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Methadon als Krebsmittel?

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Begonnen von Schwuppdiwupp, 12. Juni 2017, 17:31:32

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sumo

da kann man durchaus froh sein, daß Hamer tot ist und niemand die 5 Gesetze des Todes vorträgt.....

lanzelot

Zitat von: sumo am 13. Juli 2017, 17:16:40
da kann man durchaus froh sein, daß Hamer tot ist und niemand die 5 Gesetze des Todes vorträgt.....
Vortragen kann die trotzdem jemand. Warum sollte sich ein Befürworter seiner absurden Thesen von seinem Tod abhalten lassen?

ZKLP

Die beiden Links wollte ich gerade im Sammelthread unterbringen, aber hier ist es vermutlich besser aufgehoben:

Frankfurter Allgemeine (Blogs): Methadon, Krebs und das Spiel mit der Hoffnung

http://blogs.faz.net/deus/2017/08/16/methadon-krebs-und-das-spiel-mit-der-hoffnung-4546/

ZitatDie emotional geführte Debatte um Methadon mit ihren Vorwürfen von Profitgier und Menschenverachtung fördert aber vor allem eines: Sie untergräbt das Vertrauen in Ärzte, die Arzneimittelhersteller und damit in die evidenzbasierte Medizin. Sie treibt Patienten geradezu in die Arme der Quacksalber, welche medizinische  Ergebnisse nach ihren Gunsten auslegen und sich falsche oder falsch interpretierte Informationen zunutze machen. So ist der Fall Methadon nah an einer Verschwörungstheorie, nicht zuletzt gefördert durch die einseitige und unkritische Berichterstattung.

Und passend dazu:

Ärzteblatt: Methadon in der Krebstherapie: Nicht ohne Absprache mit dem Onkologen

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/77415/Methadon-in-der-Krebstherapie-Nicht-ohne-Absprache-mit-dem-Onkologen

ZitatAufgrund aktueller Medienberichte ist das Interesse an Methadon derzeit außer­ordentlich groß. Es geht sogar so weit, dass Krebspatienten ohne Absprache mit ihrem Onkologen eine Therapie mit Methadon beginnen. Welche lebensbedrohlichen Konsequenzen das haben kann, schildern sechs Ärzte vom Universitätsklinikum Jena und Dresden anhand von drei Fallbeispielen im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl 2017; 114: 1530–35). Ihre Erfahrungen stehen im Gegensatz zur erneuten Berichterstattung des ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus vom 16. August. Hier wurde die Gegenwehr von Ärzten und Verbänden als ,,absurd" eingestuft.

Vanitas

Hallo, ich bin neu im Forum. Ich weiß also noch nicht so viel.
Über Methadon kann ich vielleicht schon was schreiben.
Aber ich weiß noch nicht, ob ich in dieses Forum passe.
Wo und wie soll ich mich vorstellen.
Sorry, bin wirklich ganz frisch hier :D

celsus

Zitat von: Vanitas am 22. August 2017, 18:34:30
Hallo, ich bin neu im Forum. Ich weiß also noch nicht so viel.
Über Methadon kann ich vielleicht schon was schreiben.
Aber ich weiß noch nicht, ob ich in dieses Forum passe.
Wo und wie soll ich mich vorstellen.
Sorry, bin wirklich ganz frisch hier :D

Hi Vanitas,

wilkommen im Psiram-Forum. Eine weitergehende Vorstellung ist nicht notwendig. Einfach frisch drauf los schreiben  :grins2:
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Sauropode

Hallo!

Ganz entspannt sein und einfach schreiben, was Dir am Herzen liegt. Eine Vorstellung ist nicht nötig.

:grins2:

Belbo

Zitat von: Vanitas am 22. August 2017, 18:34:30
Hallo, ich bin neu im Forum. Ich weiß also noch nicht so viel.
Über Methadon kann ich vielleicht schon was schreiben.
Aber ich weiß noch nicht, ob ich in dieses Forum passe.
Wo und wie soll ich mich vorstellen.
Sorry, bin wirklich ganz frisch hier :D

Sei gegrüsst und willkommen, was weisst Du denn über Methadon?

