät zu Ihrem Wert sagt: Es sagt, dass Sie den Einsatz künstlicher Nahrungsergänzungsmittel reduzieren sollen, da ein zu hoher Wert möglicherweise schädlich ist.

Ich kenne übrigens jemanden, der ein Nahrungsergänzungsmittel getestet hat. Er hatte vorher ein anderes benutzt und wollte mal probieren zu wechseln. Sein Antioxidantienwert stieg auch. Zuerst auf den Level eines Vegetariers. Dann höher und schließlich auf ein Level, welches weniger als 1% der Deutschen erreichen. Weiter gings mit steigender Tendenz. Meine Empfehlung war "setzt das Zeug ab, es ist zu stark!". Hat er auch gemacht. Aber ohne Sensor hätte er das nicht getan.

Ich kenne übrigens auch Leute, die voll biologische Antioxidantienbomben bauen. Weiss auch nicht, ob man die empfehlen sollte.
Dann kenn ich Anwender, die ca.17 verschiedene Nahrungsergänzungsmittel in der Woche nehmen. Ich bin sicher dass von denen nicht jeder die Wirkungen und Wirkstoffe aufaddiert oder auch nur auf die Inhaltsliste geschaut hat. Es ist halt nicht jeder ein Wissenschaftler.
Kenne aber auch Leute (vor allem Raucher) mit ganz niedrigen Werten (Rauchen bringt den Wert runter. Ist logisch oder? muss ich nicht erklären warum. Oder?). Bei denen könnte es schon vorteilhaft sein etwas zu ändern.
Das Biozoom Gerät stand übrigens mal eine Zeit lang Schülern einer Schule zur Verfügung. Weil die Raucher merkten, dass Ihre Werte sehr viel schlechter waren haben etwa die Hälfte der Raucher das Rauchen aufgegeben. Es gibt Leute die finden das war ein gutes Ergebnis (viele Ärzte behaupten Rauchen sei gesundheitsschädlich, was ich auch glaube ohne Studien zitieren zu können).

Jetzt kann man sagen: Wenn ich mein Essen kenne, meinen Lebensstil (Raucher oder nicht, Stressbelastung, Umweltgifte...) kenne dann könnte ich meinen Antioxidantienstatus auch ohne Sensor wissen.
Stimmt, aber man muss eine Menge Wissen haben. Nicht jeder ist ausgebildeter Biologe und Lebensmittelchemiker.

Es gibt auch Schrittzähler, die einem sagen, wie viele Stockwerke Treppen man hochgelaufen ist. Das weiß ich auch ohne Sensor. Wenn jemand trotzdem so ein Gerät kauft ist das seine Sache. Der Hersteller sagt was das Gerät tut und wer es nutzen will soll es nutzen. Wer es nicht nutzen will braucht das ja nicht. Für unmoralisch würde ich es nur halten, wenn das Gerät die Leute "anlügt".

Wir treffen viele Leute, die sich für ihr Antioxidantienniveau interessieren. Denen können wir helfen. Andere interessiert ihr Antioxidantienlevel nicht. Die zwingen wir nicht zur Messung.

Die nächste Antwort geht endlich um die Technik. Lasst mir einen Moment zum Tippen ...

Peiresc

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 20:49:57
Wir treffen viele Leute, die sich für ihr Antioxidantienniveau interessieren. Denen können wir helfen

Und erklärt Ihr denen auch die Sachlage?
Zitat von: Peiresc am 19. Juni 2017, 15:24:54
Zitat[...] an antioxidant in vitro, its importance to health is not known

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 20:49:57Ich kenne übrigens jemanden, der ein Nahrungsergänzungsmittel getestet hat. Er hatte vorher ein anderes benutzt und wollte mal probieren zu wechseln. Sein Antioxidantienwert stieg auch. Zuerst auf den Level eines Vegetariers. Dann höher und schließlich auf ein Level, welches weniger als 1% der Deutschen erreichen. Weiter gings mit steigender Tendenz. Meine Empfehlung war "setzt das Zeug ab, es ist zu stark!". Hat er auch gemacht. Aber ohne Sensor hätte er das nicht getan.
Klingt eindrucksvoll, würde mir auch Angst machen. ...
Wie sind diese ,,Level" validiert worden? Ist ein Vegetarier gesünder als ein Mischköstler?