Vanitas

Es gibt da einen Beitrag der Schweizer Krebsliga:

ZitatMethadon in der Krebstherapie: Einschätzung der Krebsliga

Die Krebsliga zweifelt an der Wirksamkeit von Methadon bei Krebspatienten im Hinblick auf ein verbessertes Überleben und warnt ausdrücklich vor unrealistischen Hoffnungen und Erwartungen. Die Krebsliga gibt als nicht medizinische Organisation keine Therapie-Empfehlungen ab. Wir bitten Krebsbetroffene sich mit Fragen zu Methadon an ein onkologisches Behandlungsteam zu wenden.
https://www.krebsliga.ch/medien/medienmitteilungen/pages/2017/methadon-in-der-krebstherapie-einschaetzung-der-krebsliga/ (zuletzt aufgerufen 22.08.17; 21:17 Uhr)

Vanitas

Die Universität Ulm hat auch Stellung dazu genommen:

ZitatStellungnahme zur Tumortherapie mit Methadon
Gemeinsame Stellungnahme der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, des Universitätsklinikums Ulm und des Comprehensive Cancer Center Ulm zur Tumortherapie mit Methadon vom 23.08.2016

Durch einen Beitrag des Bayerischen Rundfunks in der Tagesschau24 wurde der Eindruck erweckt, dass eine Behandlung mit Methadon bei Patienten mit Tumoren (insbesondere Glioblastome und Leukämien) die Wirkung von Chemotherapien verstärkt und zu einer fast vollständigen Zerstörung der Tumoren führen kann. Dieses Therapiekonzept habe sich insbesondere bei Patienten mit weit fortgeschrittener Erkrankung bewährt und es seien insgesamt 80 Patienten erfolgreich behandelt worden.

Hierzu möchten wir Folgendes feststellen:
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die von der Arbeitsgruppe der Molekularbiologin Frau Dr. Friesen am Institut für Rechtsmedizin der Universität Ulm erhoben wurden, beziehen sich ausschließlich auf vorklinische Experimente entweder mit Zellkulturen oder tierexperimentellen Studien.
Diese Daten lassen sich nicht automatisch auf die Situation beim Patienten übertragen. Es gibt zahlreiche interessante wissenschaftliche Konzepte zur Verstärkung der Wirkung von Chemotherapie oder zur Resensitivierung von Tumoren gegenüber chemotherapeutischen Protokollen. Viele dieser Konzepte zeigen leider beim Einsatz am Patienten nicht den gewünschten Effekt.
Um die Wirksamkeit einer solchen Konzeptes, wie des Einsatzes von Methadon zur Therapie von Tumoren, zu beurteilen, ist es daher unbedingt notwendig, prospektive, kontrollierte, randomisierte Studien bei Patienten durchzuführen.
http://www.uniklinik-ulm.de/news/article/1119/stellungnahme-zur-tumortherapie-mit-methadon-1.html
(zuletzt aufgerufen 22.08.17; 21:38 Uhr)

Auch dieser Link zum Radio-Kommentar über Methadon könnte hilfreich sein
http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/iq-wissenschaft-und-forschung/methadon-gegen-krebs-100.html
(zuletzt aufgerufen 22.08.17; 21:43 Uhr)

Belbo

Zitat von: Vanitas am 22. August 2017, 20:27:54
Es gibt da einen Beitrag der Schweizer Krebsliga:

ZitatMethadon in der Krebstherapie: Einschätzung der Krebsliga

Die Krebsliga zweifelt an der Wirksamkeit von Methadon bei Krebspatienten im Hinblick auf ein verbessertes Überleben und warnt ausdrücklich vor unrealistischen Hoffnungen und Erwartungen. Die Krebsliga gibt als nicht medizinische Organisation keine Therapie-Empfehlungen ab. Wir bitten Krebsbetroffene sich mit Fragen zu Methadon an ein onkologisches Behandlungsteam zu wenden.
https://www.krebsliga.ch/medien/medienmitteilungen/pages/2017/methadon-in-der-krebstherapie-einschaetzung-der-krebsliga/ (zuletzt aufgerufen 22.08.17; 21:17 Uhr)

In welchen trüben Gewässern, Frau Dr. Friesen inzwischen fischt, hatte ich hier schon verlinkt.

https://forum.psiram.com/index.php?topic=15744.msg215009#msg215009

Das deckt sich mit dem schon hier verlinkten Beitrag:

http://blogs.faz.net/deus/2017/08/16/methadon-krebs-und-das-spiel-mit-der-hoffnung-4546/

Schlimm halt, dass der Hype so viel falsche Hoffnungen und Leid verursachen wird. Wie die plusminus Redaktion das mit ihrem Gewissen vereinbart? Keine Ahnung.

Vanitas

Sorry, dass sich die Links gleichen hatte ich noch nicht bemerkt.
Nun, wie es aussieht stacheln die das sogar noch weiter an:
ZitatMethadon als Krebsmittel: Wie Patienten, Ärzte und Verbände auf einen Plusminus-Bericht reagieren
http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/methadon-krebstherapie-reaktionen-100.html
(zuletzt aufgerufen 22.08.17; 22:11 Uhr)
(hoffentlich habe ich jetzt nicht schon wieder einen deckungsgleichen Link verwendet?)