Und nach all der Vorrede könnten wir ja nun langsam zur Sache kommen:
https://www.psiram.com/de/index.php/Biozoom#Problematik
Was ist da falsch?

celsus

OK, das wird wohl nichts mehr.

Tipp: Textwände weglassen, Fakten hinschreiben.

ZitatIch kenne übrigens jemanden

:gaehn:
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

eLender

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 17:53:31
Die Aussage der Academy of Science bedeuten:
1. Karotinoide sind ein sehr guter Indikator für Aufnahme von Obst und Gemüse (mit wissenschaftlichem Nachweis)
2. Wer mehr Obst und Gemüse isst lebt gesünder (mit wissenschaftlichem Nachweis)
3. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass man auch gesünder wird, wenn man chemisch reines Karotin in sich reinstopft.

Darauf hat Peiresc nun schon wirklich deutlich hingewiesen. Du ziehst Schlüsse aus dem Artikel, die man so nicht ziehen kann.

ZitatSpekulationen darüber wozu ein Gerät dient halte ich nicht für wissenschaftlich. Da könnte man auch sagen, dass Seh-Tests nur dazu dienen mehr Brillen zu verkaufen.

Da muss man gar nicht viel spekulieren. Wenn so ein Gerät neben dem NEM-Regal im Reformhaus steht und der Hersteller mit einer absatzfördernden Wirkung wirbt, dann muss ich nur eins und eins zusammenkleben. Man kann es durchaus mit dem NuSkin vergleichen, auch das kann man separat kaufen. Macht aber keiner, genauso wie beim Biozoom. Der Endverbraucher kann den Sinn, vor allem in Relation zu Preis, nicht sehen. Das ist ja das Dilemma solcher Messgerätsschmieden.

ZitatDas Gerät verspricht, dass es Betakarotin im Körper des Anwenders messen kann. Und die national Academy sagt uns, dass das es gesünder ist, wenn im Körper mehr davon vorhanden ist und nicht gerade aus einer reinen chemischen Karotinbombe stammt.

Dann sagt die Acedemy wohl auch, dass man mit einem Biozoom länger leben wird. Überprüfe mal deine Argumentationskette.

ZitatAndere sagen "Ich hab auf meinem täglichen Burger doch immer ein Salatblatt. Ich muss genug Antioxidantien haben". Die können mit so einem Gerät prüfen, ob das wirklich so ist.

Du verwechselst auch öfters mal Antioxidantien mit Carotinoiden. Eins der wichtigsten Antioxidantien im Körper ist die Harnsäure, die bildet sich u.a. aus dem Fleischbelag des Burgers. Wir haben im Wiki auch Artikel zu Antioxidantien und zu Carotinoiden. Ob es überhaupt sinnvoll ist, sich im Übermaß damit zu versorgen, ist höchst zweifelhaft. Wer sich halbwegs gesund ernährt (ich sach mal, wer sich ungefähr an die Empfehlungen der DGE hält ;)), der ist mit den meisten Nährstoffen gut versorgt. Die angebliche "Mangeldiskussion" führen nur die an Umsatz interessierten Anbieter solcher "Ergänzungs-Stoffe".

ZitatWenn so ein Gerät funktioniert finde das ist ein sinnvoller Anwendungszweck.

Sagt der nette Herr von Vorwerk auch immer ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Groucho

Zitat von: BioScientist77 am 19. Juni 2017, 20:49:57
Es ist wohl eine anerkannte Tatsache, dass heutzutage viele Menschen zu wenig Obst, Gemüse und somit auch Vitamine und Antioxidantien zu sich nehmen.

Mit Verlaub, das ist doch Quatsch. Zumindest in Europa.

Zitat
Ernährungsbehörden und Gesellschaften (z.B. http://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/) stellen Obst und Gemüse als wichtigen Nahrungsbestandteil dar von dem die meisten Menschen zu wenig essen.

Die dge ist ein e.V. und keine Behörde. Und die haben schon enorm viel Unsinn verbreitet. Was allerdings völlig normal ist bei Ernärungs"wissenschaften". Heute so, morgen so. Wird auch immer weitergehen, solange sie nicht kapieren, dass man keine Empfehlung für eine ideale Einheitsschuhgröße geben kann.