Sogar in meiner eigenen Familie glauben alle an eine
"Krebsverschwörung" :skeptisch:

Vanitas

Sogar die Uni München gibt eine Stellungnahme:

ZitatAuf Grund der fehlenden Belege für eine antiproliferative Wirkung von D,L-Methadon beim Menschen,
der ausgeprägten interindividuellen pharmakodynamischen und pharmakokinetischen Unterschiede
(17) und dem damit verbundenen Risiko für Nebenwirkungen (16, 18, 19) raten wir von der Verwendung von D,L-Methadon zur Tumortherapie ab (5-7, 20). 
Darüber hinaus stellt D,L-Methadon auf Grund des erhöhten Risikos für Nebenwirkungen im Vergleich
mit anderen Opioiden (21) und der hohen Anzahl an Opioid assoziierten Überdosierungen (22) ein
Opioid der zweiten Wahl dar (23).
http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-und-Poliklinik-fuer-Palliativmedizin/download/de/aktuelles/20170705_DGP_Stellungnahme_Methadon.pdf
(zuletzt aufgerufen 22.08.17; 22:32 Uhr)

eLender

Willkommen Vanitas!

Das mit dem Methadon scheint tatsächlich über die Schleuder Plusminus gehypt worden zu sein. Ich habe auf FB mal kurz in einem Faden dort gelesen. Da wurde Krebspatienten sogar Hinweise und Vorschläge gemacht, wie sie an das Methadon kommen könnten. Im öffentlich-rechtlichen Medien versagt des öfteren mal die Qualitätskontrolle bzw. man hat dort Aktivisten, die ihre Stellung schamlos für eigene Interessen nutzen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Vanitas

Ihr hattet ja schon geschrieben, dass "W wie Wahrheit" dies jetzt wohl als Vorwand sieht die Gerüchteküche so ordentlich anzuheizen und eine Verschwörung im "Pharma-Kartell" zu unterstellen.
Wahrscheinlich, damit noch mehr Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen sollen.
Ich frage mich, ob die alles, was die Wissenschaftler/innen mühsam zusammengetragen haben wieder zu nichte machen wollen.

Ich habe mal im Wiki unter "Arzneimittelgesetz (Deutschland)" recherchiert und bin auf folgendes gestoßen:
ZitatNeueren Aspekten, insbesondere der Bedeutung von bestimmten Präparaten im Sport (,,Doping"), trägt das Gesetz Rechnung, indem es die Anwendung von Dopingmitteln (§ 6a), die auf einer durch das Bundesinnenministerium zu erlassenden Rechtsverordnung basierenden Liste verboten sind, unter Strafe stellt (§ 95).
https://de.wikipedia.org/wiki/Arzneimittelgesetz_(Deutschland)
(zuletzt aufgerufen 23.08.17; 8:37 Uhr)

Ich frage mich, ob Methadon nicht auch in diese Richtlinie mit hineinfällt? (Doping)  :police:

Da gabs doch schon mal ein anderes "Wundermittel" gegen Krebs oder nicht? Wie hieß das noch gleich?
War das nicht "Dichloracetat"?
http://www.mind-difference.info/fitness-gesundheit/dca-krebs-heilung/
(zuletzt aufgerufen 23.08.17; 8:44 Uhr)

Conina

https://www.arznei-telegramm.de/html/htmlcontainer.php3?produktid=049_02&artikel=1706049_02k

ZitatIm Blickpunkt
METHADON GEGEN KREBS?

Mehrere Kollegen bitten uns um Einschätzung des Nutzens von Methadon (METHADDICT u.a.) gegen Krebs. Anlass sind Fernsehsendungen, in denen eine spezielle Zubereitung des hierzulande ausschließlich zur Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit zugelassenen Opioids als viel versprechende und kostengünstige unterstützende Therapie bei Krebs dargestellt wird. Die Pharmaindustrie würde die Erforschung des patentfreien Mittels jedoch zu Gunsten teurer Innovationen nicht finanzieren, weil mit Methadon kein Geld zu verdienen sei.1 Methadon soll nach dem Prinzip eines Wirkverstärkers über Aktivierung von Opioidrezeptoren auf Tumorzellen die Wirkung einer Chemotherapie verbessern.2 Patienten scheinen die Verweise auf in-vitro- und tierexperimentelle Ergebnisse sowie die suggestiven anekdotischen Berichte so zu überzeugen, dass sie die Behandlung mit Methadon aktiv einfordern.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.